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Horror Kurzgeschichten, In der Dunkelheit von Edith Nesbit - 01

In der Dunkelheit von Edith Nesbit - 01

Vielleicht war es eine Art Wahnsinn. Oder vielleicht war er wirklich das, was man ›heimgesucht‹ nennt. Oder es könnte sein – auch wenn ich gar nicht erst so tue, als ob ich es verstünde, – dass sich durch intensives Leiden in einer sehr nervösen und hochsensiblen Natur eine Form von sechsten Sinn herausbildet. Etwas führte ihn immer zielsicher dorthin, wo sie gerade waren. Und für ihn waren sie alle der Eine.

Er erzählte mir zunächst den ersten Teil der Geschichte, – den Letzte habe ich dann mit meinen eigenen Augen gesehen.

Kapitel I

Haldane und ich waren schon seit unserer Schulzeit Freunde. Was uns zuerst zusammenführte war unser gemeinsamer Hass auf Visger, der auch aus unserem Teil des Landes stammte. Seine Leute kannten unsere Familien von Zuhause her, so wurde er mit uns zusammengesteckt, als er ankam. Er war die unerträglichste Person, ob als Junge und erwachsener Mann, den ich je gekannt habe. Er weigerte sich, zu lügen. Das war soweit in Ordnung, aber er wusste einfach nicht, wann man besser aufhören sollte. Wenn er gefragt wurde, ob irgend ein Kerl irgendwas angestellt hatte, außerhalb der Geländes gewesen sei oder irgend einen andere Art von Streich ausheckte, dann antwortete er: »Ich weiß es nicht, Sir, aber ich glaube schon.« Aber eigentlich wußte er rein gar nichts, dafür sorgten wir schon. Doch seine Vermutungen trafen immer zu. Ich erinnere mich daran, dass ich und Haldane ihm einmal seinen Arm verdrehten, damit er mir beichtete, woher er das mit der Kirschbaum-Unternehmung wusste, und er sagte nur: »Ich wußte es nicht, ich fühle mich einfach – ganz sicher. Und ich hatte recht, siehst du?« Was sollen Sie mit einem solchen Jungen bloß anfangen?

Wir wuchsen zu Männern heran. Wenigstens Haldane und ich. Visger wuchs nur zu einem Tugendbold heran. Er war Vegetarier und Abstinenzler, und ein Alles-aus-Wolle-Kerl und christlicher Wissenschaftler, und all die Dinge, die Moralapostel halt sind, aber er war kein gewöhnlicher Tugendwächter. Er kannte alle möglichen Dinge, die er eigentlich nicht gewusst haben konnte, zumindest nicht auf normale und anständige Weise. Es war ja nicht so, dass er Dinge herausfand. Er wusste sie einfach. Als ich einmal sehr unglücklich war, kam er in mein Zimmer – es war für uns alle das letzte Jahr in Oxford – und sprachen über Dinge, die ich von mir selbst kaum wußte. Das war auch der eigentliche Grund, warum ich in jenem Winter nach Indien ging. Es war schlimm genug, unglücklich zu sein, auch ohne diese Bestie, die über alles Bescheid wußte.

Ich war über ein Jahr fort gewesen. Gerade zurück, dachte ich viel darüber nach, wie lustig es wäre, den alten Haldane wieder zu sehen. Wenn ich aber an Visger dachte, falls überhaupt, dann wünschte ich, dass er tot wäre. Aber eigentlich habe ich nicht viel über ihn nachgedacht.

Ich wollte Haldane wirklich wiedersehen. Er war immer so ein lustiger Kerl – scherzhaft und freundlich, einfach, ehrenhaft, nervös und voller handfester Begeisterung. Ich sehnte mich danach, ihn zu treffen, das Lächeln in seinem lustigen blauen Augen, sein Blick aus einem Netz von Falten, die das Lachen um sie herum gewebt hatte, wollte sein lustiges Gelächter hören, und den festen Griff seiner großen Hand spüren. Ich ging direkt von den Docks zu seinen Gemächern im Grays Inn, und dort fand ich ihn auch; aber kalt, blass, anämisch, mit trüben Augen, einer schlaffen Hand und blassen Lippen, die ohne Herzlichkeit lächelten und ein Willkommen ohne Freude ausstießen.

Er war umgeben von einem Durcheinander ungeordneten Möbel und persönliche Gegenstände, von denen die Hälfte verpackt war. Einige große Boxen waren bereits mit Schnüren gebunden, und es gab außerdem Bücherkisten, die gefüllt und nur noch auf das Vernageln der äußeren Bretter warteten.

