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Horror Kurzgeschichten, Der sterbliche Unsterbliche von Mary Shelley - 03

Der sterbliche Unsterbliche von Mary Shelley - 03

Fünf Jahre später wurde ich plötzlich an das Bett des sterbenden Cornelius gerufen. Er hatte nach mir in aller Eile schicken lassen, beschwor meine sofortige Anwesenheit. Ich fand ihn auf seiner Pritsche, zu Tode geschwächt. Alles Leben, das ihm noch verblieb, bewegte seine stechenden Augen, und diese waren auf ein Glasgefäß fixiert, gefüllt mit einer rosé-farbenen Flüssigkeit.

»Bewahre uns«, sagte er mit einer gebrochenen und hohlen Stimme, »vor der Eitelkeit der menschlichen Wünsche! Ein zweites Mal sind meine Hoffnungen dabei, gekrönt zu werden, ein zweites Mal werden sie zunichte gemacht. Schau auf die Flüssigkeit – du erinnerst dich vielleicht, dass ich vor 5 Jahre eben solches vorbereitet hatte, und mit dem gleichen Erfolg – damals, wie heute, erwarten meine dürstenden Lippen das Unsterblichkeits-Elixier zu kosten – Du hattest es mir fortgerissen! Und jetzt ist es zu spät!«

Er sprach mit Schwierigkeiten und fiel zurück auf seine Kissen. Ich konnte nicht umhin zu erwidern: »Wie, verehrter Meister, kann Ihnen ein Heilmittel für die Liebe das Leben erneuern?«

Ein schwaches Lächeln leuchtete über sein Gesicht, als ich gespannt seiner kaum verständlichen Antwort lauschte.

»Eine Heilmittel für die Liebe und für alle Dinge – Das Elixier der Unsterblichkeit! Ah, wenn ich es jetzt endlich trinke, sollte ich für immer leben!«

Während er sprach, leuchteten ein goldener Blitz aus der Flüssigkeit auf; ein ach so bekannter Duft stahl sich durch die Luft. Der Meister erhob sich, so schwach er auch war – Stärke schien auf wundersame Weise seine Gestalt neu zu erfüllen – er streckte seine Hand aus – eine laute Explosion ließ mich zusammenfahren – ein Feuerstrahl schoss aus dem Elixier, und das Glasgefäß, welches den Trank enthielt, zersprang in kleinste Stücke! Ich richtete meinen Augen auf den Philosophen; er war nach hinten gefallen – seine Augen wirkten glasig – seine Züge starr – er war tot!

Aber ich lebte, und sollte ewig leben! So sprach der unglückliche Alchimist, und ein paar Tage lang glaubte ich tatsächlich seinen Worten. Ich erinnerte mich an den glorreiche Rausch, der meinem gestohlenen Trank gefolgt war. Ich dachte an die Veränderung, die ich in meinem Körper gefühlt hatte – ja, bis in meine Seele hinein. Die sprunghafte Elastizität des einen – die jungenhafte Leichtigkeit der anderen. Ich erforschte mich selbst in einem Spiegel, und konnte nach einem Zeitraum von fünf Jahren, welche nun vergangen war, keine Veränderung in meinem Äußeren wahrnehmen. Oh, ich erinnerte mich an die strahlenden Farben und den dankbaren Duft dieses köstlichen Getränks – das schien wohl der Gabe, die es zu verleihen in der Lage war, angemessen – war ich also wirklich unsterblich!?

Ein paar Tage später lachte ich ob meiner eigenen Leichtgläubigkeit. Das alte Sprichwort, dass ›ein Philosoph im eigenen Land am wenigsten gilt‹, war in Bezug auf mich und meinen verstorbene Meister wahr. Ich liebte ihn als einen Mann und respektierte ihn als Lehrmeister – aber ich verspottete die Vorstellung, dass er die Mächte der Finsternis befehligen könnte, und lachte über die abergläubische Furcht, mit der er von den einfachen Leuten begrüßt wurde. Er war ein weiser Philosoph, aber pflegte keine nähere Bekanntschaft mit jedweiligen Geistern, außer denjenigen, die in Fleisch und Blut gekleidet waren. Seine Wissenschaft war einfach nur menschlich; und Humanwissenschaft, so redete ich mir selbst ein, konnte doch niemals die Gesetze der Natur so weit herausfordern, dass die Seele in ihrer fleischlichen Behausung für immer eingeschlossen wurde.

