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Die schwarze Spinne - Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne - 01

Die schwarze Spinne - 01

Jeremias Gotthelf - Die schwarze Spinne

Über die Berge hob sich die Sonne, leuchtete in klarer Majestät in ein freundliches, aber enges Tal und weckte zu fröhlichem Leben die Geschöpfe, die geschaffen sind, an der Sonne ihres Lebens sich zu freuen. Aus vergoldetem Waldessaume schmetterte die Amsel ihr Morgenlied, zwischen funkelnden Blumen in perlendem Grase tönte der sehnsüchtigen Wachtel eintönend Minnelied, über dunkeln Tannen tanzten brünstige Krähen ihren Hochzeitreigen oder krächzten zärtliche Wiegenlieder über die dornichten Bettchen ihrer ungefiederten Jungen.

In der Mitte der sonnenreichen Halde hatte die Natur einen fruchtbaren, beschirmten Boden eingegraben; mittendrin stand stattlich und blank ein schönes Haus, eingefaßt von einem prächtigen Baumgarten, in welchem noch einige Hochäpfelbäume prangten in ihrem späten Blumenkleide; halb stund das vom Hausbrunnen bewässerte üppige Gras noch, halb war es bereits dem Futtergange zugewandert. Um das Haus lag ein sonntäglicher Glanz, den man mit einigen Besenstrichen, angebracht Samstag abends zwischen Tag und Nacht, nicht zu erzeugen vermag, der ein Zeugnis ist des köstlichen Erbgutes angestammter Reinlichkeit, die alle Tage gepflegt werden muß, der Familienehre gleich, welcher eine einzige unbewachte Stunde Flecken bringen kann, die Blutflecken gleich unauslöschlich bleiben von Geschlecht zu Geschlecht, jeder Tünche spottend.

Nicht umsonst glänzte die durch Gottes Hand erbaute Erde und das von Menschenhänden erbaute Haus im reinsten Schmucke; über beide erglänzte heute ein Stern am blauen Himmel, ein hoher Feiertag. Es war der Tag, an welchem der Sohn wieder zum Vater gegangen war zum Zeugnis, daß die Leiter noch am Himmel stehe, auf welcher Engel auf- und niedersteigen und die Seele des Menschen, wenn sie dem Leibe sich entwindet, und ihr Heil und Augenmerk beim Vater droben war und nicht hier auf Erden; es war der Tag, an welchem die ganze Pflanzenwelt dem Himmel entgegenwächst und blüht in voller Üppigkeit, dem Menschen ein alle Jahre neu werdendes Sinnbild seiner eigenen Bestimmung. Wunderbar klang es über die Hügel her, man wußte nicht, woher das Klingen kam, es tönte wie von allen Seiten; es kam von den Kirchen her draußen in den weiten Tälern; von dorther kündeten die Glocken, daß die Tempel Gottes sich öffnen allen, deren Herzen offen seien der Stimme ihres Gottes.

Ein reges Leben bewegte sich um das schöne Haus. In des Brunnens Nähe wurden mit besonderer Sorgfalt Pferde gestriegelt, stattliche Mütter, umgaukelt von lustigen Füllen; im breiten Brunnentroge stillten behaglich blickende Kühe ihren Durst, und zweimal mußte der Bube Besen und Schaufel nehmen, weil er die Spuren ihrer Behaglichkeit nicht sauber genug weggeräumt. Herzhaft wuschen am Brunnen mit einem handlichen Zwilchfetzen stämmige Mägde ihre rotbrächten Gesichter, die Haare in zwei Knäuel über den Ohren zusammengedreht, trugen mit eilfertiger Emsigkeit Wasser durch die geöffnete Türe, und in mächtigen Stößen hob sich gerade und hoch in die blaue Luft empor aus kurzem Schornsteine die dunkle Rauchsäule.

