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2021 Tagesschau, tagesschau Sendung vom 17.02.2021, 17:00 Uhr - Britische Virus-Mutation verbreitet sich schnell

tagesschau Sendung vom 17.02.2021, 17:00 Uhr - Britische Virus-Mutation verbreitet sich schnell

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Der Kampf gegen die Corona-Mutationen

ist in den Mittelpunkt gerückt.

Je schneller sich diese ausbreiten,

umso mehr Tempo

ist bei der Impfstrategie gefragt.

Gesundheitsminister Spahn berichtete,

die Mutationen hätten inzwischen

einen Anteil von 23 Prozent

an den gemeldeten Infektionen.

Zugleich wies er Zweifel

am AstraZeneca-Impfstoff zurück.

Knapp 740.000 Dosen des Mittels

wurden bisher ausgeliefert.

Hier wird der Impfstoff

von AstraZeneca

vorerst nicht mehr verimpft:

Personal des Klinikums Emden

zeigte auffällige Beschwerden.

Der Landkreis stoppte den Einsatz.

Damit ist zusätzlich

zur Impfbeschränkung für Ältere

der AstraZeneca-Impfstoff

erneut in der Diskussion.

Wegen Unterschieden

in der Wirksamkeit

fordert der Weltärztepräsident

Konsequenzen.

Diese Diskussion

kriegen wir nicht mehr weg.

Mein Vorschlag geht dahin:

Die Risikogruppe zwei jetzt

mit diesem Impfstoff zu impfen

und den hochwirksamen Impfstoff

für Risikogruppe eins zu behalten.

Neben alten Menschen bekämen

auch beruflich exponierte Gruppen

den AstraZeneca-Impfstoff nicht mehr.

Der Gesundheitsminister

sieht Gefahren für den Impferfolg.

Wir müssen aufpassen,

dass wir uns als Gesellschaft

da nicht in was reinreden.

Und ein wirksames Instrument,

eine Impfung mit einem zugelassenem

Impfstoff, infrage stellen.

Stärkere Vorgaben, welcher Impfstoff

wo und wie breit eingesetzt wird,

könnten aus Sicht der Opposition

helfen.

Die Grünen fordern

einen genaueren Impfplan.

Wichtig ist,

dass wir den Impfstoff nicht

bei allen gleichzeitig verimpfen.

Sondern gestaffelt, sodass es

bei normalen Impfreaktionen

auch die Möglichkeit gibt,

sich ein, zwei Tage zu erholen.

Derweil wachsen die Erwartungen

in die Schnelltests.

Der Gesundheitsminister will diese

ab März zur Verfügung stellen.

Der Koalitionspartner SPD

formuliert Forderungen

für einen gezielten Einsatz.

Regelmäßige Testung

in Schulen und in Betrieben

plus bei Symptomen

Schnelltests durch jeden Einzelnen.

Dazu sollten Tests

für Bürger kostenlos sein

oder zumindest stark subventioniert.

Finanzminister Scholz sagte

eine mögliche Kostenübernahme

durch den Bund zu.

Die Corona-Impfungen liefen

in Deutschland eher schleppend an.

Bis heute erhielten

laut Robert Koch-Institut

2.896.000 Menschen eine Erstimpfung,

also 3,5 Prozent der Bevölkerung.

Die EU musste sich für ihre Strategie

bei der Impfstoffbeschaffung

viel Kritik anhören.

Kommissionspräsidentin von der Leyen

stellte heute Besserung in Aussicht.

Sie teilte mit,

dass sich die EU 300 Millionen Dosen

des Moderna-Impfstoffs gesichert hat.

Zudem sollen Genehmigungsverfahren

und Produktion beschleunigt werden.

Die Impfkampagnen der EU-Staaten

liefen wegen Produktionsengpässen

bislang nur schleppend an.

Budapest bekommt

den Impfstoff Vero aus China -

die erste Lieferung von

fünf Millionen bestellten Impf-Dosen.

Zum zweiten Mal schert das Land aus

aus der europäischen

Impfstoffstrategie.

Ungarn nutzt auch

den russischen Impfstoff Sputnik.

Beide haben keine Zulassung durch

die Europäische Arzneimittelagentur.

Die Zulassungsverfahren der EMA

sollen beschleunigt werden.

