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2021 Tagesschau, tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Anzeichen für eine Verbesserung der Infektionslage

tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Anzeichen für eine Verbesserung der Infektionslage

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Es ist zwiespältig.

Das Bild von der Corona-Lage,

das Gesundheitsminister Spahn

und der RKI-Chef Wieler

heute gezeichnet haben.

Denn die positive Entwicklung

wird überschattet von der Sorge,

dass sich die Virus-Mutanten

weiter ausbreiten könnten.

9860 neue Corona-Fälle

haben die Gesundheitsämter

dem RKI binnen 24 Stunden gemeldet.

Rund 3000 weniger

als vergangenen Freitag.

Dementsprechend ist auch

die Inzidenz rückläufig - auf 62.

Ab einem stabilen Inzidenzwert von 35

sollen nach dem Willen von Bund

und Ländern Lockerungen

in größerem Stil möglich sein.

Aktuell wird diese Marke

in mehr als 50 Stadt- und Landkreisen

erreicht oder unterschritten.

Die meisten aber

liegen deutlich darüber.

Einkaufen - nur noch einzeln,

ausgeweitete Maskenpflicht.

Flensburg verschärft

die Corona-Regeln.

Denn hier wird

jede dritte Neuinfektion

von der britischen Mutante B 1.1.7

verursacht.

Auch in einer Berliner Klinik

wurden 55 Fälle entdeckt.

Die Verbreitung der Mutationen:

unberechenbar.

Deswegen warnt

der Gesundheitsminister

vor zu schnellen Lockerungen:

Wenn wir jetzt öffnen,

verspielen wir den bisherigen Erfolg

dieser sehr schwierigen Maßnahmen.

Den Erfolg, den wir uns durch

Verzicht und Einschränkungen

erarbeitet haben.

Besser noch eine Weile durchhalten,

als einen Rückschlag zu riskieren.

Auch die 35er-Inzidenz,

bei der die Bundesregierung

weitere Lockerungen plant,

sei noch keine entspannte Situation.

Kontrollierbar wäre die Lage

für das Robert Koch-Institut

erst bei einer Inzidenz von zehn:

Das wäre eine coole Zahl.

Wenn wir davon ausgehen,

dass wir zehn haben,

dann haben wir 830 Fälle pro Tag.

Diese Zahl können wir gut regulieren

und das Geschehen kontrollieren.

Zu den Bausteinen

der Pandemiebekämpfung

sollen bald auch Selbsttests

für zu Hause gehören.

Noch sind die nicht zugelassen:

Natürlich muss man die Menschen

sehr gut aufklären,

dass ein Antigen-Schnelltest keine

adäquate medizinische Diagnose ist.

Es gilt dafür,

dass man Menschen identifiziert,

die ansteckend sind.

Und die Infektionsketten

oder Superspreader-Events

auslösen können.

Die Tests -

also ein bisschen mehr Sicherheit -

trotz Unsicherheit durch Mutationen.

An den Grenzen

von Deutschland zu Tschechien

und zum österreichischen Tirol

wird von Sonntag an kontrolliert.

Eine Einreise ist dann nur noch

mit negativem Corona-Test möglich.

Mit Blick auf Berufspendler kündigte

Bayerns Ministerpräsident Söder

praxisnahe Lösungen an.

Tschechien und Tirol

gelten als Gebiete

mit besonders gefährlichen

Corona-Mutationen.

Das gilt seit heute

auch für die Slowakei.

Noch können sie aus Tschechien

über die Grenze fahren.

Keine Kontrollen bisher

im sächsischen Breitenau.

Doch das soll sich

in der Nacht auf Sonntag ändern.

Die Infektionszahlen

in den tschechischen Nachbargebieten,

wie auch in Tirol, so hoch,

dass die Bundesregierung

die Grenze dicht machen will.

Einmal Ischgl reicht.

Lieber auf Nummer sicher gehen.

Es soll Ausnahmen

für Pendler geben

oder für den Lieferverkehr.

Vorausgesetzt:

Die Fahrer können einen negativen

Corona-Test vorzeigen – täglich neu.

Es muss darum gehen,

das vernünftig zu organisieren.

Wir wollen keine kilometerlangen

Staus von Lkws.

