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Der Bessere Weg (AudioBook), 13. Die Freude im Herrn (1)

Die Kinder Gottes sind dazu berufen, Stellvertreter Gottes zu sein und die Güte und Barmherzigkeit Gottes zu verkünden: Wie Jesus uns das Wesen des Vaters gezeigt hat, so sollen wir der Welt, die doch nichts von seiner innigen, barmherzigen Liebe weiß, den Erlöser nahebringen. „Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt“, sagte Jesus, „so sende ich sie auch in die Welt ... ich in ihnen und du in mir, auf daß ... die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast.“ Johannes 17,18.23. Der Apostel Paulus spricht zu den Jüngern Jesu: „... die ihr offenbar geworden seid, daß ihr ein Brief Christi seid ... der erkannt und gelesen wird von allen Menschen.“ 2.Korinther 3,3.2. {WZC 84.1} In jedem seiner Kinder sendet Christus der Welt einen Brief. Seid ihr Christi Nachfolger, so sendet er mit euch einen Brief an die Hausgenossenschaft, die Straße und die Stadt, in der ihr lebt. Wenn Christus in euch wohnt, wünscht er sehnlichst, durch euch mit denen zu reden, die ihn noch nicht kennen, die vielleicht die Bibel nicht lesen, die seine Stimme, die aus jeder Seite seines Wortes zu ihnen spricht, nicht hören, oder die Liebe Gottes, die aus seinem Wirken hervorleuchtet, noch nicht sehen. Seid ihr jedoch wahre Jünger Jesu, so mögen sie vielleicht zum Verständnis seiner Güte geleitet und gewonnen werden, Gott zu lieben und ihm zu dienen. {WZC 84.2} Christen sind dazu bestimmt, Lichtträger auf dem Weg zum Himmel zu sein. Sie sollten einen Abglanz des Lichtes, das sie von Christus erhalten, in die Welt ausstrahlen. Durch ihr Leben und Wesen sollten andere ein rechtes Verständnis von Christus und seinem hehren Amt bekommen. {WZC 84.3} Als Nachfolger Christi sollten wir seinen Dienst andern so anziehend darzustellen suchen, wie er wirklich ist. Christen, die Traurigkeit und Betrübnis in ihrem Herzen ansammeln, die murren und klagen, geben ihren Mitmenschen eine falsche Vorstellung von Gott und von dem Leben in Christus. Sie erwecken den Eindruck, daß Gott seine Kinder nicht glücklich sehen wolle, und legen damit ein falsches Zeugnis gegen unsern himmlischen Vater ab. {WZC 84.4} Satan frohlockt, wenn es ihm gelingt, Gottes Kinder zum Unglauben und zur Verzweiflung zu verleiten. Es ist seine Freude, wenn wir dem Allwaltenden mißtrauen oder an seiner Willigkeit und Macht, uns zu erlösen, zweifeln; es ist seine Lust, wenn wir meinen, der Herr wolle uns durch seine Schickungen Schaden zufügen. Satans Werk ist es auch, den Herrn so darzustellen, als habe er für uns kein Mitleid und kein Erbarmen. Er verdreht die Wahrheit in allem, was auf Gott Bezug hat; er erfüllt unsere Herzen mit falschen Vorstellungen vom himmlischen Vater. Statt daß wir die göttliche Wahrheit in uns aufnehmen, denken wir nur zu oft an die Vorspiegelungen Satans und entehren Gott, indem wir ihm mißtrauen und gegen ihn murren. Satan versucht, unser Glaubensleben zu verdüstern; er versucht, unser Dasein als mühselig und beschwerlich hinzustellen. Wenn ein Christ dieser Glaubensanschauung in seinem eigenen Leben huldigt, so unterstützt er durch diesen Unglauben den Betrug Satans. {WZC 85.1} Viele Menschen beschäftigen sich während der Pilgerfahrt hienieden gern mit ihren Fehlern, Schwächen und Enttäuschungen. Infolgedessen werden ihre Herzen mit Trauer und Mutlosigkeit erfüllt. Eine bekannte Dame, die das getan hatte, schrieb während meines