×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

2021 ZDF Sendung, heute journal vom 02.01.2021 - Heute mit den Themen: Rekordwert an Corona

heute journal vom 02.01.2021 - Heute mit den Themen: Rekordwert an Corona

Guten Abend an diesem Samstag.

Drei Tage noch,

bis 16 Ministerpräsident*innen und die Kanzlerin entscheiden,

ob der Shutdown weitergeht.

Sie werden bis dahin nicht viel schlauer sein als heute.

Die Kennzahlen der Pandemie stehen wegen der Unregelmäßigkeiten

der Feiertage im Test- und Meldesystem auf schwankendem Boden.

Aber es spricht nichts dafür,

dass Deutschland in den letzten Wochen dem Ziel des Shutdowns,

in sieben Tagen wieder weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000,

wirklich nähergekommen ist.

Dazu kommt mittlerweile die Furcht vor einer ansteckenderen,

evtl. viel gefährlicheren Virusmutation aus England.

Das kann zwar immer noch eine Fehleinschätzung sein.

Aber eins haben die Verantwortlichen gelernt:

In einer solchen Seuche entscheidet man sich besser für Vorsicht.

Sonst regiert man den nächsten noch härteren Lockdown herbei.

Und politische Verantwortung für viele Tote.

Deshalb steht die Verlängerung des Shutdowns in Deutschland

wohl so gut wie fest.

Andreas Stamm über den Brennpunkt der schlimmsten Befürchtungen:

Großbritannien.

Dort wurden heute wieder fast 58.000 Neuinfektionen gemeldet.

Sie tun, was sie können – und mehr.

66 Intensivbetten hat das St. George's in London

in normalen Zeiten, aktuell sind es 115.

Verfügbare Räume wurden umgerüstet.

Doch die Methode findet ihr natürliches Ende:

Es gibt nicht mehr Personal und Technik.

Wir haben so versucht, zu verhindern,

dass wir irgendwann keine Intensivbetten mehr haben.

Wir reizen alles komplett aus, aber wir haben die Sorge,

dass wir so langsam am Ende der Fahnenstange angekommen sind.

In London, im gesamten Südwesten Englands, das gleiche Bild:

Die Intensivstationen erreichen ihre Belastungsgrenze

oder liegen darüber.

Aus Lebensrettern werden Entscheider über Leben und Tod.

Wie in einem Wettbewerb zu bestimmen,

wer ein Beatmungsgerät erhält und wer nicht,

dafür hat niemand diesen Beruf gewählt.

Das emotionale Trauma für die, die das tun müssen, ist schrecklich.

Niemand sollte das machen, aber wir sind an diesem Punkt.

Großen Anteil an den stark steigenden Infektionszahlen

habe die neue Virusmutation, die zuerst in Südengland auftauchte.

Diese erste Analyse scheint eine Studie

des renommierten Imperial College nun zu bestätigen:

Die Mutation sei deutlich ansteckender.

Der Anstieg des R-Werts um bis zu 0,7

hat im November-Lockdown plötzlich dazu geführt,

dass die Fallzahlen nicht wie erwartet um 30 % gesunken sind,

sondern sich verdreifacht haben.

Das ist die gravierendste Mutation

seit Beginn der Epidemie.

Allerdings: Kritiker unter den Virologen

sehen in den bislang veröffentlichten Studien

zur Mutation methodische Mängel.

Dass eine Veränderung des Virus die Übertragungsrate

so in die Höhe treiben kann, sei nicht ausreichend belegt.

Und unklar bleibt: Warum kommt es in Ländern,

in denen die Mutation schon vor Wochen entdeckt wurde,

nicht auch zu einem ähnlich starken Anstieg?

Am Abend kommt dann große Hoffnung in kleinen Dosen.

Der zweite im Land per Notfall- zulassung freigegeben Impfstoff,

der von AstraZeneca, wird ausgeliefert.

Gleichzeitig ändert Großbritannien die Strategie.

Die bei beiden Vakzinen notwendige zweite Impfdosis

soll statt nach drei nun erst nach zwölf Wochen verabreicht werden.

Auch wenn der Schutz erstmal geringer ist.

