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2021 Tagesschau, nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - Corona-Inzidenzen teilweise über 1.000 in den östlichen und südlichen Bundesländern

nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - Corona-Inzidenzen teilweise über 1.000 in den östlichen und südlichen Bundesländern

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit dem nachtmagazin.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (17.11.2021)

Herzlich willkommen.

Wir haben neue Farben für Sie.

Leider ist nicht lustig, dass man immer neue Farben braucht,

um die dramatische Corona-Entwicklung abzubilden.

Lila breitet sich immer mehr aus.

Die vielen Neuinfizierten führen zu Inzidenzen,

die weit weg sind vom blassen Gelb, das wir im Sommer so gerne sahen.

Auch dieses aktuelle Lila

muss eigentlich wieder überarbeitet und angepasst werden:

Von den vielen lila Landkreisen mit einer Inzidenz über 600

liegen acht schon über 1000.

Welche Farbe bleibt,

wenn die Alarmstufe Rot überschritten ist?

Dass es mehr als Farbspielereien sind und es um Leben und Tod geht,

zeigt das Salzburger Land in Österreich:

Dort sind alle Intensivbetten belegt.

Jetzt soll ein Triage-Team jetzt festlegen,

wer noch behandelt wird und wer nicht.

So weit ist es bei uns - noch - nicht.

Um so einer Notlage auszuweichen, haben viele Länder entschieden,

das öffentliche Leben auf 2G zu beschränken.

Freies Leben nur für Geimpfte und Genese,

die sich deutlich seltener anstecken.

Die auch kaum auf der Intensivstation landen.

In manchen Regionen werden die Beatmungsgeräte knapp.

Von Triage ist man da nicht mehr weit weg.

Erst 35 ist der Covid-Patient im Klinikum Traunstein,

um den sich Intensivpflegerin Michaela kümmert.

Die Lungenfunktion hat sich gerade drastisch verschlechtert.

Wir überlegen, ihn an die ECMO zu nehmen,

also an die Herz-Lungen-Maschine.

Hier ist aber keine Maschine frei, und es fehlt an Personal.

Die Betten, die man belegen kann auf 'ner Intensivstation,

das hat sich in letzter Zeit drastisch verändert.

Das Personal geht, es wird nicht nachbesetzt.

Aus 40 Intensivbetten sind 35 geworden.

Und für die zieht die Klinik Personal von anderen Stationen ab,

Ärzte übernehmen pflegerische Tätigkeiten.

Ein Krankenhaus im Krisenbetrieb.

Wir fürchten den Tag, wo wir vielleicht sagen müssen:

"Wir haben kein Bett

und können niemanden mehr auf die Normalstation verlegen."

Das möchten wir nicht erleben.

Von 33 Intensivpatienten haben 17 Corona, 13 sind ungeimpft,

auch der 35 Jahre alte Notfall, der an die Herz-Lungen-Maschine muss.

Erst nach langem Suchen finden sie einen Platz für ihn.

Murnau hat ein Bett.

Wir müssen nur die Krankenhauskoordinatoren

mit einbinden.

Es ist das letzte freie Bett mit Herz-Lungen-Maschine in Murnau,

130 km von Traunstein entfernt.

Noch in der Nacht wird der Patient verlegt.

Wie die Corona-Lage entschärft werden kann,

soll übermorgen der Bundestag entscheiden.

Zusätzlich tagt die Bund-Länder-Konferenz.

Die Frage ist:

Welchen Spielraum gibt es,

welche Gegenmittel liegen auf dem Tisch?

Jenseits von dem,

was einige Bundesländer verkündet haben - hauptsächlich 2G.

Essen gehen ist vielerorts bald nur noch getestet oder genesen erlaubt.

Auch Thüringen will 2G einführen – wegen der Lage in den Krankenhäusern.

Insoweit ist es akademisch, darüber zu philosophieren,

ob es eine Pandemie der Ungeimpften oder eine der Geimpften ist.

Wir sind mitten im aktiven Pandemiegeschehen.

Und unser Gesundheitssystem ist am Leistungslimit angekommen.

Auch verstärkte Tests seien nötig, so Ramelow.

In NRW, wo die Inzidenzzahlen noch recht niedrig sind,

will die Landesregierung "vor der Lage" bleiben.

Das sagt der Ministerpräsident.

Deshalb werden wir flächendeckend 2G im Freizeitbereich einführen.

Das wird ergänzt um 2G-plus

in Situationen mit besonders hohem Infektionsrisiko.

Am Arbeitsplatz ist 3G laut Arbeitgebern vorstellbar,

mit Zugangskontrollen, aber bitte nicht zu viel Bürokratie.

Das ist in der Praxis umsetzbar, auch bei größeren Betrieben,

pragmatischeren Vorgehensweisen etwa im Handwerk und auf der Baustelle.

Wenn uns die Politik den Spielraum lässt, sind wir auch in der Lage,

die Zugangskontrollen so zu machen, dass sie sicher und handhabbar sind.

