Betrugsmasche am Telefon: Ein Opfer berichtet | MDR um 2 | MDR
Dass sie einmal auf einen Trickbetrüger reinfallen würde,
das hätte Ruth Hennig nicht gedacht.
Das macht einen wütend und traurig, dass sowas passieren kann.
Was war geschehen?
Ruth Hennig erhält eines Tages einen Anruf,
zunächst klingelt ihr Mobiltelefon, kurz darauf das Festnetz.
Auf dem Display erscheint die Nummer der Sparkasse Dessau-Roßlau.
Sie nimmt den Hörer ab.
Ein seriös klingender Mann teilt ihr zunächst Informationen
über die Datenschutzgrundverordnung mit.
So will der Betrüger vertrauensvoll und seriös wirken.
Als ihm das gelingt, nimmt das Gespräch eine Wendung:
Er hat gesagt, dass er ein Dispo einrichten will.
Über 875 Euro und ich soll das mit der Push-Tan bestätigen.
Das habe ich dann gemacht.
Der Hörer ist aufgelegt. Das Gespräch beendet.
Doch Ruth Hennig wird stutzig. War das wirklich ein Bankmitarbeiter?
Das muss ein Blitzgedanke gewesen sein,
dass da irgendwas nicht rechtens war.
Nicht mal 10 min später
ruft die 71-jährige bei ihrer Bank an.
Wie sich im Nachgang herausstellt,
war diese schnelle Reaktion ihr Glück.
Die Sparkasse sagt,
sie würde niemals persönliche Zugangsdaten per Telefon erfragen.
Das wäre immer ein Moment, um misstrauisch zu werden.
Im Zweifelsfall soll man auflegen
und selbst noch einmal bei der Bank anrufen.
Zum Glück wurde Ruth Hennig früh genug misstrauisch.
Ihre Bank konnte die Überweisung stoppen.
Wichtig wäre,
wenn man den Personen das Handwerk legen könnte,
dass sie nicht noch mehr Schaden anrichten bei den Leuten.
Doch die Betrüger ausfindig zu machen,
ist nicht so einfach.
Von überall auf der Welt könnten sie theoretisch handeln.
Und durch technische Hilfsmittel
lassen sich gerade Telefonnummern leicht fälschen.
Das ist alles kein Problem mehr heutzutage.
Da man seine IP verschlüsseln kann.
Dass man Telefonnummern vorausschalten kann.
Und somit vorgaukelt,
Die Polizei versucht nun, die Betrüger zu ermitteln
und die eigentliche Telefonnummer herauszufinden.