Aufenthalts in Europa an mich und bat um einige ermunternde Worte. In der darauffolgenden Nacht hatte ich einen Traum. Ich sah mich in einem Garten und wurde von einem Manne, der mir der Eigentümer des Gartens zu sein schien, hindurchgeführt. Ich pflückte Blumen und ergötzte mich an ihrem Wohlgeruch, als die Bekannte, die an meiner Seite wandelte, meine Aufmerksamkeit auf häßliche Disteln lenkte, die ihr im Wege waren. Da stand sie betrübt und klagte. Sie folgte nicht ihrem Führer auf dem richtigen Pfad, sondern wanderte umher unter Dornen und Disteln. „Oh“, jammerte sie, „ist es nicht betrübend, daß dieser herrliche Garten durch das Unkraut so entstellt wird?“ Ihr Begleiter antwortete darauf: „Kümmere dich nicht um die Dornen, sie stechen und verwunden dich nur. Pflücke die Rosen, die Lilien und Nelken.“ {WZC 85.2} Habt ihr nicht auch einige angenehme Erfahrungen in eurem Leben gemacht? Durchlebt ihr nicht wertvolle Augenblicke, in denen eure Herzen dem Geiste Gottes freudig entgegenschlagen? Finden sich bei der Rückschau auf euer Leben nicht auch einige freundliche Erinnerungen? Stehen nicht Gottes Verheißungen gleich den blühenden Blumen überall auf eurem Erdenweg? Soll nicht ihre Schönheit und ihre Pracht eure Herzen mit Freude erfüllen? {WZC 86.1} Die Dornen und Disteln werden euch nur Wunden beibringen und Schmerzen bereiten; wenn ihr sie aber sammelt und andern gebt, dann verachtet ihr nicht nur selbst Gottes Güte, sondern haltet auch andere von dem Pfad des Lebens fern. {WZC 86.2} Wir handeln nicht weise, wenn wir nur der trüben und bitteren Erinnerungen der Vergangenheit gedenken, nur über die Ungerechtigkeiten und Enttäuschungen des Lebens nachgrübeln, von ihnen reden, über sie klagen, bis wir von Mutlosigkeit übermannt werden. Ein Verzagter ist mit Finsternis erfüllt; er schließt das Licht Gottes aus dem eigenen Herzen aus und wirft einen Schatten auf den Lebensweg anderer Menschen. {WZC 86.3} Gott sei Dank für die hellen, freundlichen Ausblicke, die er uns gewährt hat. Laßt uns die Segensverheißungen seiner Liebe so zusammenstellen, daß wir sie allezeit vor Augen haben. Der Sohn Gottes, der seines Vaters Thron verläßt und seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit bekleidet, um uns von der Gewalt Satans zu erlösen, sein Sieg, den er erringt, indem er den Himmel öffnet und uns einen Einblick in das Reich göttlicher Herrlichkeit gestattet; das gefallene Menschengeschlecht, errettet vom Verderben, in das es durch die Sünde gestürzt ist, wie es zurückgebracht wird in die Gemeinschaft mit dem unendlichen Gott, wie es die Prüfung durch den Glauben an unsern Erlöser besteht, mit der Gerechtigkeit Christi angetan und zu seinem Thron erhöht wird diese Bilder empfiehlt der Allwaltende unserer Betrachtung. {WZC 86.4} Wenn wir Gottes Liebe bezweifeln oder seinen Verheißungen mißtrauen, entehren wir ihn und betrüben seinen Heiligen Geist. Welche Gefühle stiegen wohl in einer Mutter auf, wenn ihre Kinder fortwährend über sie klagten, als meinte sie es nicht gut mit ihnen, während doch ihr ganzes Leben in dem Bestreben aufging, das Wohl ihrer Kinder zu fördern und sie mit allen Annehmlichkeiten zu umgeben? Gesetzt, solche Kinder bezweifelten die Liebe der Mutter, würde dies nicht ihr Herz brechen? Wie empfände es ein Vater, würde er so von seinen Kindern behandelt? Was soll nun unser himmlischer Vater von uns denken, wenn wir seiner Liebe nicht vertrauen? Sie allein hat ihn bewogen, seinen eingeborenen Sohn in den Tod zu geben, damit wir das ewige Leben erlangen. Der Apostel schreibt: „Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ Römer 8,32. Dennoch, wie viele sprechen, obschon nicht mit Worten, so doch durch ihre Handlungen: „Gott hat dies nicht für mich beabsichtigt. Er liebt vielleicht andere, aber nicht mich.