Im Nah- und Fernverkehr soll 3G am Donnerstag

mit dem Infektionsschutzgesetz beschlossen werden.

Trotz Zweifeln an der Durchsetzbarkeit.

Im Nahverkehr reden wir von 15 Millionen Fahrgästen täglich,

auch in Corona-Zeiten.

Die flächendeckend zu kontrollieren

innerhalb der Fahrzeuge oder an den Haltestellen:

Das halten wir so nicht ohne Weiteres für umsetzbar.

Die Zeichen stehen auf Verschärfung, v.a. für Ungeimpfte.

Das sind medizinisch unruhige Tage,

aber auch gesellschaftlich und politisch herausfordernd.

In einer Zeit, in der unser Land nach der Bundestagswahl

noch nicht sortiert ist - sich noch zurechtruckeln muss.

Es fehlt noch eine neue Regierung.

Darüber verhandelt die Ampel angeblich auf Hochtouren.

Aber wie nah oder fern sind SPD, Grüne und FDP

einem Koalitionsvertrag denn?

Genaues wissen auch wir Journalisten nicht.

Das ist vielleicht die größte Überraschung dieser Verhandlungen,

dass sich alle an das vereinbarte Schweigen halten.

Und wir die Zwischenstände

nur auf offiziellen Pressekonferenzen erfahren.

Die rheinland-pfälzische Landesvertretung in Berlin:

Bis in den Abend verhandeln die Ampelparteien hier

über einen Koalitionsvertrag.

Der Ort: symbolträchtig,

regieren in Rheinland-Pfalz SPD, FDP und Grüne doch seit Jahren zusammen.

Zu Inhalten hielten die Parteivertreter

an Tag zwei der heißen Verhandlungsphase dicht.

Das Signal, das ausgesendet werden soll: positiv.

Ich bin mit vielen der erreichten Zwischenstände zufrieden.

Ein bisschen schneller als erwartet.

Das kriegen wir hin, davon bin ich überzeugt.

Bei allem Optimismus: Streitpunkte müssen weiter diskutiert werden.

Erst am Vortag waren Meinungsverschiedenheiten

etwa beim Thema berufsbezogener Impfpflicht deutlich geworden.

Deshalb:

Gründlichkeit vor Schnelligkeit - so das Credo der Grünen.

Es ist noch manches dicke Brett zu bohren und zu diskutieren.

Da werden wir sehen, wie es in den nächsten Tagen weiterläuft.

Aber wir sind auf 'nem Weg, wo es vorangeht.

Steigende Corona-Infektionszahlen

erhöhen den Druck auf die Koalitionsverhandlungen.

Umso wichtiger die Botschaft,

dass das Ziel einer Regierungsbildung noch 2021 eingehalten werden kann.

Wir gehen davon aus, dass wir kommende Woche

einen Koalitionsvertragsentwurf vorliegen haben.

Den beraten wir dann jeweils mit unseren Parteien.

Wir sind guter Dinge, dass wir diesen Zeitplan einhalten können,

schnell mit dem Regieren anfangen können.

Und dass wir garantieren können, dass das Land in guten Händen ist.

In der Woche nach Nikolaus

soll es eine neue Regierung, einen neuen Bundeskanzler geben.

Bis dahin wartet aber noch viel Arbeit auf die Ampelparteien.

Bei SPD und FDP soll Anfang Dezember

ein Parteitag über den Koalitionsvertrag abstimmen.

Bei den Grünen entscheiden darüber alle Mitglieder.

Alle Mitglieder fragen,

das will auch die CDU auf dem Weg zu einem neuen Parteivorsitzenden.

Und er galt immer als Liebling der Basis.

Friedrich Merz hat große Hoffnungen,

dass es bei seinem dritten Versuch dann doch endlich klappt.

Im Wahlkampf hat er geliefert:

Sein Direktmandat geholt, im Team Laschet konstruktiv mitgearbeitet,

obwohl der ihn ja vorher besiegt hatte.

Und apropos Team:

Merz gilt ja gar nicht als Teamplayer.

Aber heute bei seiner offiziellen Bewerbung

setzte er voll auf die Neuen an seiner Seite.

Lange wurde gerätselt, mit wem Friedrich Merz

ins Rennen um den CDU-Vorsitz einsteigt.

Nun ist klar:

Mit zwei neuen Bundestagabgeordneten, Mario Czaja aus Ostberlin

und Christina Stumpp aus Baden-Württemberg.

Merz betont:

Mit mir gibt es keinen Rechtsruck in der Union,

keine Achsenverschiebung.

Mit mir soll es ein klares Profil geben.

Alle, die sich im weitesten Sinne als Christdemokraten verstehen,

sollen in dieser CDU eine politische Heimat finden.

Wirtschaftsliberale, sozialpolitisch engagierte Menschen,

Wertekonservative.

Mario Czaja, früher Sozialsenator in Berlin,

soll unter Merz CDU-Generalsekretär werden.

Er will stärker aufs Rentensystem und andere soziale Themen blicken.

Wie sieht ein gutes Sozialversicherungssystem

von Gesundheit und Pflege aus?