Wir brauchen Testzentren

an der Grenze,

in denen sich die Fahrer

schnelltesten lassen können.

Wenn sie gesund sind,

können sie weiterfahren,

ansonsten nicht.

Schon im vergangenen Frühjahr:

Reisebeschränkungen auch

zu den Nachbarländern im Westen.

Mit Folgen für die,

die in den Grenzregionen leben.

So sind viele Ministerpräsidenten

gegen Grenzschließungen,

vor allem die ohne hohe Corona-Zahlen

im Land nebenan.

Für mich sind Grenzschließungen

immer ein Akt der Hilflosigkeit.

Unser bestes Mittel in der

Bekämpfung der Pandemie ist,

dass man grenzüberschreitend

sich abstimmt.

Das haben wir gelernt

aus dem ersten Lockdown,

dass wir so was nicht mehr wollen

für uns in Rheinland-Pfalz.

Deswegen sind wir eng

mit unseren Partnern im Gespräch.

Für mich in NRW ist klar,

wir wollen die Grenze

zu den Niederlanden

und Belgien offen halten.

Verärgert zeigen sich

vor allem die Spediteure.

Sie warnen vor leeren Regalen

in den Supermärkten.

Die Maßnahmen seien

zu kurzfristig ankündigt.

In Tirol gab es

solchen Ärger heute nicht.

Dort muss jeder, der raus will,

einen negativen Corona-Test vorlegen,

der nicht älter als 48 Stunden

sein darf.

Die österreichische Regierung hofft,

so die Ausbreitung der in Tirol

grassierenden südafrikanischen

Corona-Variante einzudämmen.

An den Tiroler Grenzen zu Deutschland

sind auch Soldaten im Einsatz.

Seit Mitternacht

wird an den Grenzen zwischen Tirol

und den anderen

Bundesländern kontrolliert.

Das Verkehrsaufkommen ist normal.

Die meisten haben von der in Tirol

grassierenden Mutation gehört.

Die Stimmung gelassen.

Ja, wir haben damit gerechnet

und nehmen das in Kauf.

Gehört gemacht und ist in Ordnung.

Die meisten haben

ihr Testergebnis dabei.

An Grenzübergängen stehen

mobile Labors für Schnelltests.

So wie hier an der Straße

von Waidring in Tirol

nach Lofer im Salzburger Land.

An 44 Stellen wird die Ausreise

aus dem Bundesland kontrolliert.

1200 Polizisten und Soldaten

sind im Einsatz.

Über die Maßnahmen

wird politisch gestritten.

Experten hatten sie wegen

der Mutation dringend empfohlen.

Wenn sich diese Variante durchsetzt,

ist das ein Horrorszenario

für die Gesundheit der Bevölkerung,

weil der Impfstoff schlechter wirkt.

Aber auch für

den Wirtschaftsstandort.

Effektiver wäre es gewesen,

spezifisch, gezielt, regional,

rasch Maßnahmen zu setzen.

Die Hoffnung ist, die Isolation

Tirols nach zehn Tagen zu beenden.

Die globalisierte Wirtschaft

bringt uns Waren,

die zu diesem Preis nicht

in Europa hergestellt werden könnten.

Die Billigproduktion

hat ihre Schattenseiten:

Unmenschliche Arbeitsbedingungen,

Kinderarbeit

und andere Menschenrechtsverstöße.

Nach langem Ringen

hat sich die Koalition nun

auf den Entwurf

eines Lieferkettengesetzes geeinigt:

Es soll deutsche Firmen

auch für ihre Zulieferer

in die Verantwortung nehmen.

Kinderarbeit, unzumutbare

Arbeitsbedingungen,

geringe Löhne für Erwachsene.

Und keine Möglichkeit sich zu wehren:

Das ist in vielen Ländern so.

Auch bei Zulieferern

für deutsche Unternehmen.

Bald sollen Firmen,

die elementare Rechte missachten,

keinen Wettbewerbsvorteil mehr haben.

Nach langen Verhandlungen

kommt das Lieferkettengesetz.

Es geht darum,

welche Verantwortung Unternehmen

für Bedingungen

bei ihren Zulieferern tragen.

Es geht um Menschenrechte

in globalen Lieferketten.

