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Geschichten auf deutsch, 5 Gründe warum die Mondlandung fast gescheitert wäre | MrWissen2go | Terra X - YouTube

5 Gründe warum die Mondlandung fast gescheitert wäre | MrWissen2go | Terra X - YouTube

Dass am 20. Juli 1969 Menschen auf dem Mond gelandet sind, das war eine Revolution, eine Meisterleistung.

Aber - es grenzte auch an ein Wunder. Denn heute wissen wir: Es ging einiges schief.

Hier kommen die Gründe, warum der Erfolg der Apollo-11-Mission zwischendurch ziemlich auf der Kippe stand und die Mondlandung um ein Haar gescheitert wäre.

„Four, three, two, one, zero. All engine running. Lift-off! We have a lift-off.“

Als am 16. Juli 1969 die Rakete der Apollo-11-Mission in Cape Canaveral, Florida, startet, ist die ganze Welt in Aufruhr.

Fast 600 Millionen Menschen verfolgen die Ereignisse rund um das NASA-Vorhaben vor Ort und am Bildschirm.

Und heute wissen wir: Es hat geklappt. Doch es hätte auch ganz anders kommen können.

Problem Nummer 1: Die Amerikaner standen unter enormem Zeitdruck.

Ende der 1950er Jahre befinden wir uns auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges.

Der Konflikt zwischen den Amerikanern und den Sowjets wird im Weltraum fortgesetzt: Wer ist der Schnellste im All?

Nur 12 Jahre vor der Mondlandung, 1957, müssen die Amerikaner erleben, dass die UdSSR erfolgreich ihren ersten Satelliten ins All schickt: Sputnik 1.

Ein Durchbruch in der Raumfahrtgeschichte, den die Amerikaner so nicht stehen lassen können.

"Es war nur ein kleiner Ball, der Pieptöne von sich gab und die Erde umkreiste. Aber die Nachricht war schockierend.

Viele Amerikaner glaubten, die Sowjets könnten eine Raumstation bauen – oder eine Mondbasis, von der aus sie Atomwaffen starten.

Es war der Höhepunkt des Kalten Krieges – und wir lagen damals immer hinter den Sowjets zurück.“

Doch es kommt aus amerikanischer Sicht noch schlimmer. Nur vier Jahre nach Sputnik fliegt der erste Mensch ins All: Juri Gargarin. Ein Russe!

Die Folge: Die Amerikaner fühlen sich unter Druck. Sie wollen mithalten und die Sowjets übertrumpfen.

1962 gibt US-Präsident John F. Kennedy den Startschuss für den größten Wettlauf der Menschheitsgeschichte: Noch in den 1960ern will er einen Menschen auf den Mond und zurückbringen.

Dabei herrscht große Skepsis, ob die NASA diesem Ziel technisch überhaupt gewachsen ist.

"Als Kennedy sagte, wir fliegen zum Mond, schüttelte ich nur mit dem Kopf. Wir hatten bis dahin 15 Minuten im All verbracht - und er wollte in achteinhalb Jahren zum Mond fliegen?“

Die Amerikaner investieren mehr als einhundert Milliarden Dollar. 400.000 Menschen arbeiten im Apollo-Programm, für das eine Ziel: eine bemannte Rakete zum Mond zu schicken.

Doch damit kommen wir direkt zu Problem Nummer 2: Die Technik.

Die Computertechnik der 1950er Jahre ist mit der heute nicht vergleichbar. Software wird zum Teil noch auf Lochstreifen aus Papier abgespeichert.

Und: Hardware in handlicher Größe, wie hier zu sehen, war noch nicht entwickelt.

„Das waren Computer, die waren so groß wie ein ganzer Raum, da konnte man hineingehen. Mit diesen tonnenschweren, stromhungrigen, riesengroßen Computern, damit konnten sie nicht zum Mond fliegen.

Deswegen musste diese Technik miniaturisiert werden. Sie musste immer kleiner werden. Sie musste immer weniger Energie verbrauchen, aber trotzdem leistungsfähiger werden und zuverlässiger werden.“

Sie musste unanfällig für Fehler und leicht zu bedienen sein.

