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Geschichten auf deutsch, Geschichte der Nordsee – Piraten, Stürme, Ungeheuer | Terra X - YouTube

Geschichte der Nordsee – Piraten, Stürme, Ungeheuer | Terra X - YouTube

Die Nordsee: ein raue Region, in der sich im Lauf der Geschichte viele Dramen abgespielt haben.

Hier kommen drei Beispiele für die Gefahren der Nordsee.

Im 14. Jahrhundert ist der Hansebund die dominierende Macht im Nordseeraum, doch dann gerät Sand in das Getriebe ihrer Erfolgsmaschinerie:

Die Vitalienbrüder, ein Zusammenschluss entwurzelter Männer, die Söldnerdienste zur See anbieten.

Sie dienen dem, der sie bezahlt. Die großen Handelskoggen der Hanse sind ihre bevorzugte Beute.

Einer der Kapitäne der Piratenbande wird zu einem "Robin Hood" der Nordsee stilisiert.

Klaus Störtebeker, der mit seinen Vitalienbrüdern Schiffe der Hanse überfallen, und seine Beute mit Bedürftigen geteilt haben soll.

Er ist belegt als historische Figur, aber es gibt nur wenige Quellen, die über ihn berichten.

Aber natürlich auch diese Idee der Likedeelerei, der Gleichteiler hat natürlich auch sehr sehr viele Sozialromantiker für dieses Thema fasziniert.

Die also quasi schon protokommunistische Züge erkannten in Störtebeker, was meiner Meinung nach vollkommener Blödsinn ist,

denn es ging letztendlich um Habgier, es ging um die eigene Bereicherung.

Piraterie war und ist nichts anderes als Verbrechen zur See, es ist reines Geschäft.

Die Hanse erklärt der Piratenbande den Krieg. Die Jagd beginnt. Die Kosten trägt die Hansestadt Hamburg.

Helgoland ist ein Stützpunkt Störtebekers, dort wollen die Hamburger ihn und seine Männer stellen und gefangen nehmen.

Die Hanse stellt eine Flotte schwerer Kriegsschiffe zusammen, ironischerweise als Friedensschiffe bezeichnet.

Die Hamburger Ratsherren Nikolaus Schocke und Hermann Lange kommandieren sie.

Am 22. April 1401 können sie Störtebekers Schiff "Toller Hund" einkreisen.

Es kommt zu einem erbitterten Kampf. Gegen die Übermacht der Kriegsschiffe haben die Piraten keine Chance.

In Ketten werden sie nach Hamburg gebracht.

Ein angebliches Porträt Störtebekers. Forscher bezweifeln, dass er tatsächlich so aussah.

Die bekannteste Legende um den Freibeuter rankt sich jedoch um seine Hinrichtung auf dem Grasbrook, einer Elbeinsel vor Hamburgs Hafeneinfahrt.

Am 21. Oktober 1401 soll er dort mit seinen 72 Gefährten enthauptet werden.

Hamburgs Bürgermeister verspricht allen Männern das Leben, an denen Störtebeker nach seiner Enthauptung vorbeigehen kann.

Ohne Kopf passiert er elf Männer, dann wirft ihm der Henker den Richtblock vor die Füße und er stürzt, so die Legende.

Der Bürgermeister bricht sein Wort. Er lässt alle 72 Spießgesellen enthaupten.

Es ist ganz offensichtlich, wem in dieser Geschichte die Sympathie gilt.

Das interessante bei Störtebeker oder überhaupt Piraten in der damaligen Zeit ist, dass sie enthauptet wurden.

Das galt damals als ehrliche Strafe im Gegensatz zum Aufhängen, das als unehrlich, als entehrend galt.

Beispielsweise Raubritter wurden in der Regel, wenn man ihre Burg erstürmt hatte dann am eigenen Halfter aufgehängt,

im Gegensatz zu Störtebeker, den man enthauptet und damit also schon fast einem Adligen gleichstellt.

