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2021 Tagesschau, tagesschau 18.03.2021, 20:00 Uhr - Europäische Arzneimittelbehörde EMA hält AstraZeneca-Impfstoff für sicher

tagesschau 18.03.2021, 20:00 Uhr - Europäische Arzneimittelbehörde EMA hält AstraZeneca-Impfstoff für sicher

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (18.03.2021)

Heute im Studio: Linda Zervakis

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Die europäische Arzneimittelbehörde hält den AstraZeneca-Impfstoff

für sicher und empfiehlt den weiteren Einsatz.

Die Vorteile seien weit größer als die Risiken, teilte die EMA mit.

Anfang der Woche wurden Impfungen in Deutschland ausgesetzt,

nachdem Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen bekannt wurden.

Betroffen waren vor allem Frauen.

Die EMA sieht keine Beweise für einen Zusammenhang mit der Impfung,

will ihn aber auch nicht ausschließen.

Der Impfstoff von AstraZeneca:

Erst Hoffnungsträger für eine schnellere Impfkampagne,

dann die Verunsicherung durch gehäufte Fälle von Thrombosen.

Deutschland setzt den Impfstoff am Dienstag aus,

um Untersuchungen abzuwarten.

Nun sagt die Europäische Arzneimittelagentur EMA:

Der Impfstoff ist sicher und effektiv,

um Covid-19 zu verhindern.

Die Vorteile sind weiter viel größer als die Risiken.

Der Sicherheitsausschuss für Arzneimittelsicherheit

kommt zum Schluss:

Es gibt keine Zunahme der allgemeinen Risiken

bei Blutgerinnseln.

Aber es gibt einige Unsicherheiten, sehr seltene Fälle.

Der Unterschied:

Übliche Blutgerinnsel seien nicht häufiger aufgetreten als sonst.

Allerdings gab es darüber hinaus nach Impfungen

18 "Hirnvenenthrombosen" mit einigen Todesfällen.

Bei 20 Millionen Menschen in Europa,

die mit dem Impfstoff geimpft worden sind.

Diese Blutgerinnsel sind sechs- bis siebenmal

häufiger aufgetreten als üblich.

Eine Sache, die wir herausheben wollen, ist:

Wir müssen die Aufmerksamkeit erhöhen

und nach den Geimpften sehen.

Ich würde mich morgen impfen lassen, aber ich wüsste auch gern,

was zu tun ist, wenn etwas passiert.

Dazu empfiehlt die EMA,

die seltenen Fälle von Thrombosen im Beipackzettel zu erwähnen.

Das Impfen mit AstraZenca könnte nun weitergehen.

Zur Empfehlung der EMA jetzt Oliver Köhr aus Berlin,

wo auch gerade die Pressekonferenz von Gesundheitsminister Spahn begann.

So ist es.

Er informiert darüber,

wie Deutschland mit der Empfehlung umgeht.

Wir hören hinein.

Die EMA hat sich heute

für eine Ergänzung der Patienteninformation entschieden.

Ich habe darüber mit den europäischen Partnern beraten.

Wie und auf welcher Grundlage die EMA zur Entscheidung kam,

wird uns gleich dargelegt.

Es war richtig, die Impfung mit AstraZeneca auszusetzen,

bis die Häufung der Fälle analysiert wurde.

Ärzte ohne diese Information weiter impfen zu lassen,

wäre schwer zu verantworten gewesen.

Die Ärzte müssen Bescheid wissen über mögliche Nebenwirkungen.

Gegenüber Impfwilligen besteht eine besondere Sorgfaltspflicht.

Sie müssen über bekannte Nebenwirkungen aufgeklärt sein,

auch, wenn diese selten vorkommen.

Deshalb war es geboten,

die Impfung vorübergehend auszusetzen.

Ich habe am Montag gesagt,

dass mir persönlich diese Entscheidung nicht leichtfiel.

Denn auch nicht impfen hat schwerwiegende Konsequenzen.

Eines ist mir wichtig:

Die Bürger können darauf vertrauen, transparent informiert zu werden.

Sie können darauf vertrauen, dass sorgfältig geprüft wird.

Ereignisse werden gemeldet.

