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Youtube-Lektionen - April 2020, 30 Mieter auf 60 Quadratmetern: Hongkongs "Sargwohnungen"

30 Mieter auf 60 Quadratmetern: Hongkongs "Sargwohnungen"

Ein Korridor, rechts und links Verschläge:

In dieser Wohnung

im Hongkonger Stadtteil Mongkok

leben 30 Menschen auf rund

60 Quadratmetern.

In bitterster Armut.

Sin Yuk Lan zeigt uns ihre Box:

zwei Quadratmeter Wohnraum

für unglaubliche

270 Euro Monatsmiete.

Nachts arbeitet sie

als Altenpflegerin.

Tagsüber versucht sie in ihrem

Verschlag ein wenig Ruhe zu finden – auf einer Holzpritsche,

die zu kurz ist,

um sich auszustrecken.

Sogar ihr Essen bereitet sich

die 68-Jährige hier zu,

meistens Reis aus dem Kocher.

Eine Küche gibt es nicht.

Ich muss hier leben, weil ich mir

nichts anderes leisten kann.

Aber selbst dieser Platz ist

unglaublich teuer,

obwohl er so winzig ist.

Außerdem ist es hier tagsüber sehr heiß.

Da stellt der Vermieter immer

die Klimaanlage aus.

Die läuft nur nachts.

Aber da bin ich ja

immer bei der Arbeit.

Die meisten Bewohner

der sogenannten "Sarg-Wohnungen"

sind alleinstehend und über 60.

In einem Verschlag auf der zweiten

Ebene lebt Simon Wong.

Er ist arbeitslos und verbringt den Tag

meist vor dem Fernseher,

schaut Nachrichten oder Soaps.

Ich lebe hier schon

fast sechs Jahre.

Ich habe mich vor einiger Zeit für

eine Sozialwohnung beworben, aber

nie eine Antwort bekommen.

Einmal pro Woche stattet die

Sozialarbeiterin Sze Lai Shan

den Bewohnern einen Besuch ab.

Oft bringt sie Essen vorbei oder wie

heute Mittel gegen Bettwanzen.

Die 48-Jährige arbeitet für

eine Hilfsorganisation, die sich um

die Ärmsten der Armen kümmert.

Rund 200.000 Menschen leben

laut Schätzungen in Hongkong in den

winzigen Wohnboxen.

Hongkong ist eigentlich sehr reich.

Es gibt viele wunderschöne Gebäude,

aber wenn man hinter die Fassaden blickt,

dann sieht man die ganzen

armen Menschen, die unter

erbärmlichen Bedingungen leben.

Das sollte es in Hongkong

einfach nicht geben.

Ich finde wir müssen die Regierung

unter Druck setzen, damit sie mehr

für die Armen tut.

Und auch die Gesellschaft sollte sich besser

um sie kümmern.

Hongkong aus der Luft: Kaum eine

Stadt ist so dicht besiedelt, wie die

südchinesische Finanzmetropole.

Durch die Insellage ist

Baufläche knapp.

Die Wohnungsnot spitzt sich

immer weiter zu.

Die Stadt vereint Extreme:

Ladenflächen, wie hier im Shopping

Viertel Causeway Bay, werden zu astronomischen

Preisen vermietet.

Die Mittelschicht wird derweil immer

weiter abgehängt und muss oftmals

unter kaum vorstellbaren

Bedingungen hausen.

Allein im Stadtteil Mongkok leben

mindestens 100.000 Menschen

auf einem Quadratkilometer.

In Berlin-Mitte sind es nur knapp

10.000.

Wir begleiten Sze Lai Shan bei ihrem Besuch

in einer weiteren Wohnung.

Immobilienbesitzer würden die Not

der Menschen schamlos ausnutzen,

erzählt sie.

Je mehr Mieter sie in eine Wohnung

quetschen könnten, desto lukrativer

sei das Geschäft.

Die Folge: menschenunwürdige Zustände.

In diesem Zimmer

leben sieben Männer in Käfigen,

für umgerechnet je 200 Euro

im Monat.

All diese Männer sind alleinstehend.

Sie haben nie geheiratet.

Viele arbeiten als Putzhilfe,

haben sehr geringe Einkommen.

Sie hoffen, eine Sozialwohnung zu bekommen,

aber jetzt sind sie alt

und haben immer noch keine.

Manche haben sich aufgegeben.

Sie sagen, dass sie nur noch

auf den Tod warten.

Sze Lai Shan tröstet, versorgt

und übt Druck auf

die Hongkonger Verwaltung aus.

Ihre Forderung: Die Stadt solle

weniger Land an Immobilienfirmen

verkaufen und stattdessen

mehr in subventionierte Sozialwohnungen investieren .