Ein Flug zum Mond ist schließlich kein Spaziergang. Und die drei Männer, die für dieses Vorhaben ausgewählt wurden – Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins – waren keine Informatiker, sondern Piloten.

Noch wenige Jahre vor der geplanten Mondlandung tüfteln deshalb Software-Programmierer wie die Mitte 20jährige Margaret Hamilton am Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT,

an der Software, die die Astronauten zum Mond bringen soll – und stellen fest: ein winziger Fehler reicht aus – und die Mission könnte scheitern.

Auch die Astronauten könnten sich auf ihrem Weg zum Mond vertippen. Und darauf muss man vorbereitet sein. Die Frage ist nur, wie?

Die Technik damals steckt noch absolut in den Kinderschuhen: Wir sprechen hier von Kilobyte Speicher. Heute haben wir Gigabyte oder Terabyte. Nur mal ein Beispiel:

Der Rechner, den die Astronauten auf dem Weg zum Mond hatten, der hatte 74 Kilobyte Speicher. Mein Smartphone hier hat 128 Gigabyte. Das sind ungefähr zwei Millionen Mal mehr.

Auch die Saturn-V-Rakete selbst, die die Astronauten zum Mond bringen soll, ist ein Risikofaktor. Es ist die größte Rakete, die die Menschheit jemals gebaut hat.

Ihr Erfinder: der Deutsche Wernher von Braun. Bis 1945 hat er noch die tödliche V2-Rakete für die Nationalsozialisten entwickelt.

Aber das interessiert Amerikaner und Deutsche jetzt nicht mehr. Sie wollen schließlich die Sowjets im Run auf den Mond schlagen.

Apollo 11 besteht aus der dreistufigen Saturn-V-Rakete und dem Raumschiff Apollo. Das wiederum besteht aus der Mondfähre „Eagle“, sie soll die Astronauten auf dem Mond absetzen.

Außerdem aus dem Service-Modul, der Kommandokapsel Columbia, in der die Astronauten reisen, und der Rettungsrakete.

Ein komplexes System, das viele Risiken birgt.

"Die Saturn-V-Rakete bestand aus drei Millionen Teilen, die Kommandokapsel aus zwei Millionen, das Service-Modul aus einer Million. Wenn bei nur einem Teil was schiefging, konnten diese Männer sterben."

Tatsächlich kämpfen die Amerikaner zunächst mit herben Rückschlägen.

Noch zwei Jahre bevor der erste Mensch auf dem Mond landen soll, bricht während eines Tests der Apollo-Mission auf der Startrampe ein Feuer in der Kommando-Kapsel aus.

Die drei Astronauten dieser ersten Crew verbrennen bei lebendigem Leib.

Ein Jahr vor dem Apollo-Start kommt auch Neil Armstrong, Astronaut der neuen Crew, bei einem Absturz mit einem Trainingsgerät nur knapp mit dem Leben davon.

Keine guten Voraussetzungen für einen Flug dieser Größenordnung.

Am 16. Juli 1969 ist es soweit. Trotz aller Widrigkeiten geht Apollo 11 an den Start.

Auf dem Pressegelände der NASA berichten Journalisten und Journalistinnen aus 55 Ländern live vom Geschehen.

„Es war so höllisch laut. Es vibrierte alles, in 15 Kilometer Entfernung sollen Fensterscheiben kaputtgegangen sein durch den Schall.“

Zweieinhalb Minuten nach dem Start hat die erste Stufe ausgedient und wird abgetrennt. Die Rakete geht in den zweiten Gang. 11 Minuten nach dem Start erreicht Apollo 11 die Erdumlaufbahn.

Dort zündet die Crew erneut das Triebwerk und schießt das Raumfahrzeug mit 38.800 Stundenkilometern aus der Erdumlaufbahn. Das gelingt reibungslos.

Dann muss Michael Collins die Kommandokapsel mit dem Service-Modul an die Mondfähre andocken – das heikle „Rendez-vous“-Manöver. Aber auch das klappt.

Nun stehen drei ruhige Reisetage an. 384.400 Kilometer durch das dunkle All.