Sie werden untersucht, ob es Muster gibt.

Ob es Zusammenhänge zur Impfung gibt.

Wenn das so ist, wird vorsorglich reagiert.

Es geht um eine Abwägung von Nutzen und Risiken.

Das Risiko einer Hirnvenenthrombose wird als geringer angesehen

als die Folgen, die nicht impfen hat.

Wichtig für das Vertrauen ist aber die informierte Entscheidung.

Es gab mehrere Optionen, auch in der EU,

auch in der Diskussion mit den Bundesländern.

Ich hab mich klar dafür ausgesprochen,

nun weiter zu impfen.

Es kann auch mit AstraZeneca weitergehen.

Wir haben parallel mit der Anpassung des Aufklärungsbogens

für den AstraZeneca-Impfstoff begonnen.

Wir wollen heute noch in Abstimmung mit den Ländern

und dem Paul-Ehrlich-Institut den Aufklärungsbogen

zur Verfügung stellen.

Bis dahin kann die Aufklärung auch durch die Ärzte

handschriftlich ergänzt werden.

Das Ziel aller Bundesländer ist es, dass schon morgen

wieder mit Impfungen mit AstraZeneca begonnen werden kann.

Darüber sind wir uns einig.

Das wird auch vom Paul-Ehrlich-Institut mitgetragen.

Die STIKO hat sich auch dafür ausgesprochen.

Jens Spahn hat entschieden:

Ab morgen soll wieder mit AstraZeneca geimpft werden können.

Das steht unter dem Vorbehalt,

dass die Impflinge aufgeklärt werden.

Die Risiken sind doch geringer als der Nutzen.

Das Impfen kann weitergehen.

Die Pressekonferenz von Gesundheitsminister Spahn

können Sie auf tagesschau24 verfolgen.

Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen weiter.

Dem Robert Koch-Institut wurden binnen eines Tages

17.504 neue Infektionsfälle gemeldet, etwa 3000 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 90.

Vor einer Woche lag sie bei 69.

Die Bundesländer sind noch uneins über Konsequenzen

aus dem Anstieg der Infektionszahlen.

Die Regierungschefs von Berlin und Bayern sprachen sich dafür aus,

Lockerungen zurückzunehmen.

Einen Beschluss dazu gab es aber nicht.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

war der Videokonferenz zugeschaltet.

Der Appell an sie:

In Europa mehr Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu schaffen.

Nach sieben Monaten Lockdown wächst in Hotels die Verzweiflung.

40 Prozent Umsatzeinbußen stünden für 2020 zu Buche,

so die Branche.

Urlaubsreisende wissen nicht, ob sie über Ostern buchen können.

Deutschland zwischen Lockerungen und Notbremse.

Die Debatte beschäftigt die Ministerpräsidentenkonferenz.

Die Länderchefs von Berlin und Bayern sind gegen Lockerungen.

Die Inzidenzen steigen, aber der Impfstoff fehlt.

Das ist die Situation.

Wir bräuchten schneller Impfstoff, um die Inzidenz zu bekämpfen.

Deswegen ist die Situation schwierig.

Es herrscht ein Flickenteppich,

welche Inzidenz in welchem Kreis zu welchen Maßnahmen führt.

Beim Thema Impfstoff wirbt Berlins Bürgermeister

für einen Exportstopp in Länder, die genug Kapazitäten hätten.

Es muss eine Priorisierung geben.

Es wird exportiert in Länder mit Produktionskapazitäten,

die gut ausgestattet sind und weiter sind beim Impfen als wir.

Das muss man nicht verstehen.

Auch ein Thema:

Inwieweit Gesundheitsämter Apps zur Kontaktnachverfolgung nutzen dürfen.

Dafür gibt es keine einheitliche Regelung.

Wir können diese Krisensituation nur gemeinsam beherrschen

und müssen uns auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen.

Ich will nicht mehr auf den Langsamsten warten.

Und Europa sollte mit dem Hersteller des russischen Impfstoffs Sputnik

Gespräche aufnehmen:

Um auf eine mögliche EU-Zulassung vorbereitet zu sein.

Rentner in Westdeutschland

müssen sich auf eine Nullrunde einstellen.