Um menschenwürdige Arbeit.

Unternehmen müssen künftig

darauf achten,

dass ihre Zulieferer Menschenrechte

und Umweltstandards garantieren.

Nichtregierungsorganisationen

und Gewerkschaften

bekommen ein Klagerecht

vor deutschen Gerichten.

Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.

Dem Wirtschaftsminister war wichtig,

dass der Aufwand gering bleibt:

Durch Bürokratieaufbau ändert sich

am Schutz der Menschenrechte nichts.

Ich wollte vermeiden,

dass deutsche Unternehmen sich aus

Entwicklungsländern zurückziehen.

Beim Teeanbau in Indien

sollten den Arbeiterinnen

bessere Löhne gezahlt werden,

findet Entwicklungsminister Müller.

Das neue Gesetz

für ihn ein wichtiges Signal.

Es stößt eine Debatte an

über die Zukunft der Globalisierung.

Über eine gerechte Globalisierung,

Deutschland setzt hier ein Zeichen.

Wenn der Bundestag zustimmt,

soll das Gesetz ab 2023 gelten –

für Betriebe

mit über 3000 Beschäftigten.

Zur Börse zu Bettina Seidl

in Frankfurt.

Dort steht heute

der Tübinger-Impfstoff-

Hersteller CureVac im Blickpunkt.

Die Europäische Arzneimittelagentur

hat ein beschleunigtes Prüfverfahren

für das Vakzin gestartet.

Wie wird das aufgenommen?

Ein schnelles Prüfverfahren ist nur

möglich,

wenn die vorläufigen Tests positiv

ausgefallen sind.

Die Nachricht wird positiv

aufgenommen.

Das Prüfverfahren läuft nur deshalb

schneller,

weil die Behörden schon Daten

prüfen.

Wie lang es zur Zulassung dauert,

ist unklar.

Die Börsenwoche begann aufregend,

mit einem Rekord.

Sie geht wenig aufregend zu Ende.

Ein weiterer Impfstoff ist aus

Börsensicht förderlich.

Die Olympischen Spiele in Tokio

wurden wegen Corona

um ein Jahr verschoben.

Fünf Monate vor ihrer Eröffnung

sind sie ohne Chef-Organisator.

Von diesem Posten trat

Ex-Regierungschef Mori heute zurück.

Auslöser war eine frauenfeindliche

Äußerung vor einer Woche.

Mori hatte gesagt,

Konferenzen mit Frauen

würden länger dauern als nötig,

weil diese zu viel redeten.

Das stieß auch bei Sponsoren

auf Empörung.

Olympia ganz absagen,

das forderten heute Demonstranten.

Ein prominenter Name

wird nun tatsächlich gestrichen.

Nach Diskussionen

um seine frauenfeindlichen Aussagen

legt OK-Chef Yoshiro Mori

sein Amt nieder.

Meine Person darf kein Hindernis

für die Spiele sein.

Das ist das Wichtigste:

Dass die Spiele im Juli

ordnungsgemäß abgehalten werden.

Er wollte den Spielen eine Zukunft,

japanisch "Mirai" geben.

Den Frauenanteil im Komitee erhöhen

wollte er dagegen nicht.

Konferenzen mit Frauen

dauerten zu lange, so Mori.

Die Frauen redeten zu viel -

das brachte ihm weltweit Kritik ein.

Laut Umfragen sehen 80 % der Japaner

die Spiele in Corona-Zeiten

skeptisch.

Mori ging erst, als der Rückhalt

bei Sponsoren schwand.

Richtig, dass er geht,

das war peinlich für Japan.

Schade, so kurz vor dem Start -

er hätte das nicht sagen dürfen.

Nun wird eine Frau

als Nachfolgerin gehandelt:

Die für Olympia zuständige Ministerin

Seiko Hashimoto.

Fünf Monate vor dem Start

soll eine Arbeitsgruppe

die Führungsfrage klären.

Über fünf Jahrzehnte

hat er Jazz-Geschichte geschrieben -

der Pianist und Komponist

Chick Corea.

Kaum eine Größe des Jazz,

mit der der Musiker

nicht auf der Bühne gestanden hätte.

Aber auch mit seinen Solo-Konzerten

machte er Furore.

Chick Corea wirkte stilbildend.