"Apollo brauchte 72 Stunden, um von der Erdumlaufbahn zum Mond zu gelangen. In dieser Zeit machten die Astronauten verschiedene kleine Experimente.

Sie testeten die Ausrüstung. Sie übten das Anziehen und Ausziehen der Anzüge, solche Dinge. Und in der ganzen Zeit waren wir für sie da.“

Im „Apollo Mission Control Center" in Houston halten hunderte NASA-Mitarbeiter die Stellung und überwachen rund um die Uhr den Flug. Aber mit der Ruhe ist es schnell vorbei.

Als das Landemanöver auf dem Mond unmittelbar bevorsteht, kommt es zum Schock.

„Irgendetwas stimmt nicht!“

„Ich sah das auf meinem Bildschirm und dachte: Oh nein, der Computer! Das war‘s. Wir müssen die Mission abbrechen.“

Das Problem: Der Navigationscomputer meldet komplette Überlastung. Jetzt hängt alles an der Software von Margaret Hamilton und ihrem Team.

Viele Jahre hat sie am MIT in Boston an der Navigations-Software für die Mond-Mission geschrieben. Jetzt ist der große Moment da.

Es läuft auch alles gut. Bis Fehlercode 1202 auftaucht. Und jetzt? Muss jetzt alles abgebrochen werden?

„Margaret Hamilton und ihr Team haben aber diese Option mitgedacht. Die haben gesagt, wenn der Rechner wegen Überlastung neu startet, dann muss der Rechner selber entscheiden:

Welche Programme sind lebenswichtig und welche kann ich zurückstellen? Aus diesem intelligenten Softwaredesign konnte man dann den Landeanflug fortsetzen.“

Doch dann gibt's gleich das nächste Problem.

Der Landeplatz, den der Computer vorgibt, ist zu gefährlich. Im ausgewählten Krater gibt es viele Felsbrocken. Noch dazu wird der Treibstoff knapp.

„Und da sagte Neil Armstrong – ich kann nicht landen!“

Armstrong muss den Autopiloten ausschalten und manuell steuern, um so schnell wie möglich einen neuen Landeplatz zu finden.

Es geht jetzt um Sekunden – denn er darf keinen Tropfen Sprit verschwenden.

Rundfunkreporter Otto Deppe berichtet damals live für Deutschland.

„Sie haben nur noch 4 Prozent Treibstoff im Tank. Das reicht für 45 Sekunden. Einschließlich Abbruch der Landung und Rückkehr zur Kommando Kapsel.“

Weitermachen? Umkehren? Diese Fragen stellen sich jetzt nicht mehr. Für Armstrong und Aldrin gibt es kein Zurück mehr. Sie wollen die Landung durchziehen. Darauf haben sie sich monatelang vorbereitet.

„Es ist kaum zu fassen. Neil Armstrong hat die Mondfähre Eagle kaltblütig und mit den letzten Tropfen Sprit im Westen des Mare Tranquilitatis aufgesetzt.“

Amerika ist auf dem Mond!

Bis heute ist die Landung auf dem Mond eine der größten Errungenschaften des Menschen. Und sie ist gelungen!

Wenn es auch zwischendurch richtig knapp war.

Allerdings: Das Interesse an der bemannten Raumfahrt war schnell abgeflacht. Die Apollo-Mission wurde abgebrochen.

Das große Ziel des Wettbewerbs hatte man erreicht, nämlich, die Sowjets zu schlagen.

Heute ist das ein bisschen anders. Die NASA hat wieder Pläne, auf dem Mond zu landen und Superreiche wollen Tourismus im All irgendwie durchboxen oder zumindest machen sie das selbst.

Jeff Bezos unter anderem hat das ja schon versucht. Die Frage an Euch wäre jetzt: Könntet ihr euch vorstellen, Urlaub im All zu machen?

Oder fändet ihr es gut, wenn wieder Menschen auf dem Mond landen würden, vielleicht sogar auf anderen Planeten? Der Mars ist ja im Gespräch.

Schreibt's gerne unten in die Kommentare – und hier neben mir findet ihr noch zwei weitere, spannende Videos.

In dem oberen geht es um das ,Space Race‘ vom Kanal ,MisterWissen2go Geschichte‘ und darunter ein weiteres Video.