“ {WZC 86.5} Solche Gedanken sind ein Schaden für euch; denn jedes geäußerte Wort des Zweifels ist eine Einladung für Satans Versuchungen; es bestärkt in euch den Hang zum Zweifel und treibt die dienenden Engel von euch hinweg. Wenn Satan euch versucht, so äußert nicht ein Wort der Unsicherheit oder des Unglaubens. Wenn ihr seinen Einflüsterungen Gehör schenkt, dann werden Mißtrauen und trotzige Gedanken in eure Herzen einziehen. Gebt ihr euren Gefühlen Ausdruck, dann wird jeder ausgesprochene Zweifel nicht nur auf euch selbst zurückwirken, sondern als Samen in den Herzen anderer Wurzel schlagen und schädliche Früchte tragen; auch ist es unmöglich, dem Einfluß eurer Worte entgegenzuarbeiten. Ja, ihr selbst mögt von der Zeit der Versuchung wieder genesen und euch von dem Fallstrick Satans losmachen, andern aber, angesteckt von eurem bösen Einfluß, können vielleicht nicht von dem Unglauben frei werden, den eure Worte auf sie übertragen haben. Wie wichtig ist es deshalb, daß wir nur von solchen Dingen reden, die geistliche Stärke und Leben verleihen! {WZC 87.1} Engel merken auf und hören, welchen Bericht ihr der Welt von eurem himmlischen Meister gebt. Sprecht in euren Unterhaltungen von dem, der euch vor dem Vater vertritt! Wenn ihr einem Freunde die Hand zum Gruß reicht, dann laßt das Lob Gottes auf euren Lippen und in euren Herzen sein. Das wird auch seine Gedanken auf Jesus lenken. {WZC 87.2} Alle leiden unter Prüfungen, Schmerz und Trauer, die schwer zu ertragen sind, Versuchungen, denen nur mühsam zu widerstehen ist. Klagt eure Sorgen nicht euren Mitmenschen, sondern bringt sie im Gebet vor Gott. Macht es euch zur Regel, nie ein Wort des Zweifels oder der Niedergeschlagenheit auszusprechen. Ihr könnt viel dazu beitragen, das Leben anderer zu erheitern und sie in ihren Bestrebungen durch Worte der Hoffnung und heiliger Aufmunterung zu stärken. {WZC 88.1} Manche, die sonst unerschrocken sind, werden empfindlich von Versuchungen gepeinigt; sie sind nahe daran, im Kampfe mit sich selbst und den Mächten Satans zu unterliegen. Entmutigt solche nicht in ihren schweren Anfechtungen. Richtet sie mit begeisternden, hoffnungsfreudigen Worten auf, die sie auf ihrem Wege anspornen. Wenn ihr so handelt, wird Christi Licht von euch ausstrahlen; „denn unser keiner lebt sich selber“. Römer 14,7. Durch unsern unbewußten Einfluß werden andere entweder gestärkt oder von Christus und seiner Wahrheit weggetrieben. {WZC 88.2} Viele Menschen haben eine irrige Vorstellung von dem Leben und Wesen Christi. Sie meinen, daß dem Erlöser Wärme und Sonnenschein gemangelt habe, daß er ernst, streng und freudlos gewesen sei. In vielen Fällen enthält die ganze christliche Erfahrung durch so dunkle Bilder einen trüben Anstrich. {WZC 88.3} Man hört so oft sagen, Jesus habe geweint, aber es sei nichts davon bekannt, daß er jemals gelächelt habe. Unser Heiland war wohl ein Mann der Schmerzen; Kummer und Betrübnis waren ihm nicht fremd; denn sein Herz stand den Leiden aller offen. Aber obgleich sein Leben ein Leben der Selbstverleugnung war und von Mühen und Sorgen beschattet wurde, ließ sich doch sein Geist nicht niederdrücken. Sein