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Youtube videos, Was verbirgt sich am tiefsten Punkt des Ozeans?

Was verbirgt sich am tiefsten Punkt des Ozeans?

. Die Welt kann uns manchmal ganz schön langweilig vorkommen. Wir haben alle entlegenen Inseln besucht,

die Arktis erobert und den Dschungel erforscht.

Aber einen unerschlossenen Ort gibt es noch:

Eine nasse, unwirtliche Wüste, bewohnt von mysteriösen Kreaturen,

die in totaler Dunkelheit leben:

Die Tiefsee. Lasst uns abtauchen.

*Intro*

Betrachtet man die schiere Größe der Ozeane, ist es schwer vorstellbar,

dass sie weniger als 2% der weltweiten Biomasse beherbergen.

Und davon leben auch noch 90% nahe an der Oberfläche,

innerhalb der ersten 200 m.

Hier beginnen wir unsere Reise.

Hier kann das Licht das Wasser noch durchdringen

und Photosynthese kann betrieben werden.

Phytoplankton,

das sind Aberbillionen von einzelligen Algen und Bakterien,

bildet das Fundament des marinen Ökosystems.

Von ihm ernährt sich größeres Plankton,

von dem sich wiederum größere Arten ernähren.

In dieser Tiefe ähnelt der Meeresgrund dem Amazonas-Regenwald.

Er ist häufig von Korallenriffen, Algen und anderen Meerespflanzen

bedeckt und von zahlreichen Meerestieren bewohnt.

Bisher hat der Mensch sich v.a.

diesem angenehmen Teil des Meeres gewidmet:

Hier wird gefischt, verschmutzt und geforscht.

Tauchen wir noch weiter ab.

Wir bewegen uns vom vertrauten Küstengebiet

in tiefere und entlegene Gewässer,

bis wir den Kontinentalschelf erreichen

und vor uns den Kontinentalhang sehen,

der uns in die Tiefsee hinab führt.

Mit jedem weiteren Meter an Wasser nimmt das Licht stark ab.

Das bedeutet, dass auch die Pflanzen immer weniger werden

und der scheinbar endlose, steile Kontinentalhang

erinnert zunehmend an die Mondoberfläche.

Vor uns erstreckt sich der unendliche, weite Ozean.

Lassen wir den Hang hinter uns

und begeben wir uns in die sogen. Mesopelagial-Zone,

das Tor zur Tiefsee.

Je weiter wir nach unten sinken, desto gewaltiger wird der Druck.

Beim tiefsten Geräte-Tauchgang der Menschheit

wurden 332 Meter erreicht.

In dieser Tiefe entspricht der Druck

dem von über 200 aufeinander gestapelten Autos.

Und damit haben wir erst 3% unserer Reise zurückgelegt.

Auch wenn diese Zone recht trostlos wirkt,

verbringen doch viele Fische und andere Tiere

mindestens die Hälfte ihres Lebens hier unten.

Am Tag bietet das gewaltige, dunkle Wasser Sicherheit vor Räubern

und ist ein guter Ort zum Ausruhen.

Nachts können die Fische dann gefahrloser

in flacheren und futterreichen Zonen nach Nahrung suchen.

In dieser Übergangszone zwischen Dämmerung und Dunkelheit

bekommt Licht eine besondere Bedeutung.

Über 90% der hier beheimateten Arten

erzeugen Licht mit Hilfe von biolumineszenten Chemikalien.

Damit können sie sich im schwachen Sonnenlicht verstecken,

Partner anlocken oder Angreifer verwirren und erschrecken.

Oder sie nutzen es zum Jagen.

Eine andere Überlebenstaktik im Dunklen ist Teamwork.

In etwa 700 Meter Tiefe treffen wir auf eine Staatsqualle,

einen Stock aus hunderten Polypen.

Sie kann bis zu 50 Meter lang werden,

ist dabei aber nur so breit wie ein Besenstiel.

Um Beute anzulocken, sendet der Stock

ein wunderschönes blaues oder rotes Licht aus.

Jedes Lebewesen, das ihm zu nahe kommt,

wird von seinem mit giftigen Nadeln gespickten Tentakelvorhang empfangen

und getötet.

Aber die meisten Arten, die hier unten leben,

sind von einer anderen Ressource abhängig:

Meeresschnee, einem weißen, flockigen Partikelstrom,

der ständig von der Oberfläche auf den Grund sinkt.