Schaut da auch gerne mal rein! Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.


5 Gründe warum die Mondlandung fast gescheitert wäre | MrWissen2go | Terra X - YouTube

Dass am 20. Juli 1969 Menschen auf dem Mond gelandet sind, das war eine Revolution, eine Meisterleistung.

Aber - es grenzte auch an ein Wunder. Denn heute wissen wir: Es ging einiges schief.

Hier kommen die Gründe, warum der Erfolg der Apollo-11-Mission zwischendurch ziemlich auf der Kippe stand und die Mondlandung um ein Haar gescheitert wäre.

„Four, three, two, one, zero. All engine running. Lift-off! We have a lift-off.“

Als am 16. Juli 1969 die Rakete der Apollo-11-Mission in Cape Canaveral, Florida, startet, ist die ganze Welt in Aufruhr.

Fast 600 Millionen Menschen verfolgen die Ereignisse rund um das NASA-Vorhaben vor Ort und am Bildschirm.

Und heute wissen wir: Es hat geklappt. Doch es hätte auch ganz anders kommen können.

Problem Nummer 1: Die Amerikaner standen unter enormem Zeitdruck.

Ende der 1950er Jahre befinden wir uns auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges.

Der Konflikt zwischen den Amerikanern und den Sowjets wird im Weltraum fortgesetzt: Wer ist der Schnellste im All?

Nur 12 Jahre vor der Mondlandung, 1957, müssen die Amerikaner erleben, dass die UdSSR erfolgreich ihren ersten Satelliten ins All schickt: Sputnik 1.

Ein Durchbruch in der Raumfahrtgeschichte, den die Amerikaner so nicht stehen lassen können.

"Es war nur ein kleiner Ball, der Pieptöne von sich gab und die Erde umkreiste. Aber die Nachricht war schockierend.

Viele Amerikaner glaubten, die Sowjets könnten eine Raumstation bauen – oder eine Mondbasis, von der aus sie Atomwaffen starten.

Es war der Höhepunkt des Kalten Krieges – und wir lagen damals immer hinter den Sowjets zurück.“

Doch es kommt aus amerikanischer Sicht noch schlimmer. Nur vier Jahre nach Sputnik fliegt der erste Mensch ins All: Juri Gargarin. Ein Russe!

Die Folge: Die Amerikaner fühlen sich unter Druck. Sie wollen mithalten und die Sowjets übertrumpfen.

1962 gibt US-Präsident John F. Kennedy den Startschuss für den größten Wettlauf der Menschheitsgeschichte: Noch in den 1960ern will er einen Menschen auf den Mond und zurückbringen.

Dabei herrscht große Skepsis, ob die NASA diesem Ziel technisch überhaupt gewachsen ist.

"Als Kennedy sagte, wir fliegen zum Mond, schüttelte ich nur mit dem Kopf. Wir hatten bis dahin 15 Minuten im All verbracht - und er wollte in achteinhalb Jahren zum Mond fliegen?“

Die Amerikaner investieren mehr als einhundert Milliarden Dollar. 400.000 Menschen arbeiten im Apollo-Programm, für das eine Ziel: eine bemannte Rakete zum Mond zu schicken.

Doch damit kommen wir direkt zu Problem Nummer 2: Die Technik.

Die Computertechnik der 1950er Jahre ist mit der heute nicht vergleichbar. Software wird zum Teil noch auf Lochstreifen aus Papier abgespeichert.

Und: Hardware in handlicher Größe, wie hier zu sehen, war noch nicht entwickelt.

„Das waren Computer, die waren so groß wie ein ganzer Raum, da konnte man hineingehen. Mit diesen tonnenschweren, stromhungrigen, riesengroßen Computern, damit konnten sie nicht zum Mond fliegen.

Deswegen musste diese Technik miniaturisiert werden. Sie musste immer kleiner werden. Sie musste immer weniger Energie verbrauchen, aber trotzdem leistungsfähiger werden und zuverlässiger werden.“

Sie musste unanfällig für Fehler und leicht zu bedienen sein.