Cornelius hatte ein Seelen-Erfrischungsgetränk gebraut – berauschender als jeder Wein – süßer und duftender als jede Frucht; wahrscheinlich besaß es starke Heilkräfte, verursachte Freude im Herz und Kraft in den Gliedern; aber seine Wirkung würden nachlassen – schon war sie in mir selbst dabei zu schwinden. War ich doch ein wahrlich glücklicher Kerl, solch hervorragende Gesundheit und fröhlichen Geist zu besitzen, und vielleicht auch – aus den Händen meines Meisters, ein langes Leben; aber meine Glückssträhne würde sicher irgendwann enden. Langlebigkeit ist sehr verschieden von wahrer Unsterblichkeit.

Diesen Glauben unterhielt ich für viele Jahre. Manchmal stahl sich ein Gedanke in mich – Hatte der Alchimist tatsächlich falsch gelegen? Aber meiner Gewohnheit folgend, mutmaßte ich, dass mir das Schicksal aller Kinder Adams zu der mir bestimmten Zeit erfüllt würde – ein wenig später vielleicht, aber noch immer in einem natürlichen Alter. Eins jedoch stand fest: ich behielt ein wunderlich jugendliches Aussehen. Ich wurde für meine eitle Rücksprache mit dem Spiegel zwar oft verspottet, aber ich konsultierte vergeblich – meine Stirn war ohne Falten – meine Wangen – meine Augen – meine ganze Person schien weiterhin so unbefleckt und rein wie in meinem zwanzigsten Jahr.

Das beunruhigte mich. Ich betrachtete die verblassende Schönheit meiner Bertha – ich schien mehr wie ihr Sohn zu sein. Nach und nach begannen unsere Nachbarn ähnliche Betrachtungen anzustellen, und ich fand schließlich heraus, dass ich unter dem Spitznamen ›der verhexte Lehrling‹ bekannt war. Bertha selbst nahm dies auch nicht leicht. Sie wurde eifersüchtig und reizbar, und endlich fing sie an, mir Fragen zu stellen. Wir hatten keine Kinder. Wir waren alles füreinander und trotzdem neigte, als sie älter wurde, ihr lebhafter Geist mit übler Laune einher zu gehen. Während ihre Schönheit weiter abnahm, hegte ich sie in meinem Herzen weiterhin als meine Dame, welche ich vergötterte … als die Ehefrau, die ich gesucht und mit perfekter Liebe für mich gewonnen hatte.

Endlich wurde unsere Lage unerträglich: Bertha war fünfzig – ich scheinbar zwanzig Jahre alt. Ich hatte, aus Scham, in gewissem Maße die Gewohnheiten des fortgeschrittenen Alters angenommen und mich nicht mehr im Tanz unter die Jungen und Fröhlichen gemischt, aber mein Herz schlug mit den ihren zusammen, während ich meine Füße zurückhielt; ich gab wohl eine traurige Figur unter den Nestoren unseres Dorfes ab. Noch vor der Zeit, welche ich erwähnte, hatten sich die Dinge verändert – wir waren allgemein gemieden. Wir – zumindest ich – sollten einige ungebührliche Bekanntschaft mit alten Freunden meines ehemaligen Meisters gepflegt haben, so wurde gemunkelt. Die arme Bertha wurde bemitleidet, aber trotzdem verlassen. Ich hingegen wurde mit Entsetzen und Abscheu betrachtet.

