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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 19.02.2020 17:00 Uhr - Bundesregierung beschließt Gesetzentw

Sendung: tagesschau 19.02.2020 17:00 Uhr - Bundesregierung beschließt Gesetzentw

Themen der Sendung: Bundesregierung beschließt Gesetzentwurf für Grundrente, Kabinett bringt Maßnahmenpaket gegen Hasskriminalität im Internet auf den Weg, Keine Lösung der Regierungskrise in Thüringen in Sicht, Metro AG verkauft Supermarktkette real, Die Börse, Türkischer Präsident Erdogan droht Syrien mit Militäreinsatz in Idlib, Coronavirus: Erste Passagiere der "Diamond Princess" dürfen Kreuzfahrtschiff verlassen, Deutscher Krebskongress 2020 in Jena, Schauspielerin Sonja Ziemann verstorben, Das Wetter

-------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Nach langen Verhandlungen

hat die Bundesregierung

den Gesetzentwurf

für eine Grundrente beschlossen.

Ab 2021 sollen

etwa 1,3 Mio. Bezieher kleiner Renten

unter bestimmten Bedingungen

einen Aufschlag erhalten.

Arbeitsminister Heil sagte, es sei

ein guter Kompromiss erzielt worden.

Kritik kommt aus der Opposition.

Selbst in der SPD gibt es Skeptiker.

Die neuen Regelungen

sind nicht leicht.

Die Grundrente ist keine feste Summe,

die alle bekommen.

Es geht um individuelle Zuschläge

für Menschen mit niedriger Rente.

Anspruch darauf haben alle,

die 33 Pflichtbeitragsjahre haben:

Der volle Zuschlag von 404,86 Euro

ist nach 35 Beitragsjahren möglich.

Voraussetzung dafür:

Man muss im Schnitt mehr als

30 % des Durchschnittseinkommens

verdient haben,

aber weniger als 80 %.

Den vollen Zuschlag erhalten nur die,

deren Einkommen als Rentner

bei max. 1250 Euro im Monat liegt,

bei Paaren 1950 Euro.

Rentner mit höheren Einkommen

können niedrigere Zuschüsse bekommen.

Kapitalerträge werden angerechnet.

Eine Überprüfung von Ersparnissen

oder Immobilien soll es nicht geben.

Die Grundrente

muss niemand beantragen.

Die Rentenversicherung

soll sich darum kümmern:

Durch einen Datenabgleich

mit dem Finanzamt.

In Kraft treten soll sie am ...

Bis zu 1,3 Mio. Menschen

könnten davon profitieren,

vor allem Frauen und Ostdeutsche.

Eigentlich ist die Grundrente

Sache des Arbeitsministers.

Weil die Entscheidung aber

viel Bedeutung für die Koalition hat,

stellen drei Minister

den Kabinettsbeschluss vor.

Das ist

ein sozialpolitischer Meilenstein.

Die größte Sozialreform

dieser Legislaturperiode.

Es ist ein Erfolg

vor allem für die Menschen,

die jeden Tag hart arbeiten.

Doch es gibt auch Kritik.

Der Arbeitgeberverband moniert,

die Rentenversicherung

sei nicht ausreichend auf die

Umsetzung der Grundrente vorbereitet.

Der Vorschlag würde

die Rentenversicherung überfordern.

Die hat zu recht hingewiesen

auf die administrativen Probleme.

Die Politik ist gut beraten,

darauf zu reagieren.

Der CDU-Gesundheitsminister

widerspricht.

Ohne Aufwand,

etwa bei der Rentenversicherung,

sei keine zielgerichtete

Grundrente möglich.

Wer eine

umfassende Einkommensprüfung möchte,

muss auch akzeptieren,

dass auch Aufwand dafür entsteht.

Auch der Sozialverband VDK

sieht viel Bürokratie.

Dass es jetzt doch

eine Einkommensprüfung gibt,

war nicht unser Wunsch:

Das macht es komplizierter.

Aber erst mal ist wichtig,

dass die Menschen mehr Geld haben,

die lange eingezahlt haben.

Finanziert werden soll die Grundrente

unter anderem

aus einer europäischen Börsensteuer.

Doch die sei nicht sicher.

