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Märchen der Völker — Don Quixote, Märchen der Völker — Don Quixote: XX. Heimkehr und Ende

Märchen der Völker — Don Quixote: XX. Heimkehr und Ende

- „Ich schwitze wie ein Braten,

wenn ich an den explodierten ‚Holzzapfen, den Flüchtigen‘ denke!“ brummte Sancho Pansa.

Aber die scherzhaften Äußerungen seines Knappen konnten Don Quixote kein Lächeln entlocken.

Nach der Verhöhnung im Schlosse des Herzogs

konnte der Ritter seines Lebens nicht mehr froh werden;

er begann, an sich zu zweifeln, und sein Mut schwand mehr und mehr dahin.

So geschah es denn, daß seine Kampfeslust,

die bisher bei jeder Gelegenheit gleich einer züngelnden Flamme in ihm emporloderte,

sich nicht regte beim Anblick eines Ritters,

der ihm auf feurigem Rosse aus einem Waldhang entgegengaloppierte.

Dieser Ritter trug einen weiß- glänzenden Mond in seinem Schilde. —

Es war Carrasca, der sich, dieses Mal besser ausgerüstet, aufgemacht hatte,

um mit neuer List unseren Landedelmann zu seinen Angehörigen zurückzuholen. —

„Ich bin der Ritter vom weißen Monde!“ sprach er heranreitend den traurigen Don Quixote an,

„und verlange von Euch das Bekenntnis, daß meine Dame unvergleichlich schöner sei,

als die Eure, die Ihr Dulcinea von Toboso nennt!“

Da Don Quixote von la Mancha sich weigerte, dieses zu bekennen,

gab es einen kurzen Kampf, den, dank seines besseren Pferdes, Carrasca gewann.

Der Besiegte mußte sich nun auf Ritterehre verpflichten,

unverzüglich in sein Heimatdorf zurückzukehren. —

Zu Hause angekommen wurde Don Quixote von seiner Nichte

und den anderen Hausangestellten mit ehrlicher Freude begrüßt.

Nach den Erzählungen seiner Abenteuer lud ihn schließlich die Haushälterin ein,

sich zu Tische zu setzen und ein tüchtiges Nachtessen einzunehmen. —

„Nein, gute Frau. ich weiß besser, was mir frommt“, erwiderte Don Quixote schwermütig.

„Bringt mich zu Bette; denn mich dünkt, daß mir gar nicht wohl ist.“ —

Um Mitternacht erhob sich der Ritter auf seinem Pfühl, ein Fieber schüttelte ihn.

Noch einmal reckte der kranke Ritter seine langen Arme, als sei er mitten im Kampfgewühl.

Er besiegte alles, was ihm in seinem Fieberwahn entgegenkam.

Schließlich verbeugte er sich mit verklärtem Angesicht

und nahm aus schöner Frauen Hände goldene Lorbeerkränze, mit denen er sich schmückte.

In einem Rausch, als höre er Glocken und Jubelhymnen tönen,

entfloh seine Seele leicht wie ein Hauch.

Unter Tränen wurde er begraben, und Carrasca setzte ihm folgende Inschrift auf sein Grab:

„Hier liegt der tapfere Held, Ritter Don Quixote von la Mancha,

der alles besiegen konnte, nur nicht den Tod!“

Märchen der Völker — Don Quixote: XX. Heimkehr und Ende Peoples' Tales - Don Quixote: XX Homecoming and the End Cuentos de las Naciones - Don Quijote: XX Regreso y Fin 各国の童話 - ドン・キホーテ:○○の帰還と結末 Contos de Fadas das Nações - Dom Quixote: XX Regresso a casa e o fim Сказки народов мира - Дон Кихот: XX возвращение на родину и конец Народні казки - Дон Кіхот: XX повернення і кінець

- „Ich schwitze wie ein Braten, - "I sweat like a pig

wenn ich an den explodierten ‚Holzzapfen, den Flüchtigen‘ denke!“ brummte Sancho Pansa. whenever I think of the explosion of Wooden Peg the Swift!" Sancho Panza said ruefully. Patlayan 'kaçak tahta külah' aklıma gelince!" diye homurdandı Sancho Panza.

Aber die scherzhaften Äußerungen seines Knappen konnten Don Quixote kein Lächeln entlocken. But none of his squire's remarks or jokes could bring Don Quixote to smile. Ama yaverinin şaka yollu sözleri Don Kişot'un gülümsemesini sağlayamadı.