Was war zu tun? So saßen wir bei unserem Winterfeuer – Armut machte sich langsam bemerkbar, denn keiner wollte die Erzeugnisse meines Bauernhofs kaufen. Ich war oft zu einer Reise von 20 Meilen gezwungen gewesen, zu einem Ort wo ich unbekannt war, um unserer Eigentum zu veräußern. Es ist wahr, wir hatten etwas für die schlechten Tage zurückgelegt – aber diese Tage waren jetzt gekommen.

Wir saßen von unserem einsamen Kamin – der im Herzen alte Jugendliche und seine antiquierte Frau. Bertha bestand erneut darauf, die Wahrheit zu erfahren; sie rekapitulierte alles, was sie je über mich munkeln gehört hatte, und fügte ihre eigenen Beobachtungen hinzu. Sie bedrängte mich, den Zauber abzuschütteln.

Sie beschrieb, wie viel angenehmer graue Haare anstatt meiner kastanienbraunen Locken wären. Sie lobte die Achtung und den Respekt vor dem Alter und wie sehr wäre dies dem geringen Ansehen der bloßen Kinder vorzuziehen; ob ich mir vorstellen könne, dass die verabscheuungswürdigen Geschenke der Jugend und des guten Aussehens die Schande, den Hass und Hohn überwögen? Nein, am Ende würde ich gar als ein Ausüber der schwarzen Künste verbrannt werden, während sie, mit der ich nicht geruht hatte, einen Anteil meines Glücks zu teilen, als meine Komplizin gesteinigt werden würde. Endlich deutete sie an, dass ich mein Geheimnis mit ihr zu teilen hätte, und ihr damit diejenigen Vorteile schenken solle, wie ich sie selbst genoss, oder sie würde mich denunzieren – und dann brach sie in Tränen aus.

So bedrängt, sann ich bei mir, wäre es wohl der beste Weg, ihr die Wahrheit zu sagen. Ich enthüllte es ihr so sanft wie ich nur konnte, und sprach lediglich von einem sehr langen Leben, nicht von der Unsterblichkeit – diese Darstellung entsprach auch am besten meinen eigenen Vorstellungen. Als ich geendet hatte, erhob ich mich und rief: »Und nun, meine Bertha, werden Sie den Geliebten Ihrer Jugend verraten? – Sie werden es nicht, ich weiß es. Aber es wäre zu grausam, Sie, meine armes Weib, wegen meines Unglücks und der unseligen Kunst des Cornelius leiden zu lassen. Ich werde Sie verlassen – Sie haben genug Vermögen, und Ihre Freunde werden in meiner Abwesenheit zurückkehren, wenn ich erst einmal fort bin. Jung, wie ich erscheine, und stark, wie ich bin, kann ich arbeiten und mein Brot unter Fremden erwerben, unverdächtig und unerkannt. Ich liebte Sie in Ihrer Jugend und Gott ist mein Zeuge, dass ich Sie auch im Alter nicht im Stich lasse, sondern nur gehe, weil Ihre Sicherheit und Ihr Wohlergehen es erfordern.«


Der sterbliche Unsterbliche von Mary Shelley - 03 The Mortal Immortal by Mary Shelley - 03 Le mortel immortel de Mary Shelley - 03 O Imortal Mortal de Mary Shelley - 03

Fünf Jahre später wurde ich plötzlich an das Bett des sterbenden Cornelius gerufen. Er hatte nach mir in aller Eile schicken lassen, beschwor meine sofortige Anwesenheit. Ich fand ihn auf seiner Pritsche, zu Tode geschwächt. Alles Leben, das ihm noch verblieb, bewegte seine stechenden Augen, und diese waren auf ein Glasgefäß fixiert, gefüllt mit einer rosé-farbenen Flüssigkeit.