Antlitz trug nicht den Ausdruck von Gram und Verdruß, sondern war stets heiter und voller Frieden. Sein Herz war die tiefe Lebensquelle; wohin er auch immer ging, brachte er Ruhe und Frieden, Freude und Wonne mit sich. {WZC 88.4} Unser Heiland zeigte stets einen tiefen und heiligen Ernst, niemals aber Trübsinn oder mürrische Laune. Das Leben derer, die ihn zum Vorbild nehmen, wird von festen Vorsätzen erfüllt sein; sie werden ein wirkliches Verständnis persönlicher Verantwortung haben. Der Leichtsinn wird schwinden; es ist keine Rede mehr von ungezügelter Lustigkeit und rohen Scherzen. Die Gottesanschauung Jesu wirkt Frieden wie ein Wasserstrom. Dieser Glaube löscht das Licht der Freude nicht aus, er unterdrückt nicht den Frohsinn und verdunkelt nicht das sonnige Lächeln auf den Gesichtern. Christus kam nicht in die Welt, daß er sich dienen lasse, sondern vielmehr, daß er diene; wenn daher seine Liebe unsere Herzen lenkt, werden wir seinem Beispiel folgen. {WZC 89.1} Solange wir nur immer an die lieblosen, ungerechten Handlungen unserer Mitmenschen denken, werden wir es für unmöglich halten, sie so zu lieben, wie Christus uns geliebt hat. Wenn aber die wunderbare Liebe und Barmherzigkeit Christi in unsern Herzen wohnt, wird sich derselbe Geist auch über andere verbreiten. Wir sollten einander lieben und schätzen, ungeachtet der Fehler und Unvollkommenheiten, die wir nicht übersehen können. Es gilt, demütig zu sein, uns selbst nicht zu sicher zu fühlen und die Schwächen anderer geduldig zu tragen. Dies wird alle engherzige Ichsucht töten und uns edelmütig und großherzig machen. {WZC 89.2} Der Psalmdichter singt: „Hoffe auf den Herrn und tue Gutes; so wirst du im Lande wohnen und sollst wahrlich gespeist werden.“ Psalm 37,3 (englische Übersetzung). Vertraut auf Gott! Jeder Tag hat seine Lasten, Mühsale und Schwierigkeiten, und wie leicht sind wir dann geneigt, darüber zu reden, wenn wir uns sehen. Wie viele sogenannte geborgte Sorgen drängen sich ein; wieviel unnötige Furchtanwandlungen überkommen uns; wie oft erdrückt uns die Last unserer Besorgnisse, daß wir meinen, wir hätten keinen barmherzigen, liebevollen Heiland, der stets bereit ist, unsere Bitten zu hören und uns zu jeglicher Zeit, in jeder Not hilfreich beizustehen. {WZC 89.3} Etliche Menschen leben in steter Furcht und bereiten sich unnötig Kummer. Jeden Tag haben sie handgreifliche Beweise der Liebe Gottes. Sie nehmen wohl die Gnadengeschenke seiner väterlichen Fürsorge hin, aber sind sich doch dieser Wohltaten nicht bewußt. Sie beschäftigen sich in ihren Gedanken mit unangenehmen Dingen und fürchten ihr Kommen. Treten dann wirklich Schwierigkeiten ein, so machen die kleinen Hindernisse diese bedauernswerten Menschen blind gegen die vielen Guttaten, für die sie dankbar sein sollten. Statt daß solche Notstände sie zu Gott, der einzigen Hilfsquelle, treiben, lassen sie sich dadurch von ihm trennen, weil die Mühsale Unruhe und Murren in ihren Herzen wachrufen. {WZC 89.4} Tun wir wohl daran, wenn wir in solchem Unglauben dahinleben? Weshalb sollten wir so undankbar und mißtrauisch sein? Jesus ist unser Freund; der ganze Himmel nimmt Anteil an unserm Wohlergehen. Wir sollten nicht dulden, daß die Mühen und Beschwerden des Tages unser Gemüt beunruhigen und unsere Stirn verdüstern. Lassen wir es zu, so werden wir stets etwas finden, was uns peinigt und quält. Wir sollten nicht Besorgnissen nachhängen; denn sie reiben uns nur auf und verzehren unser Leben, helfen uns aber nicht, die uns auferlegten Bürden zu tragen.