Er besteht aus toten Tier- und Pflanzenteilen,

Ausscheidungen, Krebsschalen, Sand oder Staub.

Auch wenn sich das nicht besonders lecker anhört,

diese Flocken sind reich an organischen Substanzen

und ohne sie würden die meisten Lebewesen in der Tiefsee

wohl verhungern.

Hier unten kann man faszinierende Kämpfe beobachten,

die zwischen zwei ungleichen Feinden ausgetragen werden:

Hausgroße Tintenfische werden von Pottwalen gejagt

und angegriffen.

Die Tintenfische wehren sich zwar mit aller Kraft,

haben aber kaum eine Chance.

Zumindest hinterlassen sie bleibende Spuren auf der Haut ihrer Mörder.

Wir erreichen nun 1000 m,

das ist tiefer als das höchste Bauwerk der Menschheit hoch ist.

Wir müssen jetzt vorsichtig sein.

Das ist das Bathypelagial, hier herrscht absolute Dunkelheit.

Es ist eine kaum erforschte,

nasse Einöde mit nichts als endlosem, schwarzen Wasser.

Hier wäre es für Menschen schwieriger zu schwimmen

als im All spazieren zu gehen.

Es ist extrem schwierig, hier unten Nahrung zu finden,

das Leben musste sich also entsprechend anpassen

und sehr energieeffizient werden.

Wie z.B. der 30 cm lange Vampirtintenfisch,

der bewegungslos durchs Wasser treibt,

die langen Fangarme weit ausgebreitet.

Mit Hilfe von kleinen, steifen Härchen,

kämmt er Nahrung aus dem Wasser.

Dadurch ist kein aktiver Essensfang nötig und das spart viel Energie.

Für Raubfische ist es viel schwieriger,

hier unten Nahrung zu finden, denn lebende Beutefische sind rar.

Die Räuber müssen gleich beim ersten Mal gut zupacken,

sonst flüchtet sich die Beute in die Dunkelheit.

Deshalb haben viele Tiefsee-Raubfische

oftmals mehrere Reihen von langen, tödlichen Zähnen.

Wie der Viperfish, der seine langen Zähne benutzt,

um große Beute einzufangen und im ganzen zu verschlingen.

Oder der Kragenhai.

Er kann mit seinem beeindruckenden Gebiss,

aus 300 nach innen gebogenen Zähnen, die Beute unentrinnbar festhalten.

Wir sinken noch weiter, bis auf unter 3.800 Meter.

In dieser Tiefe befindet sich das Grab der Titanic.

Wir sind nun in abyssalen Tiefen.

Alles passiert hier in Zeitlupe.

Jedes bisschen Energie zu sparen ist überlebenswichtig.

Alle Lebewesen treiben bewegungslos im Wasser

oder schwimmen mit einer trägen Eleganz.

Die Bewohner dieser Zone machen nur dann rasche Bewegungen,

wenn sie in Gefahr sind.

Wie der Dumbo-Oktopus,

der mit seinen ohrenähnlichen Flossen paddelt.

Oder der Grenadierfisch, der mit langsamen Schlägen

seiner aalähnlichen Schwanzflosse durch das Wasser gleitet.

In 4000 Meter Tiefe erreichen wir wieder den Meeresgrund:

Die Abyssal-Ebene.

Sie ist von grauem Schlamm und Steinen bedeckt,

die mit den letzten Resten des Meeresschnees bestäubt sind.

Letzterer ernährt Tiere wie Seegurken, Garnelen,

Seeigel und Würmer.

In manchen Gebieten kann man kleine dunkle Mineralablagerungen

auf dem Boden erkennen.

Es handelt sich um Manganknollen.

Tiefseekorallen und Schwämme nutzen sie,

um sich am Seeboden zu verankern.

Obwohl Leben auf dem Tiefseegrund selten ist,

gibt es auch hier unten Oasen.

Dort, wo tektonische Platten auseinanderdriften,

heizt das Magma unter der hier sehr dünnen Erdkruste Meerwasser auf.

Bis zu 400 Grad heiße, dunkle Ströme aus Wasser und Mineralien

steigen in komplexen Säulen und Türmen empor.

Extremophile Bakterien,

die auf unwirtliche Umgebungen spezialisiert sind,

wandeln die Mineralien in organische Substanzen um.

Sie bilden die Basis für ganz erstaunliche Ökosysteme.