»Bewahre uns«, sagte er mit einer gebrochenen und hohlen Stimme, »vor der Eitelkeit der menschlichen Wünsche! "Save us," he said in a broken and hollow voice, "from the vanity of human desires! Ein zweites Mal sind meine Hoffnungen dabei, gekrönt zu werden, ein zweites Mal werden sie zunichte gemacht. Schau auf die Flüssigkeit – du erinnerst dich vielleicht, dass ich vor 5 Jahre eben solches vorbereitet hatte, und mit dem gleichen Erfolg – damals, wie heute, erwarten meine dürstenden Lippen das Unsterblichkeits-Elixier zu kosten – Du hattest es mir fortgerissen! Und jetzt ist es zu spät!«

Er sprach mit Schwierigkeiten und fiel zurück auf seine Kissen. Ich konnte nicht umhin zu erwidern: »Wie, verehrter Meister, kann Ihnen ein Heilmittel für die Liebe das Leben erneuern?«

Ein schwaches Lächeln leuchtete über sein Gesicht, als ich gespannt seiner kaum verständlichen Antwort lauschte.

»Eine Heilmittel für die Liebe und für alle Dinge – Das Elixier der Unsterblichkeit! Ah, wenn ich es jetzt endlich trinke, sollte ich für immer leben!«

Während er sprach, leuchteten ein goldener Blitz aus der Flüssigkeit auf; ein ach so bekannter Duft stahl sich durch die Luft. Der Meister erhob sich, so schwach er auch war – Stärke schien auf wundersame Weise seine Gestalt neu zu erfüllen – er streckte seine Hand aus – eine laute Explosion ließ mich zusammenfahren – ein Feuerstrahl schoss aus dem Elixier, und das Glasgefäß, welches den Trank enthielt, zersprang in kleinste Stücke! Ich richtete meinen Augen auf den Philosophen; er war nach hinten gefallen – seine Augen wirkten glasig – seine Züge starr – er war tot!

Aber ich lebte, und sollte ewig leben! So sprach der unglückliche Alchimist, und ein paar Tage lang glaubte ich tatsächlich seinen Worten. Assim falou o desafortunado alquimista, e durante alguns dias acreditei realmente nas suas palavras. Ich erinnerte mich an den glorreiche Rausch, der meinem gestohlenen Trank gefolgt war. Lembrei-me da pressa gloriosa que tinha seguido a minha poção roubada. Ich dachte an die Veränderung, die ich in meinem Körper gefühlt hatte – ja, bis in meine Seele hinein. Pensei na mudança que tinha sentido no meu corpo - sim, mesmo na minha alma. Die sprunghafte Elastizität des einen – die jungenhafte Leichtigkeit der anderen. A elasticidade errática de um - a leveza de rapaz do outro. Ich erforschte mich selbst in einem Spiegel, und konnte nach einem Zeitraum von fünf Jahren, welche nun vergangen war, keine Veränderung in meinem Äußeren wahrnehmen. Explorei-me ao espelho, e após um período de cinco anos, que agora tinha passado, não consegui perceber qualquer mudança na minha aparência. Oh, ich erinnerte mich an die strahlenden Farben und den dankbaren Duft dieses köstlichen Getränks – das schien wohl der Gabe, die es zu verleihen in der Lage war, angemessen – war ich also wirklich unsterblich!? Oh, lembrei-me das cores radiantes e do aroma grato desta deliciosa bebida - que me pareceu apropriada ao presente que era capaz de oferecer - então eu era realmente imortal!?

Ein paar Tage später lachte ich ob meiner eigenen Leichtgläubigkeit. Das alte Sprichwort, dass ›ein Philosoph im eigenen Land am wenigsten gilt‹, war in Bezug auf mich und meinen verstorbene Meister wahr. O velho adágio de que "um filósofo é menos válido no seu próprio país" era verdadeiro em relação a mim e ao meu falecido mestre. Ich liebte ihn als einen Mann und respektierte ihn als Lehrmeister – aber ich verspottete die Vorstellung, dass er die Mächte der Finsternis befehligen könnte, und lachte über die abergläubische Furcht, mit der er von den einfachen Leuten begrüßt wurde. Er war ein weiser Philosoph, aber pflegte keine nähere Bekanntschaft mit jedweiligen Geistern, außer denjenigen, die in Fleisch und Blut gekleidet waren. Era um filósofo sábio, mas não tinha nenhum conhecimento próximo de quaisquer espíritos, excepto os que estavam vestidos de carne e osso. Seine Wissenschaft war einfach nur menschlich; und Humanwissenschaft, so redete ich mir selbst ein, konnte doch niemals die Gesetze der Natur so weit herausfordern, dass die Seele in ihrer fleischlichen Behausung für immer eingeschlossen wurde.