Doch nicht nur auf hoher See lauern die Piraten.

Strandpiraterie ist eine weitere Geißel der Nordseefahrer.

Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert treiben an den Küsten Englands organisierte Piratenbanden ihr Unwesen.

Untiefen und Riffe sind ein gefährliches Segelterrain, ideal für skrupellose Verbrecher, die Schiffe ins Verderben locken.

Es gab bereits seit dem Mittelalter primitive Formen von Leuchtfeuern, Pechpfannen, die irgendwo auf irgendwelchen Gestellen standen

und das wurde ganz gerne auch von den Strandräubern imitiert, um damit eben Schiffe ganz bewusst in die Falle zu locken.

Eine tödliche Falle für die Seeleute, auch wenn sie sich retten können.

Denn die Ladung des havarierten Schiffes geht nur dann in den Besitz des Finders über, wenn niemand von der Besatzung überlebt.

Dieses Gesetz, das eigentlich das Eigentum des Schiffseigners vor Strandpiraten schützen soll,

besiegelte den Tod vieler Seeleute an den Küsten Englands.

Überlebende darf es nicht geben. Denn auf Strandraub steht die Todesstrafe, Augenzeugen sind da zu gefährlich.

Die brutalste Form des Strandraubs ist natürlich die Ermordung von Überlebenden.

Es gab solche Fälle, das berühmteste Beispiel ist der englische Admiral Cloudesley Shovel, der Anfang des 18. Jahrhunderts auf den Scilly Inseln erschlagen wurde.

Er hatte sich nach dem Schiffbruch seines Flaggschiffs gerade eben noch an Land retten können und wurde dann von einer alten Frau,

, ja, ermordet, weil die nun seine Schmuckstücke haben wollte.

Vor etwa 100 Jahren werden im Nordseeraum immer mehr weittragende Leuchttürme gebaut.

Jeder hat eine eigene "Kennung", unterscheidet sich in der Farbe und dem Rhythmus seines Leuchtfeuers.

Diese "Kennung" ist auch auf den Seekarten vermerkt.

Dank der Leuchttürme können Seeleute überall in Küstennähe ihre exakte Position bestimmen.

Durch die Etablierung fester Leuchttürme mit festen Positionen, die dementsprechend auch in Seekarten und Seehandbüchern verzeichnet sind,

hat man natürlich auch dieser Form des Strandraubes schlicht und einfach das Wasser abgegraben.

Die Nordsee ist berühmt und berüchtigt für ihre gefährlichen Stürme und Untiefen.

Die Angst vor dem Schiffbruch fährt immer mit. Gerade die Nordfriesischen Inseln waren immer schwieriger Seegrund,

ihre Sandbänke wurden zu allen Zeiten gefürchtet.

Die nordfriesische Insel AMRUM ist berühmt für ihre traumhaften Sandstrände.

Doch an ihren Küsten ereigneten sich menschliche Tragödien.

Auf dem Friedhof von Sankt Clemens in Nebel finden sich "sprechende Grabsteine" mit den persönlichen Schicksalen der Verstorbenen.

Der Grabstein dieses Seemannes erzählt von einem Drama am 19. August 1799,

der Tag, an dem er zwischen hier und Föhr auf See verunglückte, in einem Alter von 66 Jahren!"

Daneben auf einem Stein die Worte der trauernden Witwe eines Seefahrers aus dem Jahre 1763: "sie litte das harte Schicksal,

dass Ihr Ehemann durch eine ungeheure Welle aus seinem Schiffe geschlagen ward und auf dem Meer verunglückte".

Die See nimmt, aber sie gibt den Inselbewohnern auch:

Strandgut ist von je her eine willkommene Einnahmequelle im kargen Leben der Insulaner.

Die angeschwemmte Ladung gestrandeter Schiffe gehört dem Finder, buchstäblich alles. Auch die Überlebenden der Havarie.