»Ja, ich ziehe um«, sagte er. »Ich kann es nicht mehr ertragen, dieses Zimmer! Irgend etwas geht hier in ihnen um – etwas teuflisches geht hier um. Morgen gehe ich fort.«

Die Herbstdämmerung erfüllte die Ecken mit Schatten. »Du hast die Pelze bekommen«, sagte ich, nur um irgend etwas zu sagen, denn ich sah diese in einer großen Kiste zusammengeschnürt neben den anderen liegen.

»Pelze?« erwiderte er. »Oh ja. Danke vielmals. Ja, ich hab die Pelze bekommen.« Er lachte, aus Höflichkeit nehme ich an, denn es handelte sich um keinen Scherz über die Pelze. Sie waren zahlreich und besonders fein, die besten, die ich für Geld bekommen konnte, und ich hatte sie zu einer Zeit verpacken und verschicken lassen, als mein Herz sehr wund war. Er stand nur da und sah mich an, sagte aber nichts.

»Komm hier raus und iss ein kleines Abendessen mit mir«, sagte ich so fröhlich wie möglich.

»Zu beschäftigt«, antwortete er nach der kleinstmöglichen Pause, und einem Blick durch den ganzen Raum – »schau, ich bin wirklich schrecklich froh, dich zu sehen, aber, warum gehst du nicht rasch rüber und holst das Abendessen hierher. Ich selbst esse immer nur schnell zwischendurch – du siehst ja, wie es hier aussieht.«

Ich ging. Als ich zurück kam, hatte er einen Platz in der Nähe des Feuers freigeräumt, und zog seinen großen Klapptisch heran. Wir aßen dort bei Kerzenlicht. Ich versuchte, lustig zu sein. Er, da war ich mir sicher, versuchte, sich amüsieren zu lassen. Es ist uns beiden nicht gelungen. Seine traurigen Augen beobachteten mich die ganze Zeit über, außer in jenen flüchtigen Momenten, wenn er, ohne den Kopf zu wenden, einen Blick über die Schulter zurück zu den Schatten warf, die um den kleinen beleuchteten Platz, an dem wir saßen, den Raum füllten.

Als wir gegessen hatten und ein Diener gekommen war, um das Geschirr abzutragen, blickte ich Haldane sehr bestimmt an, so dass er mitten in einem sinnlosen Witz innehielt, und fragend auf mich schaute. »Nun?« sagte ich.

»Du hörst mir gar nicht zu«, bemerkte er gereizt. »Was ist los?«

»Das solltest du wohl besser mir erzählen«, sagte ich.

Er schwieg, warf wieder einen dieser verstohlenen Blicke auf die Schatten, und bückte sich, um das Feuer so weit zu schüren – das ahnte ich – damit es jeden Winkel des Raumes erleuchtete.

»Du bist total durcheinander«, erwiderte ich fröhlich. »Wo hast du deine Finger drin? Wein? Karten? Spekulationen? Eine Frau? Falls du es mir nicht sagen willst, dann wenigstens einem Arzt. Warum, mein Lieber, bist du bloß so ein Wrack?«

»Du bist mir hier an diesem Ort ein wahrlich netter Freund«, sagte er und lächelte ein mechanisches Lächeln, das nicht angenehm anzusehen war.

»Ich bin der Freund, den du brauchst, denke ich,« erwiderte ich. »Glaubst du, ich bin blind? Etwas ist schief gelaufen oder du hast irgendetwas genommen, Morphium, vielleicht? Außerdem brütest du über irgend etwas nach, solange, dass du nun jedes Maß verloren hast. Raus mit der Sprache, alter Junge. Ich wette um einen Dollar mit dir, dass es nicht so schlimm ist, wie du denkst.«

»Wenn ich es nur dir oder jemand anderen erzählen könnte«, antwortete er langsam, »dann wäre es nicht so schlimm, wie es jetzt ist. Wenn ich es jemanden erzählen könnte, dann dir! Aber so wie die Dinge stehen, hab ich dir schon mehr gesagt, als irgend jemandem zuvor.«

Ich konnte nicht mehr aus ihm herausbekommen. Aber er bedrängte mich zu bleiben – würde mir sein Bett gegeben haben und sich selbst auf den Boden gelegt, so sagte er. Aber ich hatte ja mein Zimmer im Victoria reserviert, und erwartete Briefe. So verließ ich ihn ziemlich spät, während er auf der Treppe stand, die eine Kerze über die Balustrade haltend, um mir den Weg nach unten zu leuchten.

Als ich am nächsten Morgen zurückkehrte, war er verschwunden. Männer wuchteten sein Mobiliar in einem großen Lastkarren, auf den jemand ›Pantechnicon‹ in großen Buchstaben gepinselt hatte.

