Eine Lücke in 'ober'?

Ich glaube, dass es muss ‘ob er’ statt ‘ober’ sein, oder?

  •     Aha, so. Ok. Und vielleicht der Schwarzwald ist auch ein Nationalpark, oder nicht?
    
  •     Weiß ich nicht, ober diesen offiziellen Status hat.
    

Du hast Recht. Ich werde diesen Tipfehler sofort korrigieren.

“Und vielleicht der Schwarzwald ist auch ein Nationalpark, oder nicht?”
Dieser Satz ist leider auch nicht korrekt. Die Wortreihenfolge ist falsch.

Grammatikalisch richtig wären zum Beispiel:
“Und vielleicht ist der Schwarzwald auch ein Nationalpark, oder nicht?” oder
“Ist der Schwarzwald vielleicht auch ein Nationalpark?” oder
“Ist vielleicht der Schwarzwald auch ein Nationalpark?”

Von meinem Sprachgefühl her würde ich das “Und” weglassen und ebenso das “oder nicht”.

Vera, danke für die Bemerkung. Ich habe die Korrekturen gemacht.
Aber du musst auch in Betracht ziehen, dass das ein Gespräch ist, kein geschriebener Text.
Und wir alle können sogar in unseren Muttersprachen im spontanen Gespräch viele kleine falsche Einzelheiten hineinstellen.
Und dieses Wort “vielleicht” - “maybe”- “может быть” ist mein “Lieblingslinker” in allen Sprachen wie bei anderen vielleicht (wieder!) - “eben,” “so zu sagen”, “sagen wir so” und ähnliche Linker-Wörter.

Hallo Evgueny, sicher ist das ein Gespräch. Richtig ist, dass auch Muttersprachler Fehler machen, vor allem bei langen, verschachtelten Sätzen, aber diesen Fehler würde sicher kein Muttersprachler machen. Die Fehler von Muttersprachlern sind von der Anzahl her deutlich geringer und weniger gravierend.

Das Wort “vielleicht” als Verbindungswort zu benutzen mag in anderen Sprachen gut funktionieren, im Deutschen klingt es leider sehr unnatürlich. Das verrät sofort, dass man kein Muttersprachler ist, sondern das aus einer anderen Sprache kennt. Ebenso die Verstärkung “oder nicht” am Ende. Ein “oder” reicht hier vollkommen aus.

Das Problem welches ich sehe ist, dass Deutschlernende diese Eigenheiten von Dir übernehmen und denken, dass wäre deutsche Umgangssprache. Ich persönlich als Lernender würde Lektionen von Muttersprachlern bevorzugen, um dieses Problem sowie die Probleme der Aussprache und des Sprachrhythmuses zu vermeiden.

Das sind keine Tippfehler.

@Vera
Ich bewundere Deine Geduld und Ausdauer!

Auf das Thema "Muttersprachler"wurde schon mehrfach hingewiesen.
Da es immer wieder neue Lernende gibt,ist es nötig, sie darauf aufmerksam zu machen!

Vera beschreibt die Sachlage sehr treffend:
“Das Problem welches ich sehe ist, dass Deutschlernende diese Eigenheiten von Dir übernehmen und denken, dass wäre deutsche Umgangssprache. Ich persönlich als Lernender würde Lektionen von Muttersprachlern bevorzugen, um dieses Problem sowie die Probleme der Aussprache und des Sprachrhythmuses zu vermeiden.”

Auch Steve hat sich vor einiger Zeit klar dazu geäussert.
Damals ging es vor allem um Text Verbesserungen, welche oft schlimmer waren, als der Ursprungstext.