Noch bis in das 13. Jahrhundert ist es an niedersächsischen Küsten üblich, dass Schiffbrüchige zu Leibeigenen gemacht werden.

Doch es ist selten, dass sich Matrosen in stürmischer See an Land retten, die meisten können nicht einmal schwimmen.

Wie wichtig das Wetter der Nordsee selbst für mächtige Königreiche sein kann, zeigt die Geschichte der Spanischen Armada.

Am Morgen des 31.07.1588 macht sich die größte Flotte ihrer Zeit auf, die britische Insel zu erobern.

Die Spanische Armada: 123 Kriegsschiffe mit 30.000 Mann an Bord. Englands Königin Maria will ihr Volk zum Katholizismus zurückführen.

Verheiratet ist sie mit dem streng katholischen König Philipp von Spanien.

Als Maria plötzlich stirbt, gelangt zum Ärger des katholischen Europas ihre protestantische Schwester Elisabeth auf den Thron.

Sie lehnt Philips Hand ab. Und der will England jetzt mit Gewalt von seiner protestantischen Königin „befreien“.

Im Gegensatz zu den spanischen Galeonen sind die englischen Schiffe "nordseetauglich".

Die spanischen Segler mit ihren hohen Aufbauten sind in der stürmischen See gänzlich ungeeignet.

Die schnellen englischen Fregatten jagen die schwerfälligen Schlachtschiffe und schießen sie in Stücke, ohne das Risiko einzugehen, selbst getroffen zu werden.

Und die Nordsee erweist sich als Verbündete Englands. Auf ihren Untiefen stranden viele Galeonen.

Ihre Stürme lassen mehr als die Hälfte aller Schiffe in den Wellen untergehen.

Das Wetter gibt ihnen tatsächlich den Rest. Und als Königin Elisabeth den Sieg feiert, lässt sie eine Medaille prägen.

Gott blies und sie wurden zerstreut. Es ist also ein protestantischer Sieg.

Seefahrer früherer Zeiten sind die abenteuerlustigsten und risikofreudigsten Menschen ihrer Zeit.

So manche Gefahren der Nordsee gehören aber in die Welt der Mythen und Legenden. Man nennt sie „Seemannsgarn“.

Sehr verbreitet sind Geschichten von monströsen Seeungeheuern.

Riesenkraken, so groß, dass sie ganze Schiffe in die dunklen Tiefen des Meeres ziehen können.

Sie finden sich in Seefahrergeschichten aller Epochen, weil sie Urängste berühren. Denn die See hat etwas Geheimnisvolles, Undurchdringliches.

Keiner weiß genau, was sich in der Dunkelheit verbirgt.

Walfänger wissen, dass es dort riesige Kalmare gibt, weil man sie in den Mägen erlegter Pottwale findet.

Sie liefern den Stoff für die Legende von Monster-Tintenfischen, die Schiffe in den Abgrund reißen.

Alte Seekarten warten mit einer Menagerie furchterregender Geschöpfe auf.

Ausdruck der Ohnmacht des Menschen gegenüber der See, die er verstehen und besänftigen will.

Diese Rituale, die es in der Seefahrt gibt, wie beispielsweise heute noch bei der Segelei,

dass also der erste Schluck aus der Sherry Flasche Rasmus, also dem Meeresgott, geopfert wird, geht eigentlich zurück auf heidnische Rituale,

auf heidnische Opferpraktiken, was man gut beschreiben kann mit do ut des, ich gebe dir damit du mir gibst.

Man versucht eben mit Opfer die Geister zu besänftigen, sich ihr Wohlverhalten zu erkaufen durch eine Opfergabe.

Die Angst der Seefahrer vor dem nassen Tod ist so alt, wie die Angst vor "Totenschiffen".

Plötzlich tauchen sie auf, an Bord die Geister der Ertrunkenen. Wer sie erblickt, ist dem Tod geweiht.