Ein Flug zum Mond ist schließlich kein Spaziergang. Und die drei Männer, die für dieses Vorhaben ausgewählt wurden – Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins – waren keine Informatiker, sondern Piloten.

Noch wenige Jahre vor der geplanten Mondlandung tüfteln deshalb Software-Programmierer wie die Mitte 20jährige Margaret Hamilton am Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT,

an der Software, die die Astronauten zum Mond bringen soll – und stellen fest: ein winziger Fehler reicht aus – und die Mission könnte scheitern.

Auch die Astronauten könnten sich auf ihrem Weg zum Mond vertippen. Und darauf muss man vorbereitet sein. Die Frage ist nur, wie?

Die Technik damals steckt noch absolut in den Kinderschuhen: Wir sprechen hier von Kilobyte Speicher. Heute haben wir Gigabyte oder Terabyte. Nur mal ein Beispiel:

Der Rechner, den die Astronauten auf dem Weg zum Mond hatten, der hatte 74 Kilobyte Speicher. Mein Smartphone hier hat 128 Gigabyte. Das sind ungefähr zwei Millionen Mal mehr.

Auch die Saturn-V-Rakete selbst, die die Astronauten zum Mond bringen soll, ist ein Risikofaktor. Es ist die größte Rakete, die die Menschheit jemals gebaut hat.

Ihr Erfinder: der Deutsche Wernher von Braun. Bis 1945 hat er noch die tödliche V2-Rakete für die Nationalsozialisten entwickelt.

Aber das interessiert Amerikaner und Deutsche jetzt nicht mehr. Sie wollen schließlich die Sowjets im Run auf den Mond schlagen.

Apollo 11 besteht aus der dreistufigen Saturn-V-Rakete und dem Raumschiff Apollo. Das wiederum besteht aus der Mondfähre „Eagle“, sie soll die Astronauten auf dem Mond absetzen.

Außerdem aus dem Service-Modul, der Kommandokapsel Columbia, in der die Astronauten reisen, und der Rettungsrakete.

Ein komplexes System, das viele Risiken birgt.

"Die Saturn-V-Rakete bestand aus drei Millionen Teilen, die Kommandokapsel aus zwei Millionen, das Service-Modul aus einer Million. Wenn bei nur einem Teil was schiefging, konnten diese Männer sterben."

Tatsächlich kämpfen die Amerikaner zunächst mit herben Rückschlägen.

Noch zwei Jahre bevor der erste Mensch auf dem Mond landen soll, bricht während eines Tests der Apollo-Mission auf der Startrampe ein Feuer in der Kommando-Kapsel aus.

Die drei Astronauten dieser ersten Crew verbrennen bei lebendigem Leib.

Ein Jahr vor dem Apollo-Start kommt auch Neil Armstrong, Astronaut der neuen Crew, bei einem Absturz mit einem Trainingsgerät nur knapp mit dem Leben davon.

Keine guten Voraussetzungen für einen Flug dieser Größenordnung.

Am 16. Juli 1969 ist es soweit. Trotz aller Widrigkeiten geht Apollo 11 an den Start.

Auf dem Pressegelände der NASA berichten Journalisten und Journalistinnen aus 55 Ländern live vom Geschehen.

„Es war so höllisch laut. Es vibrierte alles, in 15 Kilometer Entfernung sollen Fensterscheiben kaputtgegangen sein durch den Schall.“

Zweieinhalb Minuten nach dem Start hat die erste Stufe ausgedient und wird abgetrennt. Die Rakete geht in den zweiten Gang. 11 Minuten nach dem Start erreicht Apollo 11 die Erdumlaufbahn.

Dort zündet die Crew erneut das Triebwerk und schießt das Raumfahrzeug mit 38.800 Stundenkilometern aus der Erdumlaufbahn. Das gelingt reibungslos.

Dann muss Michael Collins die Kommandokapsel mit dem Service-Modul an die Mondfähre andocken – das heikle „Rendez-vous“-Manöver. Aber auch das klappt.

Nun stehen drei ruhige Reisetage an. 384.400 Kilometer durch das dunkle All.

"Apollo brauchte 72 Stunden, um von der Erdumlaufbahn zum Mond zu gelangen. In dieser Zeit machten die Astronauten verschiedene kleine Experimente.