Damit reagiert die EU auf die Kritik

an ihrem Impfstoff-Management.

Wir brauchen für künftige Impfstoffe

und deren schnelle Zulassung

moderne und

vorhersehbare Prozeduren.

Die den Bürgern das Gefühl

von Sicherheit und Vertrauen geben.

Die EU-Kommission

bestätigt auch eine Lieferung

von bis zu 300 Millionen Impf-Dosen

des Herstellers Moderna.

Und Impfstoff-Produzenten sollen in

einem Netzwerk mit Wissenschaftlern,

Biotech-Unternehmen und Behörden

zusammenarbeiten.

Das Ziel:

Genomsequenzierung.

Um die verschiedenen Varianten

zu identifizieren.

Wir müssen viel

über die Facetten des Virus wissen,

um dagegen vorzugehen.

Die Wissenschaft

muss die Impfstoffe anpassen.

Es braucht Forschung

und klinische Tests.

An den Plänen gibt es Kritik,

auch von den Grünen.

Es fehle ein Plan

zur Freigabe von Patenten,

um die Impfstoff-Produktion

ausweiten zu können.

Keine vollen Hallen,

Stammtisch daheim statt Bierzelt:

Wegen Corona

findet der politische Aschermittwoch

zum ersten Mal nur online statt.

Nicht nur die Form

des Polit-Spektakels

stand im Zeichen der Pandemie.

Sieben Monate vor der Bundestagswahl

knöpften sich die Parteien auch

die Corona-Politik

der Bundesregierung vor.

Es wurde kräftig ausgeteilt.

Kein Publikum, kein Bierzeltlärm,

stattdessen Botschaften

aus dem Bühnen-Wohnzimmer.

CSU-Chef Söder spricht in Passau

vor allem über Corona.

Doch es ist

politischer Aschermittwoch:

Da kriegen auch die Grünen

als politischer Gegner sein Fett ab.

Wenn sie in der Regierung sind,

sind sie wie alle anderen.

Grüne fällen Bäume, teeren Straßen

und fahren große Autos.

Wenn die Grünen regieren,

dann wechseln sie die Farbe.

Zugeschaltet ist der neue CDU-Chef.

Laschet lobt Söder,

die CSU und Bayern.

Zur Kanzlerkandidatenfrage

nur Verbindendes:

Wenn CDU und CSU so eng

beieinander stehen wie im Moment,

dann werden wir dieses Wahljahr

für Deutschland gemeinsam bestehen.

Die AfD nimmt Söder aufs Korn,

verspottet ihn als Chef einer

christlich-sozialistischen Union.

Söder hielt noch 2019 eine Koalition

mit den Grünen für abwegig.

Heute kann er nicht schnell genug

den Steigbügelhalter

für das grüne Utopia spielen.

Die Grünen scheinen

des Parteienstreits enthoben,

sehen auf die nächste Regierung

staatspolitische Aufgaben zukommen.

In Zeiten globaler Beschleunigung

und des Wettbewerbs mit Autokratien,

in denen externe Schocks schnelles,

und entschiedenes Handeln erfordern:

Da muss Demokratie die Kunst

des schnellen Handelns werden.

SPD-Kanzlerkandidat Scholz

demonstriert Gelassenheit,

sieht seine Partei gut aufgestellt

für den Wahlkampf.

Die SPD ist geschlossen.

Die SPD hat einen Kanzlerkandidaten.

Die SPD hat

einen Plan für die Zukunft.

Alle anderen arbeiten noch an allem.

FDP-Chef Lindner

tritt für eine andere Politik ein.

Die Bundestagswahl im September

sei eine Zäsur, ein Epochenwechsel,

nach 16 Jahren Merkel.

Wir wollen eine andere,

eine Politik nach der Ära Merkel:

Wo wir neue inhaltliche Schwerpunkte

definieren, Defizite beseitigen,

die sich in der Pandemie zeigten.

Die Notwendigkeit

eines Systemwechsels sieht die Linke.

Es gibt Geld wie Heu in diesem Land,

aber es ist sehr ungerecht verteilt.

Die wachsenden Unterschiede

zwischen Arm und Reich zeigten,

dass die Gesellschaft

anders organisiert werden müsse.

Kooperation statt Konfrontation

erhofft sich die NATO

von der neuen US-Führung.