Wegen der Corona-Krise wird die Rente 2021 nicht angehoben,

so Arbeitsminister Heil.

Im Osten sei nur eine Erhöhung von 0,72 Prozent drin.

Grundlage für die Rentenanpassung ist unter anderem

die Entwicklung der Löhne im Vorjahr.

Rechnerisch müssten die Altersbezüge sogar sinken.

Das verhindert die "Rentengarantie".

Mit einem nationalen Tag der Trauer gedachte Italien

seiner Opfer der Corona-Pandemie.

Ministerpräsident Draghi besuchte die norditalienische Stadt Bergamo.

Dort stiegen vor einem Jahr die Todeszahlen so rapide,

dass Krematorien und Friedhöfe überfüllt waren.

Er versicherte, dass die Regierung daran arbeite,

möglichst viele Menschen zeitnah zu impfen.

Anschließend weihte er den "Wald der Erinnerung" ein

für die mehr als 100.000 Covid-Toten in Italien.

Kardinal Woelki räumte ein, dass in seinem Erzbistum Köln

sexueller Missbrauch jahrzehntelang vertuscht worden ist.

Er ließ ein Gutachten vorstellen, das er in Auftrag gegeben hatte.

Darin sind über 300 Fälle dokumentiert.

Als Konsequenz beurlaubte Woelki zwei ranghohe Geistliche.

Ihm selbst wird in dem Gutachten keine Pflichtverletzung nachgewiesen.

Schwere Vorwürfe richten sich gegen seinen Vorgänger Meisner.

Das Gutachten ist 800 Seiten stark.

Strafrechtler Björn Gercke bescheinigt dem Erzbistum Köln

ein planloses Handeln im Umgang mit den Fällen sexueller Gewalt.

Wir sind auf ein System der Unzuständigkeit gestoßen,

fehlender Kontrollmöglichkeiten und Intransparenz.

Es begünstigte Geheimhaltung.

Auch außerhalb des Erzbistums wirkten viele daran mit.

Besonders belastet werde Kardinal Meisner, der 2017 verstorben ist,

und der Hamburger Erzbischof Heße, der früher in Köln war.

Er und ein weiterer Geistlicher boten bereits ihren Rücktritt an.

Bei Woelki selbst wurde keine Pflichtverletzung festgestellt.

Wir haben heute die enttäuschende Bestätigung dafür erhalten:

Im Erzbistum Köln war sexualisierte Gewalt eine Realität.

Bis in höchste Verantwortungskreise hinein

wurden Dinge nicht aufgedeckt.

Den Betroffenen reicht der Bericht nicht aus,

da er vom Erzbistum selbst in Auftrag gegeben wurde.

Wir brauchen dringend eine unabhängige Untersuchungskommission,

die Zugang zu allen Akten hat.

Sie darf nicht nur Stücke übergeben bekommen.

Ähnliches fordern auch Justizministerin Lambrecht

und der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Röhrig.

Nächste Woche will Erzbischof Kardinal Woelki

weitere Konsequenzen vorstellen.

Das Gutachten hat lange auf sich warten lassen.

Viel Vertrauen ging verloren.

Ob es wiederhergestellt werden kann, hängt davon ab, wie es weitergeht.

Ein früheres Gutachten soll nächsten Donnerstag veröffentlicht werden,

das unter Verschluss gehalten wurde.

In den Niederlanden ist der alte wohl auch der neue Regierungschef.

Bei der Wahl erhielt die rechtsliberale Volkspartei

von Ministerpräsident Rutte die meisten Sitze im neuen Parlament.

Der bisherige Koalitionspartner, die links-liberale D66,

wurde zweitstärkste Kraft.

Gefolgt von der Partei des Rechtspopulisten Wilders.

Im neuen Parlament werden wohl 17 Parteien vertreten sein.

Fünf Jahre nach Abschluss des Flüchtlingspakts

zwischen der EU und der Türkei üben Hilfsorganisationen Kritik.

Die Folgen des Abkommens seien katastrophale Bedingungen

in Aufnahmelagern und schleppende Asylverfahren.

Im Flüchtlingspakt hatte die Türkei zugesagt,

illegale Einreisen in die EU zu verhindern.