So gilt er als Wegbereiter

des Jazz-Rock mit seiner legendären

Formation "Return to Forever".

Am Dienstag ist Corea

in Florida gestorben.

Er wurde 79 Jahre alt.

Chick Corea.

Ein Pianist mit einer großen Liebe

fürs Improvisieren.

Hier mit Sänger Bobby McFerrin.

Ein Grenzgänger.

Er hat alle Stile ausprobiert.

Von Rock über Flamenco

und lateinamerikanische Rhythmen,

von der Klassik

immer wieder zurück zum Jazz.

Der größte Unterschied zwischen

der Jazz- und der Klassikwelt

liegt in der Orientierung

der Musiker selbst.

Es ist eine andere Kultur,

ein anderes Gefühl.

Die musikalische Sprache

unterscheidet sich leicht.

Und Corea beherrschte

jede dieser Sprachen virtuos.

♪ Klaviermusik ♪

Er hat mehr als 100 Alben aufgenommen

und 23 Grammys gewonnen.

Mehr als jeder andere Jazzmusiker.

Schon mit vier Jahren

saß Corea am Klavier.

Seine musikalische Leistung

war nie umstritten.

Kritisiert wurde

seine Mitgliedschaft bei Scientology.

Seit Beginn der Pandemie gab er

Konzerte über seine Facebook-Seite.

Dort schrieb er zuletzt,

die Welt brauche mehr Musiker.

Ein Blick

auf das Wetter am Wochenende.

Viel Sonne erwartet uns,

hier unsere Vorhersage:

Im Erzgebirge und im bayrischen Wald

gibt's heute Nacht

noch einzelne Schneeschauer.

Sonst ist es oft sternenklar.

In der Osthälfte

bildet sich stellenweise Nebel.

Morgen verbreitet sonnig.

In Brandenburg und Sachsen

halten sich noch Wolken.

Im Erzgebirge

ist auch Schnee möglich.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Anzeichen für eine Verbesserung der Infektionslage tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Signs of an improvement in the infection situation tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Segni di miglioramento della situazione delle infezioni tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Oznaki poprawy sytuacji w zakresie infekcji программа tagesschau от 12.02.2021, 17:00 - Признаки улучшения инфекционной ситуации tagesschau Sendung vom 12.02.2021, 17:00 Uhr - Enfeksiyon durumunda iyileşme belirtileri

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Es ist zwiespältig.

Das Bild von der Corona-Lage,

das Gesundheitsminister Spahn

und der RKI-Chef Wieler

heute gezeichnet haben.

Denn die positive Entwicklung

wird überschattet von der Sorge,

dass sich die Virus-Mutanten

weiter ausbreiten könnten.

9860 neue Corona-Fälle

haben die Gesundheitsämter

dem RKI binnen 24 Stunden gemeldet.

Rund 3000 weniger

als vergangenen Freitag.

Dementsprechend ist auch

die Inzidenz rückläufig - auf 62.

Ab einem stabilen Inzidenzwert von 35

sollen nach dem Willen von Bund

und Ländern Lockerungen

in größerem Stil möglich sein.

Aktuell wird diese Marke

in mehr als 50 Stadt- und Landkreisen

erreicht oder unterschritten.

Die meisten aber

liegen deutlich darüber.

Einkaufen - nur noch einzeln,

ausgeweitete Maskenpflicht.

Flensburg verschärft

die Corona-Regeln.

Denn hier wird

jede dritte Neuinfektion

von der britischen Mutante B 1.1.7

verursacht.

Auch in einer Berliner Klinik

wurden 55 Fälle entdeckt.

Die Verbreitung der Mutationen:

unberechenbar.

Deswegen warnt

der Gesundheitsminister

vor zu schnellen Lockerungen:

Wenn wir jetzt öffnen,

verspielen wir den bisherigen Erfolg

dieser sehr schwierigen Maßnahmen.

Den Erfolg, den wir uns durch

Verzicht und Einschränkungen

erarbeitet haben.

Besser noch eine Weile durchhalten,

als einen Rückschlag zu riskieren.

Auch die 35er-Inzidenz,

bei der die Bundesregierung

weitere Lockerungen plant,

sei noch keine entspannte Situation.