Die Leute werden enttäuscht sein,

weil sie auf die zweite Spritze warten müssen.

Aber das ist nur ein kleines Ärgernis

im Vergleich zu den vielen Leben, die gerettet werden können,

wenn so viele Menschen so schnell wie möglich

die erste Dosis bekommen.

Doch weder Hersteller noch Zulassungsbehörde

haben den geänderten Impfplan je getestet.

Pfizer etwa erklärt,

ob und wie lange so ein Schutz bestehe, sei unklar.

Tausenden Patienten, die schon geimpft wurden,

müssen wir jetzt erklären: Der zweite Termin ist abgesagt.

Und keiner weiß genau, was weiter passiert.

Und das beeinträchtig das Vertrauen in uns als Mediziner.

Impfstoffmangel bei noch nie gesehenen Infektionszahlen.

Der Grund für ein Experiment des staatlichen Gesundheitsdienstes.

Drastische Zeiten, drastische Maßnahmen.

Zurück nach Deutschland, wo ja auch ein großes Wahljahr beginnt.

Am Ende wird ein neuer Bundestag

über Angela Merkels Nachfolge als Kanzlerin entscheiden.

Obendrein sechs Landtagswahlen.

Die Pandemie wird die ganze Zeit ein beherrschendes Thema bleiben.

Was macht das mit dem Land, den Regierenden, dem Parlament,

den Bürgern?

"Berlin direkt", die wöchentliche Nahaufnahme des Hauptstadtbetriebs,

wird sich morgen ganz dieser noch nie dagewesenen Situation widmen.

In einer Dokumentation von Bernd Benthin und Lars Seefeldt.

Ein Ausblick jetzt.

Virtueller Finanzgipfel der G20, Mitte November.

Minister Olaf Scholz, zugleich Kanzlerkandidat der SPD,

sieht und hört hier die Lage in der Welt.

Es ist fast überall das Gleiche:

Corona zerrt an den Gesellschaften bis zum Zerreißen.

* Scholz spricht Englisch *

Meine Überzeugung ist, dass in den reichen Gesellschaften des Westens

die Gesellschaft mehr auseinanderläuft,

als das schon mal der Fall war.

Und das muss sich ändern.

Die Lockdown-Maßnahmen haben eine Nebenwirklung: Vereinzelung.

Alleinlebende haben andere Probleme, als Menschen mit Kindern.

Jüngere andere Ängste als die Älteren.

Die Orte, an denen sie sich begegnen können, sind geschlossen.

Was macht das langfristig mit der Gesellschaft?

Laut einer repräsentativen Umfrage des Sozialverbands Caritas,

glaubt gut jeder zweite Deutsche, dass der Zusammenhalt schwächer wird

Nur 17 % glauben, er werde stärker.

Etwa gleich viele erwarten keine Änderungen oder machen keine Angabe.

Ich glaub, dass auch nochmal deutlich wird,

dass es Menschen gibt, die durch die Corona-Pandemie

zusätzlich benachteiligt wurden.

Z.B. durch die Wohnungssituation, durch die Schulsituation.

Und das glaub ich hat Folgen dann

für die politischen Herausforderungen.

* technische Störung *

* technische Störung *

Ohne ein faires System der Besteuerung

kann unser Land gar nicht gut funktionieren.

Wer trägt die Lasten der Corona-Krise?

Dieses Thema wird den Wahlkampf prägen.

Die CDU war bisher immer gegen Steuererhöhungen.

Doch Corona zwingt manchen, hier neu nachzudenken.

Bei weiteren Ausgaben langsam zu machen,

aber zugleich die Wirtschaftskräfte stärken, das hat die Priorität.

Und wenn das dann dazu führt, dass man noch

an der Steuerbelastung verändert,

das glaube ich, davon geht die Welt auch nicht unter.

Noch ist die akute Gesundheitskrise nicht überwunden.

Danach wartet auf die Politik

eine mindestens ebenso große Herausforderung:

den Zerfall der Gesellschaft aufzuhalten.

Der ganze Film "Land im Fieber – die Folgen der Corona-Krise"

morgen Abend, 19.10 Uhr im ZDF.