Die Kinder Gottes sind dazu berufen, Stellvertreter Gottes zu sein und die Güte und Barmherzigkeit Gottes zu verkünden: Wie Jesus uns das Wesen des Vaters gezeigt hat, so sollen wir der Welt, die doch nichts von seiner innigen, barmherzigen Liebe weiß, den Erlöser nahebringen. „Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt“, sagte Jesus, „so sende ich sie auch in die Welt ... ich in ihnen und du in mir, auf daß ... die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast.“ Johannes 17,18.23. Der Apostel Paulus spricht zu den Jüngern Jesu: „... die ihr offenbar geworden seid, daß ihr ein Brief Christi seid ... der erkannt und gelesen wird von allen Menschen.“ 2.Korinther 3,3.2. {WZC 84.1} In jedem seiner Kinder sendet Christus der Welt einen Brief. Seid ihr Christi Nachfolger, so sendet er mit euch einen Brief an die Hausgenossenschaft, die Straße und die Stadt, in der ihr lebt. Wenn Christus in euch wohnt, wünscht er sehnlichst, durch euch mit denen zu reden, die ihn noch nicht kennen, die vielleicht die Bibel nicht lesen, die seine Stimme, die aus jeder Seite seines Wortes zu ihnen spricht, nicht hören, oder die Liebe Gottes, die aus seinem Wirken hervorleuchtet, noch nicht sehen. Seid ihr jedoch wahre Jünger Jesu, so mögen sie vielleicht zum Verständnis seiner Güte geleitet und gewonnen werden, Gott zu lieben und ihm zu dienen. {WZC 84.2} Christen sind dazu bestimmt, Lichtträger auf dem Weg zum Himmel zu sein. Sie sollten einen Abglanz des Lichtes, das sie von Christus erhalten, in die Welt ausstrahlen. Durch ihr Leben und Wesen sollten andere ein rechtes Verständnis von Christus und seinem hehren Amt bekommen. {WZC 84.3} Als Nachfolger Christi sollten wir seinen Dienst andern so anziehend darzustellen suchen, wie er wirklich ist. Christen, die Traurigkeit und Betrübnis in ihrem Herzen ansammeln, die murren und klagen, geben ihren Mitmenschen eine falsche Vorstellung von Gott und von dem Leben in Christus. Sie erwecken den Eindruck, daß Gott seine Kinder nicht glücklich sehen wolle, und legen damit ein falsches Zeugnis gegen unsern himmlischen Vater ab. {WZC 84.4} Satan frohlockt, wenn es ihm gelingt, Gottes Kinder zum Unglauben und zur Verzweiflung zu verleiten. Es ist seine Freude, wenn wir dem Allwaltenden mißtrauen oder an seiner Willigkeit und Macht, uns zu erlösen, zweifeln; es ist seine Lust, wenn wir meinen, der Herr wolle uns durch seine Schickungen Schaden zufügen. Satans Werk ist es auch, den Herrn so darzustellen, als habe er für uns kein Mitleid und kein Erbarmen. Er verdreht die Wahrheit in allem, was auf Gott Bezug hat; er erfüllt unsere Herzen mit falschen Vorstellungen vom himmlischen Vater. Statt daß wir die göttliche Wahrheit in uns aufnehmen, denken wir nur zu oft an die Vorspiegelungen Satans und entehren Gott, indem wir ihm mißtrauen und gegen ihn murren. Satan versucht, unser Glaubensleben zu verdüstern; er versucht, unser Dasein als mühselig und beschwerlich hinzustellen. Wenn ein Christ dieser Glaubensanschauung in seinem eigenen Leben huldigt, so unterstützt er durch diesen Unglauben den Betrug Satans. {WZC 85.1} Viele Menschen beschäftigen sich während der Pilgerfahrt hienieden gern mit ihren Fehlern, Schwächen und Enttäuschungen. Infolgedessen werden ihre Herzen mit Trauer und Mutlosigkeit erfüllt. Eine bekannte Dame, die das getan hatte, schrieb während meines Aufenthalts in Europa an mich und bat um einige ermunternde