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Zukker im leben, Das gebrochene Bein von Brigit und der verbrannte Fisch in der Pfanne

Das gebrochene Bein von Brigit und der verbrannte Fisch in der Pfanne

Heute bin ich extra früher nach Hause gegangen, weil ich mit Brigit zum Kaffee verabredet war. Wir wollen noch einmal das Hausfest besprechen. Es haben sich nämlich fast alle unsere Nachbarn angemeldet. Die Familie Huber im vierten Stock ist leider in den Ferien, aber sonst können alle kommen und freuen sich sehr. Obwohl ich viele Überstunden [1] habe, war mein Chef nicht begeistert, dass ich früher gehen wollte. Oh, ich habe Ihnen ja noch nicht erzählt, wo ich arbeite. Ich bin die persönliche Assistentin eines Anwalts. Ich habe überhaupt nichts mit diesem Beruf zu tun, aber das spielt keine Rolle für meine Arbeit. Zu meinen Aufgaben gehören ganz andere Dinge. Ich muss für meinen Chef Flüge buchen, seine Rechnungen bezahlenund ihn an seine Termine erinnern. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich seine Familienferien planen musste. Ich kenne jetzt alle kinderfreundlichen [2] Hotels in Italien. Jede Woche bestelle ich bei einem sehr edlen [3] Blumenladen dreissig rote Rosen für seine Frau. Ich klingle bei Brigit an der Türe, nachdem ich eine Stunde in meiner Küche auf sie gewartet habe. Sie öffnet nicht. Ich klingle zehn Mal, bis ich etwas aus der Wohnung höre. „Nora, ich kann nicht aufstehen!“, ruft Brigit mit hilfloser [4] Stimme. Um Himmels Willen [5], soll ich jetzt die Scheibe [6] der Wohnungstüre einschlagen? So wie im Film, wenn die Polizei eine Türe aufbricht [7]? Brigit ruft in meine Richtung: „Nora, ich bin vom Stuhl gefallen, als ich die Telefonbücher sortiert habe. Ich blute am Kopf und kann meine Beine nicht mehr bewegen!“. Um Himmels Willen!Hoffentlich ist sie nicht querschnittsgelähmt [8]. Ich bin überfordert [9] und ohne dass ich lange überlege, laufe ich zur Wohnung von Tom und klingle. Er ist zum Glück zu Hause. Zuerst versteht er überhaupt nicht, was ich sagen will, weil ich viel zu schnell spreche. Dann sagt Tom: „Ich komme sofort!“ und zieht sich seine Turnschuhe an und nimmt einen Boxhandschuh mit. Als wir vor Brigits Wohnung stehen, zieht Tom den Boxhandschuh an und schlägt in die Scheibe der Türe. Er ist total entspannt, als würde er das jeden Tag machen. Brigit liegt auf dem Boden. Ich sage zu Brigit: „Wir müssen ins Krankenhaus!“ Sie nickt. Dann schaue ich Tom an, der ganz bleich [10] ist. Er nimmt sein iPhone und ruft den Krankenwagen. Zwanzig Minuten später ist der Krankenwagen da und die Sanitäter [11] tragen Brigit aus der Wohnung in den Wagen.Tom schaut mich an und sagt dann: „Nora, ich kann nicht mitkommen, ich kann kein Blut sehen und ich habe Angst vor Krankenhäusern. Aberich werde etwas kochen und wenn Du zurückkommst, essen wir zusammen!“. Glück im Unglück [12]. Natürlich ist es schlimm, dass Brigit gestürzt ist, aber wer weiss, ob mich Tom sonst irgendwann zum Essen eingeladen hätte. Ich fahre mit Brigit ins Krankenhaus. Ihr Bein ist gebrochen. Sie muss operiert werden. Ich spreche mit den Ärzten und erkläre ihnen, dass Brigit sehr einsam sei und dass sie keine Familie habe. Die Ärzte schicken mich nach Hause und sagen mir, dass ich morgen wieder kommen soll.

