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2022 from Youtube, Das passiert Dir ohne Anzug im Weltall (Science vs. Fiction feat. @DR. FLOJO)

Das passiert Dir ohne Anzug im Weltall (Science vs. Fiction feat. @DR. FLOJO)

Geht es wirklich so weit, dass dann auch die Augen raus ploppen?

Ja, es ist sogar durchaus möglich, denn in unserem Auge ist ja auch Flüssigkeit und die

kann sich durch die Gasbildung extrem ausdehnen. Schlimmstenfalls könnte das Auge sogar platzen.

Tach zusammen, Jack Pop hier. Wenn Filme im Weltall spielen,

dann geht es meistens um irgendwelche imposanten Schlachten oder um gefährliche und feindselige

Aliens, die uns bedrohen. Dabei ist das Weltall an sich die größte Gefahr. Das

hat auch Hollywood begriffen und spielt das natürlich in einigen Szenen immer wieder durch.

So richtig einig sind sich die Filmschaffenden dabei aber nicht,

wie die Menschen jetzt genau drauf gehen würden. Würden wir ersticken, wie bei „Guardians of

the Galaxy“, oder werden wir schockgefrostet, wie hier in „Sunshine“ und „Mission zum Mars“

Oder explodieren wir da oben vielleicht, sogar wie hier in der Szene von "Outland“?

Wir geben Euch jetzt auf jeden Fall die Auflösung und zwar gemeinsam mit einer einer Ärztin,

nämlich Florence vom YouTube-Kanal Dr. FloJo. Die hat sich die Bedingungen im All mal genauer

angeschaut und wird uns heute erklären, was Sie mit unserem Körper machen würden.

Florence hat in Köln Medizin studiert und ist seit 2015 auf ihrem YouTube-Kanal Dr.

FloJo aktiv. Arztserien findet sie meistens eher langweilig,

dafür hat sie aber großes Mitgefühl für Darth Vader.

Florence schön, dass du da bist.

Ich freue mich auch.

Was würde denn passieren, wenn ich aus so einer Luftschleuse rausfliege? Ohne

Helm oder ganz ohne Raumanzug. Hätte ich irgendeine Chance, das zu übernehmen?

Das hängt ein bisschen davon ab, wie schnell du dich wieder in Sicherheit bringen kannst,

denn nach nur ein paar Sekunden im Vakuum treten schon Schäden im Körper auf, die nicht mehr zu

reparieren sind. Und das wird dann schon mal recht schnell lebensgefährlich. Und überhaupt

wirst Du sowieso auch ganz schnell bewusstlos, heißt also, Du hast echt nicht viel Zeit.

Okay, müsste also super fix gehen. Aber das heißt auch,

eine Szene wie in „Outland", wo der Kopf explodiert… das ist Quatsch, oder?

Ja, das ist echt Quatsch, denn unsere Haut ist extrem dehnbar,

also die zerreißt so schnell nichts und schon gar nicht das Weltall.

Dann können wir „Outland“ schon mal den Stempel „unrealistisch“ geben,

zumindest was die Wissenschaftlichkeit angeht. Das haut, zum Glück, so nicht hin.

Aber der Druckunterschied, der wär schon gefährlich für uns?

Also zumindest ist das in diesen Szenen hier von den „Simpsons“

oder „Total Recall“ so dargestellt, dass sogar die Augen raus ploppen.

Ja, das ist sogar echt möglich. Um das zu verstehen, müssen wir uns bewusst machen,

was das Vakuum für unseren Körper überhaupt bedeutet. Und zwar gibt es im Vakuum keinen

Druck von außen, also anders als auf der Erde zum Beispiel. Und wenn dieser Druck fehlt,

dann können Flüssigkeiten viel schneller in den gasförmigen Zustand übergehen. Das heißt

dann zum Beispiel, dass sich in unserem Blut so kleine Bläschen aus Wasserdampf bilden.

Das ist wie beim Bergsteigen. Je höher ich komme,

desto weniger Druck ist da und desto eher fängt Wasser an zu kochen.