@Vera, Danke für eine ausführliche Erklärung deiner Position.
Ich bin immer begeistert für deine interessanten Lektionen und ich ich empfehle sie vielen meinen Studenten.
Aber die Frage über die Muttersprachler und Nicht-Muttersprachler in der Unterrichtung der Fremdsprache ist unser alter Streit.
Ich verstehe einfach nicht, warum du (und Jolanda) so unversöhnlich mit den fremden Lehrerrn, die ihre Sprache zu unterrichten versuchen. Obwohl ich wegen meiner Herkunft nicht ganz fremd der deutschen Sprache bin, ist das ganz nicht so wichtig, welche Nationalität diese Lehrer der Fremdsprachen haben.
Ich bin dankbar den Millionen der fremden Lehrer in der ganzen Welt, die Russisch oder andere Fremdsprachen unterrichten. Sie machen die Studenten bekannt mit neuen Sprachen und neuen Kulturen. Sie sind richtige Kulturträger, dier einer große Rolle in der Frerundschaft zwischen den Völkern haben. Und ihre Lektionen, ihre Stunden der Fremdsprachen sind den Studenten von großem Nutzen, wenn sie sogar in ihren Lektionen ein paar Sätze falsch verwenden.
Was meine Lektionen hier betrifft, so schreibe ich die meisten selber, aber dann werden sie von Muttersprachlern korrigiert, wenn es nötig ist. Und nur nach der Prüfung nehmen wir sie auf. In Gesprächen und Interviews versuche ich nur 15% mit meinen Fragen Platz zu nehmen, und 85% sprechen meine deutschen oder österreichischen Muttersprachler. Wenn ich sogar 5% falsche Redewendungen in meinen Fragen verwende oder falschen Akzent stelle, macht das nur 1 bis 2% zusammen - ich glaube nicht, dass diese 2% so stark die Lernenden beeinflussen können.
Ich bin krank, so kann ich nicht weiter schreiben, aber wie früher sind deine Anmerkungen für mich sehr wertvoll; Vera.

Hallo Evgueny,

erstmal wünsche ich Dir gute Besserung. Ich weiß, wie schlimm es ist, krank zu sein. Ich selber schreibe ja auch nicht mehr so viel, weil ich unter den Nachwirkungen meiner Erkrankung lange gelitten habe und jetzt andere Probleme dazugekommen sind.

Ich wollte hier eigentlich nicht so ausholen, aber Deine Antworten auf meine Einwände zeigen mir, dass Du das wohl weiter diskutieren möchtest.

Du schreibst, dass Dir aufgrund Deiner Herkunft die deutsche Sprache nicht fremd ist. Aber Du machst nicht weniger oder vielleicht sogar mehr Fehler als meine Arbeitskollegin, die Deutsch erst gelernt hat, als sie vor 15 Jahren aus Russland nach Deutschland gekommen ist. Von einem Vorteil kann hier also keine Rede sein. Leider ist es so, dass Du trotz deiner guten Grammatikkenntnisse und Deines enormen Wortschatzes noch sehr viele Fehler machst. Das habe ich leider schon oft bei Korrekturen im Exchange gesehen und im obigen Beitrag ist es genauso. Dort sind nur insgesamt 3 Sätze fehlerfrei und diese sind auch noch sehr kurz.

Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, dass Du Leuten beim Deutsch lernen hilfst. Ich kann mir vorstellen, dass Du besonders Leuten gut helfen kannst, die ebenfalls Russisch als Muttersprache haben. Aber es sollte Dir und dem Lernenden bewusst sein, dass Du noch viele Fehler machst. Dein Wortschatz beeindruckt mich immer wieder, aber auch hier gibt es immer wieder das Problem, dass Du Ausdrücke verwendest, die nicht natürlich (also unpassend) oder veraltet sind.

Ich finde es toll, wenn jemand Lektionen erstellt. Ich weiß, wie viel Arbeit das macht und wie viel Engagement man braucht. Aber es sollte klar sein, dass man das in seiner Muttersprache am besten kann. Ich würde auch keine frei gesprochenen Beiträge in Englisch erstellen, obwohl ich das mittlerweile ganz gut spreche. Die von Muttersprachlern gesprochenen und korrigierten Lektionen nehme ich hierbei aus. Aber gerade in den Anfängerdialogen sprichst Du oft deutlich mehr als die von Dir genannten 15%. Das sollte auch gar keine Frage der Mathematik sein. Es sollte selbstverständlich sein, dass Lektionen für Lernende, und insbesondere für Anfänger, möglichst fehlerfrei und korrekt gesprochen sein sollten.

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