Cornelius hatte ein Seelen-Erfrischungsgetränk gebraut – berauschender als jeder Wein – süßer und duftender als jede Frucht; wahrscheinlich besaß es starke Heilkräfte, verursachte Freude im Herz und Kraft in den Gliedern; aber seine Wirkung würden nachlassen – schon war sie in mir selbst dabei zu schwinden. War ich doch ein wahrlich glücklicher Kerl, solch hervorragende Gesundheit und fröhlichen Geist zu besitzen, und vielleicht auch – aus den Händen meines Meisters, ein langes Leben; aber meine Glückssträhne würde sicher irgendwann enden. Fui, afinal, um companheiro verdadeiramente afortunado por possuir uma saúde tão excelente e um espírito tão alegre, e talvez, das mãos do meu mestre, uma vida longa; mas a minha maré de sorte iria certamente terminar algum dia. Langlebigkeit ist sehr verschieden von wahrer Unsterblichkeit. A longevidade é muito diferente de uma verdadeira imortalidade.

Diesen Glauben unterhielt ich für viele Jahre. Entretive esta crença durante muitos anos. Manchmal stahl sich ein Gedanke in mich – Hatte der Alchimist tatsächlich falsch gelegen? Sometimes a thought crept into my mind - had the alchemist really been wrong? Por vezes, um pensamento entrou na minha mente - Teria o alquimista estado realmente errado? Aber meiner Gewohnheit folgend, mutmaßte ich, dass mir das Schicksal aller Kinder Adams zu der mir bestimmten Zeit erfüllt würde – ein wenig später vielleicht, aber noch immer in einem natürlichen Alter. Mas seguindo o meu hábito, supus que o destino de todos os filhos de Adão se cumpriria para mim na altura indicada - um pouco mais tarde, talvez, mas ainda numa idade natural. Eins jedoch stand fest: ich behielt ein wunderlich jugendliches Aussehen. Uma coisa, porém, era certa: mantive uma aparência caprichosa de juventude. Ich wurde für meine eitle Rücksprache mit dem Spiegel zwar oft verspottet, aber ich konsultierte vergeblich – meine Stirn war ohne Falten – meine Wangen – meine Augen – meine ganze Person schien weiterhin so unbefleckt und rein wie in meinem zwanzigsten Jahr. Fui frequentemente ridicularizado pela minha consulta vã ao espelho, mas consultei em vão - a minha testa estava sem rugas - as minhas bochechas - os meus olhos - toda a minha pessoa continuou a parecer tão puro e puro como no meu vigésimo ano.

Das beunruhigte mich. Isso preocupou-me. Ich betrachtete die verblassende Schönheit meiner Bertha – ich schien mehr wie ihr Sohn zu sein. Olhei para a beleza desbotada da minha Bertha - eu parecia mais o seu filho. Nach und nach begannen unsere Nachbarn ähnliche Betrachtungen anzustellen, und ich fand schließlich heraus, dass ich unter dem Spitznamen ›der verhexte Lehrling‹ bekannt war. Gradualmente, os nossos vizinhos começaram a fazer observações semelhantes e acabei por descobrir que eu era conhecido pelo apelido de "o aprendiz enfeitiçado". Bertha selbst nahm dies auch nicht leicht. A própria Bertha também não encarou isto de ânimo leve. Sie wurde eifersüchtig und reizbar, und endlich fing sie an, mir Fragen zu stellen. Ela tornou-se ciumenta e irritável, e finalmente começou a fazer-me perguntas. Wir hatten keine Kinder. Não tínhamos filhos. Wir waren alles füreinander und trotzdem neigte, als sie älter wurde, ihr lebhafter Geist mit übler Laune einher zu gehen. Éramos tudo um para o outro e, no entanto, à medida que envelhecia, o seu espírito vivo tendia a andar de mãos dadas com mau feitio. Während ihre Schönheit weiter abnahm, hegte ich sie in meinem Herzen weiterhin als meine Dame, welche ich vergötterte … als die Ehefrau, die ich gesucht und mit perfekter Liebe für mich gewonnen hatte. Enquanto a sua beleza continuava a diminuir, eu continuava a acarinhá-la no meu coração como a minha senhora, que eu adorava ... como a esposa que tinha procurado e ganho para mim com perfeito amor.