Erster Test ist das Treffen

der NATO-Verteidigungsminister.

Beraten wird über den Abzug

der Truppen aus Afghanistan.

Bisher ist vereinbart,

dass 10.000 internationale Soldaten

bis Ende April das Land verlassen.

Doch der Termin wackelt.

Verteidigungsministerin

Kramp-Karrenbauer

warnte vor einer erhöhten Bedrohung.

Mit ihm soll wieder

in kollegialerer Ton

in die NATO einziehen:

Lloyd J. Austin (67), Ex-General

und neuer US-Verteidigungsminister.

Während Donald Trump das Bündnis

als obsolet bezeichnet hatte,

sendet Austin eine andere Botschaft:

Wir glauben an die NATO.

Die erste wichtige Frage nun:

Wie geht es weiter in Afghanistan?

Trump hatte

mit den Taliban vereinbart,

die US-Soldaten abzuziehen.

Doch ohne Schutz der Amerikaner

wäre das nicht möglich:

Rund 10.000 NATO-Soldaten bilden

afghanische Sicherheitskräfte aus.

Ein NATO-Abzug könnte das Ende

des Friedensprozesses bedeuten,

und dass die Taliban

wieder das Kommando übernehmen.

Wir haben mit dem Einsatz

dieser Kräfte erreicht,

dass ein Friedensprozess

in Gang gekommen ist.

Die Verhandlungen sind aber

noch nicht so abgeschlossen,

dass die Truppen

Afghanistan verlassen können.

Die Taliban bestehen

auf dem vereinbarten Abzug

der ausländischen Truppen

bis Ende April.

Sie drohen sonst mit neuen Angriffen.

Zu Dorothee Holz

in die Frankfurter Börse.

Gute Nachrichten kommen aus den USA.

Dort stieg der Konsum

offenbar enorm an, was bedeutet das?

Das bedeutet,

dass die Konjunkturprogramme wirken.

Die Regierung

setzt auf Direkthilfen.

Im Januar

bekamen die meisten Amerikaner

einen Scheck über 600 Dollar.

Das hat

zu einem Konsumrausch geführt.

Davon kann der Einzelhandel hier

nur träumen.

Die Aussichten sind rosig,

weil weitere Konjunkturspritzen

winken.

Die US-Wirtschaft könnte

die Wirtschaft in der Eurozone

deutlich abhängen.

Die deutsche Exportwirtschaft

könnte vom US-Wachstum profitieren.

Die Anleger

sind heute aber nicht im Kaufrausch:

Auch die US-Börsen

treten auf die Bremse.

Vielen Dank, Dorothee Holz.

In Spanien

protestierten Tausende Menschen

gegen die Inhaftierung

eines katalanischen Musikers.

Es kam zu Ausschreitungen

mit Verletzten.

Die Unterstützer des Rappers

fordern seine Freilassung.

Auch 200 Künstler

unterschrieben eine Petition,

darunter Regisseur Pedro Almodovar

und Schauspieler Javier Bardem.

Pablo Hasel war wegen Beleidigung der

Monarchie und Gewaltverherrlichung

zu neun Monaten Gefängnis

verurteilt worden.

Die Proteste in Myanmar

gegen den Putsch der Armee

bekommen immer mehr Zulauf.

In mehreren Städten des Landes

protestierten Zehntausende

gegen die Absetzung der bisherigen

De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi.

Mit Sit-ins und

vorgetäuschten Autopannen

wurden Straßen

für Polizei und Militär blockiert.

Die Sicherheitskräfte

setzten Wasserwerfer ein.

Seit Beginn der Proteste wurden

laut Menschenrechtsorganisationen

etwa 450 Menschen festgenommen.

Mehr als 40 Jahre herrschte

der Diktator Gaddafi über Libyen,

bis 2011 der Arabische Frühling

auch das Land erfasste.

Viele Hoffnungen

schwangen damals mit.

Monatelange Kämpfe folgten,

Gaddafi wurde abgesetzt und getötet.

Doch bis heute leiden die Menschen

unter den Folgen des Bürgerkriegs.

Auch in Misrata,

damals eine Hochburg der Rebellen.

Wenn sie die Videos von damals

anschauen, kommt Stolz auf.

Vor zehn Jahren kämpften sie

in Misrata gegen Gaddafi

und für ein besseres Libyen.