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Er ist verbrannt. Der Fisch in der Pfanne ist verbrannt. In der Küche ist alles voller Rauch.Tom stellt die Pfanne mit dem verkohlten [13] Fisch auf den Balkon und sagt zu mir: „Nora, das ist mir jetzt peinlich. Ich habe nur noch Spaghetti, die ich kochen könnte.“ Ich lache und sage, dass wir auch Pizza bestellen können, wenn er möchte. Tom findet es schön, dass ich so unkompliziert bin mit dem Essen und ruft beim Pizzakurier an. Ich sehe weder auf dem Tisch noch sonst irgendwo in der Küche eine Flasche Wein. Das ist mir sehr wichtig, ein Glas Rotwein.Gegen die Nervosität. „Ich hole kurz eine Flasche Wein bei mir oben“,sage ich zu Tom. Er lacht: „Sicher nicht!“ und nimmt aus dem Kühlschrank eine Flasche Champagner. Ich trinke schnell zwei Gläser hintereinander, bin sofort angetrunken [14], aber entspannt. Tom fragt, wie es Brigit gehe. Ich erzähle, was ich weiss, viel ist es nicht, aber dass das gebrochene Bein operiert werden muss. Ich werde morgen wieder zu ihr ins Krankenhaus gehen. Tom sagt nichts dazu. Er wechselt das Thema und fragt: „Was ist jetzt mit dem Hausfest? Das müssen wir absagen, oder?“ „Das habe ich völlig vergessen. Ja, wir müssen es absagen. Eigentlich wollte ich ja das Fest vor allem für Brigit machen, damit sie unter Menschen [15] kommt.“ Tom schenkt uns Champagner nach und fragt mich dann: „Arbeitest du mit alten oder kranken Menschen, also beruflich?“ Ich muss laut lachen, dabei ist das doch gar nicht lustig. Tom wird rot und schüchtern und sagt dann: „So wie du dich um Brigit kümmerst, dachte ich, dass du das beruflich machst.“ Ich erzähle ihm, dass ich für einen Anwalt arbeite, auch wenn ich mich mit dieser Arbeit nicht wirklich identifizieren [16] könne, würde ich es solange machen, bis ich einen neuen Job finde.Dann frage ich Tom, was er arbeite. „Ich bin Polizist“, erzählt er. Wow, denke ich. Er schützt Menschen und sorgt für Gerechtigkeit [17], das macht ihn noch viel attraktiver. Bevor ich etwas dazu sagen kann, kommt die Pizza. Während wir zusammen essen, schaue ich Tom ganz genau an und komme mir vor wie im „Tatort“. [18] Dann holt Tom seinen Laptop und schreibt einen Brief an alle Nachbarn, dass das Hausfest nicht stattfindet. Wir drucken den Brief aus, ziehen unsere Schuhe an und werfen in jeden Briefkasten einen Brief. Tom steht hinter mir. Als ich mich umdrehe, geht er keinen Schritt zurück. Wir schauen uns lange an. Meine Knie zittern. „Du hast wunderschöne blaue Augen“, sagt er. „Das hat noch nie einer zu mir gesagt!“, sage ich unsicher. Tom versteht mich nicht: „Das kann ich nicht verstehen, deine Augen sind so schön!“. Ich lache: „Ja, aber sie sind grün!“ Tom wird rot im Gesicht und meint: „Tut mir leid, ich kann keine Farben erkennen.“ Ich darf jetzt nicht lachen. Es ist verbreitet [19] bei Männern, dass sie Farben nicht unterscheiden können. Das iPhone von Tom klingelt. Er schaut mich an und sagt: „Ich muss gehen. Eine Schlägerei in einer Bar.“ Bevor ich etwas sagen kann, ist er weg. Jetzt hat sich wenigstens die peinliche Situation zwischen uns geklärt. Als ich im Bett liege denke ich, ein Polizist, der Farben nicht unterscheiden kann? Wie aufregend [20].

