Bevor Kleopatra berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Sie war schön, sexy und verrucht.
Heute würde sich Kleopatra gewiss
in die Liga von Beyoncé und Co. einreihen.
Doch machte sie in der ägyptischen Politik Karriere.
Und ähnlich wie bei einem Rockstar
endete auch Kleopatras schillerndes Leben
mit einem sagenumwobenen Selbstmord.
Wie es dazu kam?
Seht selbst.
(Schreiblaut eines Filzstiftes)
Kleopatra war gerade mal 18 Jahre alt,
als sie Königin ihrer Heimat Ägypten wurde.
Doch leider durfte sie den Job nicht alleine machen.
Das Testament ihres Vater besagte,
dass sie gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder,
der gerade mal zehn Jahre alt war, regieren sollte.
Eine Ehe mit dem eigenen Bruder? Crazy.
Aber damals durfte laut Gesetz auf keinen Fall fremdes Blut
in der Familiendynastie fließen.
Man erwartete von Frauen in der Regierung im Hintergrund zu bleiben
und höchstens zu beraten.
Damit wollte sich Kleopatra aber nicht begnügen.
Denn sie war ziemlich gebildet und clever.
Und fühlte sich durchaus in der Lage, das Land allein zu regieren.
Außerdem gefiel ihr die einzigartige Machtposition,
die ihr der Job als Alleinherrscherin bringen würde.
Pharaonen galten damals in Ägypten nämlich als übernatürliche Wesen,
die direkt unter den Göttern und über den Menschen stehen.
Ja, das wär's doch.
Aber die Politiker,
die die Vormundschaft für Kleopatras minderjährigen Bruder besaßen,
hatten anderes vor.
Sie wollten ihn alleine an der Macht sehen.
Also vertrieben sie die Pharaonen Richtung Osten.
Kampflos alles hinschmeißen?
Nee, nee, nicht mit Kleopatra.
Sie stellte erst mal eine Söldnerarmee auf,
die ihr die Herrschaft zurückbringen sollte.
Und wandte sich dazu an einen der mächtigsten Eroberer seiner Zeit,
Gaius Julius Cäsar.
Der römische Feldherr war gerade sowieso in Ägypten,
um irgendwelche feindlichen Legionen zu verfolgen.
Kleopatra schmiedete also einen Plan, wie sie, die Verstoßene,
an den staatlichen Wachen vorbei an Cäsar herankommen sollte.
Als die junge Frau dem 52-jährigen Feldherren so zu Füßen lag,
sei er hin und weg gewesen
und klärte das Ding zwischen Kleopatra und ihrem Bruder
kurzerhand mit einem kleinen Krieg, bei dem der Knirps im Nil ertrank.
Huch?
Kleopatra hatte nun das, was sie wollte.
Die Macht zurück in ihren Händen und noch ein bisschen mehr.
Das mit dem gemeinsamen Baby spielte ihr ganz gut in die Karten.
Immerhin wusste Kleopatra, dass Rom Bock auf die Weltherrschaft hatte.
Sodass sie sich mit dem römischen Abkömmling auf ihrem Schoß
sicher sein konnte,
dass Cäsars Soldaten nicht in ihr Reich einfallen würden.
Zum Ausgleich gab es für Rom Getreidelieferungen vom Nil.
Eine Win-win-Situation also.
Der Deal ging eine Weile gut.
Bis zu den sogenannten Iden des März.
Dem schicksalhaften Datum,
an dem Cäsar im Senat um die Ecke gebracht wurde.
Zack, stand Kleopatra alleine da.
Ohne ihren Beschützer innerhalb des Römischen Reichs.
Plötzlich musste sie wieder um ihre Macht bangen.
In Rom teilten sich derweil von nun an diese drei Männer die Herrschaft.
Octavian, Lepidos und Marcus Antonius.
Letzterer war für den Osten des Reichs zuständig,
und damit für Ägypten.
Also zitierte er die dort herrschende Kleopatra zu sich
in den Hafen von Ephesos, wo er mit seiner Flotte lag.
Doch Kleopatra ließ sich nicht bitten.
Unterwürfigkeit war ja nicht so ihr Ding.
Stattdessen lud sie ihn voller Stolz auf ihre eigenen Schiffe ein
und empfing ihn der Legende nach mit nichts als einer Krone
und Perlengeschmeide bekleidet.
Sex sells, würde man heute wohl sagen.
Für Kleopatra war Sinnlichkeit aber mehr als reines Vergnügen.
Verführung war ihr Weg, die Dinge zu lösen.
Und wer weiß, ob sie wirklich eine solche Femme fatale war.
Die römischen Quellen waren nicht immer objektiv.
Zwischen Marcus Antonius und Kleopatra sei es aber
nicht nur heiß hergegangen,
es habe auch gewaltig gefunkt, sind sich viele Historiker einig.
Sie schenkte ihm Kinder,
er ihr im Gegenzug neue Gebiete für ihr Reich.
Yes.
Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage?
Nö.
Daheim in Rom riss Octavian der Geduldsfaden.
Er verurteilte das Lotterleben,
das Marcus Antonius mit Kleopatra führte.
Wie konnte er nur das Römische Reich an eine Ägypterin verraten?
Also sagte er den beiden den Kampf an.
Die Schlacht von Actium
wurde zu einem riesigen Spektakel auf hoher See,
bei der die Turteltäubchen auf eine saftige Klatsche hinsteuerten.
Mit der Ankunft von Octavians Truppen in Alexandria
begann dann der letzte Akt der Tragödie.
Marcus Antonius warf sich,
so melodramatisch ist es zumindest überliefert,
gleich mal ins Schwert und starb in Kleopatras Armen.
(Türklopfen) Sie hingegen gab noch einmal alles.
Sie soll bei Octavian angeklopft haben,
um den Thron für ihren Sohn zu retten.
Aber guess what?
Zum ersten Mal lässt sie ein mächtiger Römer abblitzen.
Um ihr Image zu wahren, blieb Kleopatra wohl nur noch ein Ausweg.
Ein perfekt inszenierter, gefühlsduseliger Selbstmord.
Ob die Sache mit der Kobra wahr ist,
darüber herrscht in Historikerkreisen Uneinigkeit.
Vielleicht hat Octavian sie auch ermorden lassen
und die fabelhafte Geschichte vorgetäuscht,
um in Alexandria keinen Aufstand zu riskieren.
So oder so, das Ende vom Lied jedenfalls lautete:
Jetzt, wo Kleopatra tot war,
konnte das Römische Reich Ägypten übernehmen.
Welch tragisches Ende für die Königin der Könige.
Aber immerhin, den Titel als letzte Pharaonin der Weltgeschichte
kann ihr niemand mehr streitig machen.
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Bis zur nächsten Inspiration, der Biograf.