Endlich wurde unsere Lage unerträglich: Bertha war fünfzig – ich scheinbar zwanzig Jahre alt. Finalmente a nossa situação tornou-se insuportável: Bertha tinha cinquenta anos - eu tinha aparentemente vinte anos de idade. Ich hatte, aus Scham, in gewissem Maße die Gewohnheiten des fortgeschrittenen Alters angenommen und mich nicht mehr im Tanz unter die Jungen und Fröhlichen gemischt, aber mein Herz schlug mit den ihren zusammen, während ich meine Füße zurückhielt; ich gab wohl eine traurige Figur unter den Nestoren unseres Dorfes ab. Noch vor der Zeit, welche ich erwähnte, hatten sich die Dinge verändert – wir waren allgemein gemieden. Mesmo antes do tempo que mencionei, as coisas tinham mudado - éramos geralmente evitados. Wir – zumindest ich – sollten einige ungebührliche Bekanntschaft mit alten Freunden meines ehemaligen Meisters gepflegt haben, so wurde gemunkelt. Dizia-se - pelo menos eu - que tínhamos cultivado algum conhecimento inconveniente com velhos amigos do meu antigo mestre. Die arme Bertha wurde bemitleidet, aber trotzdem verlassen. A pobre Bertha ficou com pena, mas mesmo assim abandonada. Ich hingegen wurde mit Entsetzen und Abscheu betrachtet. Eu, por outro lado, fui considerado com horror e repugnância.

Was war zu tun? O que deveria ser feito? So saßen wir bei unserem Winterfeuer – Armut machte sich langsam bemerkbar, denn keiner wollte die Erzeugnisse meines Bauernhofs kaufen. Assim, sentamo-nos à volta do nosso incêndio de Inverno - a pobreza começava a fazer-se sentir, porque ninguém queria comprar os produtos da minha quinta. Ich war oft zu einer Reise von 20 Meilen gezwungen gewesen, zu einem Ort wo ich unbekannt war, um unserer Eigentum zu veräußern. Tinha sido muitas vezes obrigado a viajar 20 milhas para um lugar onde era desconhecido para vender a nossa propriedade. Es ist wahr, wir hatten etwas für die schlechten Tage zurückgelegt – aber diese Tage waren jetzt gekommen. É verdade, tínhamos posto algo de lado para os dias maus - mas esses dias tinham chegado agora.

Wir saßen von unserem einsamen Kamin – der im Herzen alte Jugendliche und seine antiquierte Frau. Sentámo-nos junto à nossa lareira solitária - a velha juventude no coração e a sua antiquada esposa. Bertha bestand erneut darauf, die Wahrheit zu erfahren; sie rekapitulierte alles, was sie je über mich munkeln gehört hatte, und fügte ihre eigenen Beobachtungen hinzu. Bertha insistiu novamente em saber a verdade; recapitulou tudo o que tinha ouvido falar de mim e acrescentou as suas próprias observações. Sie bedrängte mich, den Zauber abzuschütteln. Ela exortou-me a livrar-me do feitiço.