Worte. In der darauffolgenden Nacht hatte ich einen Traum. Ich sah mich in einem Garten und wurde von einem Manne, der mir der Eigentümer des Gartens zu sein schien, hindurchgeführt. Ich pflückte Blumen und ergötzte mich an ihrem Wohlgeruch, als die Bekannte, die an meiner Seite wandelte, meine Aufmerksamkeit auf häßliche Disteln lenkte, die ihr im Wege waren. Da stand sie betrübt und klagte. Sie folgte nicht ihrem Führer auf dem richtigen Pfad, sondern wanderte umher unter Dornen und Disteln. „Oh“, jammerte sie, „ist es nicht betrübend, daß dieser herrliche Garten durch das Unkraut so entstellt wird?“ Ihr Begleiter antwortete darauf: „Kümmere dich nicht um die Dornen, sie stechen und verwunden dich nur. Pflücke die Rosen, die Lilien und Nelken.“ {WZC 85.2} Habt ihr nicht auch einige angenehme Erfahrungen in eurem Leben gemacht? Durchlebt ihr nicht wertvolle Augenblicke, in denen eure Herzen dem Geiste Gottes freudig entgegenschlagen? Finden sich bei der Rückschau auf euer Leben nicht auch einige freundliche Erinnerungen? Stehen nicht Gottes Verheißungen gleich den blühenden Blumen überall auf eurem Erdenweg? Soll nicht ihre Schönheit und ihre Pracht eure Herzen mit Freude erfüllen? {WZC 86.1} Die Dornen und Disteln werden euch nur Wunden beibringen und Schmerzen bereiten; wenn ihr sie aber sammelt und andern gebt, dann verachtet ihr nicht nur selbst Gottes Güte, sondern haltet auch andere von dem Pfad des Lebens fern. {WZC 86.2} Wir handeln nicht weise, wenn wir nur der trüben und bitteren Erinnerungen der Vergangenheit gedenken, nur über die Ungerechtigkeiten und Enttäuschungen des Lebens nachgrübeln, von ihnen reden, über sie klagen, bis wir von Mutlosigkeit übermannt werden. Ein Verzagter ist mit Finsternis erfüllt; er schließt das Licht Gottes aus dem eigenen Herzen aus und wirft einen Schatten auf den Lebensweg anderer Menschen. {WZC 86.3} Gott sei Dank für die hellen, freundlichen Ausblicke, die er uns gewährt hat. Laßt uns die Segensverheißungen seiner Liebe so zusammenstellen, daß wir sie allezeit vor Augen haben. Der Sohn Gottes, der seines Vaters Thron verläßt und seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit bekleidet, um uns von der Gewalt Satans zu erlösen, sein Sieg, den er erringt, indem er den Himmel öffnet und uns einen Einblick in das Reich göttlicher Herrlichkeit gestattet; das gefallene Menschengeschlecht, errettet vom Verderben, in das es durch die Sünde gestürzt ist, wie es zurückgebracht wird in die Gemeinschaft mit dem unendlichen Gott, wie es die Prüfung durch den Glauben an unsern Erlöser besteht, mit der Gerechtigkeit Christi angetan und zu seinem Thron erhöht wird diese Bilder empfiehlt der Allwaltende unserer Betrachtung. {WZC 86.4} Wenn wir Gottes Liebe bezweifeln oder seinen Verheißungen mißtrauen, entehren wir ihn und betrüben seinen Heiligen Geist. Welche Gefühle stiegen wohl in einer Mutter auf, wenn ihre Kinder fortwährend über sie klagten, als meinte sie es nicht gut mit ihnen, während doch ihr ganzes Leben in dem Bestreben aufging, das Wohl ihrer Kinder zu fördern und sie mit allen Annehmlichkeiten zu umgeben? Gesetzt, solche Kinder bezweifelten die Liebe der Mutter, würde dies nicht ihr Herz brechen? Wie empfände es ein Vater, würde er so von seinen Kindern behandelt? Was soll nun unser himmlischer Vater von uns denken, wenn wir seiner Liebe nicht vertrauen? Sie allein hat ihn bewogen, seinen eingeborenen Sohn in den Tod zu geben, damit wir das ewige Leben erlangen. Der Apostel schreibt: „Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ Römer 8,32. Dennoch, wie viele sprechen, obschon nicht mit Worten, so doch durch ihre Handlungen: „Gott hat dies nicht für mich beabsichtigt. Er liebt vielleicht andere, aber nicht mich.