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Ich freue mich sehr, wenn ich Ihnen am 20. Oktober auf podclub.ch und in der App wieder von meinen Nachbarn erzählen darf. Brigit muss einige Tage im Krankenhaus bleiben. Ich werde sie bestimmt besuchen und Ihnen davon erzählen. Und ich werde Tom fragen, ob wir zusammen ins Kino gehen. Zuerst ins Kino und dann Sushi essen gehen, das ist mein Plan. Wer weiss, was dann passieren wird. Schauen Sie doch in der Zwischenzeit bei Instagram unter #PodClubNora und #zukkerimleben vorbei und üben Sie mit dem Vokabeltrainer in unserer App. Auf Wiederhören! Glossar: Zukker im Leben (D) [1] die Überstunden: Bei einer Überschreitung der vertraglich festgelegten Normalarbeitszeit.

[2] kinderfreundlich: Kindern gegenüber positiv eingestellt

[3] edel: vornehm, gehoben, meist teuer

[4] hilflos: unbeholfen, ungeschickt, sich selber nicht helfen können

[5] um Himmels Willen! : Ausruf des Erschreckens, der Abwehr, der Bestürzung

[6] die Scheibe: eine Fensterscheibe, ein Sichtfenster, aus Glas

[7] etwas aufbrechen: mit Gewalt etwas verschlossenes aufmachen (Türe, Fenster)

[8] querschnittgelähmt sein: meist vom Rücken abwärts gelähmt sein, die Beine können nicht mehr bewegt werden

[9] überfordert sein: gestresst sein, der Aufgabe nicht gewachsen sein

[10] bleich: sehr blass, weisses Gesicht, farblose Gesichtsfarbe

[11] die Sanitäter: Jemand der in der Ersten Hilfe ausgebildet ist

[12] Glück im Unglück haben: trotz einer schlechten Situation doch noch Glück haben

[13] verkohlt: verbrannt, schwarz sein, nicht mehr geniessbar

[14] angetrunken: leicht betrunken, beschwipst

[15] unter Menschen kommen: nicht alleine sein, sozialen Kontakt suchen, zu einer Gemeinschaft gehören

[16] sich mit etwas identifizieren können: sich wiedererkennen, sich mit jemandem gleichsetzen

[17] die Gerechtigkeit: das Gerechtsein; Prinzip eines staatlichen oder gesellschaftlichen Verhaltens, das jedem gleichermassen sein Recht gewährt

[18] der Tatort: eine TV Serie, deutsche Krimisendung, Kultsendung, die jeden Sonntag bei ARD ausgestrahlt wird

[19] etwas ist verbreitet: bekannt sein, es kommt häufig bei gewissen Menschen vor

[20] aufregend: interessant, spannend, abenteuerlich

Das gebrochene Bein von Brigit und der verbrannte Fisch in der Pfanne The broken leg of Brigit and the burnt fish in the pan La pierna rota de Brigit y el pescado quemado en la sartén La jambe cassée de Brigit et le poisson brûlé dans la poêle Złamana noga Brigit i przypalona ryba na patelni A perna partida de Brigit e o peixe queimado na frigideira Сломанная нога Бригит и подгоревшая рыба на сковороде Brigit'in kırık bacağı ve tavadaki yanmış balık