Er hinterließ beim Portier keine Adresse, und fuhr in einer Droschke mit zwei Portmanteaux davon – Richtung Waterloo meinte der Portier.

Nun ja, ein jeder Mann hat das Recht auf sein eigenes Sorgen-Monopol, falls er es sich so aussucht. Und ich besaß meine eigenen Probleme, welche mich beschäftigt hielten.

In der Dunkelheit von Edith Nesbit - 01 In the darkness of Edith Nesbit - 01 En la oscuridad de Edith Nesbit - 01 Dans l'obscurité d'Edith Nesbit - 01 W ciemności Edith Nesbit - 01 Na Escuridão de Edith Nesbit - 01 В темноте Эдит Несбит - 01 伊迪丝·内斯比特在黑暗中 - 01

Vielleicht war es eine Art Wahnsinn. Maybe it was some kind of madness. Quizá fuera una especie de locura. Talvez fosse algum tipo de loucura. Может быть, это было какое-то безумие. Oder vielleicht war er wirklich das, was man ›heimgesucht‹ nennt. Or maybe he really was what they call 'haunted'. O tal vez realmente era lo que llaman "embrujado". Ou talvez ele realmente fosse o que eles chamam de 'assombrado'. Или, может быть, он действительно был тем, что они называют «призраком». Oder es könnte sein – auch wenn ich gar nicht erst so tue, als ob ich es verstünde, – dass sich durch intensives Leiden in einer sehr nervösen und hochsensiblen Natur eine Form von sechsten Sinn herausbildet. Or it could be, though I don't even pretend to understand it, that through intense suffering in a very nervous and highly sensitive nature some form of sixth sense develops. O podría ser -aunque no pretendo entenderlo- que una forma de sexto sentido se desarrolle a través del sufrimiento intenso en una naturaleza muy nerviosa y altamente sensible. Ou pode ser, embora eu nem pretenda entender, que através de intenso sofrimento em uma natureza muito nervosa e altamente sensível, alguma forma de sexto sentido se desenvolve. Или может быть, хотя я даже не претендую на понимание этого, что через сильное страдание у очень нервной и очень чувствительной натуры развивается какая-то форма шестого чувства. Etwas führte ihn immer zielsicher dorthin, wo __sie__ gerade waren. Something always led him unerringly to where they were. Algo siempre le llevaba infaliblemente a donde estaban. Algo sempre o levava infalivelmente para onde eles estavam. Что-то всегда безошибочно вело его туда, где они были. Und für ihn waren sie alle der __Eine__. And to him they were all the One. Y para él, todos eran uno. E para ele eles eram todos o Um. И для него все они были Единым.

Er erzählte mir zunächst den ersten Teil der Geschichte, – den Letzte habe ich dann mit meinen eigenen Augen gesehen. He first told me the first part of the story – I then saw the last part with my own eyes. Primero me contó la primera parte de la historia y luego vi la última con mis propios ojos. Ele primeiro me contou a primeira parte da história – então eu vi a última parte com meus próprios olhos.