Kontrollierbar wäre die Lage

für das Robert Koch-Institut

erst bei einer Inzidenz von zehn:

Das wäre eine coole Zahl.

Wenn wir davon ausgehen,

dass wir zehn haben,

dann haben wir 830 Fälle pro Tag.

Diese Zahl können wir gut regulieren

und das Geschehen kontrollieren.

Zu den Bausteinen

der Pandemiebekämpfung

sollen bald auch Selbsttests

für zu Hause gehören.

Noch sind die nicht zugelassen:

Natürlich muss man die Menschen

sehr gut aufklären,

dass ein Antigen-Schnelltest keine

adäquate medizinische Diagnose ist.

Es gilt dafür,

dass man Menschen identifiziert,

die ansteckend sind.

Und die Infektionsketten

oder Superspreader-Events

auslösen können.

Die Tests -

also ein bisschen mehr Sicherheit -

trotz Unsicherheit durch Mutationen.

An den Grenzen

von Deutschland zu Tschechien

und zum österreichischen Tirol

wird von Sonntag an kontrolliert.

Eine Einreise ist dann nur noch

mit negativem Corona-Test möglich.

Mit Blick auf Berufspendler kündigte

Bayerns Ministerpräsident Söder

praxisnahe Lösungen an.

Tschechien und Tirol

gelten als Gebiete

mit besonders gefährlichen

Corona-Mutationen.

Das gilt seit heute

auch für die Slowakei.

Noch können sie aus Tschechien

über die Grenze fahren.

Keine Kontrollen bisher Sin controles hasta ahora

im sächsischen Breitenau.

Doch das soll sich

in der Nacht auf Sonntag ändern.

Die Infektionszahlen

in den tschechischen Nachbargebieten,

wie auch in Tirol, so hoch,

dass die Bundesregierung

die Grenze dicht machen will.

Einmal Ischgl reicht.

Lieber auf Nummer sicher gehen.

Es soll Ausnahmen

für Pendler geben

oder für den Lieferverkehr.

Vorausgesetzt:

Die Fahrer können einen negativen

Corona-Test vorzeigen – täglich neu.

Es muss darum gehen,

das vernünftig zu organisieren.

Wir wollen keine kilometerlangen

Staus von Lkws.

Wir brauchen Testzentren

an der Grenze,

in denen sich die Fahrer

schnelltesten lassen können.

Wenn sie gesund sind,

können sie weiterfahren,

ansonsten nicht.

Schon im vergangenen Frühjahr:

Reisebeschränkungen auch

zu den Nachbarländern im Westen.

Mit Folgen für die,

die in den Grenzregionen leben.

So sind viele Ministerpräsidenten

gegen Grenzschließungen,

vor allem die ohne hohe Corona-Zahlen

im Land nebenan.

Für mich sind Grenzschließungen

immer ein Akt der Hilflosigkeit.

Unser bestes Mittel in der

Bekämpfung der Pandemie ist,

dass man grenzüberschreitend

sich abstimmt.

Das haben wir gelernt

aus dem ersten Lockdown,

dass wir so was nicht mehr wollen

für uns in Rheinland-Pfalz.

Deswegen sind wir eng

mit unseren Partnern im Gespräch.

Für mich in NRW ist klar,

wir wollen die Grenze

zu den Niederlanden

und Belgien offen halten.

Verärgert zeigen sich

vor allem die Spediteure.

Sie warnen vor leeren Regalen

in den Supermärkten.

Die Maßnahmen seien

zu kurzfristig ankündigt.

In Tirol gab es

solchen Ärger heute nicht.

Dort muss jeder, der raus will,

einen negativen Corona-Test vorlegen,

der nicht älter als 48 Stunden

sein darf.

Die österreichische Regierung hofft,

so die Ausbreitung der in Tirol

grassierenden südafrikanischen

Corona-Variante einzudämmen.

An den Tiroler Grenzen zu Deutschland

sind auch Soldaten im Einsatz.

Seit Mitternacht

wird an den Grenzen zwischen Tirol

und den anderen

Bundesländern kontrolliert.

Das Verkehrsaufkommen ist normal.

Die meisten haben von der in Tirol

grassierenden Mutation gehört.

Die Stimmung gelassen.