Wir tauchen noch weiter ab und erreichen in 6000 Metern Tiefe

den tiefsten Punkt der Abyssal-Ebene.

In den meisten Teilen der Ozeane ist hier Schluss.

Wollen wir aber den allertiefsten Punkt der Weltmeere erreichen,

haben wir erst die Hälfte geschafft.

Wir erreichen nun die Hadal-Zone, die Unterwelt der Meere.

Sie besteht aus langen, engen Tiefseerinnen,

die nur etwa 0,25% der Ozeane ausmachen

und zu den extremsten Orten der Erde gehören.

Nur Extremophile halten es hier unten aus,

wie der Pseudoliparis swirei,

der mit rund 8.000 Metern den Tiefenrekord unter den Fischen hält.

Spitze und scharfe, schwarze Steine ziehen an uns vorbei,

während wir auf mehr als 10.000 Meter absinken.

Der letzte Hang liegt vor uns,

ein Graben innerhalb des Marianengrabens.

Sanfte Hänge rahmen ein etwa 1,6 km breites Tal ein.

Wir sind da.

Am tiefsten Punkt, dem Challengertief.

11.000 Meter unter der Meeresoberfläche.

Der Wasserdruck beträgt 1.086 bar.

Wollte man hier schwimmen,

wäre das, als müsste man das Gewicht von 1.846 Elefanten aushalten.

Aber auch hier hat sich das Leben eingerichtet.

Neben Seegurken wuseln hier weiße und hellrosa Flohkrebse

durchs Wasser.

Ihre Größe ist erstaunlich.

Während ihre Verwandten in flacheren Zonen nur wenige cm lang sind,

können die Tieefseeflohkrebse bis zu 30 cm erreichen.

Und es gibt noch etwas, das hier elegant durchs Wasser treibt:

Plastiktüten, die 2018 von Wissenschaftlern entdeckt wurden.

Sogar der entlegenste Ort der Welt

ist nicht vor dem Einfluss der Menschen sicher.

Jetzt gibt es hier für uns nichts mehr zu tun

und der Sauerstoff wird langsam knapp, lasst uns also aufsteigen.

Nach stundenlanger Dunkelheit sehen wir endlich wieder Licht.

Wir erreichen die ruhige Wasseroberfläche.

Die Ozeane sind unfassbar tief,

so tief, dass wir uns das kaum vorstellen können.

Wir müssen einfach versuchen, sie so gut wie möglich zu erhalten,

das sind wir uns und den Generationen,

die nach uns kommen, schuldig.

Schließlich gibt es noch so viel mehr zu entdecken.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2019)


Was verbirgt sich am tiefsten Punkt des Ozeans? What is hidden at the deepest point of the ocean? ¿Qué se esconde en lo más profundo del océano? Que se cache-t-il au point le plus profond de l'océan ? Co kryje się w najgłębszym punkcie oceanu? O que é que se esconde no ponto mais profundo do oceano? Okyanusun en derin noktasında ne gizlidir? 海洋最深处隐藏着什么?

. Die Welt kann uns manchmal ganz schön langweilig vorkommen. . The world can sometimes seem pretty boring to us. . O mundo às vezes pode parecer muito chato para nós. Wir haben alle entlegenen Inseln besucht, We've visited all the remote islands

die Arktis erobert und den Dschungel erforscht. Conquer the arctic and explore the jungle.

Aber einen unerschlossenen Ort gibt es noch: But there is still one untapped place:

Eine nasse, unwirtliche Wüste, bewohnt von mysteriösen Kreaturen, A wet, inhospitable desert inhabited by mysterious creatures,

die in totaler Dunkelheit leben:

Die Tiefsee. Lasst uns abtauchen. The deep sea. let's dive O mar profundo. Vamos mergulhar.

*Intro*

Betrachtet man die schiere Größe der Ozeane, ist es schwer vorstellbar, Considering the sheer size of the oceans, it is hard to imagine

dass sie weniger als 2% der weltweiten Biomasse beherbergen. that they harbor less than 2% of the world biomass.

Und davon leben auch noch 90% nahe an der Oberfläche, And 90% of them still live close to the surface, E 90% deles vivem perto da superfície,

innerhalb der ersten 200 m. within the first 200 m.

Hier beginnen wir unsere Reise.

Hier kann das Licht das Wasser noch durchdringen Here the light can still penetrate the water

und Photosynthese kann betrieben werden. and photosynthesis can be operated.