**Kapitel I** Chapter I Capítulo I

Haldane und ich waren schon seit unserer Schulzeit Freunde. Haldane and I have been friends since we were in school. Haldane y yo habíamos sido amigos desde nuestros días de escuela. Haldane e eu somos amigos desde que estávamos na escola. Was uns zuerst zusammenführte war unser gemeinsamer Hass auf Visger, der auch aus unserem Teil des Landes stammte. What first brought us together was our mutual hatred for Visger, who was also from our part of the country. Lo primero que nos unió fue nuestro odio compartido hacia Visger, que también procedía de nuestra parte del país. O que primeiro nos uniu foi nosso ódio mútuo por Visger, que também era da nossa região do país. Seine Leute kannten unsere Familien von Zuhause her, so wurde er mit uns zusammengesteckt, als er ankam. His people knew our families from back home, so he was put together with us when he arrived. Su gente conocía a nuestras familias de casa, así que le juntaron con nosotros cuando llegó. Seu povo conhecia nossas famílias de volta para casa, então ele foi colocado junto conosco quando chegou. Er war die unerträglichste Person, ob als Junge und erwachsener Mann, den ich je gekannt habe. He was the most unbearable person, whether as a boy or as a grown man, that I have ever known. Era la persona más insoportable, tanto de niño como de adulto, que he conocido. Ele era a pessoa mais insuportável, seja como menino ou adulto, que já conheci. Er weigerte sich, zu lügen. He refused to lie. Se negó a mentir. Ele se recusou a mentir. Das war soweit in Ordnung, aber er wusste einfach nicht, wann man besser aufhören sollte. That was fine so far, but he just didn't know when to stop. Hasta ahí estaba bien, pero no sabía cuándo era mejor parar. Tudo bem até agora, mas ele simplesmente não sabia quando parar. Wenn er gefragt wurde, ob irgend ein Kerl irgendwas angestellt hatte, außerhalb der Geländes gewesen sei oder irgend einen andere Art von Streich ausheckte, dann antwortete er: »Ich weiß es nicht, Sir, aber ich glaube schon.« Aber eigentlich wußte er rein gar nichts, dafür sorgten wir schon. When asked if any fellow had done anything, been off-site, or plotted some other kind of prank, he would reply, "I don't know, sir, but I think so." But actually he knew nothing, we took care of that. Si le preguntaban si algún tipo había hecho algo, se había salido del local o estaba tramando alguna otra travesura, respondía: "No lo sé, señor, pero creo que sí". Pero en realidad no sabía nada, de eso nos asegurábamos. Quando perguntado se algum sujeito havia feito alguma coisa, saído do local ou planejado algum outro tipo de brincadeira, ele respondia: "Não sei, senhor, mas acho que sim". por essa. Doch seine Vermutungen trafen immer zu. But his suspicions were always correct. Pero sus suposiciones siempre eran correctas. Mas suas suspeitas estavam sempre corretas. Ich erinnere mich daran, dass ich und Haldane ihm einmal seinen Arm verdrehten, damit er mir beichtete, woher er das mit der Kirschbaum-Unternehmung wusste, und er sagte nur: »Ich wußte es nicht, ich fühle mich einfach – ganz sicher. I remember me and Haldane twisting his arm once to make him confess how he knew about the Kirschbaum operation, and he just said, 'I didn't know, I just feel - quite sure. Recuerdo que Haldane y yo le retorcimos el brazo una vez para que me dijera cómo sabía lo del cerezo, y él se limitó a decir: "No lo sabía, sólo lo siento... bastante seguro". Lembro-me de eu e Haldane torcendo o braço dele uma vez para fazê-lo confessar como sabia sobre a operação de Kirschbaum, e ele apenas disse: 'Eu não sabia, apenas sinto - tenho certeza. Und ich hatte recht, siehst du?« Was sollen Sie mit einem solchen Jungen bloß anfangen? And I was right, see?' What are you supposed to do with a boy like that? Y tenía razón, ¿ves?" ¿Qué se supone que debes hacer con un chico así? E eu estava certo, viu?” O que você deveria fazer com um garoto desses?

Wir wuchsen zu Männern heran. We grew into men. Nos convertimos en hombres. Nós nos tornamos homens. Wenigstens Haldane und ich. At least Haldane and I. Al menos Haldane y yo lo hicimos. Pelo menos Haldane e eu. Visger wuchs nur zu einem Tugendbold heran. Visger only grew into a prankster. Visger sólo creció para ser un dechado de virtudes. Visger só se tornou um brincalhão. Er war Vegetarier und Abstinenzler, und ein Alles-aus-Wolle-Kerl und christlicher Wissenschaftler, und all die Dinge, die Moralapostel halt sind, aber er war kein gewöhnlicher Tugendwächter. He was a vegetarian and a teetotaler, and an all-wool guy, and a Christian scientist, and all those things that are moralizers, but he wasn't your average virtue guardian. Era vegetariano y abstemio, un hombre de lana y un científico cristiano, y todo lo que son los moralistas, pero no era un guardián ordinario de la virtud. Ele era vegetariano e abstêmio, e um cara só de lã, e um cientista cristão, e todas essas coisas que são moralizadores, mas ele não era um guardião de virtude mediano. Er kannte alle möglichen Dinge, die er eigentlich nicht gewusst haben konnte, zumindest nicht auf normale und anständige Weise. He knew all sorts of things he couldn't have known, at least not in a normal and decent way. Sabía todo tipo de cosas que en realidad no podía saber, al menos no de forma normal y decente. Ele sabia todo tipo de coisa que não poderia saber, pelo menos não de uma maneira normal e decente. Es war ja nicht so, dass er Dinge herausfand. It wasn't like he found things out. No era como si estuviera descubriendo cosas. Não era como se ele descobrisse as coisas. Er wusste sie einfach. He just knew her. Simplemente los conocía. Ele apenas a conhecia. Als ich einmal sehr unglücklich war, kam er in mein Zimmer – es war für uns alle das letzte Jahr in Oxford – und sprachen über Dinge, die ich von mir selbst kaum wußte. Once, when I was very unhappy, he came into my room - it was our last year at Oxford - and talked about things I scarcely knew about myself. Una vez, cuando yo era muy infeliz, vino a mi habitación -era el último año en Oxford para todos nosotros- y habló de cosas que yo apenas sabía de mí misma. Certa vez, quando eu estava muito infeliz, ele entrou em meu quarto - era nosso último ano em Oxford - e falou sobre coisas que eu mal sabia sobre mim. Das war auch der eigentliche Grund, warum ich in jenem Winter nach Indien ging. That was also the real reason why I went to India that winter. Esa fue también la verdadera razón por la que fui a la India aquel invierno. Essa também foi a verdadeira razão pela qual fui para a Índia naquele inverno. Es war schlimm genug, unglücklich zu sein, auch ohne diese Bestie, die über alles Bescheid wußte. It was bad enough being unhappy without this beast who knew everything. Ya era bastante malo ser infeliz sin esta bestia que lo sabía todo. Já era ruim ser infeliz sem aquela fera que sabia de tudo.