Ja, wir haben damit gerechnet

und nehmen das in Kauf.

Gehört gemacht und ist in Ordnung.

Die meisten haben

ihr Testergebnis dabei.

An Grenzübergängen stehen

mobile Labors für Schnelltests.

So wie hier an der Straße

von Waidring in Tirol

nach Lofer im Salzburger Land.

An 44 Stellen wird die Ausreise

aus dem Bundesland kontrolliert.

1200 Polizisten und Soldaten

sind im Einsatz.

Über die Maßnahmen

wird politisch gestritten.

Experten hatten sie wegen

der Mutation dringend empfohlen.

Wenn sich diese Variante durchsetzt,

ist das ein Horrorszenario

für die Gesundheit der Bevölkerung,

weil der Impfstoff schlechter wirkt.

Aber auch für

den Wirtschaftsstandort.

Effektiver wäre es gewesen,

spezifisch, gezielt, regional,

rasch Maßnahmen zu setzen.

Die Hoffnung ist, die Isolation

Tirols nach zehn Tagen zu beenden.

Die globalisierte Wirtschaft

bringt uns Waren,

die zu diesem Preis nicht

in Europa hergestellt werden könnten.

Die Billigproduktion

hat ihre Schattenseiten:

Unmenschliche Arbeitsbedingungen,

Kinderarbeit

und andere Menschenrechtsverstöße.

Nach langem Ringen

hat sich die Koalition nun

auf den Entwurf

eines Lieferkettengesetzes geeinigt:

Es soll deutsche Firmen

auch für ihre Zulieferer

in die Verantwortung nehmen.

Kinderarbeit, unzumutbare

Arbeitsbedingungen,

geringe Löhne für Erwachsene.

Und keine Möglichkeit sich zu wehren:

Das ist in vielen Ländern so.

Auch bei Zulieferern

für deutsche Unternehmen.

Bald sollen Firmen,

die elementare Rechte missachten,

keinen Wettbewerbsvorteil mehr haben.

Nach langen Verhandlungen

kommt das Lieferkettengesetz.

Es geht darum,

welche Verantwortung Unternehmen

für Bedingungen

bei ihren Zulieferern tragen.

Es geht um Menschenrechte

in globalen Lieferketten.

Um menschenwürdige Arbeit.

Unternehmen müssen künftig

darauf achten,

dass ihre Zulieferer Menschenrechte

und Umweltstandards garantieren.

Nichtregierungsorganisationen

und Gewerkschaften

bekommen ein Klagerecht

vor deutschen Gerichten.

Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.

Dem Wirtschaftsminister war wichtig,

dass der Aufwand gering bleibt:

Durch Bürokratieaufbau ändert sich

am Schutz der Menschenrechte nichts.

Ich wollte vermeiden,

dass deutsche Unternehmen sich aus

Entwicklungsländern zurückziehen.

Beim Teeanbau in Indien

sollten den Arbeiterinnen

bessere Löhne gezahlt werden,

findet Entwicklungsminister Müller.

Das neue Gesetz

für ihn ein wichtiges Signal.

Es stößt eine Debatte an

über die Zukunft der Globalisierung.

Über eine gerechte Globalisierung,

Deutschland setzt hier ein Zeichen.

Wenn der Bundestag zustimmt,

soll das Gesetz ab 2023 gelten –

für Betriebe

mit über 3000 Beschäftigten.

Zur Börse zu Bettina Seidl

in Frankfurt.

Dort steht heute

der Tübinger-Impfstoff-

Hersteller CureVac im Blickpunkt.

Die Europäische Arzneimittelagentur

hat ein beschleunigtes Prüfverfahren

für das Vakzin gestartet.

Wie wird das aufgenommen?

Ein schnelles Prüfverfahren ist nur

möglich,

wenn die vorläufigen Tests positiv

ausgefallen sind.

Die Nachricht wird positiv

aufgenommen.

Das Prüfverfahren läuft nur deshalb

schneller,

weil die Behörden schon Daten

prüfen.

Wie lang es zur Zulassung dauert,

ist unklar.

Die Börsenwoche begann aufregend,

mit einem Rekord.

Sie geht wenig aufregend zu Ende.

Ein weiterer Impfstoff ist aus

Börsensicht förderlich.