Langsam und gebeugt ging an einem Hakenstock der Großvater um das Haus, sah schweigend dem Treiben der Knechte und Mägde zu, streichelte hier ein Pferd, wehrte dort einer Kuh ihren schwerfälligen Mutwillen, zeigte mit dem Stecken dem unachtsamen Buben noch hier und dort vergessene Strohhalme und nahm dazu fleißig aus der langen Weste tiefer Tasche das Feuerzeug, um seine Pfeife, an der er des Morgens trotz ihres schweren Atems so wohllebte, wieder anzuzünden.

Auf rein gefegter Bank vor dem Hause neben der Türe saß die Großmutter, schönes Brot schneidend in eine mächtige Kachel, dünn und in eben rechter Größe jeden Bissen, nicht so unachtsam wie Köchinnen oder Stubenmägde, die manchmal Stücke machen, an denen ein Walfisch ersticken müßte. Wohlgenährte, stolze Hühner und schöne Tauben stritten sich um die Brosamen zu ihren Füßen, und wenn ein schüchternes Täubchen zu kurz kam, so warf ihm die Großmutter ein Stücklein eigens zu, es tröstend mit freundlichen Worten über den Unverstand und den Ungestüm der andern.

Drinnen in der weiten, reinen Küche knisterte ein mächtiges Feuer von Tannenholz, in weiter Pfanne knallten Kaffeebohnen, die eine stattliche Frau mit hölzerner Kelle durcheinanderrührte, nebenbei knarrte die Kaffeemühle zwischen den Knien einer frischgewaschenen Magd; unter der offenen Stubentüre aber stund, den offenen Kaffeesack noch in der Hand, eine schöne, etwas blasse Frau und sagte: »Du, Hebamme, röste mir den Kaffee heute nicht so schwarz, sie könnten sonst meinen, ich hätte das Pulver sparen mögen. Des Göttis (Paten) Frau ist gar grausam mißtreu und legt einem alles zuungunsten aus. Es kömmt heute auf ein halb Pfund mehr oder weniger nicht an. Vergiß auch ja nicht, das Weinwarm zu rechter Zeit bereitzuhalten! Der Großvater würde meinen, es wäre nicht Kindstaufe, wenn man den Gevatterleuten nicht ein Weinwarm aufstellen würde, ehe sie zur Kirche gehen. Spare nichts daran, hörst du! Dort in der Schüssel auf der Kachelbank ist Safran und Zimmet, der Zucker ist hier auf dem Tische, und nimm Wein, daß es dich dünkt, es sei wenigstens halb zuviel; an einer Kindstaufe braucht man nie Kummer zu haben, daß sich die Sache nicht brauche.«

Man hört, es soll heute die Kindstaufe gehalten werden im Hause, und die Hebamme versieht das Amt der Köchin ebenso geschickt als früher das Amt der Wehmutter; aber sputen muß sie sich, wenn sie zu rechter Zeit fertig werden und am einfachen Herde alles kochen soll, was die Sitte fordert.

Aus dem Keller kam mit einem mächtigen Stück Käse in der Hand ein stämmiger Mann, nahm vom blanken Kachelbank den ersten besten Teller, legte den Käse darauf und wollte ihn in die Stube auf den Tisch tragen von braunem Nußbaumholz. »Aber Benz, aber Benz«, rief die schöne, blasse Frau, »wie würden sie lachen, wenn wir keinen bessern Teller hätten an der Kindstaufe!« Und zum glänzenden Schrank aus Kirschbaumholz, Buffert genannt, ging sie, wo hinter Glasfenstern des Hauses Zierden prangten. Dort nahm sie einen schönen Teller, blau gerändert, in der Mitte einen großen Blumenstrauß, der umgeben war von sinnigen Sprüchen, zum Beispiel:

O Mensch, faß in Gedanken: Drei Batzen gilt ds Pfund Anken. Gott gibt dem Menschen Gnad, Ich aber wohn im Maad.

In der Hölle, da ist es heiß, Und der Hafner schafft mit Fleiß.

Die Kuh, die frißt das Gras; Der Mensch, der muß ins Grab.