Phytoplankton,

das sind Aberbillionen von einzelligen Algen und Bakterien,

bildet das Fundament des marinen Ökosystems. forms the foundation of the marine ecosystem.

Von ihm ernährt sich größeres Plankton, Larger plankton feed on it,

von dem sich wiederum größere Arten ernähren. which in turn feeds larger species.

In dieser Tiefe ähnelt der Meeresgrund dem Amazonas-Regenwald. At this depth, the seabed resembles the Amazon rainforest.

Er ist häufig von Korallenriffen, Algen und anderen Meerespflanzen

bedeckt und von zahlreichen Meerestieren bewohnt. and inhabited by numerous marine animals.

Bisher hat der Mensch sich v.a. So far, man has va

diesem angenehmen Teil des Meeres gewidmet: dedicated to this pleasant part of the sea:

Hier wird gefischt, verschmutzt und geforscht. Here is fished, polluted and researched. É aqui que ocorrem a pesca, a poluição e a pesquisa.

Tauchen wir noch weiter ab. Let's dive even further. Vamos mais longe.

Wir bewegen uns vom vertrauten Küstengebiet

in tiefere und entlegene Gewässer, em águas mais profundas e remotas,

bis wir den Kontinentalschelf erreichen

und vor uns den Kontinentalhang sehen,

der uns in die Tiefsee hinab führt.

Mit jedem weiteren Meter an Wasser nimmt das Licht stark ab. With every additional meter of water, the light decreases significantly. A cada metro adicional de água, a luz diminui drasticamente.

Das bedeutet, dass auch die Pflanzen immer weniger werden

und der scheinbar endlose, steile Kontinentalhang

erinnert zunehmend an die Mondoberfläche. increasingly reminiscent of the surface of the moon.

Vor uns erstreckt sich der unendliche, weite Ozean. The endless, vast ocean stretches out before us.

Lassen wir den Hang hinter uns Vamos deixar a encosta para trás

und begeben wir uns in die sogen. Mesopelagial-Zone, and let's go to the so-called. mesopelagial zone, e vamos para o chamado Zona mesopelagial,

das Tor zur Tiefsee.

Je weiter wir nach unten sinken, desto gewaltiger wird der Druck. The further down we sink, the greater the pressure becomes.

Beim tiefsten Geräte-Tauchgang der Menschheit Mankind's deepest scuba dive Durante o mergulho mais profundo em equipamentos conhecidos pelo homem

wurden 332 Meter erreicht.

In dieser Tiefe entspricht der Druck At this depth, the pressure corresponds to

dem von über 200 aufeinander gestapelten Autos. that of over 200 cars stacked on top of each other.

Und damit haben wir erst 3% unserer Reise zurückgelegt. And that means we have only covered 3% of our journey.

Auch wenn diese Zone recht trostlos wirkt, Mesmo que esta zona pareça bastante sombria,

verbringen doch viele Fische und andere Tiere

mindestens die Hälfte ihres Lebens hier unten.

Am Tag bietet das gewaltige, dunkle Wasser Sicherheit vor Räubern During the day, the mighty, dark water offers security from robbers Durante o dia, a imensa água escura oferece proteção contra predadores

und ist ein guter Ort zum Ausruhen. and is a good place to relax. e é um bom lugar para descansar.

Nachts können die Fische dann gefahrloser At night, the fish can then be

in flacheren und futterreichen Zonen nach Nahrung suchen. look for food in shallower and fodder-rich zones. procure comida em áreas mais planas e ricas em forragem.

In dieser Übergangszone zwischen Dämmerung und Dunkelheit Nesta zona de transição entre o crepúsculo e a escuridão

bekommt Licht eine besondere Bedeutung. light takes on a special meaning.

Über 90% der hier beheimateten Arten Mais de 90% das espécies nativas daqui

erzeugen Licht mit Hilfe von biolumineszenten Chemikalien.

Damit können sie sich im schwachen Sonnenlicht verstecken, This allows them to hide in the weak sunlight,

Partner anlocken oder Angreifer verwirren und erschrecken. Attract partners or confuse and frighten attackers.

Oder sie nutzen es zum Jagen.

Eine andere Überlebenstaktik im Dunklen ist Teamwork.