Ganz genau. Und im Weltall ist das sogar so extrem, dass der Siedepunkt unter

unserer eigenen Körpertemperatur von 37 Grad Celsius liegt. Das heißt dann,

dass unsere eigene Temperatur die Flüssigkeiten in unserem Körper zum Kochen bringt.

Das klingt sehr unangenehm und schmerzhaft. Aber dass das wirklich funktioniert, habe ich

zu Hause in einem kleinen Experimente getestet. Ich habe Wasser in den Erlenmeyerkolben gegeben,

den fest verschlossen und dann den Druck verringert und damit eben auch

den Siedepunkt vom Wasser. Und dann, so wie Du gesagt hast, hat es gereicht,

meine Hand drunter zu halten und meine eigene Körpertemperatur hat dann das Wasser

zum Kochen gebracht. Wenn er das selber mal ausprobieren wollte. Ein bisschen

genauer erklärt ist das in einem Video vom ActionLab, das verlinke ich Euch hier oben.

Das passiert übrigens auch beim Tauchen, wenn wir zu schnell wieder auftauchen.

Da kommt es dann nämlich zur sogenannten Taucherkrankheit. Bei der bilden sich so

Gasblasen im Körper, in der Haut, in den Gelenken,

in den Muskeln. Das ist extrem schmerzhaft und kann sogar lebensgefährlich werden.

Und zwar platzen die Zellen durch diese Gasblasen und im Weltall ist es auch ganz ähnlich. Da

würde dein Körper, durch die Gasbildung, plötzlich anschwellen. Das heißt also, Hollywood

hat auch schon richtig dargestellt, vielleicht ein bisschen übertrieben, aber prinzipiell stimmt das.

Aber geht es wirklich so weit, das dann auch die Augen raus ploppen?

Ja, es ist sogar durchaus möglich, denn in unserem Auge ist auch Flüssigkeit und die

kann sich durch die Gasbildung extrem ausdehnen, schlimmstenfalls könnte das Auge sogar platzen.

Echt?

Aber vorher wird Dir wahrscheinlich sowieso erst mal schwarz vor Augen,

denn das Auge ist ja sehr gut durchblutet, also vor allem die Netzhaut im Auge und

durch die ganzen Gasblasen im Körper ist es so, dass die dann plötzlich die

Blutgefäße verschließen. Und das heißt, es kommt nicht mehr genügend Blut im Auge an

und dadurch wird Dir direkt schwarz vor Augen. Wahrscheinlich noch bevor Du bewusstlos wirst.

Damit kann man aber sagen, dass diese Szenen

bei den „Simpsons“ und „Total Reclam“ durchaus realistisch dargestellt sind.

Vielleicht ein bisschen übertrieben, aber im Grunde funktioniert das.

Ein paar schmerzhafte Sachen, die haben ja jetzt schon durch. Lass uns doch mal auf welche schauen,

die dagegen schon fast nett rüberkommen und zumindest auf den ersten Blick ein bisschen

realistischer aussehen. Wie diese hier von „Guardians of the Galaxy“.

Da wird einer aus der Luftschleuse ins All gekickt, wird dann kurze Zeit später

ohnmächtig und erstickt am Ende. Florence, das würde doch auf jeden Fall passieren, oder?

Ja, das stimmt tatsächlich, denn es ist ja so, dass sich durch den Druckabfall Gasbläschen in

unserem Körper bilden. Unser Körper erkennt die aber als Fremdkörper und dadurch bilden

sich dann Thromben und Embolien. Das heißt also, dass die Blutgefäße verstopfen und die

Durchblutung nicht mehr funktioniert. Unser Gehirn würde dann, schon wie die Augen auch,

keinen Sauerstoff mehr bekommen. Das halten wir zwar eine kurze Weile aus,

aber nur etwa 15 Sekunden. Und dann werden wir bewusstlos.