Tatsächlich kamen seitdem immer weniger Menschen

auf den griechischen Inseln an.

2015 waren es rund 857.000.

Fünf Jahre später 9700.

Offiziell leben etwa 3,6 Mio. syrische Flüchtlinge in der Türkei.

Fatma Ayse und ihre Töchter stammen aus dem syrischen Aleppo.

Vor acht Jahren flohen sie in die Türkei.

Fatma baute ein erfolgreiches kleines Unternehmen auf.

Die Familie kocht und verkauft Essen.

Fatma bekam von der EU Startkapital.

6 Mrd. Euro werden im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens

von Brüssel für syrische Flüchtlinge in der Türkei zur Verfügung gestellt.

Mehdi Davut ist Arzt in einem Krankenhaus für Syrer.

Er repräsentiert mehr als 30 syrische Vereine in der Türkei.

Mit EU-Hilfen werden Gehälter des Krankenhauspersonals bezahlt.

Das sei bitter nötig, sagt Davut.

Die Türkei kann nur für ihre eigenen Bürger sorgen.

Wenn Sie mich fragen, ist das Geld der EU nicht genug.

Es zu stoppen wäre ein Desaster.

Die EU hat von den sechs Milliarden Euro

bereits mehr als vier Milliarden ausbezahlt.

Weitere 500 Millionen Euro stehen bereit.

Der in die Türkei entsandte EU-Botschafter

plädiert für eine Fortsetzung des Abkommens.

Ende des Monats wird es einen europäischen Rat geben

und eine Flüchtlingskonferenz zu Syrien.

Ich hoffe,

dass die EU Wege finden wird, ihre Unterstützung fortzusetzen.

Kritik kommt von acht Hilfsorganisationen:

Der Pakt sei gescheitert.

Die Lebensbedingungen für Syrer seien katastrophal.

Präsident Erdogan drohte immer wieder, den Pakt zu kündigen.

2021 sagte er, der Weg nach Griechenland sei offen.

Es kam zu tagelangen Tumulten an der Grenze.

EU-Vertreter loben das Abkommen:

Die Zahl syrischer Flüchtlinge, die versuchen, aus der Türkei

in die EU einzureisen, sei deutlich gesunken.

In Spanien soll künftig aktive Sterbehilfe erlaubt sein.

Das Parlament beschloss ein Gesetz,

das ein mehrstufiges Genehmigungsverfahren vorsieht.

Unheilbar Kranke oder Menschen mit schwerem Leiden

müssen viermal bestätigen, ihr Leben beenden zu wollen.

Medizinisches Personal hat das Recht,

aus Gewissensgründen nicht an der Sterbehilfe teilzunehmen.

Die Vox-Partei kündigte eine Verfassungsklage gegen das Gesetz an.

Eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, die A7,

wird ab heute Abend auf einem Abschnitt in Hamburg voll gesperrt.

Beginn ist um 22 Uhr, Ende voraussichtlich Montag früh.

Grund sind Brückenarbeiten.

Vor allem morgens werden lange Staus befürchtet.

Die Wettervorhersage für morgen, Freitag, den 19. März:

In den Osten und Süden strömt morgen noch kältere Luft.

In der Nacht im Süden und in der Mitte Schneeschauer.

Am häufigsten schneit es am Erzgebirge.

Gegen Morgen Schneeschauer in Vorpommern.

Am Tag im Nordwesten länger sonnig, sonst teils freundlich, teils wolkig.

Immer wieder Graupel- und Schneeschauer und Gewitter.

Im Flachland auch Regen.

Am Samstag an den Alpen Schnee, sonst oft trocken.

Am Sonntag im Norden freundlich, später auch in der Mitte.

Am Montag meist freundlich und trocken.

Nur im Südosten einzelne Schneeschauer.

Die tagesthemen gibt es um 22.15 Uhr.

Ingo Zamperoni fragt den Kölner Kardinal Woelki,

ob er der Richtige ist, um Vertrauen wiederherzustellen.