Nach der Verhöhnung im Schlosse des Herzogs Having been ridiculed and humiliated in the duke's castle Dük'ün şatosundaki alaydan sonra

konnte der Ritter seines Lebens nicht mehr froh werden; the knight became dejected and his life a misery. şövalye artık hayatından zevk alamıyordu;

er begann, an sich zu zweifeln, und sein Mut schwand mehr und mehr dahin. He began to harbour doubts about himself, and became more and more despondent. Kendinden şüphe etmeye başladı ve cesareti gittikçe azaldı.

So geschah es denn, daß seine Kampfeslust, And so it happened that his desire for battle, Böylece savaş tutkusu ortaya çıktı,

die bisher bei jeder Gelegenheit gleich einer züngelnden Flamme in ihm emporloderte, which had always flared up like a darting flame, Her fırsatta içinde alev alev yanan bir ateş gibi,

sich nicht regte beim Anblick eines Ritters, was not aroused at the sight of a knight bir at gördüğünde hareket etmedi,

der ihm auf feurigem Rosse aus einem Waldhang entgegengaloppierte. on a fiery steed galloping towards him out of a wood.

Dieser Ritter trug einen weiß- glänzenden Mond in seinem Schilde. — The knight bore a shield with a gleaming white moon on it. —

Es war Carrasca, der sich, dieses Mal besser ausgerüstet, aufgemacht hatte, It was Carrasca who had set out, this time better equipped,

um mit neuer List unseren Landedelmann zu seinen Angehörigen zurückzuholen. — and determined to persuade our good nobleman to return home. —

„Ich bin der Ritter vom weißen Monde!“ sprach er heranreitend den traurigen Don Quixote an, "I am the Knight of the White Moon!" he said addressing his words to Don Quixote as he approached,

„und verlange von Euch das Bekenntnis, daß meine Dame unvergleichlich schöner sei, "and I demand that you acknowledge and confess that my mistress

als die Eure, die Ihr Dulcinea von Toboso nennt!“ is incomparably more beautiful than your Dulcinea of Toboso!"

Da Don Quixote von la Mancha sich weigerte, dieses zu bekennen, As Don Quixote de la Mancha refused to make any such confession,

gab es einen kurzen Kampf, den, dank seines besseren Pferdes, Carrasca gewann. a short battle took place, which Carrasca won, because of his superior horse.

Der Besiegte mußte sich nun auf Ritterehre verpflichten, The vanquished knight then had to promise on his honour as a nobleman,

unverzüglich in sein Heimatdorf zurückzukehren. — to betake himself forthwith to his native village. —

Zu Hause angekommen wurde Don Quixote von seiner Nichte When he reached home, Don Quixote was greeted with sincere joy by his niece and servants.

und den anderen Hausangestellten mit ehrlicher Freude begrüßt.

Nach den Erzählungen seiner Abenteuer lud ihn schließlich die Haushälterin ein,

sich zu Tische zu setzen und ein tüchtiges Nachtessen einzunehmen. —

„Nein, gute Frau. ich weiß besser, was mir frommt“, erwiderte Don Quixote schwermütig.

„Bringt mich zu Bette; denn mich dünkt, daß mir gar nicht wohl ist.“ — "Bring me to bed, for I am not at all well." —

Um Mitternacht erhob sich der Ritter auf seinem Pfühl, ein Fieber schüttelte ihn. At midnight the knight raised himself from his pillow, shaking with fever.

Noch einmal reckte der kranke Ritter seine langen Arme, als sei er mitten im Kampfgewühl. Once more the sick knight stretched out his long arms as though he were in the midst of battle.

Er besiegte alles, was ihm in seinem Fieberwahn entgegenkam. He conquered everything that crossed his fevered path.

Schließlich verbeugte er sich mit verklärtem Angesicht Finally he bowed, his countenance transfigured

und nahm aus schöner Frauen Hände goldene Lorbeerkränze, mit denen er sich schmückte. accepting a golden laurel wreath, with which he adorned himself, from the hands of beautiful women.

In einem Rausch, als höre er Glocken und Jubelhymnen tönen, His soul departed light as a breath while he seemed to be listenig enraptured

entfloh seine Seele leicht wie ein Hauch. to the sound of bells and triumphant anthems sung in his honour.

Unter Tränen wurde er begraben, und Carrasca setzte ihm folgende Inschrift auf sein Grab: They wept as they buried him, and Carrasca had the following inscription put on his gravestone:

„Hier liegt der tapfere Held, Ritter Don Quixote von la Mancha, "Here lies the valiant hero, Knight Don Quixote de la Mancha,

der alles besiegen konnte, nur nicht den Tod!“ who defeated everything but death." — — —