Aber auch das Thema Kinderarmut beschäftigt uns.

Für Christina Stumpp will Merz

das Amt einer stellvertretenden Generalsekretärin schaffen.

Sie will Jüngere ansprechen.

Auch junge Familien.

Da ist wichtig, dass wir moderner werden

und über digitale Formate uns neu aufstellen.

Auch Norbert Röttgen, gemeinsam mit Franziska Hoppermann,

und Kanzleramtsminister Helge Braun bewerben sich um den CDU-Vorsitz.

Und eins ist auch klar:

Wer da als Sieger hervorgeht,

wird zu diesem Thema hier eine Haltung entwickeln müssen.

Wie sichert die EU ihre Außengrenzen?

Wie geht sie mit verzweifelten Menschen um?

Und wie mit einem Machthaber,

der die EU mit Flüchtlingen erpressen will?

Die unübersichtliche Gemengelage an der Grenze zu Belarus

hat sich heute noch mal zugespitzt:

Steine von der einen Seite,

Wasserwerfer von der anderen und dazu die ungewisse Frage:

Wie weit geht der belarussische Präsident?

Es gibt Gerüchte, dass Migranten extra angeheizt

und ausgerüstet werden, die Grenze zu stürmen.

Aber was stimmt, ist schwer herauszufinden.

Journalisten können dort kaum arbeiten.

Polen hat den Zugang abgeriegelt.

Es gibt Videos von beiden Seiten, die schwer zu prüfen sind.

Es sind teils heftige Unruhen

am einst friedlichen Grenzübergang bei Kuznica.

Hier ist zuletzt ein Lager entstanden

mit Tausenden Migranten aus dem Nahen Osten.

Heute fliegen Steine auf die polnische Seite,

polnische Grenzschützer setzen Wasserwerfer und Tränengas ein.

Wenn sie uns mit Gas besprühen, antworten wir mit Steinen.

Auf Videos der polnischen Polizei sieht man die Steine fliegen.

Ein Beamter kommt schwer verletzt ins Krankenhaus

Journalisten sind auf dieser Seite nicht zugelassen.

Polens Behörden sehen etwa 100 Migranten an den Angriffen beteiligt.

Auffällig in diesem Video:

Der belarussische Bewaffnete im Hintergrund schaut tatenlos zu.

Auf Drohnenbildern

sind auch Explosionen von Blendgranaten zu sehen.

Polen sagt, diese hätten die Migranten

von belarussischen Sicherheitskräften bekommen.

Vieles konnte nur unter Aufsicht belarussischer Sicherheitsdienste

so stattfinden.

Wir beobachten auch, dass die Gegenstände,

die den Migranten geliefert werden, immer gefährlicher sind.

Polens Verteidigungsministerium veröffentlicht zudem dieses Video:

Es soll einen belarussischen Grenzschützer zeigen,

wie er nachts den Grenzzaun zerstört.

Belarus' Machthaber Lukaschenko weist die Vorwürfe von sich

und rühmt sich eines Teilerfolgs:

Ein Telefonat gestern Abend mit Kanzlerin Merkel.

Seit fast anderthalb Jahren

hatte kein westlicher Regierungschef mit ihm gesprochen.

Ich habe Merkel gesagt:

Wenn wir diese Menschen nicht retten, verlieren wir beide.

Belarus und noch mehr die EU,

die diese Flüchtlinge nicht auf ihr Territorium gelassen hat.

Einige Migranten werden am Abend in Belarus in eine große Halle gebracht.

Im Freien herrschen derzeit schon Minusgrade.

Die Menschen sind die Leidtragenden in diesem Konflikt.

Für manche ist die Situation so schlimm,

dass sie sich wünschen, sie wären nie Richtung EU gereist.

Gestern haben wir es angekündigt,

heute wissen wir, wie sie gelaufen ist:

Die lange Videonacht zwischen den USA und China,

Joe Biden und Xi Jinping Auge in Auge.

Ein Riesenfortschritt, auch wenn er nur virtuell war.

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt scheinen gemerkt zu haben,

dass ihre feindliche Politik ihnen selbst am meisten schadet.

Deshalb dieser neue Annäherungsversuch.

Seit Bidens Amtsantritt -

der erste Augenkontakt, wenn auch nur per Video.

Freundliche Gesten zum Auftakt.

Bei dem Treffen wollen beide Seiten

die Konfliktthemen zwischen USA und China offen ansprechen.

Präsident Xi nennt Biden seinen alten Freund.

So weit geht der US-Präsident nicht.

Als Anführer Chinas und der USA müssen wir sicherstellen,

dass der Wettbewerb zwischen uns nicht in Konflikte ausartet.

Beabsichtigt oder unbeabsichtigt.

Wir müssen Leitplanken des gesunden Menschenverstands aufstellen.

Dreieinhalb Stunden reden beide Seiten miteinander.

Biden spricht Menschenrechtsfragen an, die Verfolgung der Uiguren,

die Demokratiebewegung in Hongkong.