Jetzt werden einige von Euch aber sicherlich sagen: “15 Sekunden? Ich kann viel länger die

Luft anhalten und habe dann mehr Sauerstoff.“ Also Ihr könnt das ja mal in die Kommentare schreiben,

wie lange Ihr es schafft, die Luft anzuhalten, im Freibad oder so.

Aber Florence, im Weltall funktioniert das nicht?

Nein, das wäre sogar eine schlechte Idee und würde voll nach hinten losgehen. Denn

wenn wir einatmen und die Luft anhalten, dann dehnt sich diese Luft ja in der Lunge

plötzlich aus. Und durch diesen Überdruck kann die Lunge platzen.

Oh Mann und ich dachte, wir hätten das schmerzhafte Zeug schon hinter uns.

Nee, leider noch nicht, es wird sogar noch ein bisschen schlimmer. Denn durch dieses

gerissene Lungengewebe füllt sich die Lunge dann mit Blut. Heißt also,

wir würden sogar eher ertrinken als ersticken.

Wir würden im Weltall an unserem eigenen Blut ertrinken. Das ist so ein bisschen Splatter-mäßig,

wie in dieser Szene von „Event Horizon“. Das sieht das auch richtig krass aus,

wie das Blut so raus spritzt. Okay, also ganz so wäre es

im wahren Leben wahrscheinlich nicht, dass das Blut im Schwall herausspritzt.

Das ist die übliche Hollywood Übertreibung. Aber Laurence Fishburne der Macht in dieser

Szene was, was glaube ich richtig ist. Der sagt nämlich dem Besatzungsmitglied,

dass es noch mal richtig Ausatmen soll.

Ja, das würde es auch tatsächlich besser machen. Du hast zwar immer

noch irgendwann keinen Sauerstoff mehr und würdest trotzdem sterben,

aber immerhin hättest Du bis dahin keine Schmerzen, die er von einer kaputten Lunge

kommen würden, weil die Luft sich ausdehnt. Also wir hätten einen etwas angenehmeren

Tod. Wir können also sagen, diese Szenen sind im Grunde recht realistisch dargestellt.

So, jetzt haben wir noch eine Sache auf unserer Liste, über die wir sprechen müssen, nämlich über

dieses Schockfrosten. In den Filmen „Mission zum Mars", zum Beispiel, oder auch „Sunshine“,

da passiert das super zügig, also die gefrieren da innerhalb von ein paar Sekunden. Und ich glaube,

da müssen wir mit einem generellen Mythos über das All mal aufräumen, nämlich dass das an sich kalt

ist. Aber Temperatur entsteht ja immer nur, wenn sich Atome und Moleküle bewegen. Und wenn wir im

Vakuum sind, haben wir wenig Teilchen. Das heißt, Temperatur messen geht da eigentlich gar nicht.

Ja, ganz genau. Auf der Erdoberfläche ist es ja so, dass wir uns so Körperwärme an

die Umgebungsluft abgeben oder aber an Dinge, die wir berühren. Aber im

Vakuum sind so wenig Teilchen, dass die die gar nicht übertragen können.

Das heißt also, Schockfrosten innerhalb von Sekunden ist Quatsch.

Genau das ist echt Quatsch, würde so schnell nicht passieren. Aber auf lange

Sicht würden wir wahrscheinlich trotzdem gefrieren, denn wir können die Körperwärme

ja auch über Strahlung abgeben. Aber das passiert dann viel langsamer.

Das heißt, unsere Filmszenen sind medizinisch betrachtet nicht ganz

korrekt dargestellt. Also so schnell würde man im All nicht gefrieren.

Nee, genau. Eher würden wir Verbrennungen auf der Haut bekommen, denn wir sind ja im All

der Strahlung ausgesetzt, zum Beispiel von der Sonne. Auf der Erde haben wir ja immer

noch die Erdatmosphäre, die uns schützt, und trotzdem bekommen wir im Sommer Sonnenbrand.