Ich war über ein Jahr fort gewesen. I had been away for over a year. Llevaba fuera más de un año. Estive afastado por mais de um ano. Gerade zurück, dachte ich viel darüber nach, wie lustig es wäre, den alten Haldane wieder zu sehen. Just back I thought a lot about how fun it would be to see old Haldane again. Recién llegado, pensé mucho en lo divertido que sería volver a ver al viejo Haldane. Acabei de voltar e pensei muito em como seria divertido rever o velho Haldane. Wenn ich aber an Visger dachte, falls überhaupt, dann wünschte ich, dass er tot wäre. But when I thought of Visger, if at all, I wished he were dead. Pero cuando pensaba en Visger, si es que pensaba en él, deseaba que estuviera muerto. Mas quando pensei em Visger, se é que pensei, desejei que ele estivesse morto. Aber eigentlich habe ich nicht viel über ihn nachgedacht. But actually I didn't think much about him. Pero en realidad no pensaba mucho en él. Mas, na verdade, não pensei muito nele.

Ich wollte Haldane wirklich wiedersehen. I really wanted to see Haldane again. Tenía muchas ganas de volver a ver a Haldane. Eu realmente queria ver Haldane novamente. Er war immer so ein lustiger Kerl – scherzhaft und freundlich, einfach, ehrenhaft, nervös und voller handfester Begeisterung. He was always such a fun guy - joking and friendly, simple, honorable, edgy and full of tangible enthusiasm. Siempre fue un tipo muy divertido, bromista y simpático, sencillo, honorable, nervioso y lleno de auténtico entusiasmo. Ele sempre foi um cara tão divertido - brincalhão e amigável, simples, honrado, nervoso e cheio de entusiasmo tangível. Ich sehnte mich danach, ihn zu treffen, das Lächeln in seinem lustigen blauen Augen, sein Blick aus einem Netz von Falten, die das Lachen um sie herum gewebt hatte, wollte sein lustiges Gelächter hören, und den festen Griff seiner großen Hand spüren. I longed to meet him, the smile in his jolly blue eyes, his gaze drawn from a web of wrinkles laughter had woven around her, wanting to hear his jolly laughter, and feel the firm grip of his large hand. Ansiaba conocerle, ver la sonrisa en sus graciosos ojos azules, su mirada desde una red de arrugas que la risa había tejido a su alrededor, oír su alegre carcajada y sentir el firme apretón de su gran mano. Eu ansiava por conhecê-lo, o sorriso em seus alegres olhos azuis, seu olhar desviado de uma teia de rugas que o riso tecera ao redor dela, querendo ouvir sua risada alegre e sentir o aperto firme de sua mão grande. Ich ging direkt von den Docks zu seinen Gemächern im Grays Inn, und dort fand ich ihn auch; aber kalt, blass, anämisch, mit trüben Augen, einer schlaffen Hand und blassen Lippen, die ohne Herzlichkeit lächelten und ein Willkommen ohne Freude ausstießen. I went straight from the docks to his quarters at Grays Inn, and that's where I found him; but cold, pale, anemic, with bleary eyes, a limp hand, and pale lips, smiling without warmth and uttering a welcome without joy. Fui directamente de los muelles a sus aposentos en Grays Inn, y allí lo encontré también; pero frío, pálido, anémico, con los ojos apagados, la mano lacia y los labios pálidos que sonreían sin cordialidad y pronunciaban una bienvenida sin alegría. Fui direto das docas para seus aposentos em Grays Inn, e foi lá que o encontrei; mas frio, pálido, anêmico, com olhos turvos, mão flácida e lábios pálidos, sorrindo sem calor e dando boas-vindas sem alegria.