Xi fordert, konstruktiv mit Differenzen umzugehen.

China und die USA sollten sich respektieren,

in Frieden nebeneinander existieren und zusammenarbeiten.

Ich bin bereit, Konsens herzustellen.

Nur nicht beim größten Konfliktthema, Taiwan.

Laut Chinas Staatsmedien hat Präsident Xi

erneut eine Unabhängigkeit Taiwans ausgeschlossen.

Die USA versichern der Insel ihre Unterstützung.

Sie sind mit der Marine präsent und zugleich besorgt

über die militärische Aufrüstung Chinas in der Region.

Die Stimmung bei dem Videotreffen sei positiv gewesen, heißt es.

Ein Anfang, jedoch ohne gemeinsame Erklärung zum Schluss.

Was für ein ungemütlicher Tagesstart für die Astronauten,

die auf der Internationalen Raumstation ISS um die Welt fliegen.

Aus Sicherheitsgründen

mussten sie geweckt werden und ihre Raumstation verlassen.

Sogar abflugbereit in ihren Raumkapseln warten,

weil Russland einen Satelliten abgeschossen hatte - absichtlich.

Ein Raketentest, wie es aus Moskau hieß.

Unverantwortliche Gefahr für die internationale Crew, so die NASA.

Ein Fragezeichen bleibt:

Warum riskiert Russland das Leben von zwei Landsleuten,

die auf der ISS mitforschen?

* (Funk) Wir wurden über einen Satellitenabschuss informiert. *

* Bitte startet die Notfallverfahren. *

So werden die Astronauten und Kosmonauten

auf der Internationalen Raumstation geweckt.

Es droht Gefahr von Trümmerteilen eines Satelliten,

den Russland zerstörte.

Zweimal muss sich die Crew, zu ihr gehört der Deutsche Matthias Maurer,

in Sicherheit bringen.

Wenn klar ist vom Boden aus, dass etwas einschlagen kann,

wird die Crew informiert.

In diesem Fall wurde sie früher geweckt.

Sie hat dann Module geschlossen in der Raumstation

und sich in die sicheren Bereiche begeben.

Um im Falle einer Kollision schnell zur Erde zurückfliegen zu können.

Dort beginnen die Schuldzuweisungen.

US-Außenminister Blinken bezeichnet den Test als "rücksichtslos".

Deutliche Worte aus dem Ministerium:

Russlands gefährliches und unverantwortliches Verhalten

gefährdet den Weltraum und demonstriert deutlich:

Russlands Behauptungen, gegen die Aufrüstung im All zu sein,

sind unehrlich und heuchlerisch.

Die USA werden mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten,

um auf Russlands Handeln zu reagieren.

Auch das Auswärtige Amt verurteilt Russlands Verhalten am Abend

als "unverantwortlich".

Die NATO sieht nicht nur eine Gefahr für die Mannschaften der ISS

und Chinas Raumstation.

NATO-Generalsekretär Stoltenberg ist zudem besorgt, weil ...

... es demonstriert, dass Russland Waffensysteme entwickelt,

die Satelliten herunterschießen können.

Die wichtige Weltraumressourcen für die Infrastruktur zerstören können,

wie etwa Kommunikation, Navigation, Frühwarnsysteme gegen Raketen.

Die russische Regierung bestätigt, dass man bei einem Waffentest

einen nicht mehr funktionstüchtigen Satelliten zerstört habe, aber:

Es ist heuchlerisch zu behaupten, die Russische Föderation

gefährde die friedlichen Aktivitäten im Weltraum.

Es gibt dafür keine Belege.

Die NASA sieht das anders.

Zum vorhandenen Weltraumschrott

seien mehr als 1500 Trümmerteile hinzugekommen.

Das Risiko für die Astronauten sei nun viermal höher.

Auch sehr kleine Teile können großen Schaden anrichten,

weil der Einschlag mit sehr hohen Geschwindigkeiten erfolgt.

Immerhin: Der Crew geht es wohl gut.

Auch wenn Bereiche der Raumstation noch geschlossen sind,

kann sie laut ESA normal weiterarbeiten.

Und jetzt Blickrichtung wieder andersrum:

Von hier unten schauen wir in den Himmel.

Die Wetteraussichten:

In der Nacht ist es im Bergland neblig.

Sonst nieselt es immer wieder aus dem Hochnebel.

Im Nordwesten leichter Regen,

der am Tag Richtung Mitte zieht und abschwächt.

Den Nordwesten erreichen neue, kräftigere Schauer,

die südwärts ziehen.

Im Nordwesten freundlich, aber windig.

Damit schließen wir das nachtmagazin für heute.

Die nächsten Nachrichten hat hier im Ersten Ralph Baudach,

in der nächsten tagesschau gegen 2.15 Uhr.

Gute Nacht.