“ {WZC 86.5} Solche Gedanken sind ein Schaden für euch; denn jedes geäußerte Wort des Zweifels ist eine Einladung für Satans Versuchungen; es bestärkt in euch den Hang zum Zweifel und treibt die dienenden Engel von euch hinweg. Wenn Satan euch versucht, so äußert nicht ein Wort der Unsicherheit oder des Unglaubens. Wenn ihr seinen Einflüsterungen Gehör schenkt, dann werden Mißtrauen und trotzige Gedanken in eure Herzen einziehen. Gebt ihr euren Gefühlen Ausdruck, dann wird jeder ausgesprochene Zweifel nicht nur auf euch selbst zurückwirken, sondern als Samen in den Herzen anderer Wurzel schlagen und schädliche Früchte tragen; auch ist es unmöglich, dem Einfluß eurer Worte entgegenzuarbeiten. Ja, ihr selbst mögt von der Zeit der Versuchung wieder genesen und euch von dem Fallstrick Satans losmachen, andern aber, angesteckt von eurem bösen Einfluß, können vielleicht nicht von dem Unglauben frei werden, den eure Worte auf sie übertragen haben. Wie wichtig ist es deshalb, daß wir nur von solchen Dingen reden, die geistliche Stärke und Leben verleihen! {WZC 87.1} Engel merken auf und hören, welchen Bericht ihr der Welt von eurem himmlischen Meister gebt. Sprecht in euren Unterhaltungen von dem, der euch vor dem Vater vertritt! Wenn ihr einem Freunde die Hand zum Gruß reicht, dann laßt das Lob Gottes auf euren Lippen und in euren Herzen sein. Das wird auch seine Gedanken auf Jesus lenken. {WZC 87.2} Alle leiden unter Prüfungen, Schmerz und Trauer, die schwer zu ertragen sind, Versuchungen, denen nur mühsam zu widerstehen ist. Klagt eure Sorgen nicht euren Mitmenschen, sondern bringt sie im Gebet vor Gott. Macht es euch zur Regel, nie ein Wort des Zweifels oder der Niedergeschlagenheit auszusprechen. Ihr könnt viel dazu beitragen, das Leben anderer zu erheitern und sie in ihren Bestrebungen durch Worte der Hoffnung und heiliger Aufmunterung zu stärken. {WZC 88.1} Manche, die sonst unerschrocken sind, werden empfindlich von Versuchungen gepeinigt; sie sind nahe daran, im Kampfe mit sich selbst und den Mächten Satans zu unterliegen. Entmutigt solche nicht in ihren schweren Anfechtungen. Richtet sie mit begeisternden, hoffnungsfreudigen Worten auf, die sie auf ihrem Wege anspornen. Wenn ihr so handelt, wird Christi Licht von euch ausstrahlen; „denn unser keiner lebt sich selber“. Römer 14,7. Durch unsern unbewußten Einfluß werden andere entweder gestärkt oder von Christus und seiner Wahrheit weggetrieben. {WZC 88.2} Viele Menschen haben eine irrige Vorstellung von dem Leben und Wesen Christi. Sie meinen, daß dem Erlöser Wärme und Sonnenschein gemangelt habe, daß er ernst, streng und freudlos gewesen sei. In vielen Fällen enthält die ganze christliche Erfahrung durch so dunkle Bilder einen trüben Anstrich. {WZC 88.3} Man hört so oft sagen, Jesus habe geweint, aber es sei nichts davon bekannt, daß er jemals gelächelt habe. Unser Heiland war wohl ein Mann der Schmerzen; Kummer und Betrübnis waren ihm nicht fremd; denn sein Herz stand den Leiden aller offen. Aber obgleich sein Leben ein Leben der Selbstverleugnung war und von Mühen und Sorgen beschattet wurde, ließ sich doch sein Geist nicht niederdrücken. Sein Antlitz trug nicht den Ausdruck von Gram und Verdruß, sondern