Die schwarze Spinne - 01 The Black Spider - 01 La araña negra - 01 L'araignée noire - 01 Черный паук - 01 Kara Örümcek - 01 Чорний павук - 01 黑蜘蛛 - 01

Jeremias Gotthelf - Die schwarze Spinne Jeremias Gotthelf - The Black Spider Jeremias Gotthelf - Kara Örümcek Джереміас Готхельф - Чорний павук

Über die Berge hob sich die Sonne, leuchtete in klarer Majestät in ein freundliches, aber enges Tal und weckte zu fröhlichem Leben die Geschöpfe, die geschaffen sind, an der Sonne ihres Lebens sich zu freuen. The sun rose over the hills, shone with clear majesty down into a friendly, narrow valley and awakened to joyful consciousness the beings who are created to enjoy the sunlight of their life. El sol se elevó sobre las montañas, brilló con clara majestad en un valle amistoso pero angosto, y despertó a la vida gozosa a aquellas criaturas que fueron creadas para regocijarse en el sol de sus vidas. Solen steg upp över bergen, sken i klart majestät in i en vänlig men trång dal och väckte till glädjefullt liv de varelser som fick glädjas i sitt livs sol. Güneş dağların üzerinden yükseldi, dostane ama dar bir vadide berrak bir görkemle parladı ve hayatlarının güneşinde sevinmek için yaratılmış yaratıkları neşeli bir hayata uyandırdı. Сонце зійшло над горами, ясною величчю засяяло в привітній, але вузькій долині, і пробудило до радісного життя тих створінь, які були змушені радіти сонцю свого життя. Aus vergoldetem Waldessaume schmetterte die Amsel ihr Morgenlied, zwischen funkelnden Blumen in perlendem Grase tönte der sehnsüchtigen Wachtel eintönend Minnelied, über dunkeln Tannen tanzten brünstige Krähen ihren Hochzeitreigen oder krächzten zärtliche Wiegenlieder über die dornichten Bettchen ihrer ungefiederten Jungen. From the sun-gilt forest’s edge the thrush burst forth in her morning song, while between sparkling flowers in dew-laden grass the yearning quail could be heard joining in with its love-song; above dark pine tops eager crows were performing their nuptial dance or cawing delicate cradle songs over the thorny beds of their fledgeless young. Ormanın yaldızlı kenarından karatavuk sabah şarkısını söyledi, inci gibi parıldayan çimenlerin arasında parıldayan çiçekler arasında hasret bıldırcın aşk şarkısının tonlarını söyledi, ateşli kargalar kara köknar ağaçlarının üzerinde düğün danslarını ya da dikensiz küçük yatakların üzerinde narin ninniler ciyakladı tüysüz gençlerinden. З позолоченого узлісся дрізд співав свою ранкову пісню, поміж іскристих квітів у перламутровій траві співав тони любовної пісні жадібний перепел, затяті ворони витанцьовували свій весільний танок над темними ялинами або кудкудили ніжну колискову над грядками без шипів. їхніх безперих дитинчат.