Heute bin ich extra früher nach Hause gegangen, weil ich mit Brigit zum Kaffee verabredet war. Today I went home extra early because I had a coffee date with Brigit. Šodien es devos mājās agrāk, jo man bija kafijas randiņš ar Brigitu. Wir wollen noch einmal das Hausfest besprechen. We want to discuss the house party again. Es haben sich nämlich fast alle unsere Nachbarn angemeldet. In fact, almost all of our neighbors have signed up. Gandrīz visi mūsu kaimiņi ir reģistrējušies. Die Familie Huber im vierten Stock ist leider in den Ferien, aber sonst können alle kommen und freuen sich sehr. The Huber family on the fourth floor is unfortunately on vacation, but otherwise everyone can come and is very happy. Diemžēl Huberu ģimene no ceturtā stāva ir atvaļinājumā, bet visi pārējie var nākt un ir ļoti apmierināti. Obwohl ich viele Überstunden [1] habe, war mein Chef nicht begeistert, dass ich früher gehen wollte. Although I have a lot of overtime [1], my boss was not thrilled that I wanted to leave early. Même si j'ai beaucoup d'heures supplémentaires [1], mon chef n'était pas ravi que je veuille partir plus tôt. Lai gan man ir daudz virsstundu [1], mans priekšnieks nebija sajūsmā par to, ka es gribēju aiziet agrāk. Oh, ich habe Ihnen ja noch nicht erzählt, wo ich arbeite. Oh, I haven't told you where I work yet. Ich bin die persönliche Assistentin eines Anwalts. I am the personal assistant of a lawyer. Ich habe überhaupt nichts mit diesem Beruf zu tun, aber das spielt keine Rolle für meine Arbeit. I have nothing at all to do with this profession, but that doesn't matter for my work. Man nav pilnīgi nekāda sakara ar šo profesiju, bet tas manā darbā nav svarīgi. Zu meinen Aufgaben gehören ganz andere Dinge. My tasks include completely different things. Mes tâches sont très différentes. Ich muss für meinen Chef Flüge buchen, seine Rechnungen bezahlenund ihn an seine Termine erinnern. I have to book flights for my boss, pay his bills and remind him of his appointments. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich seine Familienferien planen musste. But it has also happened that I had to plan his family vacations. Ich kenne jetzt alle kinderfreundlichen [2] Hotels in Italien. I now know all the child-friendly [2] hotels in Italy. Jede Woche bestelle ich bei einem sehr edlen [3] Blumenladen dreissig rote Rosen für seine Frau. Every week I order thirty red roses for his wife from a very classy [3] flower store. Chaque semaine, je commande chez un fleuriste très noble [3] trente roses rouges pour sa femme. Katru nedēļu es pasūtīju viņa sievai trīsdesmit sarkanas rozes no ļoti eleganta [3] ziedu veikala. Ich klingle bei Brigit an der Türe, nachdem ich eine Stunde in meiner Küche auf sie gewartet habe. I ring Brigit's doorbell after waiting for her in my kitchen for an hour. Sie öffnet nicht. Ich klingle zehn Mal, bis ich etwas aus der Wohnung höre. I ring the bell ten times until I hear something from the apartment. Je sonne dix fois avant d'entendre quelque chose venir de l'appartement. „Nora, ich kann nicht aufstehen!“, ruft Brigit mit hilfloser [4] Stimme. "Nora, I can't get up!" cries Brigit in a helpless [4] voice. "Nora, je ne peux pas me lever !", crie Brigit d'une voix impuissante [4]. Um Himmels Willen [5], soll ich jetzt die Scheibe [6] der Wohnungstüre einschlagen? For heaven's sake [5], should I break the window [6] of the apartment door now? Pour l'amour du ciel [5], dois-je maintenant briser la vitre [6] de la porte de l'appartement ? So wie im Film, wenn die Polizei eine Türe aufbricht [7]? Like in the movie when the police break down a door [7]? Brigit ruft in meine Richtung: „Nora, ich bin vom Stuhl gefallen, als ich die Telefonbücher sortiert habe. Brigit calls in my direction, "Nora, I fell off my chair while sorting the phone books. Brigit crie dans ma direction : "Nora, je suis tombée de ma chaise en triant les annuaires téléphoniques. Ich blute am Kopf und kann meine Beine nicht mehr bewegen!