Trotz Corona-Auflagen und Ausgangssperre nahmen in der Bretagne

rund 2.500 junge Leute an einer illegalen Silvesterparty teil.

Hunderte französische Polizisten konnten die Riesenparty erst

nach zwei Nächten beenden und wurden dabei auch gewaltsam angegriffen.

Die Techno-Fans feierten in einer stillgelegten Lagerhalle

und hielten keinerlei Sicherheitsmaßnahmen ein.

Gegen 1.200 von ihnen wurden Bußgelder verhängt,

fünf Personen wurden festgenommen.

Im westafrikanischen Niger haben Bewaffnete an der Grenze zu Mali

mindestens 56 Menschen getötet und mehr als 20 verletzt.

Die genauen Umstände der Attacke sind noch unklar.

In der Region sind etliche islamistische Terrorgruppen aktiv.

Die Regierung in Teheran hat angekündigt,

mehr Uran als bislang noch höher anreichern zu wollen.

Das teilte Iran offiziell der Inter- nationalen Atomenergiebehörde mit.

Seitdem US-Präsident Trump das Atomabkommen vor 2,5 Jahren

einseitig aufkündigte und neue Sank- tionen gegen Teheran in Kraft setzte,

hält sich auch Iran immer weniger an die internationalen Vereinbarungen.

Erstmals in der Amtszeit von Donald Trump hat der US-Kongress

ein Veto des US-Präsidenten überstimmt,

auch mit den Stimmen zahlreicher Republikaner.

Trump hatte sich gegen das Gesetzespaket

zum Verteidigungshaushalt gestellt.

Das Militärbudget von 740 Mrd. Dollar

kann nun am Präsidenten vorbei in Kraft treten.

Damit wird auch der geplante Truppen- abzug z.B. aus Afghanistan gebremst.

Und die Verlegung von US-Soldaten aus Deutschland

wird ebenfalls vorerst gestoppt.

Der Wintereinbruch hat nicht geholfen.

Weihnachten hat nicht geholfen, auch der Jahreswechsel nicht.

Das Schicksal von fast 1.000 Migranten und Flüchtlingen,

hauptsächlich aus Afghanistan oder Pakistan, versinkt bei Lipa

an der Grenze der Europäischen Union zwischen Kroatien

und Bosnien-Herzegowina immer noch tiefer im Elend.

Ihre Lage ist hoffnungslos, weil keiner der politischen Akteure

ein echtes Interesse hat, ihnen zu helfen.

Bosnien-Herzegowina möchte sie nur los sein, egal, wohin.

Nicht zu uns, tönt das EU-Land Kroatien,

verteidigt die Außengrenze der Union und prügelt jeden zurück,

der es über die Grenze schafft.

Das ist dokumentiert.

Wie die hartnäckige Weigerung Bosnien-Herzegowinas,

etwas für die Opfer zu tun.

Die sollen besser das Weite suchen.

Britta Hilpert berichtet.

Da rollt Hilfe heran ins Camp Lipa in Bosnien-Herzegowina.

Die Armee bringt Zelte und Decken für rund tausend Personen.

Doch diese Zelte macht die Flücht- linge kaum wärmer, kaum glücklicher.

Sie wollen hier gar nicht sein.

Und seit heute verweigern einige die eine Mahlzeit,

die sie hier noch bekommen.

Wir nehmen heute kein Essen,

denn die bosnische Regierung hilft uns nicht.

Es gibt hier zu viele Probleme, deswegen sind wir im Hungerstreik.

Die EU sollte etwas tun.

Für den Weg in die EU nehmen sie dieses Leben auf sich,

ohne Heizung, Strom, funktionierende Toiletten.

Hier in der Nähe wollen sie heimlich die Grenze überwinden,

aber in Kroatien werden sie zurückgeprügelt –

die EU will sie nicht.

Seit Jahren geht das so.

Neu ist, dass nun auch die Bosnier sie nicht wollen.

Immer wieder blockieren sie Flüchtlingsunterkünfte.

Der Staat kann sich nicht durchsetzen.

Das Flüchtlingsproblem

schwächt das zerrissene Bosnien-Herzegowina weiter.