In etwa 700 Meter Tiefe treffen wir auf eine Staatsqualle, At a depth of about 700 meters we encounter a state jellyfish, A uma profundidade de cerca de 700 metros, encontramos uma água-viva do estado,

einen Stock aus hunderten Polypen. a stick of hundreds of polyps.

Sie kann bis zu 50 Meter lang werden, It can grow up to 50 meters long,

ist dabei aber nur so breit wie ein Besenstiel.

Um Beute anzulocken, sendet der Stock To attract prey, the stick sends

ein wunderschönes blaues oder rotes Licht aus.

Jedes Lebewesen, das ihm zu nahe kommt, Every living creature that comes too close,

wird von seinem mit giftigen Nadeln gespickten Tentakelvorhang empfangen is greeted by its tentacled curtain of poisonous needles é recebido por sua cortina de tentáculos cravejada de agulhas venenosas

und getötet.

Aber die meisten Arten, die hier unten leben, But most of the species that live down here,

sind von einer anderen Ressource abhängig: are dependent on another resource:

Meeresschnee, einem weißen, flockigen Partikelstrom, Sea snow, a white, fluffy stream of particles,

der ständig von der Oberfläche auf den Grund sinkt. that constantly sinks from the surface to the bottom.

Er besteht aus toten Tier- und Pflanzenteilen, It consists of dead animal and plant parts,

Ausscheidungen, Krebsschalen, Sand oder Staub. Feces, crab shells, sand or dust. Excrementos, conchas de caranguejo, areia ou poeira.

Auch wenn sich das nicht besonders lecker anhört, Even if that doesn't sound particularly tasty,

diese Flocken sind reich an organischen Substanzen

und ohne sie würden die meisten Lebewesen in der Tiefsee

wohl verhungern.

Hier unten kann man faszinierende Kämpfe beobachten, You can watch fascinating fights down here,

die zwischen zwei ungleichen Feinden ausgetragen werden: fought between two unequal enemies: que são lutados entre dois inimigos desiguais:

Hausgroße Tintenfische werden von Pottwalen gejagt House-sized squid are hunted by sperm whales Lulas do tamanho de uma casa são caçadas por cachalotes

und angegriffen.

Die Tintenfische wehren sich zwar mit aller Kraft, The octopuses fight back with all their might,

haben aber kaum eine Chance.

Zumindest hinterlassen sie bleibende Spuren auf der Haut ihrer Mörder. At least they leave lasting marks on the skin of their killers.

Wir erreichen nun 1000 m,

das ist tiefer als das höchste Bauwerk der Menschheit hoch ist. that is deeper than the tallest building in the world is tall.

Wir müssen jetzt vorsichtig sein.

Das ist das Bathypelagial, hier herrscht absolute Dunkelheit. This is the bathypelagial, where absolute darkness reigns. Este é o batipelagial, a escuridão absoluta reina aqui.

Es ist eine kaum erforschte,

nasse Einöde mit nichts als endlosem, schwarzen Wasser. terreno baldio úmido com nada além de água negra sem fim.

Hier wäre es für Menschen schwieriger zu schwimmen It would be more difficult for people to swim here

als im All spazieren zu gehen. than going for a walk in space.

Es ist extrem schwierig, hier unten Nahrung zu finden,

das Leben musste sich also entsprechend anpassen

und sehr energieeffizient werden.

Wie z.B. der 30 cm lange Vampirtintenfisch, Like the 30 cm long vampire squid, for example,

der bewegungslos durchs Wasser treibt, floating motionless through the water, que vagueia imóvel pela água,

die langen Fangarme weit ausgebreitet. the long tentacles spread wide.

Mit Hilfe von kleinen, steifen Härchen, With the help of small, stiff hairs,

kämmt er Nahrung aus dem Wasser.

Dadurch ist kein aktiver Essensfang nötig und das spart viel Energie. This means that no active catching of food is necessary and that saves a lot of energy. Isso significa que nenhuma captura ativa de alimento é necessária e isso economiza muita energia.

Für Raubfische ist es viel schwieriger, It is much more difficult for predatory fish, É muito mais difícil para peixes predadores

hier unten Nahrung zu finden, denn lebende Beutefische sind rar. to find food down here, because live prey fish are rare.

Die Räuber müssen gleich beim ersten Mal gut zupacken, Os ladrões têm que agarrar a mão da primeira vez,

sonst flüchtet sich die Beute in die Dunkelheit. caso contrário, a presa fugirá para a escuridão.