Im All gibt es aber keine Erdatmosphäre und wir sind der kompletten Strahlung schutzlos

ausgeliefert. Deswegen so ein Raumanzug. Der schützt nicht nur vorm Vakuum sondern auch vor

der kosmischen Strahlung. Aber am Ende macht uns die Strahlung auch nicht mehr so viel aus. Denn

die ganzen anderen Dinge, über die wir gerade geredet haben, sind das viel größere Problem.

Und wie gefährlich solche Dinge auch im echten Leben sein können,

das zeigt ein Fall von 1965. Da gab es bei der NASA einen Unfall in einer Vakuumkammer.

Da hatte der Raumanzug von einer Testperson ein kleines Loch. Diese Testpersonen, die war dann

30 Sekunden lang im Unterdruck und der Mann hat nach 14 Sekunden direkt das Bewusstsein verloren,

aber kurz vorher noch mit bekommen, wie das Wasser auf seiner Zunge angefangen hat zu

kochen. Das ist doch irre. Ich meine, das war nur ein kleines Loch im Raumanzug und so eine Kammer,

die kann noch nicht mal ein komplettes Vakuum herstellen. Also das zeigt einfach,

wie gefährlich es da draußen im Weltall für uns Menschen ist. Und zum Glück gab es innerhalb der

Raumfahrt bislang noch kein Unfall, wo jemand ohne Helm oder ganz ohne Anzug im All unterwegs war.

Um das nochmal zusammen zu fassen. Wenn wir ohne Raumanzug im Weltall unterwegs wären,

dann würden wir bewusstlos werden. Unser Körper würde anschwellen. Wir würden innerlich zu kochen

beginnen. Unseren Lunge würde platzen und wir würden an unserem eigenen Blut ertrinken.

Starke Aussichten, Florence. Eine Frage bleibt, was passiert dann am Ende mit unserer Leiche?

Es kommt ganz drauf an, wo wir uns gerade befinden. Wenn zum Beispiel

eine Hitzequelle in der Nähe ist, dann würden wir einfach mumifiziert werden.

Und zwar würde dann nehme ich das Wasser aus der Haut verdampfen. Die würde also

eintrocknen und porös werden. Und durch die Poren könnten dann die Gase aus dem

Inneren entweichen. Und in allen anderen Fällen würden wir wahrscheinlich einfach einfrieren.

Das heißt, wir wären dann also auf ewig als Mumie oder als Tiefkühlfleisch im

All unterwegs und würden dem Tesla von Elon Musk Gesellschaft leisten.

Florence hoffen wir, dass das nie passiert. Danke auf jeden

Fall fürs erklären und die Einsichten heute.

Gerne!

Fallen Euch denn noch Filme ein, bei denen Menschen raus ins All gekickt werden? Und

wie würdet ihr das eigentlich finden, wenn Eure Leiche für immer im Weltall unterwegs wäre? Wäre

das gruselig oder vielleicht sogar ganz cool, weil dann irgendwelche Alien-Zivilisation Euren

toten Körper finden und den erforschen können? Lassen mal einen Kommentar dazu da und checkt auf

jeden Fall auch den Kanal Dr. FloJo aus. Und eine Sache müssen die Leute immer noch machen, nämlich…

Glocke drücken und abonnieren!

Dann können wir uns beim nächsten Mal wieder sehen.

Ich würde mich freuen, bis dahin! Ciao, ciao!

(Tach zusammen, Jack Pop hier!) (Wir befinden uns heute im All!)

(Gucke, die macht so?)

(Yes, Social Media Skills 1000!)

(… Du mit Deinem Kindertelefon!)

(Ich freue mich so auf die Folge!)


Das passiert Dir ohne Anzug im Weltall (Science vs. Fiction feat. @DR. FLOJO) This Happens to You in Space Without a Suit (Science vs. Fiction feat. @DR. FLOJO)

Geht es wirklich so weit, dass  dann auch die Augen raus ploppen? Does it really go so far that your eyes pop out?

Ja, es ist sogar durchaus möglich, denn in  unserem Auge ist ja auch Flüssigkeit und die Yes, it is even quite possible, because there is also liquid in our eyes and the

kann sich durch die Gasbildung extrem ausdehnen.  Schlimmstenfalls könnte das Auge sogar platzen. can expand extremely due to gas formation. In the worst case, the eye could even burst.