Sie testeten die Ausrüstung. Sie übten das Anziehen und Ausziehen der Anzüge, solche Dinge. Und in der ganzen Zeit waren wir für sie da.“

Im „Apollo Mission Control Center" in Houston halten hunderte NASA-Mitarbeiter die Stellung und überwachen rund um die Uhr den Flug. Aber mit der Ruhe ist es schnell vorbei.

Als das Landemanöver auf dem Mond unmittelbar bevorsteht, kommt es zum Schock.

„Irgendetwas stimmt nicht!“

„Ich sah das auf meinem Bildschirm und dachte: Oh nein, der Computer! Das war‘s. Wir müssen die Mission abbrechen.“

Das Problem: Der Navigationscomputer meldet komplette Überlastung. Jetzt hängt alles an der Software von Margaret Hamilton und ihrem Team.

Viele Jahre hat sie am MIT in Boston an der Navigations-Software für die Mond-Mission geschrieben. Jetzt ist der große Moment da.

Es läuft auch alles gut. Bis Fehlercode 1202 auftaucht. Und jetzt? Muss jetzt alles abgebrochen werden?

„Margaret Hamilton und ihr Team haben aber diese Option mitgedacht. Die haben gesagt, wenn der Rechner wegen Überlastung neu startet, dann muss der Rechner selber entscheiden:

Welche Programme sind lebenswichtig und welche kann ich zurückstellen? Aus diesem intelligenten Softwaredesign konnte man dann den Landeanflug fortsetzen.“

Doch dann gibt's gleich das nächste Problem.

Der Landeplatz, den der Computer vorgibt, ist zu gefährlich. Im ausgewählten Krater gibt es viele Felsbrocken. Noch dazu wird der Treibstoff knapp.

„Und da sagte Neil Armstrong – ich kann nicht landen!“

Armstrong muss den Autopiloten ausschalten und manuell steuern, um so schnell wie möglich einen neuen Landeplatz zu finden.

Es geht jetzt um Sekunden – denn er darf keinen Tropfen Sprit verschwenden.

Rundfunkreporter Otto Deppe berichtet damals live für Deutschland.

„Sie haben nur noch 4 Prozent Treibstoff im Tank. Das reicht für 45 Sekunden. Einschließlich Abbruch der Landung und Rückkehr zur Kommando Kapsel.“

Weitermachen? Umkehren? Diese Fragen stellen sich jetzt nicht mehr. Für Armstrong und Aldrin gibt es kein Zurück mehr. Sie wollen die Landung durchziehen. Darauf haben sie sich monatelang vorbereitet.

„Es ist kaum zu fassen. Neil Armstrong hat die Mondfähre Eagle kaltblütig und mit den letzten Tropfen Sprit im Westen des Mare Tranquilitatis aufgesetzt.“

Amerika ist auf dem Mond!

Bis heute ist die Landung auf dem Mond eine der größten Errungenschaften des Menschen. Und sie ist gelungen!

Wenn es auch zwischendurch richtig knapp war.

Allerdings: Das Interesse an der bemannten Raumfahrt war schnell abgeflacht. Die Apollo-Mission wurde abgebrochen.

Das große Ziel des Wettbewerbs hatte man erreicht, nämlich, die Sowjets zu schlagen.

Heute ist das ein bisschen anders. Die NASA hat wieder Pläne, auf dem Mond zu landen und Superreiche wollen Tourismus im All irgendwie durchboxen oder zumindest machen sie das selbst.

Jeff Bezos unter anderem hat das ja schon versucht. Die Frage an Euch wäre jetzt: Könntet ihr euch vorstellen, Urlaub im All zu machen?

Oder fändet ihr es gut, wenn wieder Menschen auf dem Mond landen würden, vielleicht sogar auf anderen Planeten? Der Mars ist ja im Gespräch.

Schreibt's gerne unten in die Kommentare – und hier neben mir findet ihr noch zwei weitere, spannende Videos.

In dem oberen geht es um das ,Space Race‘ vom Kanal ,MisterWissen2go Geschichte‘ und darunter ein weiteres Video.

Schaut da auch gerne mal rein! Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.