war stets heiter und voller Frieden. Sein Herz war die tiefe Lebensquelle; wohin er auch immer ging, brachte er Ruhe und Frieden, Freude und Wonne mit sich. {WZC 88.4} Unser Heiland zeigte stets einen tiefen und heiligen Ernst, niemals aber Trübsinn oder mürrische Laune. Das Leben derer, die ihn zum Vorbild nehmen, wird von festen Vorsätzen erfüllt sein; sie werden ein wirkliches Verständnis persönlicher Verantwortung haben. Der Leichtsinn wird schwinden; es ist keine Rede mehr von ungezügelter Lustigkeit und rohen Scherzen. Die Gottesanschauung Jesu wirkt Frieden wie ein Wasserstrom. Dieser Glaube löscht das Licht der Freude nicht aus, er unterdrückt nicht den Frohsinn und verdunkelt nicht das sonnige Lächeln auf den Gesichtern. Christus kam nicht in die Welt, daß er sich dienen lasse, sondern vielmehr, daß er diene; wenn daher seine Liebe unsere Herzen lenkt, werden wir seinem Beispiel folgen. {WZC 89.1} Solange wir nur immer an die lieblosen, ungerechten Handlungen unserer Mitmenschen denken, werden wir es für unmöglich halten, sie so zu lieben, wie Christus uns geliebt hat. Wenn aber die wunderbare Liebe und Barmherzigkeit Christi in unsern Herzen wohnt, wird sich derselbe Geist auch über andere verbreiten. Wir sollten einander lieben und schätzen, ungeachtet der Fehler und Unvollkommenheiten, die wir nicht übersehen können. Es gilt, demütig zu sein, uns selbst nicht zu sicher zu fühlen und die Schwächen anderer geduldig zu tragen. Dies wird alle engherzige Ichsucht töten und uns edelmütig und großherzig machen. {WZC 89.2} Der Psalmdichter singt: „Hoffe auf den Herrn und tue Gutes; so wirst du im Lande wohnen und sollst wahrlich gespeist werden.“ Psalm 37,3 (englische Übersetzung). Vertraut auf Gott! Jeder Tag hat seine Lasten, Mühsale und Schwierigkeiten, und wie leicht sind wir dann geneigt, darüber zu reden, wenn wir uns sehen. Wie viele sogenannte geborgte Sorgen drängen sich ein; wieviel unnötige Furchtanwandlungen überkommen uns; wie oft erdrückt uns die Last unserer Besorgnisse, daß wir meinen, wir hätten keinen barmherzigen, liebevollen Heiland, der stets bereit ist, unsere Bitten zu hören und uns zu jeglicher Zeit, in jeder Not hilfreich beizustehen. {WZC 89.3} Etliche Menschen leben in steter Furcht und bereiten sich unnötig Kummer. Jeden Tag haben sie handgreifliche Beweise der Liebe Gottes. Sie nehmen wohl die Gnadengeschenke seiner väterlichen Fürsorge hin, aber sind sich doch dieser Wohltaten nicht bewußt. Sie beschäftigen sich in ihren Gedanken mit unangenehmen Dingen und fürchten ihr Kommen. Treten dann wirklich Schwierigkeiten ein, so machen die kleinen Hindernisse diese bedauernswerten Menschen blind gegen die vielen Guttaten, für die sie dankbar sein sollten. Statt daß solche Notstände sie zu Gott, der einzigen Hilfsquelle, treiben, lassen sie sich dadurch von ihm trennen, weil die Mühsale Unruhe und Murren in ihren Herzen wachrufen. {WZC 89.4} Tun wir wohl daran, wenn wir in solchem Unglauben dahinleben? Weshalb sollten wir so undankbar und mißtrauisch sein? Jesus ist unser Freund; der ganze Himmel nimmt Anteil an unserm Wohlergehen. Wir sollten nicht dulden, daß die Mühen und Beschwerden des Tages unser Gemüt beunruhigen und unsere Stirn verdüstern. Lassen wir es zu, so werden wir stets etwas finden, was uns peinigt und quält. Wir sollten nicht Besorgnissen nachhängen; denn sie reiben uns nur auf und verzehren unser Leben, helfen uns aber nicht, die uns auferlegten Bürden zu tragen.