Tach zusammen, Jack Pop hier. Wenn Filme im Weltall spielen, Hey guys, Jack Pop here. When movies play in space

dann geht es meistens um irgendwelche imposanten  Schlachten oder um gefährliche und feindselige then it's mostly about some imposing battles or dangerous and hostile ones

Aliens, die uns bedrohen. Dabei ist das  Weltall an sich die größte Gefahr. Das Aliens threatening us. The universe itself is the greatest danger. That

hat auch Hollywood begriffen und spielt das  natürlich in einigen Szenen immer wieder durch. Hollywood understood it too and of course plays it out again and again in some scenes.

So richtig einig sind sich die  Filmschaffenden dabei aber nicht, But the filmmakers don't really agree,

wie die Menschen jetzt genau drauf gehen würden.  Würden wir ersticken, wie bei „Guardians of how people would go about it right now. If we were to suffocate, like Guardians of

the Galaxy“, oder werden wir schockgefrostet,  wie hier in „Sunshine“ und „Mission zum Mars“ the Galaxy", or will we be flash frozen, as here in "Sunshine" and "Mission to Mars"

Oder explodieren wir da oben vielleicht,  sogar wie hier in der Szene von "Outland“? Or maybe we explode up there, even like here in the scene from "Outland"?

Wir geben Euch jetzt auf jeden Fall die Auflösung  und zwar gemeinsam mit einer einer Ärztin, In any case, we will now give you the resolution together with a doctor,

nämlich Florence vom YouTube-Kanal Dr. FloJo. Die hat sich die Bedingungen im All mal genauer namely Florence from the YouTube channel Dr. FloJo. The has the conditions in space times more precisely

angeschaut und wird uns heute erklären,  was Sie mit unserem Körper machen würden. looked at and will explain to us today what you would do with our body.

Florence hat in Köln Medizin studiert und  ist seit 2015 auf ihrem YouTube-Kanal Dr.

FloJo aktiv. Arztserien findet  sie meistens eher langweilig,

dafür hat sie aber großes  Mitgefühl für Darth Vader.

Florence schön, dass du da bist.

Ich freue mich auch.

Was würde denn passieren, wenn ich aus  so einer Luftschleuse rausfliege? Ohne

Helm oder ganz ohne Raumanzug. Hätte ich  irgendeine Chance, das zu übernehmen?

Das hängt ein bisschen davon ab, wie schnell  du dich wieder in Sicherheit bringen kannst,

denn nach nur ein paar Sekunden im Vakuum treten  schon Schäden im Körper auf, die nicht mehr zu

reparieren sind. Und das wird dann schon mal  recht schnell lebensgefährlich. Und überhaupt

wirst Du sowieso auch ganz schnell bewusstlos,  heißt also, Du hast echt nicht viel Zeit.

Okay, müsste also super fix  gehen. Aber das heißt auch,

eine Szene wie in „Outland", wo der  Kopf explodiert… das ist Quatsch, oder?

Ja, das ist echt Quatsch, denn  unsere Haut ist extrem dehnbar,

also die zerreißt so schnell nichts  und schon gar nicht das Weltall.

Dann können wir „Outland“ schon mal  den Stempel „unrealistisch“ geben,

zumindest was die Wissenschaftlichkeit  angeht. Das haut, zum Glück, so nicht hin.

Aber der Druckunterschied, der  wär schon gefährlich für uns?

Also zumindest ist das in diesen  Szenen hier von den „Simpsons“

oder „Total Recall“ so dargestellt,  dass sogar die Augen raus ploppen.

Ja, das ist sogar echt möglich. Um das zu  verstehen, müssen wir uns bewusst machen,

was das Vakuum für unseren Körper überhaupt  bedeutet. Und zwar gibt es im Vakuum keinen

Druck von außen, also anders als auf der Erde  zum Beispiel. Und wenn dieser Druck fehlt,

dann können Flüssigkeiten viel schneller in  den gasförmigen Zustand übergehen. Das heißt

dann zum Beispiel, dass sich in unserem Blut  so kleine Bläschen aus Wasserdampf bilden.