Die berühmteste Sage über Geisterschiffe rankt sich um den „Fliegenden Holländer“.

Seine Geschichte beginnt vor fast vier Jahrhunderten in den Niederlanden.

Amsterdam ist im 17. Jahrhundert eine der reichsten Städte Europas.

In dieser Epoche erleben die Niederlande den Aufstieg zur Weltmacht, ihr Goldenes Zeitalter.

Das Ostindienhaus, Machtzentrale der Ostindischen Kompanie, gegründet 1602, die erste Aktiengesellschaft der Welt.

In Amsterdam öffnet die erste Börse, der weltweite Handel beschert der Stadt spektakulären Wohlstand.

In dieser Epoche wird der Mythos vom Fliegenden Holländer geboren.

Könnte der holländische Ostindienfahrer Kapitän Bernd Fokke Vorbild für den Fliegenden Holländer gewesen sein?

Fokke ist berühmt, eher berüchtigt dafür, dass er in unglaublich kurzer Zeit von Holland nach Java segeln kann.

Hat da etwa der Teufel seine Hand im Spiel?

Aus Asien importieren die Niederländer Gewürze, Pfeffer, Seide und Baumwollstoffe.

Um 1670 zählt ihre Handelsflotte 15.000 Schiffe, sie ist fünfmal größer als die der Engländer.

Der Reichtum stützt sich vor allem auf das seemännische Können der Kapitäne.

Der Legende nach scheitert Fokke beim Versuch das Kap der Guten Hoffnung zu umsegeln.

Er schwört, es immer weiter zu versuchen, wenn es sein muss, bis zum Jüngsten Tag!

Für diesen Hochmut verflucht ihn Gott, ewig auf einem Geisterschiff umherzuirren.

Eine immer wieder neu erzählte Geschichte, die auch Richard Wagner als Vorlage für seine berühmte Oper dient.

Welche Information über die Nordsee hat euch am meisten überrascht?

Schreibt es uns unten in die Kommentare. Und wenn euch das Video gefallen hat, abonniert diesen Kanal.


Geschichte der Nordsee – Piraten, Stürme, Ungeheuer | Terra X - YouTube History of the North Sea - Pirates, Storms, Monsters | Terra X - YouTube História do Mar do Norte - piratas, tempestades, monstros | Terra X - YouTube

Die Nordsee: ein raue Region, in der sich im Lauf der Geschichte viele Dramen abgespielt haben.

Hier kommen drei Beispiele für die Gefahren der Nordsee.

Im 14. Jahrhundert ist der Hansebund die dominierende Macht im Nordseeraum, doch dann gerät Sand in das Getriebe ihrer Erfolgsmaschinerie:

Die Vitalienbrüder, ein Zusammenschluss entwurzelter Männer, die Söldnerdienste zur See anbieten.

Sie dienen dem, der sie bezahlt. Die großen Handelskoggen der Hanse sind ihre bevorzugte Beute.

Einer der Kapitäne der Piratenbande wird zu einem "Robin Hood" der Nordsee stilisiert.

Klaus Störtebeker, der mit seinen Vitalienbrüdern Schiffe der Hanse überfallen, und seine Beute mit Bedürftigen geteilt haben soll.

Er ist belegt als historische Figur, aber es gibt nur wenige Quellen, die über ihn berichten.

Aber natürlich auch diese Idee der Likedeelerei, der Gleichteiler hat natürlich auch sehr sehr viele Sozialromantiker für dieses Thema fasziniert.

Die also quasi schon protokommunistische Züge erkannten in Störtebeker, was meiner Meinung nach vollkommener Blödsinn ist,

denn es ging letztendlich um Habgier, es ging um die eigene Bereicherung.

Piraterie war und ist nichts anderes als Verbrechen zur See, es ist reines Geschäft.

Die Hanse erklärt der Piratenbande den Krieg. Die Jagd beginnt. Die Kosten trägt die Hansestadt Hamburg.