Deshalb haben viele Tiefsee-Raubfische

oftmals mehrere Reihen von langen, tödlichen Zähnen. often several rows of long, deadly teeth.

Wie der Viperfish, der seine langen Zähne benutzt, Like the viperfish, which uses its long teeth,

um große Beute einzufangen und im ganzen zu verschlingen. to capture large prey and devour it whole. para capturar uma grande presa e devorá-la inteira.

Oder der Kragenhai.

Er kann mit seinem beeindruckenden Gebiss,

aus 300 nach innen gebogenen Zähnen, die Beute unentrinnbar festhalten. of 300 inwardly curved teeth that hold the prey inescapably. de 300 dentes curvados para dentro que seguram a presa inescapavelmente.

Wir sinken noch weiter, bis auf unter 3.800 Meter.

In dieser Tiefe befindet sich das Grab der Titanic. At this depth is the tomb of the Titanic.

Wir sind nun in abyssalen Tiefen. We are now in abyssal depths.

Alles passiert hier in Zeitlupe.

Jedes bisschen Energie zu sparen ist überlebenswichtig. Saving every bit of energy is vital for survival. Economizar toda energia é vital.

Alle Lebewesen treiben bewegungslos im Wasser All living creatures float motionless in the water Todas as coisas vivas flutuam imóveis na água

oder schwimmen mit einer trägen Eleganz. or swim with a languid elegance.

Die Bewohner dieser Zone machen nur dann rasche Bewegungen, The inhabitants of this zone only make rapid movements,

wenn sie in Gefahr sind.

Wie der Dumbo-Oktopus, Como o polvo Dumbo

der mit seinen ohrenähnlichen Flossen paddelt. paddling with its ear-like fins. que rema com suas barbatanas parecidas com orelhas.

Oder der Grenadierfisch, der mit langsamen Schlägen Ou o peixe granadeiro, aquele com batidas lentas

seiner aalähnlichen Schwanzflosse durch das Wasser gleitet. sua barbatana caudal semelhante a uma enguia desliza pela água.

In 4000 Meter Tiefe erreichen wir wieder den Meeresgrund:

Die Abyssal-Ebene.

Sie ist von grauem Schlamm und Steinen bedeckt, It is covered in gray mud and stones,

die mit den letzten Resten des Meeresschnees bestäubt sind. dusted with the last remnants of sea snow. que são polvilhadas com os últimos resquícios da neve do mar.

Letzterer ernährt Tiere wie Seegurken, Garnelen, The latter feeds on animals such as sea cucumbers and shrimps, Este último alimenta animais como pepinos do mar, camarões,

Seeigel und Würmer. Sea urchins and worms. Ouriços-do-mar e vermes.

In manchen Gebieten kann man kleine dunkle Mineralablagerungen In some areas you can see small dark mineral deposits Em algumas áreas, você pode ver pequenos depósitos minerais escuros

auf dem Boden erkennen. reconhecer no chão.

Es handelt sich um Manganknollen. Eles são nódulos de manganês.

Tiefseekorallen und Schwämme nutzen sie, Deep-sea corals and sponges use them, Eles usam corais e esponjas do fundo do mar

um sich am Seeboden zu verankern. para ancorar no fundo do lago.

Obwohl Leben auf dem Tiefseegrund selten ist,

gibt es auch hier unten Oasen.

Dort, wo tektonische Platten auseinanderdriften, Where tectonic plates drift apart, Onde as placas tectônicas se separam

heizt das Magma unter der hier sehr dünnen Erdkruste Meerwasser auf. the magma under the earth's very thin crust here heats up the sea water. O magma sob a crosta muito fina da Terra aquece a água do mar.

Bis zu 400 Grad heiße, dunkle Ströme aus Wasser und Mineralien Até 400 graus quentes, córregos escuros de água e minerais

steigen in komplexen Säulen und Türmen empor. aumento em colunas e torres complexas.

Extremophile Bakterien, Extremophilic bacteria,

die auf unwirtliche Umgebungen spezialisiert sind, which are specialized in inhospitable environments,

wandeln die Mineralien in organische Substanzen um.

Sie bilden die Basis für ganz erstaunliche Ökosysteme. Eles formam a base de ecossistemas incríveis.

Wir tauchen noch weiter ab und erreichen in 6000 Metern Tiefe

den tiefsten Punkt der Abyssal-Ebene. the lowest point of the Abyssal plain.