Das ist wie beim Bergsteigen. Je höher ich komme,

desto weniger Druck ist da und desto  eher fängt Wasser an zu kochen.

Ganz genau. Und im Weltall ist das sogar  so extrem, dass der Siedepunkt unter

unserer eigenen Körpertemperatur von  37 Grad Celsius liegt. Das heißt dann,

dass unsere eigene Temperatur die Flüssigkeiten  in unserem Körper zum Kochen bringt.

Das klingt sehr unangenehm und schmerzhaft.  Aber dass das wirklich funktioniert, habe ich

zu Hause in einem kleinen Experimente getestet. Ich habe Wasser in den Erlenmeyerkolben gegeben,

den fest verschlossen und dann den  Druck verringert und damit eben auch

den Siedepunkt vom Wasser. Und dann,  so wie Du gesagt hast, hat es gereicht,

meine Hand drunter zu halten und meine  eigene Körpertemperatur hat dann das Wasser

zum Kochen gebracht. Wenn er das selber  mal ausprobieren wollte. Ein bisschen

genauer erklärt ist das in einem Video vom  ActionLab, das verlinke ich Euch hier oben.

Das passiert übrigens auch beim Tauchen,  wenn wir zu schnell wieder auftauchen.

Da kommt es dann nämlich zur sogenannten  Taucherkrankheit. Bei der bilden sich so

Gasblasen im Körper, in der Haut, in den Gelenken,

in den Muskeln. Das ist extrem schmerzhaft  und kann sogar lebensgefährlich werden.

Und zwar platzen die Zellen durch diese Gasblasen  und im Weltall ist es auch ganz ähnlich. Da

würde dein Körper, durch die Gasbildung,  plötzlich anschwellen. Das heißt also, Hollywood

hat auch schon richtig dargestellt, vielleicht ein  bisschen übertrieben, aber prinzipiell stimmt das.

Aber geht es wirklich so weit, das  dann auch die Augen raus ploppen?

Ja, es ist sogar durchaus möglich, denn in  unserem Auge ist auch Flüssigkeit und die

kann sich durch die Gasbildung extrem ausdehnen,  schlimmstenfalls könnte das Auge sogar platzen.

Echt?

Aber vorher wird Dir wahrscheinlich  sowieso erst mal schwarz vor Augen,

denn das Auge ist ja sehr gut durchblutet,  also vor allem die Netzhaut im Auge und

durch die ganzen Gasblasen im Körper  ist es so, dass die dann plötzlich die

Blutgefäße verschließen. Und das heißt, es  kommt nicht mehr genügend Blut im Auge an

und dadurch wird Dir direkt schwarz vor Augen.  Wahrscheinlich noch bevor Du bewusstlos wirst.

Damit kann man aber sagen, dass diese Szenen

bei den „Simpsons“ und „Total Reclam“  durchaus realistisch dargestellt sind.

Vielleicht ein bisschen übertrieben,  aber im Grunde funktioniert das.

Ein paar schmerzhafte Sachen, die haben ja jetzt  schon durch. Lass uns doch mal auf welche schauen,

die dagegen schon fast nett rüberkommen und  zumindest auf den ersten Blick ein bisschen

realistischer aussehen. Wie diese  hier von „Guardians of the Galaxy“.

Da wird einer aus der Luftschleuse ins  All gekickt, wird dann kurze Zeit später

ohnmächtig und erstickt am Ende. Florence,  das würde doch auf jeden Fall passieren, oder?

Ja, das stimmt tatsächlich, denn es ist ja so,  dass sich durch den Druckabfall Gasbläschen in

unserem Körper bilden. Unser Körper erkennt  die aber als Fremdkörper und dadurch bilden

sich dann Thromben und Embolien. Das heißt  also, dass die Blutgefäße verstopfen und die

Durchblutung nicht mehr funktioniert. Unser  Gehirn würde dann, schon wie die Augen auch,

keinen Sauerstoff mehr bekommen. Das  halten wir zwar eine kurze Weile aus,

aber nur etwa 15 Sekunden. Und  dann werden wir bewusstlos.