Und: Weiterimpfen mit Warnhinweis:

Was die Entscheidung der EMA für die deutsche Impfkampagne bedeutet

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 18.03.2021, 20:00 Uhr - Europäische Arzneimittelbehörde EMA hält AstraZeneca-Impfstoff für sicher tagesschau 18.03.2021, 20:00 Uhr - European Medicines Agency EMA considers AstraZeneca vaccine safe tagesschau 2021 年 3 月 18 日晚上 8:00 – 欧洲药品管理局 EMA 认为阿斯利康疫苗是安全的

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (18.03.2021)

Heute im Studio: Linda Zervakis

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Die europäische Arzneimittelbehörde hält den AstraZeneca-Impfstoff

für sicher und empfiehlt den weiteren Einsatz.

Die Vorteile seien weit größer als die Risiken, teilte die EMA mit.

Anfang der Woche wurden Impfungen in Deutschland ausgesetzt,

nachdem Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen bekannt wurden.

Betroffen waren vor allem Frauen.

Die EMA sieht keine Beweise für einen Zusammenhang mit der Impfung,

will ihn aber auch nicht ausschließen.

Der Impfstoff von AstraZeneca:

Erst Hoffnungsträger für eine schnellere Impfkampagne,

dann die Verunsicherung durch gehäufte Fälle von Thrombosen.

Deutschland setzt den Impfstoff am Dienstag aus,

um Untersuchungen abzuwarten.

Nun sagt die Europäische Arzneimittelagentur EMA:

Der Impfstoff ist sicher und effektiv,

um Covid-19 zu verhindern.

Die Vorteile sind weiter viel größer als die Risiken.

Der Sicherheitsausschuss für Arzneimittelsicherheit

kommt zum Schluss:

Es gibt keine Zunahme der allgemeinen Risiken

bei Blutgerinnseln.

Aber es gibt einige Unsicherheiten, sehr seltene Fälle.

Der Unterschied:

Übliche Blutgerinnsel seien nicht häufiger aufgetreten als sonst.

Allerdings gab es darüber hinaus nach Impfungen

18 "Hirnvenenthrombosen" mit einigen Todesfällen.

Bei 20 Millionen Menschen in Europa,

die mit dem Impfstoff geimpft worden sind.

Diese Blutgerinnsel sind sechs- bis siebenmal

häufiger aufgetreten als üblich.

Eine Sache, die wir herausheben wollen, ist:

Wir müssen die Aufmerksamkeit erhöhen

und nach den Geimpften sehen.

Ich würde mich morgen impfen lassen, aber ich wüsste auch gern,

was zu tun ist, wenn etwas passiert.

Dazu empfiehlt die EMA,

die seltenen Fälle von Thrombosen im Beipackzettel zu erwähnen.

Das Impfen mit AstraZenca könnte nun weitergehen.

Zur Empfehlung der EMA jetzt Oliver Köhr aus Berlin,

wo auch gerade die Pressekonferenz von Gesundheitsminister Spahn begann.

So ist es.

Er informiert darüber,

wie Deutschland mit der Empfehlung umgeht.

Wir hören hinein.

Die EMA hat sich heute

für eine Ergänzung der Patienteninformation entschieden.

Ich habe darüber mit den europäischen Partnern beraten.

Wie und auf welcher Grundlage die EMA zur Entscheidung kam,

wird uns gleich dargelegt.

Es war richtig, die Impfung mit AstraZeneca auszusetzen,

bis die Häufung der Fälle analysiert wurde.

Ärzte ohne diese Information weiter impfen zu lassen,

wäre schwer zu verantworten gewesen.

Die Ärzte müssen Bescheid wissen über mögliche Nebenwirkungen.

Gegenüber Impfwilligen besteht eine besondere Sorgfaltspflicht.

Sie müssen über bekannte Nebenwirkungen aufgeklärt sein,

auch, wenn diese selten vorkommen.

Deshalb war es geboten,

die Impfung vorübergehend auszusetzen.

Ich habe am Montag gesagt,

dass mir persönlich diese Entscheidung nicht leichtfiel.

Denn auch nicht impfen hat schwerwiegende Konsequenzen.

Eines ist mir wichtig:

Die Bürger können darauf vertrauen, transparent informiert zu werden.

Sie können darauf vertrauen, dass sorgfältig geprüft wird.