“. I'm bleeding from my head and I can't move my legs!". Um Himmels Willen!Hoffentlich ist sie nicht querschnittsgelähmt [8]. I hope she is not a paraplegic [8]. Ich bin überfordert [9] und ohne dass ich lange überlege, laufe ich zur Wohnung von Tom und klingle. I am overwhelmed [9] and without thinking twice I run to Tom's apartment and ring the bell. Je suis dépassée [9] et sans réfléchir longtemps, je cours à l'appartement de Tom et je sonne. Es esmu pārņemta [9], un, divreiz nedomājot, aizskrienu uz Toma dzīvokli un zvanu. Er ist zum Glück zu Hause. Zuerst versteht er überhaupt nicht, was ich sagen will, weil ich viel zu schnell spreche. Dann sagt Tom: „Ich komme sofort!“ und zieht sich seine Turnschuhe an und nimmt einen Boxhandschuh mit. Then Tom says, "I'll be right there!" and puts on his sneakers and takes a boxing glove. Puis Tom dit : "J'arrive tout de suite !", enfile ses baskets et prend un gant de boxe. Tad Toms saka: "Es tūlīt būšu klāt!", uzvelk treniņbikses un paņem līdzi boksa cimdu. Als wir vor Brigits Wohnung stehen, zieht Tom den Boxhandschuh an und schlägt in die Scheibe der Türe. Er ist total entspannt, als würde er das jeden Tag machen. He's totally relaxed, like he does this every day. Il est totalement détendu, comme s'il faisait ça tous les jours. Brigit liegt auf dem Boden. Ich sage zu Brigit: „Wir müssen ins Krankenhaus!“ Sie nickt. Es saku Brigitai: "Mums jābrauc uz slimnīcu!" Viņa pieklaudzina. Dann schaue ich Tom an, der ganz bleich [10] ist. Then I look at Tom, who is all pale [10]. Er nimmt sein iPhone und ruft den Krankenwagen. Il prend son iPhone et appelle l'ambulance. Zwanzig Minuten später ist der Krankenwagen da und die Sanitäter [11] tragen Brigit aus der Wohnung in den Wagen.Tom schaut mich an und sagt dann: „Nora, ich kann nicht mitkommen, ich kann kein Blut sehen und ich habe Angst vor Krankenhäusern. Pēc divdesmit minūtēm ierodas ātrā palīdzība, un mediķi [11] iznes Brigitu no dzīvokļa uz mašīnu.Toms paskatās uz mani un tad saka: "Nora, es nevaru braukt ar tevi, es neredzu asinis un man ir bail no slimnīcas. Aberich werde etwas kochen und wenn Du zurückkommst, essen wir zusammen!“. But I'll cook something and when you come back, we'll eat together!". Mais je vais préparer quelque chose et quand tu reviendras, nous mangerons ensemble !". Glück im Unglück [12]. Luck in misfortune [12]. De la chance dans le malheur [12]. Natürlich ist es schlimm, dass Brigit gestürzt ist, aber wer weiss, ob mich Tom sonst irgendwann zum Essen eingeladen hätte. Of course it's bad that Brigit fell, but who knows if Tom would have invited me to dinner at some point otherwise. Protams, ir slikti, ka Brigita krita, bet kas zina, vai Toms mani citādi būtu uzaicinājis vakariņās. Ich fahre mit Brigit ins Krankenhaus. Ihr Bein ist gebrochen. Sie muss operiert werden. Ich spreche mit den Ärzten und erkläre ihnen, dass Brigit sehr einsam sei und dass sie keine Familie habe. I talk to the doctors and explain to them that Brigit is very lonely and that she has no family. Die Ärzte schicken mich nach Hause und sagen mir, dass ich morgen wieder kommen soll. The doctors send me home and tell me to come back tomorrow.