Wenn ein Staat eine Entscheidung in einer Region über,

wo Migranten untergebracht werden sollen, nicht durchsetzen kann,

dann ist das natürlich eine Ermutigung für alle,

die seit jeher einen schwachen Staat wollen

oder den Staat sogar zerstören wollen, weiterzumachen.

Europa schickt Geld, um Flüchtlingsunterkünfte zu schaffen.

Trotzdem nimmt der der Unmut zu gegen Migranten und gegen die EU.

Denn die Migranten kämen aus der EU, aus Griechenland,

und wollten in die EU, sie sind ein EU-Problem, meint man hier.

Bosnien-Herzegowina fühlt sich

als Europas Abstellgleis für Unerwünschte.

Innenpolitisch schwächt es den Staat,

es schwächt die Unterstützung für die EU, es schafft Unzufriedenheit

und auch Spannungen zu den Migranten vor Ort.

Und all das ist eine Situation, die sich eher verschlechtern wird

in den kommenden Wochen und Monaten.

Sie haben heute auch Holz ins Camp Lipa gebracht - lastwagenweise.

Der Winter steht noch am Anfang und den verbringen sie wohl hier.

Camp Lipa bleibt ein Problem,

so wie die ganze europäische Flüchtlingspolitik.

Ein paar Armee-Zelte, ein paar Millionen Euro ändern daran nichts.

Noch einmal Nachrichten und unser Service wie immer am Samstag.

Trotz Corona zieht es viele Ausflügler hier in Deutschland

und in den Alpen in den Schnee.

In den Mittelgebirgen führte der Ansturm zu chaotischen Zuständen,

wie hier im Harz waren Straßen und Wege überfüllt.

Auch im Taunus, im Schwarzwald oder in der Rhön wollten viele zum Wandern

und Rodeln in den Schnee.

Die Polizei rät davon ab - nicht nur wegen der Kontaktbeschränkungen,

sondern auch wegen der Staus, Straßensperrungen und Schneebruchs.

In den nächsten Tagen kann es immer wieder schneien oder regnen.

Das Wetter bleibt winterlich trübe.

Morgen liegt eine dicke Wolkendecke über Deutschland.

Vom Südwesten bis nach Sachsen schneit und regnet es,

v.a. im Osten muss mit Glatteis gerechnet werden.

Die Temperaturen halten sich.

Dazu immer wieder Schnee oder Regen, v.a. vom Norden bis in die Mitte.

Fehlen noch die Gewinnzahlen vom Lotto:

Und alles vom Sport jetzt gleich im sportstudio mit Sven Voss.


heute journal vom 02.01.2021 - Heute mit den Themen: Rekordwert an Corona heute journal από 02.01.2021 - Σήμερα με τα θέματα: Corona heute journal from 02.01.2021 - Today with the topics: Record value at Corona heute journal from 02.01.2021 - Hoy con los temas: Valor récord en Corona heute journal de 02.01.2021 - Hoje com os temas: Valor recorde no Corona 02.01.2021 tarihli heute journal - Konularla bugün: Corona'da rekor değer

Guten Abend an diesem Samstag.

Drei Tage noch,

bis 16 Ministerpräsident*innen und die Kanzlerin entscheiden, jusqu'à 16 premiers ministres et le chancelier décident até 16 primeiros-ministros e o chanceler decidem

ob der Shutdown weitergeht. se o desligamento continua.

Sie werden bis dahin nicht viel schlauer sein als heute. You won't be much smarter by then than you are today. Vous ne serez pas beaucoup plus intelligent d'ici là que vous ne l'êtes aujourd'hui. Você não será muito mais esperto do que é hoje. O zamana kadar bugünkünden çok daha zeki olmayacaksınız.

Die Kennzahlen der Pandemie stehen wegen der Unregelmäßigkeiten The key figures of the pandemic stand because of the irregularities Les chiffres clés de la pandémie sont debout à cause des irrégularités

der Feiertage im Test- und Meldesystem auf schwankendem Boden. of the holidays in the test and reporting system on shaky ground. des vacances dans le système de test et de rapport sur un terrain instable.

Aber es spricht nichts dafür,

dass Deutschland in den letzten Wochen dem Ziel des Shutdowns,

in sieben Tagen wieder weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000,

wirklich nähergekommen ist. s'est vraiment rapproché.