Die Olympischen Spiele in Tokio

wurden wegen Corona

um ein Jahr verschoben.

Fünf Monate vor ihrer Eröffnung

sind sie ohne Chef-Organisator.

Von diesem Posten trat

Ex-Regierungschef Mori heute zurück.

Auslöser war eine frauenfeindliche

Äußerung vor einer Woche.

Mori hatte gesagt,

Konferenzen mit Frauen

würden länger dauern als nötig,

weil diese zu viel redeten.

Das stieß auch bei Sponsoren

auf Empörung.

Olympia ganz absagen,

das forderten heute Demonstranten.

Ein prominenter Name

wird nun tatsächlich gestrichen.

Nach Diskussionen

um seine frauenfeindlichen Aussagen

legt OK-Chef Yoshiro Mori

sein Amt nieder.

Meine Person darf kein Hindernis

für die Spiele sein.

Das ist das Wichtigste:

Dass die Spiele im Juli

ordnungsgemäß abgehalten werden.

Er wollte den Spielen eine Zukunft,

japanisch "Mirai" geben.

Den Frauenanteil im Komitee erhöhen

wollte er dagegen nicht.

Konferenzen mit Frauen

dauerten zu lange, so Mori.

Die Frauen redeten zu viel -

das brachte ihm weltweit Kritik ein.

Laut Umfragen sehen 80 % der Japaner

die Spiele in Corona-Zeiten

skeptisch.

Mori ging erst, als der Rückhalt

bei Sponsoren schwand.

Richtig, dass er geht,

das war peinlich für Japan.

Schade, so kurz vor dem Start -

er hätte das nicht sagen dürfen.

Nun wird eine Frau

als Nachfolgerin gehandelt:

Die für Olympia zuständige Ministerin

Seiko Hashimoto.

Fünf Monate vor dem Start

soll eine Arbeitsgruppe

die Führungsfrage klären.

Über fünf Jahrzehnte

hat er Jazz-Geschichte geschrieben -

der Pianist und Komponist

Chick Corea.

Kaum eine Größe des Jazz,

mit der der Musiker

nicht auf der Bühne gestanden hätte.

Aber auch mit seinen Solo-Konzerten

machte er Furore.

Chick Corea wirkte stilbildend.

So gilt er als Wegbereiter

des Jazz-Rock mit seiner legendären

Formation "Return to Forever".

Am Dienstag ist Corea

in Florida gestorben.

Er wurde 79 Jahre alt.

Chick Corea.

Ein Pianist mit einer großen Liebe

fürs Improvisieren.

Hier mit Sänger Bobby McFerrin.

Ein Grenzgänger.

Er hat alle Stile ausprobiert.

Von Rock über Flamenco

und lateinamerikanische Rhythmen,

von der Klassik

immer wieder zurück zum Jazz.

Der größte Unterschied zwischen

der Jazz- und der Klassikwelt

liegt in der Orientierung

der Musiker selbst.

Es ist eine andere Kultur,

ein anderes Gefühl.

Die musikalische Sprache

unterscheidet sich leicht.

Und Corea beherrschte

jede dieser Sprachen virtuos.

♪ Klaviermusik ♪

Er hat mehr als 100 Alben aufgenommen

und 23 Grammys gewonnen.

Mehr als jeder andere Jazzmusiker.

Schon mit vier Jahren

saß Corea am Klavier.

Seine musikalische Leistung

war nie umstritten.

Kritisiert wurde

seine Mitgliedschaft bei Scientology.

Seit Beginn der Pandemie gab er

Konzerte über seine Facebook-Seite.

Dort schrieb er zuletzt,

die Welt brauche mehr Musiker.

Ein Blick

auf das Wetter am Wochenende.

Viel Sonne erwartet uns,

hier unsere Vorhersage:

Im Erzgebirge und im bayrischen Wald

gibt's heute Nacht

noch einzelne Schneeschauer.

Sonst ist es oft sternenklar.

In der Osthälfte

bildet sich stellenweise Nebel.

Morgen verbreitet sonnig.

In Brandenburg und Sachsen

halten sich noch Wolken.

Im Erzgebirge

ist auch Schnee möglich.

Copyright Untertitel: NDR 2021