Helgoland ist ein Stützpunkt Störtebekers, dort wollen die Hamburger ihn und seine Männer stellen und gefangen nehmen.

Die Hanse stellt eine Flotte schwerer Kriegsschiffe zusammen, ironischerweise als Friedensschiffe bezeichnet.

Die Hamburger Ratsherren Nikolaus Schocke und Hermann Lange kommandieren sie.

Am 22. April 1401 können sie Störtebekers Schiff "Toller Hund" einkreisen.

Es kommt zu einem erbitterten Kampf. Gegen die Übermacht der Kriegsschiffe haben die Piraten keine Chance.

In Ketten werden sie nach Hamburg gebracht.

Ein angebliches Porträt Störtebekers. Forscher bezweifeln, dass er tatsächlich so aussah.

Die bekannteste Legende um den Freibeuter rankt sich jedoch um seine Hinrichtung auf dem Grasbrook, einer Elbeinsel vor Hamburgs Hafeneinfahrt.

Am 21. Oktober 1401 soll er dort mit seinen 72 Gefährten enthauptet werden.

Hamburgs Bürgermeister verspricht allen Männern das Leben, an denen Störtebeker nach seiner Enthauptung vorbeigehen kann.

Ohne Kopf passiert er elf Männer, dann wirft ihm der Henker den Richtblock vor die Füße und er stürzt, so die Legende.

Der Bürgermeister bricht sein Wort. Er lässt alle 72 Spießgesellen enthaupten.

Es ist ganz offensichtlich, wem in dieser Geschichte die Sympathie gilt.

Das interessante bei Störtebeker oder überhaupt Piraten in der damaligen Zeit ist, dass sie enthauptet wurden.

Das galt damals als ehrliche Strafe im Gegensatz zum Aufhängen, das als unehrlich, als entehrend galt.

Beispielsweise Raubritter wurden in der Regel, wenn man ihre Burg erstürmt hatte dann am eigenen Halfter aufgehängt,

im Gegensatz zu Störtebeker, den man enthauptet und damit also schon fast einem Adligen gleichstellt.

Doch nicht nur auf hoher See lauern die Piraten.

Strandpiraterie ist eine weitere Geißel der Nordseefahrer.

Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert treiben an den Küsten Englands organisierte Piratenbanden ihr Unwesen.

Untiefen und Riffe sind ein gefährliches Segelterrain, ideal für skrupellose Verbrecher, die Schiffe ins Verderben locken.

Es gab bereits seit dem Mittelalter primitive Formen von Leuchtfeuern, Pechpfannen, die irgendwo auf irgendwelchen Gestellen standen

und das wurde ganz gerne auch von den Strandräubern imitiert, um damit eben Schiffe ganz bewusst in die Falle zu locken.

Eine tödliche Falle für die Seeleute, auch wenn sie sich retten können.

Denn die Ladung des havarierten Schiffes geht nur dann in den Besitz des Finders über, wenn niemand von der Besatzung überlebt.

Dieses Gesetz, das eigentlich das Eigentum des Schiffseigners vor Strandpiraten schützen soll,

besiegelte den Tod vieler Seeleute an den Küsten Englands.

Überlebende darf es nicht geben. Denn auf Strandraub steht die Todesstrafe, Augenzeugen sind da zu gefährlich.

Die brutalste Form des Strandraubs ist natürlich die Ermordung von Überlebenden.

Es gab solche Fälle, das berühmteste Beispiel ist der englische Admiral Cloudesley Shovel, der Anfang des 18. Jahrhunderts auf den Scilly Inseln erschlagen wurde.

Er hatte sich nach dem Schiffbruch seines Flaggschiffs gerade eben noch an Land retten können und wurde dann von einer alten Frau,

, ja, ermordet, weil die nun seine Schmuckstücke haben wollte.

Vor etwa 100 Jahren werden im Nordseeraum immer mehr weittragende Leuchttürme gebaut.