Dazu kommt mittlerweile die Furcht vor einer ansteckenderen, De plus, il y a maintenant la peur d'une maladie plus contagieuse,

evtl. viel gefährlicheren Virusmutation aus England.

Das kann zwar immer noch eine Fehleinschätzung sein.

Aber eins haben die Verantwortlichen gelernt:

In einer solchen Seuche entscheidet man sich besser für Vorsicht. Dans un fléau comme celui-ci, mieux vaut choisir la prudence.

Sonst regiert man den nächsten noch härteren Lockdown herbei. Sinon, vous gouvernerez le prochain confinement encore plus dur.

Und politische Verantwortung für viele Tote.

Deshalb steht die Verlängerung des Shutdowns in Deutschland C'est pourquoi le shutdown en Allemagne est prolongé

wohl so gut wie fest. probablemente tan bueno como firme. probablement solide.

Andreas Stamm über den Brennpunkt der schlimmsten Befürchtungen: Andreas Stamm sobre el punto álgido de los peores temores: Andreas Stamm au centre des pires craintes : Андреас Штамм о худших опасениях:

Großbritannien. Великобритания.

Dort wurden heute wieder fast 58.000 Neuinfektionen gemeldet. Près de 58 000 nouvelles infections y ont de nouveau été signalées aujourd'hui. Сегодня там снова было зарегистрировано почти 58 000 новых случаев заражения.

Sie tun, was sie können – und mehr.

66 Intensivbetten hat das St. George's in London

in normalen Zeiten, aktuell sind es 115.

Verfügbare Räume wurden umgerüstet. Available rooms have been upgraded. Les chambres disponibles ont été améliorées.

Doch die Methode findet ihr natürliches Ende:

Es gibt nicht mehr Personal und Technik.

Wir haben so versucht, zu verhindern, Nous avons essayé si fort d'empêcher

dass wir irgendwann keine Intensivbetten mehr haben.

Wir reizen alles komplett aus, aber wir haben die Sorge, We're exhausting everything, but we're worried On épuise tout, mais on s'inquiète

dass wir so langsam am Ende der Fahnenstange angekommen sind. que nous avons lentement atteint la fin de la route.

In London, im gesamten Südwesten Englands, das gleiche Bild:

Die Intensivstationen erreichen ihre Belastungsgrenze The intensive care units are reaching their breaking point Les unités de soins intensifs atteignent leur point de rupture

oder liegen darüber. ou se coucher dessus.

Aus Lebensrettern werden Entscheider über Leben und Tod. Lifesavers become decision-makers about life and death. Les sauveteurs deviennent des décideurs de la vie et de la mort.

Wie in einem Wettbewerb zu bestimmen, Comment déterminer dans un concours

wer ein Beatmungsgerät erhält und wer nicht, qui a un respirateur et qui n'en a pas,

dafür hat niemand diesen Beruf gewählt.

Das emotionale Trauma für die, die das tun müssen, ist schrecklich.

Niemand sollte das machen, aber wir sind an diesem Punkt.

Großen Anteil an den stark steigenden Infektionszahlen Une grande partie du nombre croissant d'infections

habe die neue Virusmutation, die zuerst in Südengland auftauchte. ont la nouvelle mutation virale qui est apparue pour la première fois dans le sud de l'Angleterre.

Diese erste Analyse scheint eine Studie

des renommierten Imperial College nun zu bestätigen:

Die Mutation sei deutlich ansteckender. La mutation est nettement plus contagieuse.

Der Anstieg des R-Werts um bis zu 0,7 The R-value increase of up to 0.7 L'augmentation de la valeur R jusqu'à 0,7

hat im November-Lockdown plötzlich dazu geführt, a soudainement conduit au verrouillage de novembre

dass die Fallzahlen nicht wie erwartet um 30 % gesunken sind, que le nombre de cas n'a pas baissé de 30% comme prévu,

sondern sich verdreifacht haben. mais ont triplé.

Das ist die gravierendste Mutation This is the most serious mutation C'est la mutation la plus grave

seit Beginn der Epidemie.