***

Er ist verbrannt. He is burnt. Il a été brûlé. Der Fisch in der Pfanne ist verbrannt. The fish in the pan is burnt. In der Küche ist alles voller Rauch.Tom stellt die Pfanne mit dem verkohlten [13] Fisch auf den Balkon und sagt zu mir: „Nora, das ist mir jetzt peinlich. Tom puts the pan with the charred [13] fish on the balcony and says to me: "Nora, I'm embarrassed now. Virtuve ir pilna dūmu, un Toms noliek pannu ar apdegušo [13] zivi uz balkona un saka man: "Nora, man tagad ir neērti. Ich habe nur noch Spaghetti, die ich kochen könnte.“ Ich lache und sage, dass wir auch Pizza bestellen können, wenn er möchte. Tom findet es schön, dass ich so unkompliziert bin mit dem Essen und ruft beim Pizzakurier an. Ich sehe weder auf dem Tisch noch sonst irgendwo in der Küche eine Flasche Wein. I don't see a bottle of wine on the table or anywhere else in the kitchen. Je ne vois pas de bouteille de vin sur la table ni nulle part ailleurs dans la cuisine. Das ist mir sehr wichtig, ein Glas Rotwein.Gegen die Nervosität. That's very important to me, a glass of red wine against nervousness. „Ich hole kurz eine Flasche Wein bei mir oben“,sage ich zu Tom. "I'm going to get a bottle of wine from upstairs," I say to Tom. "Es aiznesu augšstāvā pudeli vīna," es saku Tomam. Er lacht: „Sicher nicht!“ und nimmt aus dem Kühlschrank eine Flasche Champagner. He laughs: "Of course not!" and takes a bottle of champagne from the fridge. Ich trinke schnell zwei Gläser hintereinander, bin sofort angetrunken [14], aber entspannt. I drink two glasses in quick succession and am immediately drunk [14], but relaxed. Tom fragt, wie es Brigit gehe. Ich erzähle, was ich weiss, viel ist es nicht, aber dass das gebrochene Bein operiert werden muss. Es viņam pastāstu, ko zinu, un tas nav daudz, bet ka lauztā kāja ir jāoperē. Ich werde morgen wieder zu ihr ins Krankenhaus gehen. Tom sagt nichts dazu. Tom says nothing. Tom ne dit rien. Er wechselt das Thema und fragt: „Was ist jetzt mit dem Hausfest? He changes the subject and asks: "What about the house party now? Das müssen wir absagen, oder?“  „Das habe ich völlig vergessen. We'll have to cancel that, won't we?" "I completely forgot about that. Ja, wir müssen es absagen. Yes, we have to cancel it. Eigentlich wollte ich ja das Fest vor allem für Brigit machen, damit sie unter Menschen [15] kommt.“  Tom schenkt uns Champagner nach und fragt mich dann: „Arbeitest du mit alten oder kranken Menschen, also beruflich?“ Ich muss laut lachen, dabei ist das doch gar nicht lustig. Patiesībā es gribēju sarīkot ballīti galvenokārt Brigitai, lai viņa varētu iepazīties ar cilvēkiem [15]." Toms ielej mums vēl šampanieti un tad jautā man: "Vai jūs profesionāli strādājat ar veciem vai slimiem cilvēkiem?" Man nākas skaļi pasmieties, bet tas nemaz nav smieklīgi. Tom wird rot und schüchtern und sagt dann: „So wie du dich um Brigit kümmerst, dachte ich, dass du das beruflich machst.“ Ich erzähle ihm, dass ich für einen Anwalt arbeite, auch wenn ich mich mit dieser Arbeit nicht wirklich identifizieren [16] könne, würde ich es solange machen, bis ich einen neuen Job finde.Dann frage ich Tom, was er arbeite. Toms kļūst sarkans un kautrīgs, un tad saka: "Pēc tā, kā tu rūpējies par Brigitu, es domāju, ka tu ar to pelnīsi iztiku." Es viņam saku, ka strādāju par juristi, lai gan īsti nevaru identificēties ar šo darbu [16], es to darītu, līdz atrastu jaunu darbu, un tad jautāju Tomam, ar ko viņš pelna iztiku. „Ich bin Polizist“, erzählt er. Wow, denke ich. Er schützt Menschen und sorgt für Gerechtigkeit [17], das macht ihn noch viel attraktiver. He protects people and ensures justice [17], which makes him even more attractive. Bevor ich etwas dazu sagen kann, kommt die Pizza. Pirms es paspēju kaut ko par to pateikt, atnāk pica. Während wir zusammen essen, schaue ich Tom ganz genau an und komme mir vor wie im „Tatort“. While we eat together, I look at Tom very closely and feel like I'm in a crime scene. [18] Dann holt Tom seinen Laptop und schreibt einen Brief an alle Nachbarn, dass das Hausfest nicht stattfindet. [18] Then Tom gets his laptop and writes a letter to all the neighbors telling them that the house party will not take place. [18] Tad Toms paņem savu klēpjdatoru un uzraksta vēstuli visiem kaimiņiem, ka mājas ballīte nenotiks. Wir drucken den Brief aus, ziehen unsere Schuhe an und werfen in jeden Briefkasten einen Brief. We print out the letter, put on our shoes and put a letter in each letterbox. Nous imprimons la lettre, mettons nos chaussures et déposons une lettre dans chaque boîte aux lettres. Tom steht hinter mir. Tom is standing behind me. Als ich mich umdrehe, geht er keinen Schritt zurück. When I turn around, he doesn't take a step back. Quand je me retourne, il ne fait pas un pas en arrière. Wir schauen uns lange an. Mēs ilgi skatāmies viens uz otru. Meine Knie zittern. „Du hast wunderschöne blaue Augen“, sagt er. „Das hat noch nie einer zu mir gesagt!“, sage ich unsicher. "No one has ever said that to me before," I say uncertainly. Tom versteht mich nicht: „Das kann ich nicht verstehen, deine Augen sind so schön!“. Ich lache: „Ja, aber sie sind grün!“ Tom wird rot im Gesicht und meint: „Tut mir leid, ich kann keine Farben erkennen.“ Ich darf jetzt nicht lachen. I laugh: "Yes, but they're green!" Tom turns red in the face and says: "Sorry, I can't see any colors." I can't laugh now. Es ist verbreitet [19] bei Männern, dass sie Farben nicht unterscheiden können. It is common [19] for men to be unable to distinguish colors. Bieži [19] vīrieši nespēj atšķirt krāsas. Das iPhone von Tom klingelt. Er schaut mich an und sagt: „Ich muss gehen. Eine Schlägerei in einer Bar.“ Bevor ich etwas sagen kann, ist er weg. Jetzt hat sich wenigstens die peinliche Situation zwischen uns geklärt. Now at least the awkward situation between us has been resolved. Als ich im Bett liege denke ich, ein Polizist, der Farben nicht unterscheiden kann? As I lie in bed I think, a policeman who can't distinguish colors? Wie aufregend [20]. How exciting [20]. Comme c'est excitant [20]. Cik aizraujoši [20].