Ihre Bilanz heute fällt gemischt aus.

Die Revolution war ein Erfolg,

auch wenn Menschen zu Tode kamen,

Blut floss.

Aber Politiker

und ideologische Grabenkämpfe

haben den Triumph zunichte gemacht.

Am 17. Februar 2011

ziehen in mehreren Städten Libyens

Zehntausende auf die Straße

gegen Langzeitdiktator Gaddafi.

Der lässt die Sicherheitskräfte

brutal zurückschlagen.

Die NATO unterstützt die Rebellen

aus der Luft.

Gaddafi ergreift die Flucht,

wird gefasst und getötet.

Der Staat driftet ins Chaos ab.

Rivalisierende Milizen

bekriegen sich.

Wahlen führen

zu keinen stabilen Regierungen.

Im Osten

greift General Haftar nach der Macht.

Seine Offensive auf Tripolis

scheitert.

Nach einem Waffenstillstand

soll eine neue Einheitsregierung

Wahlen im Dezember vorbereiten.

Experten sehen Grund zu Optimismus.

Es gibt klare Signale,

dass die Politiker verstanden haben:

Man muss

den Reichtum im Land nutzen.

Libyen hat

die größten Erdölreserven Afrikas.

Sonst verliert man

den Rückhalt der Bevölkerung.

Misrata wurde für den Jahrestag

feierlich geschmückt.

In der Hoffnung

auf ein besseres Libyen.

Er ist der höchste

und aktivste Vulkan Europas:

Der Ätna auf Sizilien.

In unregelmäßigen Abständen

liefert er spektakuläre Bilder -

so wie gestern.

Aufnahmen im Zeitraffer zeigen,

wie nach der Explosion Lavafontänen

und später Dampf- und Aschewolken

aus dem Krater schießen.

Laut Experten bestand für die Dörfer

in der Umgebung keine Gefahr.

Menschen wurden nicht verletzt.

Die Wetteraussichten:

Morgen nach örtlichem Nebel

teils aufgelockert, teils bewölkt

und meist trocken.

Hier geht es weiter mit Brisant.

Um 20 Uhr haben wir

eine neue tagesschau für Sie.

Ihnen noch einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau Sendung vom 17.02.2021, 17:00 Uhr - Britische Virus-Mutation verbreitet sich schnell tagesschau Sendung vom 17.02.2021, 17:00 Uhr - British virus mutation spreads rapidly

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Der Kampf gegen die Corona-Mutationen

ist in den Mittelpunkt gerückt.

Je schneller sich diese ausbreiten,

umso mehr Tempo

ist bei der Impfstrategie gefragt.

Gesundheitsminister Spahn berichtete,

die Mutationen hätten inzwischen

einen Anteil von 23 Prozent

an den gemeldeten Infektionen.

Zugleich wies er Zweifel

am AstraZeneca-Impfstoff zurück.

Knapp 740.000 Dosen des Mittels

wurden bisher ausgeliefert.

Hier wird der Impfstoff

von AstraZeneca

vorerst nicht mehr verimpft:

Personal des Klinikums Emden

zeigte auffällige Beschwerden.

Der Landkreis stoppte den Einsatz.

Damit ist zusätzlich

zur Impfbeschränkung für Ältere

der AstraZeneca-Impfstoff

erneut in der Diskussion.

Wegen Unterschieden

in der Wirksamkeit

fordert der Weltärztepräsident

Konsequenzen.

Diese Diskussion

kriegen wir nicht mehr weg.

Mein Vorschlag geht dahin:

Die Risikogruppe zwei jetzt

mit diesem Impfstoff zu impfen

und den hochwirksamen Impfstoff

für Risikogruppe eins zu behalten.

Neben alten Menschen bekämen

auch beruflich exponierte Gruppen

den AstraZeneca-Impfstoff nicht mehr.

Der Gesundheitsminister

sieht Gefahren für den Impferfolg.

Wir müssen aufpassen,

dass wir uns als Gesellschaft

da nicht in was reinreden.

Und ein wirksames Instrument,

eine Impfung mit einem zugelassenem

Impfstoff, infrage stellen.

Stärkere Vorgaben, welcher Impfstoff

wo und wie breit eingesetzt wird,

könnten aus Sicht der Opposition

helfen.

Die Grünen fordern

einen genaueren Impfplan.

