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Klassik, Verachtet mir die Meister nicht (Meistersinger von Nürnberg)

Verachtet mir die Meister nicht (Meistersinger von Nürnberg)

SACHS

Verachtet mir die Meister nicht,

und ehrt mir ihre Kunst!

Was ihnen hoch zum Lobe spricht,

fiel reichlich euch zur Gunst.

Nicht euren Ahnen noch so wert,

nicht eurem Wappen, Speer noch Schwert,

dass ihr ein Dichter seid,

ein Meister euch gefreit,

dem dankt ihr heut' eu'r höchstes Glück.

Drum denkt mit Dank ihr dran zurück,

wie kann die Kunst wohl unwert sein,

die solche Preise schliessest ein?

Das uns're Meister sie gepflegt

grad' recht nach ihrer Art,

nach ihrem Sinne treu gehegt,

das hat sie echt bewahrt:

blieb sie nicht adlig, wie zur Zeit,

da Höf' und Fürsten sie geweiht,

im Drang der schlimmen Jahr'

blieb sie doch deutsch und wahr;

und wär' sie anders nicht geglückt,

als wie wo alles drängt und drückt,

ihr seht, wie hoch sie blieb im Ehr':

was wollt ihr von den Meistern mehr?

Habt Acht! Uns dräuen üble Streich':

zerfällt erst deutsches Volk und Reich,

in falscher wälscher Majestät

kein Fürst bald mehr sein Volk versteht,

und wälschen Dunst mit wälschem Tand

sie pflanzen uns in deutsches Land;

was deutsch und echt, wüsst' keiner mehr,

lebt's nicht in deutscher Meister Ehr'.

Drum sag' ich euch:

ehrt eure deutschen Meister!

Dann bannt ihr gute Geister;

und gebt ihr ihrem Wirken Gunst,

zerging' in Dunst

das heil'ge röm'sche Reich,

uns bliebe gleich

die heil'ge deutsche Kunst!

VOLK

Ehrt eure deutschen Meister,

dann bannt ihr gute Geister;

und gebt ihr ihrem Wirken Gunst,

zerging' in Dunst

das heil'ge röm'sche Reich,

uns bliebe gleich

die heil'ge deutsche Kunst!

Heil! Sachs!

Nürnbergs teurem Sachs!


Verachtet mir die Meister nicht (Meistersinger von Nürnberg) Don't despise the masters (Meistersinger von Nürnberg) Despise Me Not the Masters (Nürnberg'in Ustaları)

SACHS SACHS

Verachtet mir die Meister nicht,

und ehrt mir ihre Kunst!

Was ihnen hoch zum Lobe spricht,

fiel reichlich euch zur Gunst.

Nicht euren Ahnen noch so wert,

nicht eurem Wappen, Speer noch Schwert,

dass ihr ein Dichter seid,

ein Meister euch gefreit,

dem dankt ihr heut' eu'r höchstes Glück.

Drum denkt mit Dank ihr dran zurück,

wie kann die Kunst wohl unwert sein,

die solche Preise schliessest ein?

Das uns're Meister sie gepflegt

grad' recht nach ihrer Art,

nach ihrem Sinne treu gehegt,

das hat sie echt bewahrt:

blieb sie nicht adlig, wie zur Zeit,

da Höf' und Fürsten sie geweiht,

im Drang der schlimmen Jahr'

blieb sie doch deutsch und wahr;

und wär' sie anders nicht geglückt,

als wie wo alles drängt und drückt,

ihr seht, wie hoch sie blieb im Ehr':

was wollt ihr von den Meistern mehr?

Habt Acht! Uns dräuen üble Streich':

zerfällt erst deutsches Volk und Reich,

in falscher wälscher Majestät

kein Fürst bald mehr sein Volk versteht,

und wälschen Dunst mit wälschem Tand

sie pflanzen uns in deutsches Land;

was deutsch und echt, wüsst' keiner mehr,

lebt's nicht in deutscher Meister Ehr'.

Drum sag' ich euch:

ehrt eure deutschen Meister!

Dann bannt ihr gute Geister;

und gebt ihr ihrem Wirken Gunst,

zerging' in Dunst

das heil'ge röm'sche Reich,

uns bliebe gleich

die heil'ge deutsche Kunst! the holy German art!

VOLK

Ehrt eure deutschen Meister,

dann bannt ihr gute Geister;

und gebt ihr ihrem Wirken Gunst,

zerging' in Dunst

das heil'ge röm'sche Reich,

uns bliebe gleich

die heil'ge deutsche Kunst!

Heil! Sachs!

Nürnbergs teurem Sachs!