In den meisten Teilen der Ozeane ist hier Schluss. In most parts of the oceans, this is the end of the line. Na maior parte dos oceanos, isso acaba.

Wollen wir aber den allertiefsten Punkt der Weltmeere erreichen, But if we want to reach the deepest point of the world's oceans, Mas se quisermos chegar ao ponto mais profundo dos oceanos do mundo,

haben wir erst die Hälfte geschafft. we're only halfway through.

Wir erreichen nun die Hadal-Zone, die Unterwelt der Meere. We now reach the Hadal zone, the underworld of the seas.

Sie besteht aus langen, engen Tiefseerinnen, It consists of long, narrow deep-sea channels, Consiste em ravinas longas e estreitas

die nur etwa 0,25% der Ozeane ausmachen

und zu den extremsten Orten der Erde gehören.

Nur Extremophile halten es hier unten aus, Only extremophiles can stand it down here,

wie der Pseudoliparis swirei, like the Pseudoliparis swirei, como o Pseudoliparis swirei,

der mit rund 8.000 Metern den Tiefenrekord unter den Fischen hält.

Spitze und scharfe, schwarze Steine ziehen an uns vorbei, Pointed and sharp, black stones pass us by,

während wir auf mehr als 10.000 Meter absinken.

Der letzte Hang liegt vor uns, The last slope lies ahead of us, A última ladeira está à nossa frente

ein Graben innerhalb des Marianengrabens. uma trincheira dentro da Fossa Mariana.

Sanfte Hänge rahmen ein etwa 1,6 km breites Tal ein. Gentle slopes frame an approximately 1.6 km wide valley.

Wir sind da.

Am tiefsten Punkt, dem Challengertief. At the lowest point, the Challenger low. No ponto mais baixo, o Challenger Low.

11.000 Meter unter der Meeresoberfläche.

Der Wasserdruck beträgt 1.086 bar. The water pressure is 1,086 bar.

Wollte man hier schwimmen, If you wanted to swim here,

wäre das, als müsste man das Gewicht von 1.846 Elefanten aushalten. it would be like having to bear the weight of 1,846 elephants.

Aber auch hier hat sich das Leben eingerichtet. But life has settled in here too. Mas também aqui a vida se acalmou.

Neben Seegurken wuseln hier weiße und hellrosa Flohkrebse In addition to sea cucumbers, white and light pink amphipods scurry about here Além dos pepinos do mar, anfípodes brancos e rosa claro agitam aqui

durchs Wasser.

Ihre Größe ist erstaunlich. Their size is astonishing.

Während ihre Verwandten in flacheren Zonen nur wenige cm lang sind, While their relatives in shallower zones are only a few cm long,

können die Tieefseeflohkrebse bis zu 30 cm erreichen. the deep-sea amphipods can reach up to 30 cm. o camarão de profundidade pode atingir até 30 cm.

Und es gibt noch etwas, das hier elegant durchs Wasser treibt: And there is something else that floats elegantly through the water here:

Plastiktüten, die 2018 von Wissenschaftlern entdeckt wurden. Plastic bags discovered by scientists in 2018.

Sogar der entlegenste Ort der Welt Even the most remote place in the world Mesmo o lugar mais remoto do mundo

ist nicht vor dem Einfluss der Menschen sicher. não está a salvo da influência humana.

Jetzt gibt es hier für uns nichts mehr zu tun

und der Sauerstoff wird langsam knapp, lasst uns also aufsteigen. and the oxygen is running low, so let's ascend.

Nach stundenlanger Dunkelheit sehen wir endlich wieder Licht. After hours of darkness, we finally see light again. Depois de horas de escuridão, finalmente vemos a luz novamente.

Wir erreichen die ruhige Wasseroberfläche.

Die Ozeane sind unfassbar tief, Os oceanos são incrivelmente profundos

so tief, dass wir uns das kaum vorstellen können. so deep that we can hardly imagine it. tão profundo que mal podemos imaginar.

Wir müssen einfach versuchen, sie so gut wie möglich zu erhalten, We simply have to try to preserve them as well as possible,

das sind wir uns und den Generationen,

die nach uns kommen, schuldig. who come after us. que vêm atrás de nós, culpados.

Schließlich gibt es noch so viel mehr zu entdecken. After all, there is so much more to discover. Afinal, há muito mais para descobrir.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2019)