Copyright Untertitel: NDR 2021


nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - Corona-Inzidenzen teilweise über 1.000 in den östlichen und südlichen Bundesländern nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - Corona incidences partly over 1,000 in eastern and southern states nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - Corona incidencias en parte más de 1.000 en el este y el sur de los estados federales nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - 東部および南部連邦州でコロナ発生件数が一部1000件を超える nachtmagazin 17.11.2021, 00:23 Uhr - Случаи короны частично превышают 1000 в восточных и южных федеральных землях

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit dem nachtmagazin.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (17.11.2021)

Herzlich willkommen.

Wir haben neue Farben für Sie.

Leider ist nicht lustig, dass man immer neue Farben braucht,

um die dramatische Corona-Entwicklung abzubilden.

Lila breitet sich immer mehr aus.

Die vielen Neuinfizierten führen zu Inzidenzen,

die weit weg sind vom blassen Gelb, das wir im Sommer so gerne sahen.

Auch dieses aktuelle Lila

muss eigentlich wieder überarbeitet und angepasst werden:

Von den vielen lila Landkreisen mit einer Inzidenz über 600

liegen acht schon über 1000.

Welche Farbe bleibt,

wenn die Alarmstufe Rot überschritten ist?

Dass es mehr als Farbspielereien sind und es um Leben und Tod geht,

zeigt das Salzburger Land in Österreich:

Dort sind alle Intensivbetten belegt. All intensive care beds there are occupied.

Jetzt soll ein Triage-Team jetzt festlegen, A triage team should now determine

wer noch behandelt wird und wer nicht.

So weit ist es bei uns - noch - nicht.

Um so einer Notlage auszuweichen, haben viele Länder entschieden,

das öffentliche Leben auf 2G zu beschränken.

Freies Leben nur für Geimpfte und Genese,

die sich deutlich seltener anstecken.

Die auch kaum auf der Intensivstation landen.

In manchen Regionen werden die Beatmungsgeräte knapp.

Von Triage ist man da nicht mehr weit weg.

Erst 35 ist der Covid-Patient im Klinikum Traunstein,

um den sich Intensivpflegerin Michaela kümmert.

Die Lungenfunktion hat sich gerade drastisch verschlechtert.

Wir überlegen, ihn an die ECMO zu nehmen,

also an die Herz-Lungen-Maschine.

Hier ist aber keine Maschine frei, und es fehlt an Personal.

Die Betten, die man belegen kann auf 'ner Intensivstation,

das hat sich in letzter Zeit drastisch verändert.

Das Personal geht, es wird nicht nachbesetzt. Staff is leaving, there is no backfill.

Aus 40 Intensivbetten sind 35 geworden.

Und für die zieht die Klinik Personal von anderen Stationen ab,

Ärzte übernehmen pflegerische Tätigkeiten.

Ein Krankenhaus im Krisenbetrieb.

Wir fürchten den Tag, wo wir vielleicht sagen müssen:

"Wir haben kein Bett

und können niemanden mehr auf die Normalstation verlegen." And can't transfer anyone to the regular ward anymore."

Das möchten wir nicht erleben.

Von 33 Intensivpatienten haben 17 Corona, 13 sind ungeimpft,

auch der 35 Jahre alte Notfall, der an die Herz-Lungen-Maschine muss.

Erst nach langem Suchen finden sie einen Platz für ihn.

Murnau hat ein Bett.

Wir müssen nur die Krankenhauskoordinatoren

mit einbinden.

Es ist das letzte freie Bett mit Herz-Lungen-Maschine in Murnau,

130 km von Traunstein entfernt.

Noch in der Nacht wird der Patient verlegt.

Wie die Corona-Lage entschärft werden kann,

soll übermorgen der Bundestag entscheiden.

Zusätzlich tagt die Bund-Länder-Konferenz.

Die Frage ist:

Welchen Spielraum gibt es,

welche Gegenmittel liegen auf dem Tisch?

Jenseits von dem,

was einige Bundesländer verkündet haben - hauptsächlich 2G.

Essen gehen ist vielerorts bald nur noch getestet oder genesen erlaubt.

Auch Thüringen will 2G einführen – wegen der Lage in den Krankenhäusern.

Insoweit ist es akademisch, darüber zu philosophieren,

ob es eine Pandemie der Ungeimpften oder eine der Geimpften ist.

Wir sind mitten im aktiven Pandemiegeschehen.

Und unser Gesundheitssystem ist am Leistungslimit angekommen.

Auch verstärkte Tests seien nötig, so Ramelow.

In NRW, wo die Inzidenzzahlen noch recht niedrig sind,

will die Landesregierung "vor der Lage" bleiben.

Das sagt der Ministerpräsident.

Deshalb werden wir flächendeckend 2G im Freizeitbereich einführen.

Das wird ergänzt um 2G-plus

in Situationen mit besonders hohem Infektionsrisiko.

Am Arbeitsplatz ist 3G laut Arbeitgebern vorstellbar,

mit Zugangskontrollen, aber bitte nicht zu viel Bürokratie.

Das ist in der Praxis umsetzbar, auch bei größeren Betrieben,

pragmatischeren Vorgehensweisen etwa im Handwerk und auf der Baustelle.