Ereignisse werden gemeldet.

Sie werden untersucht, ob es Muster gibt.

Ob es Zusammenhänge zur Impfung gibt.

Wenn das so ist, wird vorsorglich reagiert.

Es geht um eine Abwägung von Nutzen und Risiken.

Das Risiko einer Hirnvenenthrombose wird als geringer angesehen

als die Folgen, die nicht impfen hat.

Wichtig für das Vertrauen ist aber die informierte Entscheidung.

Es gab mehrere Optionen, auch in der EU,

auch in der Diskussion mit den Bundesländern.

Ich hab mich klar dafür ausgesprochen,

nun weiter zu impfen.

Es kann auch mit AstraZeneca weitergehen.

Wir haben parallel mit der Anpassung des Aufklärungsbogens

für den AstraZeneca-Impfstoff begonnen.

Wir wollen heute noch in Abstimmung mit den Ländern

und dem Paul-Ehrlich-Institut den Aufklärungsbogen

zur Verfügung stellen.

Bis dahin kann die Aufklärung auch durch die Ärzte

handschriftlich ergänzt werden.

Das Ziel aller Bundesländer ist es, dass schon morgen

wieder mit Impfungen mit AstraZeneca begonnen werden kann.

Darüber sind wir uns einig.

Das wird auch vom Paul-Ehrlich-Institut mitgetragen.

Die STIKO hat sich auch dafür ausgesprochen.

Jens Spahn hat entschieden:

Ab morgen soll wieder mit AstraZeneca geimpft werden können.

Das steht unter dem Vorbehalt,

dass die Impflinge aufgeklärt werden.

Die Risiken sind doch geringer als der Nutzen.

Das Impfen kann weitergehen.

Die Pressekonferenz von Gesundheitsminister Spahn

können Sie auf tagesschau24 verfolgen.

Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen weiter.

Dem Robert Koch-Institut wurden binnen eines Tages

17.504 neue Infektionsfälle gemeldet, etwa 3000 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 90.

Vor einer Woche lag sie bei 69.

Die Bundesländer sind noch uneins über Konsequenzen

aus dem Anstieg der Infektionszahlen.

Die Regierungschefs von Berlin und Bayern sprachen sich dafür aus,

Lockerungen zurückzunehmen.

Einen Beschluss dazu gab es aber nicht.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

war der Videokonferenz zugeschaltet.

Der Appell an sie:

In Europa mehr Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu schaffen.

Nach sieben Monaten Lockdown wächst in Hotels die Verzweiflung.

40 Prozent Umsatzeinbußen stünden für 2020 zu Buche,

so die Branche.

Urlaubsreisende wissen nicht, ob sie über Ostern buchen können.

Deutschland zwischen Lockerungen und Notbremse.

Die Debatte beschäftigt die Ministerpräsidentenkonferenz.

Die Länderchefs von Berlin und Bayern sind gegen Lockerungen.

Die Inzidenzen steigen, aber der Impfstoff fehlt.

Das ist die Situation.

Wir bräuchten schneller Impfstoff, um die Inzidenz zu bekämpfen.

Deswegen ist die Situation schwierig.

Es herrscht ein Flickenteppich,

welche Inzidenz in welchem Kreis zu welchen Maßnahmen führt.

Beim Thema Impfstoff wirbt Berlins Bürgermeister

für einen Exportstopp in Länder, die genug Kapazitäten hätten.

Es muss eine Priorisierung geben.

Es wird exportiert in Länder mit Produktionskapazitäten,

die gut ausgestattet sind und weiter sind beim Impfen als wir.

Das muss man nicht verstehen.

Auch ein Thema:

Inwieweit Gesundheitsämter Apps zur Kontaktnachverfolgung nutzen dürfen.

Dafür gibt es keine einheitliche Regelung.

Wir können diese Krisensituation nur gemeinsam beherrschen

und müssen uns auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen.

Ich will nicht mehr auf den Langsamsten warten.

Und Europa sollte mit dem Hersteller des russischen Impfstoffs Sputnik

Gespräche aufnehmen:

Um auf eine mögliche EU-Zulassung vorbereitet zu sein.

Rentner in Westdeutschland

müssen sich auf eine Nullrunde einstellen.