In der Mitte der sonnenreichen Halde hatte die Natur einen fruchtbaren, beschirmten Boden eingegraben; mittendrin stand stattlich und blank ein schönes Haus, eingefaßt von einem prächtigen Baumgarten, in welchem noch einige Hochäpfelbäume prangten in ihrem späten Blumenkleide; halb stund das vom Hausbrunnen bewässerte üppige Gras noch, halb war es bereits dem Futtergange zugewandert. In the middle of the sun-drenched hillside nature had placed a fertile, sheltered, level piece of ground; here stood a fine house, stately and shining, surrounded by a splendid orchard, where a few tall apple trees were still displaying their finery of late blossom; the luxuriant grass, which was watered by the fountain near the house, was in part still standing, though some of it had already found its way to the fodder store. Güneşle ıslanmış yığının ortasında, doğa verimli, korunaklı bir toprak kazmıştı; Ortasında güzel, görkemli bir ev vardı, etrafı muhteşem bir ağaç bahçesiyle çevriliydi, burada birkaç yüksek elma ağacı, son çiçek elbiseleriyle hâlâ göz kamaştırıyordu; evin kuyusu tarafından sulanan yemyeşil çimenler yarım saatti, yarısı çoktan beslenme yoluna göç etmişti. Посеред залитої сонцем купи природа вирила родючий, захищений ґрунт; Посеред нього стояв гарний, величний будинок, оточений розкішним деревним садом, у якому кілька високих яблунь ще сяяли своїм пізнім квітковим вбранням; соковита трава, полита біля будинку добре, була півгодини, половина вже перекочувала на підгодівельну алею. Um das Haus lag ein sonntäglicher Glanz, den man mit einigen Besenstrichen, angebracht Samstag abends zwischen Tag und Nacht, nicht zu erzeugen vermag, der ein Zeugnis ist des köstlichen Erbgutes angestammter Reinlichkeit, die alle Tage gepflegt werden muß, der Familienehre gleich, welcher eine einzige unbewachte Stunde Flecken bringen kann, die Blutflecken gleich unauslöschlich bleiben von Geschlecht zu Geschlecht, jeder Tünche spottend. About the house there lay a Sunday brightness which was not of the type that can be produced on a Saturday evening in the half-light with a few sweeps of the broom, but which rather testified to a valuable heritage of traditional cleanliness which has to be cherished daily, like a family’s reputation, tarnished as this may become in one single hour by marks that remain, like bloodstains, indelible from generation to generation, making a mockery of all attempts to whitewash them. Evin etrafında, cumartesi akşamları gündüz ve gece arasında uygulanan, süpürgenin birkaç kez süpürülmesiyle yaratılamayacak bir Pazar parıltısı vardı; bu, ne olursa olsun her gün işlenmesi gereken ataların temizliğinin değerli mirasının bir kanıtıdır. Korunmasız tek bir saatin leke getirebileceği aile onurunun kan lekeleri, her badanayı küçümseyerek nesilden nesile eşit derecede silinmez kalır. Навколо хати панував недільний блиск, якого неможливо створити кількома помахами мітли, нанесеними суботнім вечором між днем і ніччю, що є свідченням дорогоцінної спадщини традиційної чистоти, яку потрібно культивувати щодня, ні незалежно від сімейної честі, яку одна-єдина година без охорони може принести плями, плями крові залишаються однаково незмивними від покоління до покоління, зневажаючи будь-яке побілку.

Nicht umsonst glänzte die durch Gottes Hand erbaute Erde und das von Menschenhänden erbaute Haus im reinsten Schmucke; über beide erglänzte heute ein Stern am blauen Himmel, ein hoher Feiertag. Not for nothing did the earth built by God’s hand and the house built by man’s hand gleam in purest adornment; today, a festal holiday, a star in the blue sky shone forth upon them both. Tanrı'nın eliyle yapılan yeryüzünün ve insan eliyle yapılan evin en saf süsle parlaması boşuna değildi; bugün mavi gökyüzünde ikisinin üzerinde bir yıldız parladı, yüksek bir tatil. Недаремно земля, збудована руками Божими, і будинок, збудований руками людськими, засяяли в найчистішій окрасі; над ними обома сьогодні на синьому небі засяяла зоря, високе свято. Es war der Tag, an welchem der Sohn wieder zum Vater gegangen war zum Zeugnis, daß die Leiter noch am Himmel stehe, auf welcher Engel auf- und niedersteigen und die Seele des Menschen, wenn sie dem Leibe sich entwindet, und ihr Heil und Augenmerk beim Vater droben war und nicht hier auf Erden; es war der Tag, an welchem die ganze Pflanzenwelt dem Himmel entgegenwächst und blüht in voller Üppigkeit, dem Menschen ein alle Jahre neu werdendes Sinnbild seiner eigenen Bestimmung. It was the day on which the Son had returned to the Father to bear witness that the heavenly ladder is still standing, where angels go up and down, and the soul of man too, when it wrenches itself from the body – that is, if its salvation and purpose have been with the Father above and not here below on earth – it was the day on which the whole plant world grows closer towards heaven, blooming in luxuriant plenty as an annually recurring symbol to man of his own destiny. Era el día en que el hijo había regresado al padre para testificar que la escalera todavía estaba en el cielo, por la que suben y bajan los ángeles, y el alma del hombre cuando sale del cuerpo, y su salvación y enfoque fue con el padre arriba y no aquí en la tierra; era el día en que todo el mundo vegetal crece hacia el cielo y florece en toda su exuberancia, para el hombre un símbolo de su propio destino que se renueva cada año. Це був день, коли син повернувся до батька, щоб засвідчити, що драбина все ще на небі, по якій ангели піднімаються і спускаються, і душа людини, коли вона вивертається з тіла, і її спасіння та увага була з батьком нагорі, а не тут, на землі; це був день, коли весь рослинний світ виростає до неба і розквітає у повному розквіті, для людини символ її власної долі, яка щороку оновлюється. Wunderbar klang es über die Hügel her, man wußte nicht, woher das Klingen kam, es tönte wie von allen Seiten; es kam von den Kirchen her draußen in den weiten Tälern; von dorther kündeten die Glocken, daß die Tempel Gottes sich öffnen allen, deren Herzen offen seien der Stimme ihres Gottes. Over the hills came a wonderful sound; no one knew where it came from, it sounded as if from all sides; it came from the churches in the far valleys beyond; from there the bells were bringing the message that God’s temples are open to all whose hearts are open to the voice of their God. Чудово лунав над пагорбами, невідомо, звідки той звук, лунав ніби з усіх боків; воно виходило з церков у широких долинах; Звідти дзвони проголошували, що храми Божі відкриті для всіх, чиї серця відкриті для голосу свого Бога.