Wichtig ist,

dass wir den Impfstoff nicht

bei allen gleichzeitig verimpfen.

Sondern gestaffelt, sodass es

bei normalen Impfreaktionen

auch die Möglichkeit gibt,

sich ein, zwei Tage zu erholen.

Derweil wachsen die Erwartungen

in die Schnelltests.

Der Gesundheitsminister will diese

ab März zur Verfügung stellen.

Der Koalitionspartner SPD

formuliert Forderungen

für einen gezielten Einsatz.

Regelmäßige Testung

in Schulen und in Betrieben

plus bei Symptomen

Schnelltests durch jeden Einzelnen.

Dazu sollten Tests

für Bürger kostenlos sein

oder zumindest stark subventioniert.

Finanzminister Scholz sagte

eine mögliche Kostenübernahme

durch den Bund zu.

Die Corona-Impfungen liefen

in Deutschland eher schleppend an.

Bis heute erhielten

laut Robert Koch-Institut

2.896.000 Menschen eine Erstimpfung,

also 3,5 Prozent der Bevölkerung.

Die EU musste sich für ihre Strategie

bei der Impfstoffbeschaffung

viel Kritik anhören.

Kommissionspräsidentin von der Leyen

stellte heute Besserung in Aussicht.

Sie teilte mit,

dass sich die EU 300 Millionen Dosen

des Moderna-Impfstoffs gesichert hat.

Zudem sollen Genehmigungsverfahren

und Produktion beschleunigt werden.

Die Impfkampagnen der EU-Staaten

liefen wegen Produktionsengpässen

bislang nur schleppend an.

Budapest bekommt

den Impfstoff Vero aus China -

die erste Lieferung von

fünf Millionen bestellten Impf-Dosen.

Zum zweiten Mal schert das Land aus

aus der europäischen

Impfstoffstrategie.

Ungarn nutzt auch

den russischen Impfstoff Sputnik.

Beide haben keine Zulassung durch

die Europäische Arzneimittelagentur.

Die Zulassungsverfahren der EMA

sollen beschleunigt werden.

Damit reagiert die EU auf die Kritik

an ihrem Impfstoff-Management.

Wir brauchen für künftige Impfstoffe

und deren schnelle Zulassung

moderne und

vorhersehbare Prozeduren.

Die den Bürgern das Gefühl

von Sicherheit und Vertrauen geben.

Die EU-Kommission

bestätigt auch eine Lieferung

von bis zu 300 Millionen Impf-Dosen

des Herstellers Moderna.

Und Impfstoff-Produzenten sollen in

einem Netzwerk mit Wissenschaftlern,

Biotech-Unternehmen und Behörden

zusammenarbeiten.

Das Ziel:

Genomsequenzierung.

Um die verschiedenen Varianten

zu identifizieren.

Wir müssen viel

über die Facetten des Virus wissen,

um dagegen vorzugehen.

Die Wissenschaft

muss die Impfstoffe anpassen.

Es braucht Forschung

und klinische Tests.

An den Plänen gibt es Kritik,

auch von den Grünen.

Es fehle ein Plan

zur Freigabe von Patenten,

um die Impfstoff-Produktion

ausweiten zu können.

Keine vollen Hallen,

Stammtisch daheim statt Bierzelt:

Wegen Corona

findet der politische Aschermittwoch

zum ersten Mal nur online statt.

Nicht nur die Form

des Polit-Spektakels

stand im Zeichen der Pandemie.

Sieben Monate vor der Bundestagswahl

knöpften sich die Parteien auch

die Corona-Politik

der Bundesregierung vor.

Es wurde kräftig ausgeteilt.

Kein Publikum, kein Bierzeltlärm,

stattdessen Botschaften

aus dem Bühnen-Wohnzimmer.

CSU-Chef Söder spricht in Passau

vor allem über Corona.

Doch es ist

politischer Aschermittwoch:

Da kriegen auch die Grünen

als politischer Gegner sein Fett ab.

Wenn sie in der Regierung sind,

sind sie wie alle anderen.

Grüne fällen Bäume, teeren Straßen

und fahren große Autos.

Wenn die Grünen regieren,

dann wechseln sie die Farbe.

Zugeschaltet ist der neue CDU-Chef.

Laschet lobt Söder,

die CSU und Bayern.