Allerdings: Kritiker unter den Virologen

sehen in den bislang veröffentlichten Studien voir dans les études publiées à ce jour

zur Mutation methodische Mängel. sur les défauts méthodiques de la mutation.

Dass eine Veränderung des Virus die Übertragungsrate That a change in the virus transmission rate Qu'un changement dans le taux de transmission du virus

so in die Höhe treiben kann, sei nicht ausreichend belegt. peut monter de cette manière n'est pas suffisamment documenté.

Und unklar bleibt: Warum kommt es in Ländern,

in denen die Mutation schon vor Wochen entdeckt wurde,

nicht auch zu einem ähnlich starken Anstieg?

Am Abend kommt dann große Hoffnung in kleinen Dosen.

Der zweite im Land per Notfall- zulassung freigegeben Impfstoff,

der von AstraZeneca, wird ausgeliefert.

Gleichzeitig ändert Großbritannien die Strategie.

Die bei beiden Vakzinen notwendige zweite Impfdosis

soll statt nach drei nun erst nach zwölf Wochen verabreicht werden.

Auch wenn der Schutz erstmal geringer ist.

Die Leute werden enttäuscht sein,

weil sie auf die zweite Spritze warten müssen.

Aber das ist nur ein kleines Ärgernis

im Vergleich zu den vielen Leben, die gerettet werden können,

wenn so viele Menschen so schnell wie möglich

die erste Dosis bekommen.

Doch weder Hersteller noch Zulassungsbehörde

haben den geänderten Impfplan je getestet.

Pfizer etwa erklärt,

ob und wie lange so ein Schutz bestehe, sei unklar.

Tausenden Patienten, die schon geimpft wurden,

müssen wir jetzt erklären: Der zweite Termin ist abgesagt.

Und keiner weiß genau, was weiter passiert.

Und das beeinträchtig das Vertrauen in uns als Mediziner. And that affects the trust in us as medical professionals.

Impfstoffmangel bei noch nie gesehenen Infektionszahlen. Vaccine shortage with infection numbers never seen before.

Der Grund für ein Experiment des staatlichen Gesundheitsdienstes.

Drastische Zeiten, drastische Maßnahmen.

Zurück nach Deutschland, wo ja auch ein großes Wahljahr beginnt. Back to Germany, where a big election year begins.

Am Ende wird ein neuer Bundestag

über Angela Merkels Nachfolge als Kanzlerin entscheiden.

Obendrein sechs Landtagswahlen.

Die Pandemie wird die ganze Zeit ein beherrschendes Thema bleiben. The pandemic will remain a dominant theme at all times.

Was macht das mit dem Land, den Regierenden, dem Parlament,

den Bürgern?

"Berlin direkt", die wöchentliche Nahaufnahme des Hauptstadtbetriebs, "Berlin direct", the weekly close-up of operations in the capital,

wird sich morgen ganz dieser noch nie dagewesenen Situation widmen.

In einer Dokumentation von Bernd Benthin und Lars Seefeldt.

Ein Ausblick jetzt.

Virtueller Finanzgipfel der G20, Mitte November.

Minister Olaf Scholz, zugleich Kanzlerkandidat der SPD,

sieht und hört hier die Lage in der Welt.

Es ist fast überall das Gleiche:

Corona zerrt an den Gesellschaften bis zum Zerreißen.

* Scholz spricht Englisch *

Meine Überzeugung ist, dass in den reichen Gesellschaften des Westens

die Gesellschaft mehr auseinanderläuft, society is more divided

als das schon mal der Fall war.

Und das muss sich ändern.

Die Lockdown-Maßnahmen haben eine Nebenwirklung: Vereinzelung. The lockdown measures have a side effect: isolation.

Alleinlebende haben andere Probleme, als Menschen mit Kindern.

Jüngere andere Ängste als die Älteren.

Die Orte, an denen sie sich begegnen können, sind geschlossen.

Was macht das langfristig mit der Gesellschaft?

Laut einer repräsentativen Umfrage des Sozialverbands Caritas, According to a representative survey by the social association Caritas,

glaubt gut jeder zweite Deutsche, dass der Zusammenhalt schwächer wird

Nur 17 % glauben, er werde stärker.