Wenn uns die Politik den Spielraum lässt, sind wir auch in der Lage,

die Zugangskontrollen so zu machen, dass sie sicher und handhabbar sind.

Im Nah- und Fernverkehr soll 3G am Donnerstag

mit dem Infektionsschutzgesetz beschlossen werden.

Trotz Zweifeln an der Durchsetzbarkeit.

Im Nahverkehr reden wir von 15 Millionen Fahrgästen täglich,

auch in Corona-Zeiten.

Die flächendeckend zu kontrollieren

innerhalb der Fahrzeuge oder an den Haltestellen:

Das halten wir so nicht ohne Weiteres für umsetzbar.

Die Zeichen stehen auf Verschärfung, v.a. für Ungeimpfte.

Das sind medizinisch unruhige Tage,

aber auch gesellschaftlich und politisch herausfordernd.

In einer Zeit, in der unser Land nach der Bundestagswahl

noch nicht sortiert ist - sich noch zurechtruckeln muss.

Es fehlt noch eine neue Regierung.

Darüber verhandelt die Ampel angeblich auf Hochtouren. The traffic lights are reportedly negotiating this at full speed.

Aber wie nah oder fern sind SPD, Grüne und FDP

einem Koalitionsvertrag denn?

Genaues wissen auch wir Journalisten nicht.

Das ist vielleicht die größte Überraschung dieser Verhandlungen,

dass sich alle an das vereinbarte Schweigen halten.

Und wir die Zwischenstände

nur auf offiziellen Pressekonferenzen erfahren.

Die rheinland-pfälzische Landesvertretung in Berlin:

Bis in den Abend verhandeln die Ampelparteien hier

über einen Koalitionsvertrag.

Der Ort: symbolträchtig,

regieren in Rheinland-Pfalz SPD, FDP und Grüne doch seit Jahren zusammen.

Zu Inhalten hielten die Parteivertreter

an Tag zwei der heißen Verhandlungsphase dicht.

Das Signal, das ausgesendet werden soll: positiv.

Ich bin mit vielen der erreichten Zwischenstände zufrieden.

Ein bisschen schneller als erwartet.

Das kriegen wir hin, davon bin ich überzeugt.

Bei allem Optimismus: Streitpunkte müssen weiter diskutiert werden.

Erst am Vortag waren Meinungsverschiedenheiten

etwa beim Thema berufsbezogener Impfpflicht deutlich geworden.

Deshalb:

Gründlichkeit vor Schnelligkeit - so das Credo der Grünen.

Es ist noch manches dicke Brett zu bohren und zu diskutieren.

Da werden wir sehen, wie es in den nächsten Tagen weiterläuft.

Aber wir sind auf 'nem Weg, wo es vorangeht.

Steigende Corona-Infektionszahlen

erhöhen den Druck auf die Koalitionsverhandlungen.

Umso wichtiger die Botschaft,

dass das Ziel einer Regierungsbildung noch 2021 eingehalten werden kann.

Wir gehen davon aus, dass wir kommende Woche

einen Koalitionsvertragsentwurf vorliegen haben.

Den beraten wir dann jeweils mit unseren Parteien.

Wir sind guter Dinge, dass wir diesen Zeitplan einhalten können,

schnell mit dem Regieren anfangen können.

Und dass wir garantieren können, dass das Land in guten Händen ist.

In der Woche nach Nikolaus

soll es eine neue Regierung, einen neuen Bundeskanzler geben.

Bis dahin wartet aber noch viel Arbeit auf die Ampelparteien.

Bei SPD und FDP soll Anfang Dezember

ein Parteitag über den Koalitionsvertrag abstimmen.

Bei den Grünen entscheiden darüber alle Mitglieder.

Alle Mitglieder fragen,

das will auch die CDU auf dem Weg zu einem neuen Parteivorsitzenden.

Und er galt immer als Liebling der Basis.

Friedrich Merz hat große Hoffnungen,

dass es bei seinem dritten Versuch dann doch endlich klappt.

Im Wahlkampf hat er geliefert:

Sein Direktmandat geholt, im Team Laschet konstruktiv mitgearbeitet,

obwohl der ihn ja vorher besiegt hatte.

Und apropos Team:

Merz gilt ja gar nicht als Teamplayer.

Aber heute bei seiner offiziellen Bewerbung

setzte er voll auf die Neuen an seiner Seite.

Lange wurde gerätselt, mit wem Friedrich Merz

ins Rennen um den CDU-Vorsitz einsteigt.

Nun ist klar:

Mit zwei neuen Bundestagabgeordneten, Mario Czaja aus Ostberlin

und Christina Stumpp aus Baden-Württemberg.

Merz betont:

Mit mir gibt es keinen Rechtsruck in der Union,

keine Achsenverschiebung.

Mit mir soll es ein klares Profil geben.

Alle, die sich im weitesten Sinne als Christdemokraten verstehen,

sollen in dieser CDU eine politische Heimat finden.

Wirtschaftsliberale, sozialpolitisch engagierte Menschen,

Wertekonservative.