Ein reges Leben bewegte sich um das schöne Haus. Around the fine house there was lively movement. Навколо прекрасного будинку вирувало жваве життя. In des Brunnens Nähe wurden mit besonderer Sorgfalt Pferde gestriegelt, stattliche Mütter, umgaukelt von lustigen Füllen; im breiten Brunnentroge stillten behaglich blickende Kühe ihren Durst, und zweimal mußte der Bube Besen und Schaufel nehmen, weil er die Spuren ihrer Behaglichkeit nicht sauber genug weggeräumt. Near the fountain horses were being combed with special care, dignified matrons, with their spirited colts darting around them; in the broad trough cows were quenching their thirst, looking about them in a comfortable manner, and twice the farmer’s lad had to use shovel and broom because he had not removed the traces of their well-being cleanly enough. Біля колодязя з особливою ретельністю чесалися коні, бавилися статечні матері, веселі лошата; Затишні на вигляд корови втамовували спрагу в широкому кориті, і двічі хлопцеві довелося вдатися до мітли та лопати, бо він не встиг дочиста розчистити сліди їх комфорту. Herzhaft wuschen am Brunnen mit einem handlichen Zwilchfetzen stämmige Mägde ihre rotbrächten Gesichter, die Haare in zwei Knäuel über den Ohren zusammengedreht, trugen mit eilfertiger Emsigkeit Wasser durch die geöffnete Türe, und in mächtigen Stößen hob sich gerade und hoch in die blaue Luft empor aus kurzem Schornsteine die dunkle Rauchsäule. Well-set maids were vigorously washing their ruddy faces with a handy face cloth, while their hair was twisted into two bunches over their ears; or with bustling industry they were carrying water through the open door; and in mighty puffs a dark column of smoke from the short chimney rose straight and high, up into the clear air. Біля колодязя статечні служниці щиро вмивали почервонілі обличчя підручною ганчіркою, волосся скручували над вухами в два клубки, квапливо старанно несли воду крізь відчинені двері й потужними поривами піднімалися прямо й високо в блакитне повітря. короткий час труби темний стовп диму.