***

Ich freue mich sehr, wenn ich Ihnen am 20. Oktober auf podclub.ch und in der App wieder von meinen Nachbarn erzählen darf. Brigit muss einige Tage im Krankenhaus bleiben. Ich werde sie bestimmt besuchen und Ihnen davon erzählen. I will definitely visit her and tell you about it. Und ich werde Tom fragen, ob wir zusammen ins Kino gehen. Un es pajautāšu Tomam, vai mēs varam kopā aiziet uz kino. Zuerst ins Kino und dann Sushi essen gehen, das ist mein Plan. Wer weiss, was dann passieren wird. Schauen Sie doch in der Zwischenzeit bei Instagram unter #PodClubNora und #zukkerimleben vorbei und üben Sie mit dem Vokabeltrainer in unserer App. Pa to laiku ieskatieties Instagram zem #PodClubNora un #zukkerimleben un vingrinieties ar vārdu krājuma treneri mūsu lietotnē. Auf Wiederhören! Glossar: Zukker im Leben (D) [1] die Überstunden: Bei einer Überschreitung der vertraglich festgelegten Normalarbeitszeit. Glossary: Zukker im Leben (D) [1] Overtime: When the contractually stipulated normal working hours are exceeded. Glossaire : Zukker dans la vie (F) [1] les heures supplémentaires : En cas de dépassement de la durée normale de travail fixée par le contrat.