Jeder hat eine eigene "Kennung", unterscheidet sich in der Farbe und dem Rhythmus seines Leuchtfeuers.

Diese "Kennung" ist auch auf den Seekarten vermerkt.

Dank der Leuchttürme können Seeleute überall in Küstennähe ihre exakte Position bestimmen.

Durch die Etablierung fester Leuchttürme mit festen Positionen, die dementsprechend auch in Seekarten und Seehandbüchern verzeichnet sind,

hat man natürlich auch dieser Form des Strandraubes schlicht und einfach das Wasser abgegraben.

Die Nordsee ist berühmt und berüchtigt für ihre gefährlichen Stürme und Untiefen.

Die Angst vor dem Schiffbruch fährt immer mit. Gerade die Nordfriesischen Inseln waren immer schwieriger Seegrund,

ihre Sandbänke wurden zu allen Zeiten gefürchtet.

Die nordfriesische Insel AMRUM ist berühmt für ihre traumhaften Sandstrände.

Doch an ihren Küsten ereigneten sich menschliche Tragödien.

Auf dem Friedhof von Sankt Clemens in Nebel finden sich "sprechende Grabsteine" mit den persönlichen Schicksalen der Verstorbenen.

Der Grabstein dieses Seemannes erzählt von einem Drama am 19. August 1799,

der Tag, an dem er zwischen hier und Föhr auf See verunglückte, in einem Alter von 66 Jahren!"

Daneben auf einem Stein die Worte der trauernden Witwe eines Seefahrers aus dem Jahre 1763: "sie litte das harte Schicksal,

dass Ihr Ehemann durch eine ungeheure Welle aus seinem Schiffe geschlagen ward und auf dem Meer verunglückte".

Die See nimmt, aber sie gibt den Inselbewohnern auch:

Strandgut ist von je her eine willkommene Einnahmequelle im kargen Leben der Insulaner.

Die angeschwemmte Ladung gestrandeter Schiffe gehört dem Finder, buchstäblich alles. Auch die Überlebenden der Havarie.

Noch bis in das 13. Jahrhundert ist es an niedersächsischen Küsten üblich, dass Schiffbrüchige zu Leibeigenen gemacht werden.

Doch es ist selten, dass sich Matrosen in stürmischer See an Land retten, die meisten können nicht einmal schwimmen.

Wie wichtig das Wetter der Nordsee selbst für mächtige Königreiche sein kann, zeigt die Geschichte der Spanischen Armada.

Am Morgen des 31.07.1588 macht sich die größte Flotte ihrer Zeit auf, die britische Insel zu erobern.

Die Spanische Armada: 123 Kriegsschiffe mit 30.000 Mann an Bord. Englands Königin Maria will ihr Volk zum Katholizismus zurückführen.

Verheiratet ist sie mit dem streng katholischen König Philipp von Spanien.

Als Maria plötzlich stirbt, gelangt zum Ärger des katholischen Europas ihre protestantische Schwester Elisabeth auf den Thron.

Sie lehnt Philips Hand ab. Und der will England jetzt mit Gewalt von seiner protestantischen Königin „befreien“.

Im Gegensatz zu den spanischen Galeonen sind die englischen Schiffe "nordseetauglich".

Die spanischen Segler mit ihren hohen Aufbauten sind in der stürmischen See gänzlich ungeeignet.

Die schnellen englischen Fregatten jagen die schwerfälligen Schlachtschiffe und schießen sie in Stücke, ohne das Risiko einzugehen, selbst getroffen zu werden.

Und die Nordsee erweist sich als Verbündete Englands. Auf ihren Untiefen stranden viele Galeonen.

Ihre Stürme lassen mehr als die Hälfte aller Schiffe in den Wellen untergehen.

Das Wetter gibt ihnen tatsächlich den Rest. Und als Königin Elisabeth den Sieg feiert, lässt sie eine Medaille prägen.