Langsam und gebeugt ging an einem Hakenstock der Großvater um das Haus, sah schweigend dem Treiben der Knechte und Mägde zu, streichelte hier ein Pferd, wehrte dort einer Kuh ihren schwerfälligen Mutwillen, zeigte mit dem Stecken dem unachtsamen Buben noch hier und dort vergessene Strohhalme und nahm dazu fleißig aus der langen Weste tiefer Tasche das Feuerzeug, um seine Pfeife, an der er des Morgens trotz ihres schweren Atems so wohllebte, wieder anzuzünden. Slowly the grandfather, a bent figure, was walking with his stick round the outside of the house, watching silently the doings of the farm servants and the maids; now he would stroke one of the horses, or again restrain a cow in her clumsy playfulness, or point out to the careless farmer’s boy wisps of straw still lying forgotten here and there, while taking his flint and steel assiduously out of the deep pocket of his long waistcoat in order to light his pipe again, which he enjoyed so much in the morning in spite of the fact that it did not draw well. Lentamente, encorvado, el abuelo paseaba por la casa con un garfio, observaba en silencio las acciones de los sirvientes y sirvientas, acariciaba un caballo aquí, esquivaba las torpes lascivias de una vaca allá, enseñaba al descuidado aquí y allá pajitas olvidadas con su y diligentemente sacó el encendedor de su largo chaleco y lo guardó en su profundo bolsillo para encender de nuevo su pipa, con la que prosperaba tan bien por la mañana a pesar de su respiración agitada. Повільно, зігнувшись, дід ходив по хаті з палицею-гаком, мовчки спостерігав за справами слуг і служниць, тут гладив коня, там відганяв коров’ячу незграбну розгульність, показував недбайливому хлопцеві то тут, то там забуті соломинки. палицю й старанно вийняв із довгого жилета запальничку до глибокої кишені, щоб знову розпалити люльку, з якою він так добре вранці попри її важке дихання.

Auf rein gefegter Bank vor dem Hause neben der Türe saß die Großmutter, schönes Brot schneidend in eine mächtige Kachel, dünn und in eben rechter Größe jeden Bissen, nicht so unachtsam wie Köchinnen oder Stubenmägde, die manchmal Stücke machen, an denen ein Walfisch ersticken müßte. The grandmother was sitting on a clean-swept bench in front of the house near the door, cutting fine bread into a large basin, every piece sliced thin and just the right size, not carelessly as cooks or maids would do it, who often hack off pieces big enough to choke a whale. La abuela se sentó en un banco limpio frente a la casa junto a la puerta, cortando un pan hermoso en una teja gruesa, delgada y del tamaño justo para cada bocado, no tan descuidada como las cocineras o las camareras, que a veces hacen pedazos que atragantarían a un ballena Бабуся сиділа на чистій лавці перед будинком біля дверей і різала чудовий хліб на товсту плитку, тоненьку й саме того розміру, яка годилася на кожен шматочок, не така недбала, як кухарі чи покоївки, які часом робили шматки, що захлиналися. кит . Wohlgenährte, stolze Hühner und schöne Tauben stritten sich um die Brosamen zu ihren Füßen, und wenn ein schüchternes Täubchen zu kurz kam, so warf ihm die Großmutter ein Stücklein eigens zu, es tröstend mit freundlichen Worten über den Unverstand und den Ungestüm der andern. Proud, well-fed hens and beautiful doves were quarrelling over the crumbs at her feet, and if a shy little dove did not get its share, the grandmother threw it a piece all to itself, consoling it with friendly words for the want of sense and the impetuosity of the others. Las gallinas bien alimentadas y orgullosas y las hermosas palomas se peleaban por las migajas que tenían a sus pies, y si a una tímida palomita no le bastaba, la abuela le tiraba un trozo del suyo, consolándola con amables palabras sobre la ignorancia y la impetuosidad de los demás. За крихти біля їхніх ніг билися вгодовані, горді кури та красиві голуби, а якщо сором’язливий голубчик не наїдався, то бабуся кидала йому шматочок свого, втішаючи дружніми словами про неуцтво та запальність інші.