Mario Czaja, früher Sozialsenator in Berlin,

soll unter Merz CDU-Generalsekretär werden.

Er will stärker aufs Rentensystem und andere soziale Themen blicken.

Wie sieht ein gutes Sozialversicherungssystem

von Gesundheit und Pflege aus?

Aber auch das Thema Kinderarmut beschäftigt uns.

Für Christina Stumpp will Merz

das Amt einer stellvertretenden Generalsekretärin schaffen.

Sie will Jüngere ansprechen.

Auch junge Familien.

Da ist wichtig, dass wir moderner werden

und über digitale Formate uns neu aufstellen.

Auch Norbert Röttgen, gemeinsam mit Franziska Hoppermann,

und Kanzleramtsminister Helge Braun bewerben sich um den CDU-Vorsitz.

Und eins ist auch klar:

Wer da als Sieger hervorgeht,

wird zu diesem Thema hier eine Haltung entwickeln müssen.

Wie sichert die EU ihre Außengrenzen?

Wie geht sie mit verzweifelten Menschen um?

Und wie mit einem Machthaber,

der die EU mit Flüchtlingen erpressen will?

Die unübersichtliche Gemengelage an der Grenze zu Belarus

hat sich heute noch mal zugespitzt:

Steine von der einen Seite,

Wasserwerfer von der anderen und dazu die ungewisse Frage:

Wie weit geht der belarussische Präsident?

Es gibt Gerüchte, dass Migranten extra angeheizt

und ausgerüstet werden, die Grenze zu stürmen.

Aber was stimmt, ist schwer herauszufinden.

Journalisten können dort kaum arbeiten.

Polen hat den Zugang abgeriegelt.

Es gibt Videos von beiden Seiten, die schwer zu prüfen sind.

Es sind teils heftige Unruhen

am einst friedlichen Grenzübergang bei Kuznica.

Hier ist zuletzt ein Lager entstanden

mit Tausenden Migranten aus dem Nahen Osten.

Heute fliegen Steine auf die polnische Seite,

polnische Grenzschützer setzen Wasserwerfer und Tränengas ein.

Wenn sie uns mit Gas besprühen, antworten wir mit Steinen.

Auf Videos der polnischen Polizei sieht man die Steine fliegen.

Ein Beamter kommt schwer verletzt ins Krankenhaus

Journalisten sind auf dieser Seite nicht zugelassen.

Polens Behörden sehen etwa 100 Migranten an den Angriffen beteiligt.

Auffällig in diesem Video:

Der belarussische Bewaffnete im Hintergrund schaut tatenlos zu.

Auf Drohnenbildern

sind auch Explosionen von Blendgranaten zu sehen.

Polen sagt, diese hätten die Migranten

von belarussischen Sicherheitskräften bekommen.

Vieles konnte nur unter Aufsicht belarussischer Sicherheitsdienste

so stattfinden.

Wir beobachten auch, dass die Gegenstände,

die den Migranten geliefert werden, immer gefährlicher sind.

Polens Verteidigungsministerium veröffentlicht zudem dieses Video:

Es soll einen belarussischen Grenzschützer zeigen,

wie er nachts den Grenzzaun zerstört.

Belarus' Machthaber Lukaschenko weist die Vorwürfe von sich Belarus' ruler Lukashenko rejects the accusations

und rühmt sich eines Teilerfolgs:

Ein Telefonat gestern Abend mit Kanzlerin Merkel.

Seit fast anderthalb Jahren

hatte kein westlicher Regierungschef mit ihm gesprochen.

Ich habe Merkel gesagt:

Wenn wir diese Menschen nicht retten, verlieren wir beide.

Belarus und noch mehr die EU,

die diese Flüchtlinge nicht auf ihr Territorium gelassen hat.

Einige Migranten werden am Abend in Belarus in eine große Halle gebracht.

Im Freien herrschen derzeit schon Minusgrade.

Die Menschen sind die Leidtragenden in diesem Konflikt.

Für manche ist die Situation so schlimm,

dass sie sich wünschen, sie wären nie Richtung EU gereist.

Gestern haben wir es angekündigt,

heute wissen wir, wie sie gelaufen ist:

Die lange Videonacht zwischen den USA und China,

Joe Biden und Xi Jinping Auge in Auge.

Ein Riesenfortschritt, auch wenn er nur virtuell war.

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt scheinen gemerkt zu haben,

dass ihre feindliche Politik ihnen selbst am meisten schadet.

Deshalb dieser neue Annäherungsversuch.

Seit Bidens Amtsantritt -

der erste Augenkontakt, wenn auch nur per Video.

Freundliche Gesten zum Auftakt.

Bei dem Treffen wollen beide Seiten

die Konfliktthemen zwischen USA und China offen ansprechen.

Präsident Xi nennt Biden seinen alten Freund.

So weit geht der US-Präsident nicht.

Als Anführer Chinas und der USA müssen wir sicherstellen,

dass der Wettbewerb zwischen uns nicht in Konflikte ausartet.

Beabsichtigt oder unbeabsichtigt.