Damit Menschen

wie Herr Leung und Herr Lai eine

Chance haben, auf ein Altern

in Würde.


30 Mieter auf 60 Quadratmetern: Hongkongs "Sargwohnungen"

Ein Korridor, rechts und links Verschläge:

In dieser Wohnung

im Hongkonger Stadtteil Mongkok

leben 30 Menschen auf rund

60 Quadratmetern.

In bitterster Armut.

Sin Yuk Lan zeigt uns ihre Box:

zwei Quadratmeter Wohnraum

für unglaubliche

270 Euro Monatsmiete.

Nachts arbeitet sie

als Altenpflegerin.

Tagsüber versucht sie in ihrem

Verschlag ein wenig Ruhe zu finden – auf einer Holzpritsche,

die zu kurz ist,

um sich auszustrecken.

Sogar ihr Essen bereitet sich

die 68-Jährige hier zu,

meistens Reis aus dem Kocher.

Eine Küche gibt es nicht.

Ich muss hier leben, weil ich mir

nichts anderes leisten kann.

Aber selbst dieser Platz ist

unglaublich teuer,

obwohl er so winzig ist.

Außerdem ist es hier tagsüber sehr heiß.

Da stellt der Vermieter immer

die Klimaanlage aus.

Die läuft nur nachts.

Aber da bin ich ja

immer bei der Arbeit.

Die meisten Bewohner

der sogenannten "Sarg-Wohnungen"

sind alleinstehend und über 60.

In einem Verschlag auf der zweiten

Ebene lebt Simon Wong.

Er ist arbeitslos und verbringt den Tag

meist vor dem Fernseher,

schaut Nachrichten oder Soaps.

Ich lebe hier schon

fast sechs Jahre.

Ich habe mich vor einiger Zeit für

eine Sozialwohnung beworben, aber

nie eine Antwort bekommen.

Einmal pro Woche stattet die

Sozialarbeiterin Sze Lai Shan

den Bewohnern einen Besuch ab.

Oft bringt sie Essen vorbei oder wie

heute Mittel gegen Bettwanzen.

Die 48-Jährige arbeitet für

eine Hilfsorganisation, die sich um

die Ärmsten der Armen kümmert.

Rund 200.000 Menschen leben

laut Schätzungen in Hongkong in den

winzigen Wohnboxen.

Hongkong ist eigentlich sehr reich.

Es gibt viele wunderschöne Gebäude,

aber wenn man hinter die Fassaden blickt,

dann sieht man die ganzen

armen Menschen, die unter

erbärmlichen Bedingungen leben.

Das sollte es in Hongkong

einfach nicht geben.

Ich finde wir müssen die Regierung

unter Druck setzen, damit sie mehr

für die Armen tut.

Und auch die Gesellschaft sollte sich besser

um sie kümmern.

Hongkong aus der Luft: Kaum eine

Stadt ist so dicht besiedelt, wie die

südchinesische Finanzmetropole.

Durch die Insellage ist

Baufläche knapp.

Die Wohnungsnot spitzt sich

immer weiter zu.

Die Stadt vereint Extreme:

Ladenflächen, wie hier im Shopping

Viertel Causeway Bay, werden zu astronomischen

Preisen vermietet.

Die Mittelschicht wird derweil immer

weiter abgehängt und muss oftmals

unter kaum vorstellbaren

Bedingungen hausen.

Allein im Stadtteil Mongkok leben

mindestens 100.000 Menschen

auf einem Quadratkilometer.

In Berlin-Mitte sind es nur knapp

10.000.

Wir begleiten Sze Lai Shan bei ihrem Besuch

in einer weiteren Wohnung.

Immobilienbesitzer würden die Not

der Menschen schamlos ausnutzen,

erzählt sie.

Je mehr Mieter sie in eine Wohnung

quetschen könnten, desto lukrativer

sei das Geschäft.

Die Folge: menschenunwürdige Zustände.

In diesem Zimmer

leben sieben Männer in Käfigen,

für umgerechnet je 200 Euro

im Monat.

All diese Männer sind alleinstehend.

Sie haben nie geheiratet.

Viele arbeiten als Putzhilfe,

haben sehr geringe Einkommen.

Sie hoffen, eine Sozialwohnung zu bekommen,

aber jetzt sind sie alt

und haben immer noch keine.

Manche haben sich aufgegeben.

Sie sagen, dass sie nur noch

auf den Tod warten.

Sze Lai Shan tröstet, versorgt

und übt Druck auf

die Hongkonger Verwaltung aus.

Ihre Forderung: Die Stadt solle

weniger Land an Immobilienfirmen

verkaufen und stattdessen

mehr in subventionierte Sozialwohnungen investieren .

Damit Menschen

wie Herr Leung und Herr Lai eine

Chance haben, auf ein Altern

in Würde.