Wegen der Corona-Krise wird die Rente 2021 nicht angehoben,

so Arbeitsminister Heil.

Im Osten sei nur eine Erhöhung von 0,72 Prozent drin.

Grundlage für die Rentenanpassung ist unter anderem

die Entwicklung der Löhne im Vorjahr.

Rechnerisch müssten die Altersbezüge sogar sinken.

Das verhindert die "Rentengarantie".

Mit einem nationalen Tag der Trauer gedachte Italien

seiner Opfer der Corona-Pandemie.

Ministerpräsident Draghi besuchte die norditalienische Stadt Bergamo.

Dort stiegen vor einem Jahr die Todeszahlen so rapide,

dass Krematorien und Friedhöfe überfüllt waren.

Er versicherte, dass die Regierung daran arbeite,

möglichst viele Menschen zeitnah zu impfen.

Anschließend weihte er den "Wald der Erinnerung" ein

für die mehr als 100.000 Covid-Toten in Italien.

Kardinal Woelki räumte ein, dass in seinem Erzbistum Köln

sexueller Missbrauch jahrzehntelang vertuscht worden ist.

Er ließ ein Gutachten vorstellen, das er in Auftrag gegeben hatte.

Darin sind über 300 Fälle dokumentiert.

Als Konsequenz beurlaubte Woelki zwei ranghohe Geistliche.

Ihm selbst wird in dem Gutachten keine Pflichtverletzung nachgewiesen.

Schwere Vorwürfe richten sich gegen seinen Vorgänger Meisner.

Das Gutachten ist 800 Seiten stark.

Strafrechtler Björn Gercke bescheinigt dem Erzbistum Köln

ein planloses Handeln im Umgang mit den Fällen sexueller Gewalt.

Wir sind auf ein System der Unzuständigkeit gestoßen,

fehlender Kontrollmöglichkeiten und Intransparenz.

Es begünstigte Geheimhaltung.

Auch außerhalb des Erzbistums wirkten viele daran mit.

Besonders belastet werde Kardinal Meisner, der 2017 verstorben ist,

und der Hamburger Erzbischof Heße, der früher in Köln war.

Er und ein weiterer Geistlicher boten bereits ihren Rücktritt an.

Bei Woelki selbst wurde keine Pflichtverletzung festgestellt.

Wir haben heute die enttäuschende Bestätigung dafür erhalten:

Im Erzbistum Köln war sexualisierte Gewalt eine Realität.

Bis in höchste Verantwortungskreise hinein

wurden Dinge nicht aufgedeckt.

Den Betroffenen reicht der Bericht nicht aus,

da er vom Erzbistum selbst in Auftrag gegeben wurde.

Wir brauchen dringend eine unabhängige Untersuchungskommission,

die Zugang zu allen Akten hat.

Sie darf nicht nur Stücke übergeben bekommen.

Ähnliches fordern auch Justizministerin Lambrecht

und der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Röhrig.

Nächste Woche will Erzbischof Kardinal Woelki

weitere Konsequenzen vorstellen.

Das Gutachten hat lange auf sich warten lassen.

Viel Vertrauen ging verloren.

Ob es wiederhergestellt werden kann, hängt davon ab, wie es weitergeht.

Ein früheres Gutachten soll nächsten Donnerstag veröffentlicht werden,

das unter Verschluss gehalten wurde.

In den Niederlanden ist der alte wohl auch der neue Regierungschef.

Bei der Wahl erhielt die rechtsliberale Volkspartei

von Ministerpräsident Rutte die meisten Sitze im neuen Parlament.

Der bisherige Koalitionspartner, die links-liberale D66,

wurde zweitstärkste Kraft.

Gefolgt von der Partei des Rechtspopulisten Wilders.

Im neuen Parlament werden wohl 17 Parteien vertreten sein.

Fünf Jahre nach Abschluss des Flüchtlingspakts

zwischen der EU und der Türkei üben Hilfsorganisationen Kritik.

Die Folgen des Abkommens seien katastrophale Bedingungen

in Aufnahmelagern und schleppende Asylverfahren.

Im Flüchtlingspakt hatte die Türkei zugesagt,

illegale Einreisen in die EU zu verhindern.