Jetzt werden einige von Euch aber sicherlich  sagen: “15 Sekunden? Ich kann viel länger die

Luft anhalten und habe dann mehr Sauerstoff.“ Also  Ihr könnt das ja mal in die Kommentare schreiben,

wie lange Ihr es schafft, die Luft  anzuhalten, im Freibad oder so.

Aber Florence, im Weltall funktioniert das nicht?

Nein, das wäre sogar eine schlechte Idee  und würde voll nach hinten losgehen. Denn

wenn wir einatmen und die Luft anhalten,  dann dehnt sich diese Luft ja in der Lunge

plötzlich aus. Und durch diesen  Überdruck kann die Lunge platzen.

Oh Mann und ich dachte, wir hätten das  schmerzhafte Zeug schon hinter uns.

Nee, leider noch nicht, es wird sogar noch  ein bisschen schlimmer. Denn durch dieses

gerissene Lungengewebe füllt sich  die Lunge dann mit Blut. Heißt also,

wir würden sogar eher ertrinken als ersticken.

Wir würden im Weltall an unserem eigenen Blut  ertrinken. Das ist so ein bisschen Splatter-mäßig,

wie in dieser Szene von „Event Horizon“.  Das sieht das auch richtig krass aus,

wie das Blut so raus spritzt. Okay, also ganz so wäre es

im wahren Leben wahrscheinlich nicht,  dass das Blut im Schwall herausspritzt.

Das ist die übliche Hollywood Übertreibung.  Aber Laurence Fishburne der Macht in dieser

Szene was, was glaube ich richtig ist.  Der sagt nämlich dem Besatzungsmitglied,

dass es noch mal richtig Ausatmen soll.

Ja, das würde es auch tatsächlich  besser machen. Du hast zwar immer

noch irgendwann keinen Sauerstoff  mehr und würdest trotzdem sterben,

aber immerhin hättest Du bis dahin keine  Schmerzen, die er von einer kaputten Lunge

kommen würden, weil die Luft sich ausdehnt. Also wir hätten einen etwas angenehmeren

Tod. Wir können also sagen, diese Szenen  sind im Grunde recht realistisch dargestellt.

So, jetzt haben wir noch eine Sache auf unserer  Liste, über die wir sprechen müssen, nämlich über

dieses Schockfrosten. In den Filmen „Mission  zum Mars", zum Beispiel, oder auch „Sunshine“,

da passiert das super zügig, also die gefrieren da  innerhalb von ein paar Sekunden. Und ich glaube,

da müssen wir mit einem generellen Mythos über das  All mal aufräumen, nämlich dass das an sich kalt

ist. Aber Temperatur entsteht ja immer nur, wenn  sich Atome und Moleküle bewegen. Und wenn wir im

Vakuum sind, haben wir wenig Teilchen. Das heißt,  Temperatur messen geht da eigentlich gar nicht.

Ja, ganz genau. Auf der Erdoberfläche ist  es ja so, dass wir uns so Körperwärme an

die Umgebungsluft abgeben oder aber  an Dinge, die wir berühren. Aber im

Vakuum sind so wenig Teilchen, dass  die die gar nicht übertragen können.

Das heißt also, Schockfrosten  innerhalb von Sekunden ist Quatsch.

Genau das ist echt Quatsch, würde so  schnell nicht passieren. Aber auf lange

Sicht würden wir wahrscheinlich trotzdem  gefrieren, denn wir können die Körperwärme

ja auch über Strahlung abgeben. Aber  das passiert dann viel langsamer.

Das heißt, unsere Filmszenen sind  medizinisch betrachtet nicht ganz

korrekt dargestellt. Also so schnell  würde man im All nicht gefrieren.