Er war umgeben von einem Durcheinander ungeordneten Möbel und persönliche Gegenstände, von denen die Hälfte verpackt war. He was surrounded by a jumble of disorganized furniture and personal belongings, half of which were boxed. Estaba rodeado de un revoltijo de muebles y objetos personales desorganizados, la mitad de los cuales estaban empaquetados. Ele estava cercado por uma confusão de móveis desorganizados e pertences pessoais, metade dos quais em caixas. Einige große Boxen waren bereits mit Schnüren gebunden, und es gab außerdem Bücherkisten, die gefüllt und nur noch auf das Vernageln der äußeren Bretter warteten. Some large boxes were already tied with string, and there were also boxes of books that were filled and just waiting for the outer boards to be nailed down. Algunas cajas grandes ya estaban atadas con cuerdas, y también había cajas de libros llenas y a la espera de que se clavaran las tablas exteriores. Algumas caixas grandes já estavam amarradas com barbante, e também havia caixas de livros que estavam cheias e esperando apenas as tábuas externas serem pregadas.

»Ja, ich ziehe um«, sagte er. "Yes, I'm moving," he said. "Sí, me mudo", dijo. "Sim, estou me mudando", disse ele. »Ich kann es nicht mehr ertragen, dieses Zimmer! 'I can't take it anymore, this room! "¡Ya no soporto esta habitación! 'Não aguento mais esse quarto! Irgend etwas geht hier in ihnen um – etwas teuflisches geht hier um. Something is going on inside them - something diabolical is going on here. Algo está pasando dentro de ellos, algo diabólico está pasando aquí. Algo está acontecendo dentro deles - algo diabólico está acontecendo aqui. Morgen gehe ich fort.« I'm leaving tomorrow." Eu estou indo embora amanhã."

Die Herbstdämmerung erfüllte die Ecken mit Schatten. The autumn twilight filled the corners with shadows. El crepúsculo otoñal llenaba de sombras los rincones. O crepúsculo de outono enchia os cantos de sombras. »Du hast die Pelze bekommen«, sagte ich, nur um irgend etwas zu sagen, denn ich sah diese in einer großen Kiste zusammengeschnürt neben den anderen liegen. "You got the furs," I said, just to say something, for I saw them tied up in a big box next to the others. "Tienes las pieles", dije, sólo por decir algo, porque las vi tiradas atadas en una gran caja junto a las otras. "Você tem as peles", eu disse, só para dizer alguma coisa, pois as vi amarradas em uma grande caixa ao lado das outras.

»Pelze?« erwiderte er. "Furs?" he replied. "Peles?", ele respondeu. »Oh ja. "Oh yeah. "Oh sim. Danke vielmals. Many thanks. Muito obrigado. Ja, ich hab die Pelze bekommen.« Er lachte, aus Höflichkeit nehme ich an, denn es handelte sich um keinen Scherz über die Pelze. Yes, I got the pelts.' He laughed, out of politeness I suppose, since it was no joke about the pelts. Sí, tengo las pieles". Se rió, supongo que por educación, porque no era una broma lo de las pieles. Sim, eu tenho as peles.” Ele riu, por educação, suponho, já que não era brincadeira sobre as peles. Sie waren zahlreich und besonders fein, die besten, die ich für Geld bekommen konnte, und ich hatte sie zu einer Zeit verpacken und verschicken lassen, als mein Herz sehr wund war. They were numerous and particularly fine, the best money could buy, and I had had them packed and shipped at a time when my heart was very sore. Eran numerosos y particularmente finos, los mejores que podía conseguir por dinero, y los mandé empaquetar y enviar por correo en un momento en que mi corazón estaba muy dolorido. Eles eram numerosos e particularmente bons, o melhor que o dinheiro podia comprar, e eu os havia embalado e enviado em um momento em que meu coração estava muito dolorido. Er stand nur da und sah mich an, sagte aber nichts. He just stood there and looked at me but didn't say anything. Ele apenas ficou lá e olhou para mim, mas não disse nada.

»Komm hier raus und iss ein kleines Abendessen mit mir«, sagte ich so fröhlich wie möglich. "Come out here and have a little dinner with me," I said as cheerfully as I could. "Saia e jante um pouco comigo", eu disse o mais alegremente que pude.