Drinnen in der weiten, reinen Küche knisterte ein mächtiges Feuer von Tannenholz, in weiter Pfanne knallten Kaffeebohnen, die eine stattliche Frau mit hölzerner Kelle durcheinanderrührte, nebenbei knarrte die Kaffeemühle zwischen den Knien einer frischgewaschenen Magd; unter der offenen Stubentüre aber stund, den offenen Kaffeesack noch in der Hand, eine schöne, etwas blasse Frau und sagte: »Du, Hebamme, röste mir den Kaffee heute nicht so schwarz, sie könnten sonst meinen, ich hätte das Pulver sparen mögen. Inside in the big, clean kitchen a huge fire of pine wood was crackling; in a big pan could be heard the popping of coffee beans which a stately-looking woman was stirring around with a wooden ladle, while nearby the coffee mill was grinding between the knees of a freshly washed maid; but standing by the open door of the living room was a beautiful, rather pale woman with an open coffee sack in her hand, and she said, “Look, midwife, don’t roast the coffee so black today, or else they might think I wanted to be stingy with it. Adentro, en la amplia y limpia cocina, crepitaba un poderoso fuego de pino, crepitaban los granos de café en una amplia olla, que una mujer majestuosa revolvía con un cucharón de madera, mientras el molinillo de café crujía entre las rodillas de una criada recién lavada; pero debajo de la puerta abierta de la habitación, con el saco de café abierto todavía en la mano, se paró una mujer hermosa, algo pálida, y dijo: “Tú, partera, no tuestes mi café tan negro hoy, de lo contrario pensarán que debo hacerlo”. han guardado el polvo. Всередині, на широкій чистій кухні, потріскував могутній сосновий вогонь, у широкій каструлі потріскували кавові зерна, які статечна жінка помішувала дерев’яним черпаком, а кавомолка скрипіла між колінами щойно вимитої служниці; але під відчиненими дверима кімнати, з відкритим мішечком з кавою в руці, стояла красива, трохи бліда жінка і сказала: «Ти, акушерка, не смаж мене сьогодні так чорно, інакше можуть подумати, що я повинна зберегли порошок. Des Göttis (Paten) Frau ist gar grausam mißtreu und legt einem alles zuungunsten aus. The godfather’s wife is really awfully suspicious and always makes the worst of everything anybody does. La esposa del padrino (padrino) es cruelmente desleal e interpreta todo en detrimento de uno. Дружина хрещеного батька жорстоко зраджує і використовує все на шкоду собі. Es kömmt heute auf ein halb Pfund mehr oder weniger nicht an. Half a pound or so is neither here nor there on a day like this. Media libra más o menos hoy no importa. Vergiß auch ja nicht, das Weinwarm zu rechter Zeit bereitzuhalten! Oh, and don’t forget to have the mulled wine ready at the right time. Der Großvater würde meinen, es wäre nicht Kindstaufe, wenn man den Gevatterleuten nicht ein Weinwarm aufstellen würde, ehe sie zur Kirche gehen. Grandfather wouldn’t think it was a christening if we didn’t set the godparents up with some mulled wine before they went to church. El abuelo pensaría que no sería el bautismo de un niño si no pusieran una copa de vino caliente para las madrinas antes de ir a la iglesia. Дідусь подумав би, що це не було б хрещенням немовляти, якби хресні батьки не випили теплого вина перед тим, як піти до церкви. Spare nichts daran, hörst du! Don’t be stingy about what’s to go in it, do you hear? Не шкодуйте нічого, чуєте? Dort in der Schüssel auf der Kachelbank ist Safran und Zimmet, der Zucker ist hier auf dem Tische, und nimm Wein, daß es dich dünkt, es sei wenigstens halb zuviel; an einer Kindstaufe braucht man nie Kummer zu haben, daß sich die Sache nicht brauche.« Over there in the dish on the kitchen dresser you’ll find saffron and cinnamon, the sugar’s on the table here, and take at least half as much wine again as you think is enough; at a christening there’s never any need to worry that things won’t get used up.” Шафран і кориця в мисці на кахляній лаві, цукор тут, на столі, а вино візьміть, щоб вам не здалося, що його хоч наполовину забагато; на хрестинах дитини ніколи не треба журитися, що річ сама собі не потрібна".