[2] kinderfreundlich: Kindern gegenüber positiv eingestellt

[3] edel: vornehm, gehoben, meist teuer [3] noble: distinguished, upscale, usually expensive

[4] hilflos: unbeholfen, ungeschickt, sich selber nicht helfen können [4] helpless: awkward, clumsy, unable to help oneself [4] bezpalīdzīgs: neveikls, neveikls, nespējīgs sev palīdzēt.

[5] um Himmels Willen! : Ausruf des Erschreckens, der Abwehr, der Bestürzung : exclamation of shock, defense, dismay Cris d'effroi, de défense, de consternation

[6] die Scheibe: eine Fensterscheibe, ein Sichtfenster, aus Glas [6] the pane: a window pane, a viewing window, made of glass

[7] etwas aufbrechen: mit Gewalt etwas verschlossenes aufmachen (Türe, Fenster) [7] to break something open: to force open something locked (door, window) [7] izlauzt kaut ko: piespiest atvērt kaut ko aizslēgtu (durvis, logu).

[8] querschnittgelähmt sein: meist vom Rücken abwärts gelähmt sein, die Beine können nicht mehr bewegt werden [8] be paraplegic: usually be paralyzed from the back down, the legs can no longer be moved [8] paraplēģija: parasti paralizēts no muguras uz leju, kājas vairs nevar kustināt.

[9] überfordert sein: gestresst sein, der Aufgabe nicht gewachsen sein [9] be overwhelmed: be stressed, not up to the task [9] être débordé : être stressé, ne pas être à la hauteur de la tâche à accomplir

[10] bleich: sehr blass, weisses Gesicht, farblose Gesichtsfarbe [10] pale: very pale, white face, colorless complexion.

[11] die Sanitäter: Jemand der in der Ersten Hilfe ausgebildet ist [11] the paramedics: someone who is trained in first aid. [11] les secouristes : quelqu'un qui est formé aux premiers secours

[12] Glück im Unglück haben: trotz einer schlechten Situation doch noch Glück haben [12] To be lucky: to be lucky after all, despite a bad situation.

[13] verkohlt: verbrannt, schwarz sein, nicht mehr geniessbar [13] charred: burnt, be black, no longer edible [13] carbonisé : brûlé, être noir, ne plus être comestible

[14] angetrunken: leicht betrunken, beschwipst [14] drunk: slightly drunk, tipsy [14] piedzēries: nedaudz iereibis, apreibis

[15] unter Menschen kommen: nicht alleine sein, sozialen Kontakt suchen, zu einer Gemeinschaft gehören [15] to come among people: not to be alone, to seek social contact, to belong to a community

[16] sich mit etwas identifizieren können: sich wiedererkennen, sich mit jemandem gleichsetzen [16] to be able to identify oneself with something: to recognize oneself, to equate oneself with someone.

[17] die Gerechtigkeit: das Gerechtsein; Prinzip eines staatlichen oder gesellschaftlichen Verhaltens, das jedem gleichermassen sein Recht gewährt [17] justice: being just; principle of governmental or social conduct that grants to everyone equally his right. [17] Taisnīgums: būt taisnīgam; valsts vai sociālās uzvedības princips, kas ikvienam nodrošina vienlīdzīgas tiesības.

[18] der Tatort: eine TV Serie, deutsche Krimisendung, Kultsendung, die jeden Sonntag bei ARD ausgestrahlt wird [18] der Tatort: a TV series, German crime show, cult program, broadcast every Sunday on ARD.

[19] etwas ist verbreitet: bekannt sein, es kommt häufig bei gewissen Menschen vor [19] something is common: to be known, it occurs frequently among certain people [19] kaut kas ir izplatīts: lai to zinātu, tas ir izplatīts noteiktu cilvēku vidū.

[20] aufregend: interessant, spannend, abenteuerlich [20] exciting: interesting, thrilling, adventurous