Gott blies und sie wurden zerstreut. Es ist also ein protestantischer Sieg.

Seefahrer früherer Zeiten sind die abenteuerlustigsten und risikofreudigsten Menschen ihrer Zeit.

So manche Gefahren der Nordsee gehören aber in die Welt der Mythen und Legenden. Man nennt sie „Seemannsgarn“.

Sehr verbreitet sind Geschichten von monströsen Seeungeheuern.

Riesenkraken, so groß, dass sie ganze Schiffe in die dunklen Tiefen des Meeres ziehen können.

Sie finden sich in Seefahrergeschichten aller Epochen, weil sie Urängste berühren. Denn die See hat etwas Geheimnisvolles, Undurchdringliches.

Keiner weiß genau, was sich in der Dunkelheit verbirgt.

Walfänger wissen, dass es dort riesige Kalmare gibt, weil man sie in den Mägen erlegter Pottwale findet.

Sie liefern den Stoff für die Legende von Monster-Tintenfischen, die Schiffe in den Abgrund reißen.

Alte Seekarten warten mit einer Menagerie furchterregender Geschöpfe auf.

Ausdruck der Ohnmacht des Menschen gegenüber der See, die er verstehen und besänftigen will.

Diese Rituale, die es in der Seefahrt gibt, wie beispielsweise heute noch bei der Segelei,

dass also der erste Schluck aus der Sherry Flasche Rasmus, also dem Meeresgott, geopfert wird, geht eigentlich zurück auf heidnische Rituale,

auf heidnische Opferpraktiken, was man gut beschreiben kann mit do ut des, ich gebe dir damit du mir gibst.

Man versucht eben mit Opfer die Geister zu besänftigen, sich ihr Wohlverhalten zu erkaufen durch eine Opfergabe.

Die Angst der Seefahrer vor dem nassen Tod ist so alt, wie die Angst vor "Totenschiffen".

Plötzlich tauchen sie auf, an Bord die Geister der Ertrunkenen. Wer sie erblickt, ist dem Tod geweiht.

Die berühmteste Sage über Geisterschiffe rankt sich um den „Fliegenden Holländer“.

Seine Geschichte beginnt vor fast vier Jahrhunderten in den Niederlanden.

Amsterdam ist im 17. Jahrhundert eine der reichsten Städte Europas.

In dieser Epoche erleben die Niederlande den Aufstieg zur Weltmacht, ihr Goldenes Zeitalter.

Das Ostindienhaus, Machtzentrale der Ostindischen Kompanie, gegründet 1602, die erste Aktiengesellschaft der Welt.

In Amsterdam öffnet die erste Börse, der weltweite Handel beschert der Stadt spektakulären Wohlstand.

In dieser Epoche wird der Mythos vom Fliegenden Holländer geboren.

Könnte der holländische Ostindienfahrer Kapitän Bernd Fokke Vorbild für den Fliegenden Holländer gewesen sein?

Fokke ist berühmt, eher berüchtigt dafür, dass er in unglaublich kurzer Zeit von Holland nach Java segeln kann.

Hat da etwa der Teufel seine Hand im Spiel?

Aus Asien importieren die Niederländer Gewürze, Pfeffer, Seide und Baumwollstoffe.

Um 1670 zählt ihre Handelsflotte 15.000 Schiffe, sie ist fünfmal größer als die der Engländer.

Der Reichtum stützt sich vor allem auf das seemännische Können der Kapitäne.

Der Legende nach scheitert Fokke beim Versuch das Kap der Guten Hoffnung zu umsegeln.

Er schwört, es immer weiter zu versuchen, wenn es sein muss, bis zum Jüngsten Tag!

Für diesen Hochmut verflucht ihn Gott, ewig auf einem Geisterschiff umherzuirren.

Eine immer wieder neu erzählte Geschichte, die auch Richard Wagner als Vorlage für seine berühmte Oper dient.

Welche Information über die Nordsee hat euch am meisten überrascht?

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