Etwa gleich viele erwarten keine Änderungen oder machen keine Angabe.

Ich glaub, dass auch nochmal deutlich wird,

dass es Menschen gibt, die durch die Corona-Pandemie

zusätzlich benachteiligt wurden.

Z.B. durch die Wohnungssituation, durch die Schulsituation.

Und das glaub ich hat Folgen dann

für die politischen Herausforderungen.

* technische Störung *

* technische Störung *

Ohne ein faires System der Besteuerung

kann unser Land gar nicht gut funktionieren.

Wer trägt die Lasten der Corona-Krise?

Dieses Thema wird den Wahlkampf prägen.

Die CDU war bisher immer gegen Steuererhöhungen.

Doch Corona zwingt manchen, hier neu nachzudenken.

Bei weiteren Ausgaben langsam zu machen,

aber zugleich die Wirtschaftskräfte stärken, das hat die Priorität.

Und wenn das dann dazu führt, dass man noch

an der Steuerbelastung verändert,

das glaube ich, davon geht die Welt auch nicht unter.

Noch ist die akute Gesundheitskrise nicht überwunden.

Danach wartet auf die Politik

eine mindestens ebenso große Herausforderung:

den Zerfall der Gesellschaft aufzuhalten.

Der ganze Film "Land im Fieber – die Folgen der Corona-Krise"

morgen Abend, 19.10 Uhr im ZDF.

Trotz Corona-Auflagen und Ausgangssperre nahmen in der Bretagne

rund 2.500 junge Leute an einer illegalen Silvesterparty teil.

Hunderte französische Polizisten konnten die Riesenparty erst

nach zwei Nächten beenden und wurden dabei auch gewaltsam angegriffen.

Die Techno-Fans feierten in einer stillgelegten Lagerhalle

und hielten keinerlei Sicherheitsmaßnahmen ein.

Gegen 1.200 von ihnen wurden Bußgelder verhängt,

fünf Personen wurden festgenommen.

Im westafrikanischen Niger haben Bewaffnete an der Grenze zu Mali

mindestens 56 Menschen getötet und mehr als 20 verletzt.

Die genauen Umstände der Attacke sind noch unklar.

In der Region sind etliche islamistische Terrorgruppen aktiv.

Die Regierung in Teheran hat angekündigt,

mehr Uran als bislang noch höher anreichern zu wollen.

Das teilte Iran offiziell der Inter- nationalen Atomenergiebehörde mit.

Seitdem US-Präsident Trump das Atomabkommen vor 2,5 Jahren

einseitig aufkündigte und neue Sank- tionen gegen Teheran in Kraft setzte, unilaterally resigned and imposed new sanctions against Tehran,

hält sich auch Iran immer weniger an die internationalen Vereinbarungen.

Erstmals in der Amtszeit von Donald Trump hat der US-Kongress

ein Veto des US-Präsidenten überstimmt,

auch mit den Stimmen zahlreicher Republikaner.

Trump hatte sich gegen das Gesetzespaket

zum Verteidigungshaushalt gestellt.

Das Militärbudget von 740 Mrd. Dollar

kann nun am Präsidenten vorbei in Kraft treten.

Damit wird auch der geplante Truppen- abzug z.B. aus Afghanistan gebremst.

Und die Verlegung von US-Soldaten aus Deutschland

wird ebenfalls vorerst gestoppt.

Der Wintereinbruch hat nicht geholfen.

Weihnachten hat nicht geholfen, auch der Jahreswechsel nicht.

Das Schicksal von fast 1.000 Migranten und Flüchtlingen,

hauptsächlich aus Afghanistan oder Pakistan, versinkt bei Lipa

an der Grenze der Europäischen Union zwischen Kroatien

und Bosnien-Herzegowina immer noch tiefer im Elend.

Ihre Lage ist hoffnungslos, weil keiner der politischen Akteure

ein echtes Interesse hat, ihnen zu helfen.

Bosnien-Herzegowina möchte sie nur los sein, egal, wohin.

Nicht zu uns, tönt das EU-Land Kroatien,

verteidigt die Außengrenze der Union und prügelt jeden zurück,

der es über die Grenze schafft.