Zur Kanzlerkandidatenfrage

nur Verbindendes:

Wenn CDU und CSU so eng

beieinander stehen wie im Moment,

dann werden wir dieses Wahljahr

für Deutschland gemeinsam bestehen.

Die AfD nimmt Söder aufs Korn,

verspottet ihn als Chef einer

christlich-sozialistischen Union.

Söder hielt noch 2019 eine Koalition

mit den Grünen für abwegig.

Heute kann er nicht schnell genug

den Steigbügelhalter

für das grüne Utopia spielen.

Die Grünen scheinen

des Parteienstreits enthoben,

sehen auf die nächste Regierung

staatspolitische Aufgaben zukommen.

In Zeiten globaler Beschleunigung

und des Wettbewerbs mit Autokratien,

in denen externe Schocks schnelles,

und entschiedenes Handeln erfordern:

Da muss Demokratie die Kunst

des schnellen Handelns werden.

SPD-Kanzlerkandidat Scholz

demonstriert Gelassenheit,

sieht seine Partei gut aufgestellt

für den Wahlkampf.

Die SPD ist geschlossen.

Die SPD hat einen Kanzlerkandidaten.

Die SPD hat

einen Plan für die Zukunft.

Alle anderen arbeiten noch an allem.

FDP-Chef Lindner

tritt für eine andere Politik ein.

Die Bundestagswahl im September

sei eine Zäsur, ein Epochenwechsel,

nach 16 Jahren Merkel.

Wir wollen eine andere,

eine Politik nach der Ära Merkel:

Wo wir neue inhaltliche Schwerpunkte

definieren, Defizite beseitigen,

die sich in der Pandemie zeigten.

Die Notwendigkeit

eines Systemwechsels sieht die Linke.

Es gibt Geld wie Heu in diesem Land,

aber es ist sehr ungerecht verteilt.

Die wachsenden Unterschiede

zwischen Arm und Reich zeigten,

dass die Gesellschaft

anders organisiert werden müsse.

Kooperation statt Konfrontation

erhofft sich die NATO

von der neuen US-Führung.

Erster Test ist das Treffen

der NATO-Verteidigungsminister.

Beraten wird über den Abzug

der Truppen aus Afghanistan.

Bisher ist vereinbart,

dass 10.000 internationale Soldaten

bis Ende April das Land verlassen.

Doch der Termin wackelt.

Verteidigungsministerin

Kramp-Karrenbauer

warnte vor einer erhöhten Bedrohung.

Mit ihm soll wieder

in kollegialerer Ton

in die NATO einziehen:

Lloyd J. Austin (67), Ex-General

und neuer US-Verteidigungsminister.

Während Donald Trump das Bündnis

als obsolet bezeichnet hatte,

sendet Austin eine andere Botschaft:

Wir glauben an die NATO.

Die erste wichtige Frage nun:

Wie geht es weiter in Afghanistan?

Trump hatte

mit den Taliban vereinbart,

die US-Soldaten abzuziehen.

Doch ohne Schutz der Amerikaner

wäre das nicht möglich:

Rund 10.000 NATO-Soldaten bilden

afghanische Sicherheitskräfte aus.

Ein NATO-Abzug könnte das Ende

des Friedensprozesses bedeuten,

und dass die Taliban

wieder das Kommando übernehmen.

Wir haben mit dem Einsatz

dieser Kräfte erreicht,

dass ein Friedensprozess

in Gang gekommen ist.

Die Verhandlungen sind aber

noch nicht so abgeschlossen,

dass die Truppen

Afghanistan verlassen können.

Die Taliban bestehen

auf dem vereinbarten Abzug

der ausländischen Truppen

bis Ende April.

Sie drohen sonst mit neuen Angriffen.

Zu Dorothee Holz

in die Frankfurter Börse.

Gute Nachrichten kommen aus den USA.

Dort stieg der Konsum

offenbar enorm an, was bedeutet das?

Das bedeutet,

dass die Konjunkturprogramme wirken.

Die Regierung

setzt auf Direkthilfen.

Im Januar

bekamen die meisten Amerikaner

einen Scheck über 600 Dollar.

Das hat

zu einem Konsumrausch geführt.

Davon kann der Einzelhandel hier

nur träumen.

Die Aussichten sind rosig,

weil weitere Konjunkturspritzen

winken.