Wir müssen Leitplanken des gesunden Menschenverstands aufstellen.

Dreieinhalb Stunden reden beide Seiten miteinander.

Biden spricht Menschenrechtsfragen an, die Verfolgung der Uiguren,

die Demokratiebewegung in Hongkong.

Xi fordert, konstruktiv mit Differenzen umzugehen.

China und die USA sollten sich respektieren,

in Frieden nebeneinander existieren und zusammenarbeiten.

Ich bin bereit, Konsens herzustellen.

Nur nicht beim größten Konfliktthema, Taiwan.

Laut Chinas Staatsmedien hat Präsident Xi

erneut eine Unabhängigkeit Taiwans ausgeschlossen.

Die USA versichern der Insel ihre Unterstützung.

Sie sind mit der Marine präsent und zugleich besorgt

über die militärische Aufrüstung Chinas in der Region.

Die Stimmung bei dem Videotreffen sei positiv gewesen, heißt es.

Ein Anfang, jedoch ohne gemeinsame Erklärung zum Schluss.

Was für ein ungemütlicher Tagesstart für die Astronauten,

die auf der Internationalen Raumstation ISS um die Welt fliegen.

Aus Sicherheitsgründen

mussten sie geweckt werden und ihre Raumstation verlassen.

Sogar abflugbereit in ihren Raumkapseln warten,

weil Russland einen Satelliten abgeschossen hatte - absichtlich.

Ein Raketentest, wie es aus Moskau hieß.

Unverantwortliche Gefahr für die internationale Crew, so die NASA.

Ein Fragezeichen bleibt:

Warum riskiert Russland das Leben von zwei Landsleuten,

die auf der ISS mitforschen?

* (Funk) Wir wurden über einen Satellitenabschuss informiert. *

* Bitte startet die Notfallverfahren. *

So werden die Astronauten und Kosmonauten

auf der Internationalen Raumstation geweckt.

Es droht Gefahr von Trümmerteilen eines Satelliten,

den Russland zerstörte.

Zweimal muss sich die Crew, zu ihr gehört der Deutsche Matthias Maurer,

in Sicherheit bringen.

Wenn klar ist vom Boden aus, dass etwas einschlagen kann,

wird die Crew informiert.

In diesem Fall wurde sie früher geweckt.

Sie hat dann Module geschlossen in der Raumstation

und sich in die sicheren Bereiche begeben.

Um im Falle einer Kollision schnell zur Erde zurückfliegen zu können.

Dort beginnen die Schuldzuweisungen.

US-Außenminister Blinken bezeichnet den Test als "rücksichtslos".

Deutliche Worte aus dem Ministerium:

Russlands gefährliches und unverantwortliches Verhalten

gefährdet den Weltraum und demonstriert deutlich:

Russlands Behauptungen, gegen die Aufrüstung im All zu sein,

sind unehrlich und heuchlerisch.

Die USA werden mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten,

um auf Russlands Handeln zu reagieren.

Auch das Auswärtige Amt verurteilt Russlands Verhalten am Abend

als "unverantwortlich".

Die NATO sieht nicht nur eine Gefahr für die Mannschaften der ISS

und Chinas Raumstation.

NATO-Generalsekretär Stoltenberg ist zudem besorgt, weil ...

... es demonstriert, dass Russland Waffensysteme entwickelt,

die Satelliten herunterschießen können.

Die wichtige Weltraumressourcen für die Infrastruktur zerstören können,

wie etwa Kommunikation, Navigation, Frühwarnsysteme gegen Raketen.

Die russische Regierung bestätigt, dass man bei einem Waffentest

einen nicht mehr funktionstüchtigen Satelliten zerstört habe, aber:

Es ist heuchlerisch zu behaupten, die Russische Föderation

gefährde die friedlichen Aktivitäten im Weltraum.

Es gibt dafür keine Belege.

Die NASA sieht das anders.

Zum vorhandenen Weltraumschrott

seien mehr als 1500 Trümmerteile hinzugekommen.

Das Risiko für die Astronauten sei nun viermal höher.

Auch sehr kleine Teile können großen Schaden anrichten,

weil der Einschlag mit sehr hohen Geschwindigkeiten erfolgt.

Immerhin: Der Crew geht es wohl gut.

Auch wenn Bereiche der Raumstation noch geschlossen sind,

kann sie laut ESA normal weiterarbeiten.

Und jetzt Blickrichtung wieder andersrum:

Von hier unten schauen wir in den Himmel.

Die Wetteraussichten:

In der Nacht ist es im Bergland neblig.

Sonst nieselt es immer wieder aus dem Hochnebel.

Im Nordwesten leichter Regen,

der am Tag Richtung Mitte zieht und abschwächt.

Den Nordwesten erreichen neue, kräftigere Schauer,

die südwärts ziehen.

Im Nordwesten freundlich, aber windig.

Damit schließen wir das nachtmagazin für heute.

Die nächsten Nachrichten hat hier im Ersten Ralph Baudach,

in der nächsten tagesschau gegen 2.15 Uhr.

Gute Nacht.

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