Ist dieser Satz richtig?

“Ich fragte anderes Mädchen ob sie ins Kino gehen wollte”

Ist “anderes” gut geschrieben? Ist der ganze Satz richtig?

Danke!

“Ich fragte ein anderes Mädchen, ob sie ins Kino gehen wollte.”

Bei dem Komma bin ich mir nicht sicher, andere LingQer haben da vermutlich mehr Ahnung als ich. ^^

Ich fragte ein anderes Mädchen, ob sie ins Kino gehen wollte.
Ich fragte ein anderes Mädchen, ob sie ins Kino gehen wolle.

Ein Komma muss eingefügt werden.
“Wolle” anstatt von “wollte” verändert geringfügig die Aussage, ist aber meiner Meinung nach eleganter.
“ins” ist richtig (in + das), “in’s” ist falsch.

Ist korrigiert :slight_smile:
Gehört zwischen “fragte” und “Mädchen” nicht eigentlich “ein”?

doch, das “ein” gehört hinein.

Wie Vera schon geschrieben hat: …“ins Kino gehen wolle” betont mehr die Möglichkeit, und dass ich mir nicht sicher bin, ob das Mädchen es will.

Ich könnte aber auch sagen: Ich fragte ein anderes Mädchen, ob sie mit mir ins Kino gehen will.
Das betont meinem Gefühl nach, dass ICH gehen will und mich freuen würde, wenn das Mädchen mitgeht.

Ups, das “ein” ist mir entfallen. Das kommt davon, wenn man auf dem Handy schreibt. Die Schrift ist einfach zu klein :wink:

Ich habe es oben korrigiert.

Ist es hier “es” statt “sie” nicht nötig?
“Sie” lautet ein bißchen umgangssprachlich, nicht wahr?
Oder irre ich mich?

Geht man streng nach der Grammatik hast Du recht. Im Sprachgebrauch wirst Du jedoch beide Varianten finden, daher habe ich das nicht korrigiert.

Hier das Mädchen --> sie oder es? | Forum – korrekturen.de habe ich gefunden, dass in einigen Fällen sogar der Duden den Wechsel auf “sie” zulässt:
Zitat: “Wird heute ein Pronomen auf Mädchen bezogen, steht gewöhnlich die neutrale Form des Pronomens, d. h., das grammatische Genus ist ausschlaggebend: Das Mädchen, das (nicht: die) ihm die Blumen überreichte, war völlig unbefangen. Was hatte das Mädchen von seinem (nicht: ihrem) Leben? Nur wenn das Pronomen weiter entfernt steht, kommt dem natürlichen Geschlecht entsprechend auch die feminine Form des Pronomens vor: Silke war ein aufgeschlossenes Mädchen, das guten Kontakt zu seinen Kameradinnen fand. Besonders bemühte sie sich auch um ihre Schwester.
© Duden - Richtiges und gutes Deutsch. 5. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].”

Siehe auch hier unter “Sprachsystem”, speziell unter “Sinnkongruenz”: Sagt man: " Das Mädchen mit seiner Puppe, oder das Mädchen mit ihrer Puppe? [Fragen zum Genus (grammatischen Geschlecht)]   —   grammatikfragen.de Dort wird das auch noch mal erörtert.

Anscheinend spreche ich “falsches und schlechtes Deutsch”, gut zu wissen. ^^

Ich sage ebenfalls “Das Mädchen, das”, okay, aber der Satz “Was hatte das Mädchen von seinem Leben ?” klingt für mich schlicht und ergreifend falsch.

@Paule

Lass Dich nicht entmutigen!

Es gibt verschiedene Dinge im Leben,welche nicht nach dem Büchlein laufen.

Sprache ist doch eine Ausdrucksweise unseres Lebens und hat auch mit Gefühlen zu tun.

Theorie und Praxis sind nicht immer gleich!

"Was hatte das Mädchen von ihrem Leben?"tönt für mich auch natürlicher, obwohl es theoretisch falsch ist.

j:-)

1 Like

Ich bin da flexibel :wink: Und so ist die Sprache ja auch. Sprache lebt. Ich würde vermutlich schon die grammatikalisch richtige Form verwenden, aber ich würde die andere akzeptieren und nicht korrigieren. Für mich ist da jede Variante ok.

Die Verwendung des natürlichen Geschlechts wurde vermutlich aus dem Englischen übernommen.

Ich persönlich finde es merkwürdig, dass sich da anscheinend ein paar Leute zusammensetzen und entscheiden, was richtig und falsch ist.

Die Verwendung von Hochdeutsch als “Standardsprache” finde ich ja durchaus sinnvoll, da mir schon Dialekte begegnet sind, die ich selbst als Muttersprachler nicht verstehe (^^), aber im Fall von “ihrem/seinem Leben” fände ich es am logischsten, wenn beide Varianten offiziell richtig wären.

@jolanda

Mein Post kam anscheinend frustrierter rüber, als er gemeint war. Aber danke für die Aufmunterung :slight_smile:

Diese Leute hören sehr wohl, was in der Welt um sie herum vor sich geht, werten das aus und lassen es beispielsweise in den Duden einfließen. Sonst wäre unsere Rechtschreibung und Grammatik ja noch so wie zu Goethes Zeiten. Aber Sprache lebt und wandelt sich. Außerdem sollte man die regionalen Besonderheiten berücksichtigen.

Ich hatte speziell in diesem Fall ein wenig im Internet recherchiert und die meisten Experten sind durchaus offen für beide Varianten. Da zeigen sich eher selbst ernannte Sprachschützer als stur. Kennst Du den Podcast “Sozusagen” vom Bayerischen Rundfunk? Da werden oft solche Themen diskutiert, was ist falsch, was ist richtig, und die Experten sind da viel lässiger und toleranter als die Zuhörer, die wegen irgendwelcher Streitpunkte oder Falschverwendung von Deutsch an diese schreiben.

Hochdeutsch, Duden & Co. finde ich durchaus sinnvoll, wie ich schon sagte.
Vielleicht habe ich ja einfach zu häufig Kontakt mit “Sprachschützern”. ^^

Der Podcast klingt ganz interessant, danke für den Tipp.

Vielen Dank für die Erklärung für die Nicht-Muttersprachlerin :slight_smile:
Für mich selbst ist “sie” in dieser Situation auch normal, aber ich wollte Muttersprachler-Meinungen hören, was sagen sie, d.h. Sie alle.
Noch mal vilen Dank :slight_smile:

@Paule

Mir geht es wie dir. “Was hatte das Mädchen von seinem Leben” klingt komisch, und deshalb sage ich weiterhin “Was hatte das Mädchen von ihrem Leben”. Letztendlich entwickelt sich Sprache mit den Menschen, die sie benutzen, und man muss sich ja allgemein nicht an alle Regeln halten, die einem im Leben so vorgegeben werden.

Bereits auf der Grundschule in den 50er Jahren durften wir beide Formen benutzen, wir mussten nur zeigen, dass wir auch die offizielle Version beherrschten… Ein Mädchen musste sich oft von den männlichen Mitschülern sagen lassen, es hätte nichts zu sagen…