Man hört, es soll heute die Kindstaufe gehalten werden im Hause, und die Hebamme versieht das Amt der Köchin ebenso geschickt als früher das Amt der Wehmutter; aber sputen muß sie sich, wenn sie zu rechter Zeit fertig werden und am einfachen Herde alles kochen soll, was die Sitte fordert. We hear that there is to be a christening in the house today, and the midwife delivers the food and drink as cleverly as she delivered the baby at an earlier stage, but she will have to hurry if she is to be ready in time and to cook at the simple fireplace everything demanded by custom. Чути, що сьогодні в домі має відбутися хрещення дитини, і повитуха виконує обов'язки кухарки так само вправно, як колись виконувала обов'язки повитухи; але вона мусить поспішати, щоб встигнути вчасно і приготувати все на простенькій плиті, як того вимагає звичай.

Aus dem Keller kam mit einem mächtigen Stück Käse in der Hand ein stämmiger Mann, nahm vom blanken Kachelbank den ersten besten Teller, legte den Käse darauf und wollte ihn in die Stube auf den Tisch tragen von braunem Nußbaumholz. A firmly built man came up from the cellar with a mighty piece of cheese in his hand, picked up from the gleaming kitchen dresser the first plate he could find, placed the cheese on it and was going to carry it into the living room to put on the brown walnut table. З підвалу вийшов кремезний чоловік з величезним шматком сиру в руці, взяв першу-ліпшу тарілку з голої кахельної лавки, поклав на неї сир і хотів віднести до вітальні на стіл з коричневого горіха. »Aber Benz, aber Benz«, rief die schöne, blasse Frau, »wie würden sie lachen, wenn wir keinen bessern Teller hätten an der Kindstaufe!« Und zum glänzenden Schrank aus Kirschbaumholz, Buffert genannt, ging sie, wo hinter Glasfenstern des Hauses Zierden prangten. “But Benz, Benz,” the beautiful, pale woman exclaimed, “how they’d laugh, if we couldn’t find a better plate than this at the christening!” And she went to the gleaming cherry-wood china cupboard where the proud ornaments of the house were displayed behind the glass windows. “Pero Benz, pero Benz”, exclamó la bella mujer pálida, “¡cómo se reirían si no tuviéramos un plato mejor para el bautizo!” Y se dirigió al armario reluciente de madera de cerezo, llamado Buffert, detrás. las ventanas de vidrio de los adornos de la casa estaban blasonadas. "Але Бенц, але Бенц, - вигукнула вродлива бліда жінка, - як би вони сміялися, якби ми не мали кращої тарілки на хрестинах дитини!" І вона підійшла до блискучої шафи з вишневого дерева, що називалася "Буфет", де за скляними шибками будинку красувалися орнаменти. Dort nahm sie einen schönen Teller, blau gerändert, in der Mitte einen großen Blumenstrauß, der umgeben war von sinnigen Sprüchen, zum Beispiel: There she took up a beautiful blue-rimmed plate with a great bunch of flowers in the middle which was surrounded by ingenious legends, such as: Там вона взяла красиву тарілку, облямовану синім кольором, посередині великий букет квітів, оточений, наприклад, змістовними висловами:

O Mensch, faß in Gedanken: Drei Batzen gilt ds Pfund Anken. Take heed, O man: A pound of butter costs three Batzen. О чоловіче, запам'ятай: три центи - це ціна фунта щиколоток. Gott gibt dem Menschen Gnad, Ich aber wohn im Maad. God is gracious to man, But I live on good grass land. Dios da gracia al hombre, pero yo habito en el Maad. Бог дає благодать людині, але я живу в Мааді.

In der Hölle, da ist es heiß, Und der Hafner schafft mit Fleiß. In hell it’s hot, And the potter has to work hard. У пеклі спекотно, і муляр працює старанно.

Die Kuh, die frißt das Gras; Der Mensch, der muß ins Grab. The cow eats grass; Man ends in the grave. Корова їсть траву, а людина повинна зійти в могилу.