Die US-Wirtschaft könnte

die Wirtschaft in der Eurozone

deutlich abhängen.

Die deutsche Exportwirtschaft

könnte vom US-Wachstum profitieren.

Die Anleger

sind heute aber nicht im Kaufrausch:

Auch die US-Börsen

treten auf die Bremse.

Vielen Dank, Dorothee Holz.

In Spanien

protestierten Tausende Menschen

gegen die Inhaftierung

eines katalanischen Musikers.

Es kam zu Ausschreitungen

mit Verletzten.

Die Unterstützer des Rappers

fordern seine Freilassung.

Auch 200 Künstler

unterschrieben eine Petition,

darunter Regisseur Pedro Almodovar

und Schauspieler Javier Bardem.

Pablo Hasel war wegen Beleidigung der

Monarchie und Gewaltverherrlichung

zu neun Monaten Gefängnis

verurteilt worden.

Die Proteste in Myanmar

gegen den Putsch der Armee

bekommen immer mehr Zulauf.

In mehreren Städten des Landes

protestierten Zehntausende

gegen die Absetzung der bisherigen

De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi.

Mit Sit-ins und

vorgetäuschten Autopannen

wurden Straßen

für Polizei und Militär blockiert.

Die Sicherheitskräfte

setzten Wasserwerfer ein.

Seit Beginn der Proteste wurden

laut Menschenrechtsorganisationen

etwa 450 Menschen festgenommen.

Mehr als 40 Jahre herrschte

der Diktator Gaddafi über Libyen,

bis 2011 der Arabische Frühling

auch das Land erfasste.

Viele Hoffnungen

schwangen damals mit.

Monatelange Kämpfe folgten,

Gaddafi wurde abgesetzt und getötet.

Doch bis heute leiden die Menschen

unter den Folgen des Bürgerkriegs.

Auch in Misrata,

damals eine Hochburg der Rebellen.

Wenn sie die Videos von damals

anschauen, kommt Stolz auf.

Vor zehn Jahren kämpften sie

in Misrata gegen Gaddafi

und für ein besseres Libyen.

Ihre Bilanz heute fällt gemischt aus.

Die Revolution war ein Erfolg,

auch wenn Menschen zu Tode kamen,

Blut floss.

Aber Politiker

und ideologische Grabenkämpfe

haben den Triumph zunichte gemacht.

Am 17. Februar 2011

ziehen in mehreren Städten Libyens

Zehntausende auf die Straße

gegen Langzeitdiktator Gaddafi.

Der lässt die Sicherheitskräfte

brutal zurückschlagen.

Die NATO unterstützt die Rebellen

aus der Luft.

Gaddafi ergreift die Flucht,

wird gefasst und getötet.

Der Staat driftet ins Chaos ab.

Rivalisierende Milizen

bekriegen sich.

Wahlen führen

zu keinen stabilen Regierungen.

Im Osten

greift General Haftar nach der Macht.

Seine Offensive auf Tripolis

scheitert.

Nach einem Waffenstillstand

soll eine neue Einheitsregierung

Wahlen im Dezember vorbereiten.

Experten sehen Grund zu Optimismus.

Es gibt klare Signale,

dass die Politiker verstanden haben:

Man muss

den Reichtum im Land nutzen.

Libyen hat

die größten Erdölreserven Afrikas.

Sonst verliert man

den Rückhalt der Bevölkerung.

Misrata wurde für den Jahrestag

feierlich geschmückt.

In der Hoffnung

auf ein besseres Libyen.

Er ist der höchste

und aktivste Vulkan Europas:

Der Ätna auf Sizilien.

In unregelmäßigen Abständen

liefert er spektakuläre Bilder -

so wie gestern.

Aufnahmen im Zeitraffer zeigen,

wie nach der Explosion Lavafontänen

und später Dampf- und Aschewolken

aus dem Krater schießen.

Laut Experten bestand für die Dörfer

in der Umgebung keine Gefahr.

Menschen wurden nicht verletzt.

Die Wetteraussichten:

Morgen nach örtlichem Nebel

teils aufgelockert, teils bewölkt

und meist trocken.

Hier geht es weiter mit Brisant.

Um 20 Uhr haben wir

eine neue tagesschau für Sie.

Ihnen noch einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021