»Zu beschäftigt«, antwortete er nach der kleinstmöglichen Pause, und einem Blick durch den ganzen Raum – »schau, ich bin wirklich schrecklich froh, dich zu sehen, aber, warum gehst du nicht rasch rüber und holst das Abendessen hierher. 'Too busy,' he replied after the smallest possible pause, and a glance around the room - 'look, I'm really terribly glad to see you, but why don't you hurry over and get dinner over here. "Demasiado ocupado", contestó tras la menor pausa posible y una mirada alrededor de la habitación, "mira, me alegro muchísimo de verte, pero, ¿por qué no te das prisa en venir a cenar aquí? 'Muito ocupado', ele respondeu após a menor pausa possível, e um olhar ao redor da sala - 'olha, estou realmente muito feliz em vê-lo, mas por que você não se apressa e janta aqui? Ich selbst esse immer nur schnell zwischendurch – du siehst ja, wie es hier aussieht.« I myself only eat quickly in between meals – you can see what it looks like here.« Eu próprio só como rapidamente entre as refeições – podem ver como é aqui.«

Ich ging. I went. Eu andei. Als ich zurück kam, hatte er einen Platz in der Nähe des Feuers freigeräumt, und zog seinen großen Klapptisch heran. When I returned, he had cleared a space near the fire, and pulled up his large folding table. Quando voltei, ele havia arrumado uma cadeira perto do fogo e estava puxando sua grande mesa dobrável. Wir aßen dort bei Kerzenlicht. We ate there by candlelight. Nós comemos lá à luz de velas. Ich versuchte, lustig zu sein. I tried to be funny. Eu tentei ser engraçado. Er, da war ich mir sicher, versuchte, sich amüsieren zu lassen. He, I was sure, was trying to be amused. Ele, eu tinha certeza, estava tentando se divertir. Es ist uns beiden nicht gelungen. It didn't work out for either of us. Nós dois falhamos. Seine traurigen Augen beobachteten mich die ganze Zeit über, außer in jenen flüchtigen Momenten, wenn er, ohne den Kopf zu wenden, einen Blick über die Schulter zurück zu den Schatten warf, die um den kleinen beleuchteten Platz, an dem wir saßen, den Raum füllten. His sad eyes watched me the whole time, except for those fleeting moments when, without turning his head, he glanced back over his shoulder at the shadows spreading around the small, lighted spot where we sat filled. Seus olhos tristes me observavam o tempo todo, exceto naqueles momentos fugazes em que, sem virar a cabeça, ele olhava por cima do ombro para as sombras que se espalhavam ao redor do pequeno ponto iluminado onde estávamos sentados cheios.

Als wir gegessen hatten und ein Diener gekommen war, um das Geschirr abzutragen, blickte ich Haldane sehr bestimmt an, so dass er mitten in einem sinnlosen Witz innehielt, und fragend auf mich schaute. When we had eaten and a servant had come to clear the dishes, I looked at Haldane very firmly, causing him to stop in the middle of a meaningless joke and look at me questioningly. Quando terminamos de comer e um criado veio lavar a louça, olhei para Haldane com muita firmeza, fazendo-o parar no meio de uma piada sem sentido e me olhar interrogativamente. »Nun?« sagte ich. "Well?" said I. "Bem?", eu disse.

»Du hörst mir gar nicht zu«, bemerkte er gereizt. "You're not listening to me at all," he remarked irritably. "Você não está me ouvindo," ele comentou irritado. »Was ist los?« "What's wrong?" "E aí?"

»Das solltest du wohl besser mir erzählen«, sagte ich. "I guess you'd better tell me," I said. "Você provavelmente deveria me dizer isso", eu disse.

Er schwieg, warf wieder einen dieser verstohlenen Blicke auf die Schatten, und bückte sich, um das Feuer so weit zu schüren – das ahnte ich – damit es jeden Winkel des Raumes erleuchtete. He said nothing, threw one of those surreptitious glances at the shadows again, and stooped to stoke the fire, I suspected, enough to light up every corner of the room. Ele não disse nada, lançou um daqueles olhares sub-reptícios para as sombras novamente e se abaixou para atiçar o fogo, suspeitei, o suficiente para iluminar todos os cantos da sala.

»Du bist total durcheinander«, erwiderte ich fröhlich. "You're a mess," I replied cheerfully. "Você está todo confuso", eu respondi alegremente. »Wo hast du deine Finger drin? "Where are your fingers in?" "Onde estão seus dedos?" Wein? Wine? Vinho? Karten? Cards? Cartões? Spekulationen? Speculation? especulação? Eine Frau? A woman? Uma mulher? Falls du es mir nicht sagen willst, dann wenigstens einem Arzt. If you won't tell me, at least tell a doctor. Se não quer me contar, pelo menos diga a um médico. Warum, mein Lieber, bist du bloß so ein Wrack?« Why, my dear, are you such a wreck?' Por que, minha querida, você está tão destruída?