Sie beschrieb, wie viel angenehmer graue Haare anstatt meiner kastanienbraunen Locken wären. Ela descreveu o quanto mais agradável seria o cabelo grisalho em vez das minhas mechas de castanho-avermelhado. Sie lobte die Achtung und den Respekt vor dem Alter und wie sehr wäre dies dem geringen Ansehen der bloßen Kinder vorzuziehen; ob ich mir vorstellen könne, dass die verabscheuungswürdigen Geschenke der Jugend und des guten Aussehens die Schande, den Hass und Hohn überwögen? Ela elogiou o respeito e a estima pela idade e o quanto isto seria preferível à baixa estima de meras crianças; se eu poderia imaginar que os dons detestáveis da juventude e da boa aparência compensavam a vergonha, o ódio e o desprezo? Nein, am Ende würde ich gar als ein Ausüber der schwarzen Künste verbrannt werden, während sie, mit der ich nicht geruht hatte, einen Anteil meines Glücks zu teilen, als meine Komplizin gesteinigt werden würde. Não, no final até eu seria queimado como praticante de artes negras, enquanto ela, com quem não me tinha dignado partilhar uma parte da minha felicidade, seria apedrejada como minha cúmplice. Endlich deutete sie an, dass ich mein Geheimnis mit ihr zu teilen hätte, und ihr damit diejenigen Vorteile schenken solle, wie ich sie selbst genoss, oder sie würde mich denunzieren – und dann brach sie in Tränen aus. Finalmente ela insinuou que eu tinha de partilhar o meu segredo com ela, e assim dar-lhe essas vantagens como eu próprio as desfrutei, ou então ela denunciar-me-ia - e depois irromperia em lágrimas.

So bedrängt, sann ich bei mir, wäre es wohl der beste Weg, ihr die Wahrheit zu sagen. Tão pressionado, que pensei para mim mesmo, seria provavelmente a melhor maneira de lhe dizer a verdade. Ich enthüllte es ihr so sanft wie ich nur konnte, und sprach lediglich von einem sehr langen Leben, nicht von der Unsterblichkeit – diese Darstellung entsprach auch am besten meinen eigenen Vorstellungen. Revelei-lha o mais gentilmente possível, e falei apenas de uma vida muito longa, não de imortalidade - esta representação também correspondeu melhor às minhas próprias ideias. Als ich geendet hatte, erhob ich mich und rief: »Und nun, meine Bertha, werden Sie den Geliebten Ihrer Jugend verraten? Quando terminei, levantei-me e gritei: "E agora, minha Bertha, trairás o amante da tua juventude? – Sie werden es nicht, ich weiß es. - Eles não o farão, eu sei-o. Aber es wäre zu grausam, Sie, meine armes Weib, wegen meines Unglücks und der unseligen Kunst des Cornelius leiden zu lassen. Mas seria demasiado cruel fazer-vos, minha pobre esposa, sofrer por causa da minha infelicidade e da infeliz arte de Cornelius. Ich werde Sie verlassen – Sie haben genug Vermögen, und Ihre Freunde werden in meiner Abwesenheit zurückkehren, wenn ich erst einmal fort bin. Deixar-vos-ei - já têm fortuna suficiente, e os vossos amigos voltarão na minha ausência assim que eu tiver partido. Jung, wie ich erscheine, und stark, wie ich bin, kann ich arbeiten und mein Brot unter Fremden erwerben, unverdächtig und unerkannt. Jovem como pareço e forte como sou, posso trabalhar e ganhar o meu pão entre estranhos, insuspeito e irreconhecível. Ich liebte Sie in Ihrer Jugend und Gott ist mein Zeuge, dass ich Sie auch im Alter nicht im Stich lasse, sondern nur gehe, weil Ihre Sicherheit und Ihr Wohlergehen es erfordern.« I loved you in your youth and God is my witness that I will not abandon you in your old age, but will only go because your safety and well-being require it." Eu amei-vos na vossa juventude e Deus é minha testemunha de que não vos abandonarei mesmo na vossa velhice, mas irei apenas porque a vossa segurança e bem-estar assim o exigem".