Tatsächlich kamen seitdem immer weniger Menschen

auf den griechischen Inseln an.

2015 waren es rund 857.000.

Fünf Jahre später 9700.

Offiziell leben etwa 3,6 Mio. syrische Flüchtlinge in der Türkei.

Fatma Ayse und ihre Töchter stammen aus dem syrischen Aleppo.

Vor acht Jahren flohen sie in die Türkei.

Fatma baute ein erfolgreiches kleines Unternehmen auf.

Die Familie kocht und verkauft Essen.

Fatma bekam von der EU Startkapital.

6 Mrd. Euro werden im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens

von Brüssel für syrische Flüchtlinge in der Türkei zur Verfügung gestellt.

Mehdi Davut ist Arzt in einem Krankenhaus für Syrer.

Er repräsentiert mehr als 30 syrische Vereine in der Türkei.

Mit EU-Hilfen werden Gehälter des Krankenhauspersonals bezahlt.

Das sei bitter nötig, sagt Davut.

Die Türkei kann nur für ihre eigenen Bürger sorgen.

Wenn Sie mich fragen, ist das Geld der EU nicht genug.

Es zu stoppen wäre ein Desaster.

Die EU hat von den sechs Milliarden Euro

bereits mehr als vier Milliarden ausbezahlt.

Weitere 500 Millionen Euro stehen bereit.

Der in die Türkei entsandte EU-Botschafter

plädiert für eine Fortsetzung des Abkommens.

Ende des Monats wird es einen europäischen Rat geben

und eine Flüchtlingskonferenz zu Syrien.

Ich hoffe,

dass die EU Wege finden wird, ihre Unterstützung fortzusetzen.

Kritik kommt von acht Hilfsorganisationen:

Der Pakt sei gescheitert.

Die Lebensbedingungen für Syrer seien katastrophal.

Präsident Erdogan drohte immer wieder, den Pakt zu kündigen.

2021 sagte er, der Weg nach Griechenland sei offen.

Es kam zu tagelangen Tumulten an der Grenze.

EU-Vertreter loben das Abkommen:

Die Zahl syrischer Flüchtlinge, die versuchen, aus der Türkei

in die EU einzureisen, sei deutlich gesunken.

In Spanien soll künftig aktive Sterbehilfe erlaubt sein.

Das Parlament beschloss ein Gesetz,

das ein mehrstufiges Genehmigungsverfahren vorsieht.

Unheilbar Kranke oder Menschen mit schwerem Leiden

müssen viermal bestätigen, ihr Leben beenden zu wollen.

Medizinisches Personal hat das Recht,

aus Gewissensgründen nicht an der Sterbehilfe teilzunehmen.

Die Vox-Partei kündigte eine Verfassungsklage gegen das Gesetz an.

Eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, die A7,

wird ab heute Abend auf einem Abschnitt in Hamburg voll gesperrt.

Beginn ist um 22 Uhr, Ende voraussichtlich Montag früh.

Grund sind Brückenarbeiten.

Vor allem morgens werden lange Staus befürchtet.

Die Wettervorhersage für morgen, Freitag, den 19. März:

In den Osten und Süden strömt morgen noch kältere Luft.

In der Nacht im Süden und in der Mitte Schneeschauer.

Am häufigsten schneit es am Erzgebirge.

Gegen Morgen Schneeschauer in Vorpommern.

Am Tag im Nordwesten länger sonnig, sonst teils freundlich, teils wolkig.

Immer wieder Graupel- und Schneeschauer und Gewitter.

Im Flachland auch Regen.

Am Samstag an den Alpen Schnee, sonst oft trocken.

Am Sonntag im Norden freundlich, später auch in der Mitte.

Am Montag meist freundlich und trocken.

Nur im Südosten einzelne Schneeschauer.

Die tagesthemen gibt es um 22.15 Uhr.

Ingo Zamperoni fragt den Kölner Kardinal Woelki,

ob er der Richtige ist, um Vertrauen wiederherzustellen.

Und: Weiterimpfen mit Warnhinweis:

Was die Entscheidung der EMA für die deutsche Impfkampagne bedeutet

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021