Nee, genau. Eher würden wir Verbrennungen auf  der Haut bekommen, denn wir sind ja im All

der Strahlung ausgesetzt, zum Beispiel von  der Sonne. Auf der Erde haben wir ja immer

noch die Erdatmosphäre, die uns schützt, und  trotzdem bekommen wir im Sommer Sonnenbrand.

Im All gibt es aber keine Erdatmosphäre und  wir sind der kompletten Strahlung schutzlos

ausgeliefert. Deswegen so ein Raumanzug. Der  schützt nicht nur vorm Vakuum sondern auch vor

der kosmischen Strahlung. Aber am Ende macht uns  die Strahlung auch nicht mehr so viel aus. Denn

die ganzen anderen Dinge, über die wir gerade  geredet haben, sind das viel größere Problem.

Und wie gefährlich solche Dinge  auch im echten Leben sein können,

das zeigt ein Fall von 1965. Da gab es bei  der NASA einen Unfall in einer Vakuumkammer.

Da hatte der Raumanzug von einer Testperson ein  kleines Loch. Diese Testpersonen, die war dann

30 Sekunden lang im Unterdruck und der Mann hat  nach 14 Sekunden direkt das Bewusstsein verloren,

aber kurz vorher noch mit bekommen, wie das  Wasser auf seiner Zunge angefangen hat zu

kochen. Das ist doch irre. Ich meine, das war nur  ein kleines Loch im Raumanzug und so eine Kammer,

die kann noch nicht mal ein komplettes  Vakuum herstellen. Also das zeigt einfach,

wie gefährlich es da draußen im Weltall für uns  Menschen ist. Und zum Glück gab es innerhalb der

Raumfahrt bislang noch kein Unfall, wo jemand ohne  Helm oder ganz ohne Anzug im All unterwegs war.

Um das nochmal zusammen zu fassen. Wenn wir  ohne Raumanzug im Weltall unterwegs wären,

dann würden wir bewusstlos werden. Unser Körper  würde anschwellen. Wir würden innerlich zu kochen

beginnen. Unseren Lunge würde platzen und  wir würden an unserem eigenen Blut ertrinken.

Starke Aussichten, Florence. Eine Frage bleibt,  was passiert dann am Ende mit unserer Leiche?

Es kommt ganz drauf an, wo wir uns  gerade befinden. Wenn zum Beispiel

eine Hitzequelle in der Nähe ist, dann  würden wir einfach mumifiziert werden.

Und zwar würde dann nehme ich das Wasser  aus der Haut verdampfen. Die würde also

eintrocknen und porös werden. Und durch  die Poren könnten dann die Gase aus dem

Inneren entweichen. Und in allen anderen Fällen  würden wir wahrscheinlich einfach einfrieren.

Das heißt, wir wären dann also auf ewig  als Mumie oder als Tiefkühlfleisch im

All unterwegs und würden dem Tesla  von Elon Musk Gesellschaft leisten.

Florence hoffen wir, dass das  nie passiert. Danke auf jeden

Fall fürs erklären und die Einsichten heute.

Gerne!

Fallen Euch denn noch Filme ein, bei denen  Menschen raus ins All gekickt werden? Und

wie würdet ihr das eigentlich finden, wenn Eure  Leiche für immer im Weltall unterwegs wäre? Wäre

das gruselig oder vielleicht sogar ganz cool,  weil dann irgendwelche Alien-Zivilisation Euren

toten Körper finden und den erforschen können?  Lassen mal einen Kommentar dazu da und checkt auf

jeden Fall auch den Kanal Dr. FloJo aus. Und eine  Sache müssen die Leute immer noch machen, nämlich…

Glocke drücken und abonnieren!

Dann können wir uns beim  nächsten Mal wieder sehen.

Ich würde mich freuen, bis dahin! Ciao, ciao!

(Tach zusammen, Jack Pop hier!) (Wir befinden uns heute im All!)

(Gucke, die macht so?)

(Yes, Social Media Skills 1000!)

(… Du mit Deinem Kindertelefon!)

(Ich freue mich so auf die Folge!)