»Du bist mir hier an diesem Ort ein wahrlich netter Freund«, sagte er und lächelte ein mechanisches Lächeln, das nicht angenehm anzusehen war. "You're a really nice friend to me here in this place," he said, smiling a mechanical smile that wasn't pleasant to look at. "Você é um amigo muito legal para mim aqui neste lugar", disse ele, sorrindo um sorriso mecânico que não era agradável de se olhar.

»Ich bin der Freund, den du brauchst, denke ich,« erwiderte ich. "I'm the friend you need, I think," I replied. "Eu sou o amigo que você precisa, eu acho", respondi. »Glaubst du, ich bin blind? "Do you think I'm blind? "Você acha que eu sou cego? Etwas ist schief gelaufen oder du hast irgendetwas genommen, Morphium, vielleicht? Something went wrong or you took something, morphine maybe? Algo deu errado ou você tomou alguma coisa, talvez morfina? Außerdem brütest du über irgend etwas nach, solange, dass du nun jedes Maß verloren hast. Besides, you're brooding over something so long that you've lost all measure. Além disso, você está remoendo algo por tanto tempo que perdeu toda a medida. Raus mit der Sprache, alter Junge. Speak up, old boy. Fala, velho. Ich wette um einen Dollar mit dir, dass es nicht so schlimm ist, wie du denkst.« I'll bet you a dollar it's not as bad as you think it is." Aposto um dólar que não é tão ruim quanto você pensa."

»Wenn ich es nur dir oder jemand anderen erzählen könnte«, antwortete er langsam, »dann wäre es nicht so schlimm, wie es jetzt ist. "If I could only tell you or someone else," he replied slowly, "it wouldn't be as bad as it is now. 'Se eu pudesse dizer a você ou a outra pessoa,' ele respondeu lentamente, 'não seria tão ruim quanto é agora. __Wenn__ ich es jemanden erzählen könnte, dann __dir!__ Aber so wie die Dinge stehen, hab ich dir schon mehr gesagt, als irgend jemandem zuvor.« If I could tell anyone, it would be you! But as it is, I've told you more than I've told anyone before." Se eu pudesse contar para alguém, seria você! Mas do jeito que está, já contei mais a você do que a qualquer pessoa antes."

Ich konnte nicht mehr aus ihm herausbekommen. I couldn't get any more out of him. Eu não conseguia tirar mais nada dele. Aber er bedrängte mich zu bleiben – würde mir sein Bett gegeben haben und sich selbst auf den Boden gelegt, so sagte er. But he urged me to stay - would have given me his bed and laid himself on the floor, he said. Mas ele insistiu para que eu ficasse - teria me dado sua cama e se deitado no chão, disse. Aber ich hatte ja mein Zimmer im Victoria reserviert, und erwartete Briefe. But I had reserved my room at the Victoria, and was expecting letters. Mas eu havia reservado meu quarto no Victoria e esperava cartas. So verließ ich ihn ziemlich spät, während er auf der Treppe stand, die eine Kerze über die Balustrade haltend, um mir den Weg nach unten zu leuchten. So I left him quite late while he stood on the stairs holding a candle over the balustrade to light my way down. Então eu o deixei bem tarde enquanto ele estava na escada segurando uma vela sobre a balaustrada para iluminar meu caminho.

Als ich am nächsten Morgen zurückkehrte, war er verschwunden. When I returned the next morning, he was gone. Quando voltei na manhã seguinte, ele havia sumido. Männer wuchteten sein Mobiliar in einem großen Lastkarren, auf den jemand ›Pantechnicon‹ in großen Buchstaben gepinselt hatte. Men were heaving his furniture in a large truck on which someone had painted 'Pantechnicon' in large letters. Os homens carregavam seus móveis em um grande carrinho de mão no qual alguém havia pintado 'Pantechnicon' em letras grandes.

Er hinterließ beim Portier keine Adresse, und fuhr in einer Droschke mit zwei Portmanteaux davon – Richtung Waterloo meinte der Portier. He left no address with the porter and drove off in a cab with two portmanteaux – the porter meant towards Waterloo. Ele não deixou endereço com o porteiro e partiu em um táxi com duas malas de viagem - o porteiro pretendia ir para Waterloo.

Nun ja, ein jeder Mann hat das Recht auf sein eigenes Sorgen-Monopol, falls er es sich so aussucht. Well, every man is entitled to his own monopoly on sorrows, if that's what he chooses. Bem, todo homem tem direito ao seu próprio monopólio sobre as tristezas, se assim o desejar. Und ich besaß meine eigenen Probleme, welche mich beschäftigt hielten. And I had my own problems that kept me busy. E eu tinha meus próprios problemas que me mantinham ocupado.