Das ist dokumentiert.

Wie die hartnäckige Weigerung Bosnien-Herzegowinas,

etwas für die Opfer zu tun.

Die sollen besser das Weite suchen.

Britta Hilpert berichtet.

Da rollt Hilfe heran ins Camp Lipa in Bosnien-Herzegowina.

Die Armee bringt Zelte und Decken für rund tausend Personen.

Doch diese Zelte macht die Flücht- linge kaum wärmer, kaum glücklicher.

Sie wollen hier gar nicht sein.

Und seit heute verweigern einige die eine Mahlzeit,

die sie hier noch bekommen.

Wir nehmen heute kein Essen,

denn die bosnische Regierung hilft uns nicht.

Es gibt hier zu viele Probleme, deswegen sind wir im Hungerstreik.

Die EU sollte etwas tun.

Für den Weg in die EU nehmen sie dieses Leben auf sich,

ohne Heizung, Strom, funktionierende Toiletten.

Hier in der Nähe wollen sie heimlich die Grenze überwinden,

aber in Kroatien werden sie zurückgeprügelt – but in Croatia they are beaten back –

die EU will sie nicht.

Seit Jahren geht das so.

Neu ist, dass nun auch die Bosnier sie nicht wollen.

Immer wieder blockieren sie Flüchtlingsunterkünfte.

Der Staat kann sich nicht durchsetzen.

Das Flüchtlingsproblem

schwächt das zerrissene Bosnien-Herzegowina weiter.

Wenn ein Staat eine Entscheidung in einer Region über,

wo Migranten untergebracht werden sollen, nicht durchsetzen kann,

dann ist das natürlich eine Ermutigung für alle,

die seit jeher einen schwachen Staat wollen

oder den Staat sogar zerstören wollen, weiterzumachen.

Europa schickt Geld, um Flüchtlingsunterkünfte zu schaffen.

Trotzdem nimmt der der Unmut zu gegen Migranten und gegen die EU.

Denn die Migranten kämen aus der EU, aus Griechenland,

und wollten in die EU, sie sind ein EU-Problem, meint man hier.

Bosnien-Herzegowina fühlt sich

als Europas Abstellgleis für Unerwünschte.

Innenpolitisch schwächt es den Staat,

es schwächt die Unterstützung für die EU, es schafft Unzufriedenheit

und auch Spannungen zu den Migranten vor Ort.

Und all das ist eine Situation, die sich eher verschlechtern wird

in den kommenden Wochen und Monaten.

Sie haben heute auch Holz ins Camp Lipa gebracht - lastwagenweise. They also brought wood to Camp Lipa today - by the truckload.

Der Winter steht noch am Anfang und den verbringen sie wohl hier.

Camp Lipa bleibt ein Problem,

so wie die ganze europäische Flüchtlingspolitik.

Ein paar Armee-Zelte, ein paar Millionen Euro ändern daran nichts.

Noch einmal Nachrichten und unser Service wie immer am Samstag.

Trotz Corona zieht es viele Ausflügler hier in Deutschland

und in den Alpen in den Schnee.

In den Mittelgebirgen führte der Ansturm zu chaotischen Zuständen,

wie hier im Harz waren Straßen und Wege überfüllt.

Auch im Taunus, im Schwarzwald oder in der Rhön wollten viele zum Wandern

und Rodeln in den Schnee.

Die Polizei rät davon ab - nicht nur wegen der Kontaktbeschränkungen,

sondern auch wegen der Staus, Straßensperrungen und Schneebruchs. but also because of the traffic jams, road closures and snowfall.

In den nächsten Tagen kann es immer wieder schneien oder regnen.

Das Wetter bleibt winterlich trübe.

Morgen liegt eine dicke Wolkendecke über Deutschland.

Vom Südwesten bis nach Sachsen schneit und regnet es,

v.a. im Osten muss mit Glatteis gerechnet werden.

Die Temperaturen halten sich.

Dazu immer wieder Schnee oder Regen, v.a. vom Norden bis in die Mitte.

Fehlen noch die Gewinnzahlen vom Lotto:

Und alles vom Sport jetzt gleich im sportstudio mit Sven Voss.