Die Finanzierung ist nicht geklärt.

Es war abgemacht, dass es

eine Finanztransaktionssteuer gibt.

Die sehe ich nicht.

Aus dem Finanzministerium heißt es,

die Finanztransaktionssteuer

sei auf einem guten Weg.

Neben der Grundrente

hat das Kabinett ein Maßnahmenpaket

gegen Hasskriminalität

auf den Weg gebracht.

Vorgesehen sind etwa höhere Strafen

für Beleidigungen im Netz.

Zudem sollen Netzwerkbetreiber

verpflichtet werden,

bestimmte Posts an das BKA zu melden.

Bei den Grünen

stößt die Meldepflicht auf Kritik.

Freiheitsrechte würden beschnitten

und Befugnisse

der Sicherheitsbehörden ausgebaut.

Ein Bürgermeister,

der seinen Job aufgibt,

weil er von Rechtsradikalen

bedroht wird.

Ein brennendes Haus,

das als Flüchtlingsheim geplant war.

Beides geschehen in Tröglitz

in Sachsen-Anhalt.

Auf solche Fälle

reagiert die Bundesregierung

nun mit einem Maßnahmenpaket:

Das gilt schon

bei Bundes- oder Landespolitikern.

Dass diejenigen, die vor Ort

Verantwortung übernehmen,

die unglaublichen Anfeindungen

ausgesetzt sind:

Dass die in diesen Schutz

mit aufgenommen werden.

Vor allem im Netz

kommt es zu verbaler Gewalt.

Bislang sind Plattformen

nur dazu gezwungen,

strafrechtlich relevante Postings

zu löschen.

Künftig soll es

eine Meldepflicht geben.

Künftig müssen soziale Netzwerke

diese Postings ans BKA melden.

Das prüft dann die Fälle.

Private Unternehmen

werden dann aus Haftungsgründen

viel mehr ans BKA melden,

als das was strafbar ist.

Was mit diesen Datensammlungen

von suspekten Äußerungen passiert,

ist offen.

Auf die Gerichte

wird zusätzlich Arbeit zukommen.

Laut Kritikern fehle dafür Personal.

Dreieinhalb Monate sind seit der

Landtagswahl in Thüringen vergangen,

auf eine neue Regierung aber warten

die Bürger bis heute.

In Erfurt kamen Linkspartei, SPD,

Grüne und CDU erneut zusammen,

um über eine Lösung der

Regierungskrise zu beraten.

Der Vorschlag,

Ex-Ministerpräsidentin Lieberknecht

solle bis zu Neuwahlen die Geschäfte

führen, ist wieder vom Tisch.

Denn Lieberknechts CDU-Kollegen

stellten sich quer.

Die Irrungen

und Wirrungen gehen weiter.

Zunächst schien eine Lösung greifbar.

Ex-Ministerpräsident Ramelow

schlug Christine Lieberknecht als

Übergangs-Ministerpräsidentin vor.

Die CDU-Politikerin sollte den Weg

zu schnellen Neuwahlen organisieren.

Die CDU-Fraktion

plädierte für eine längere Amtszeit

mit Wahlen im kommenden Jahr.

Die Verhandler

stehen wieder am Anfang.

Für die Linke

gibt es zwei Möglichkeiten:

Eine rot-rot-grüne

Minderheitsregierung

mit Bodo Ramelow zu stützen.

Lieber sind uns schnelle Neuwahlen.

Beides ist für die CDU schwierig.

Bei schnellen Neuwahlen

droht laut Umfragen ein Absturz.

Die Stützung

eines linken Ministerpräsidenten

verbietet ein Parteitagsbeschluss.

Der Parteitagsbeschluss war richtig,

als er gefasst wurde.

Er ist im Grund heute noch richtig,

aber passt nicht mehr

auf die Lebensrealitäten:

Wie geht man damit um?

Kann ein Parteitagsbeschluss

mehr wirken als das Wohl des Landes?

Rot-Rot-Grün und die CDU

verhandeln wieder.

CDU-Fraktionschef Mohring

kann nur noch bedingt helfen.

Er will am 2. März

seinen Posten räumen.

Handelskonzern Metro hat seine

angeschlagene Tochter Real verkauft.

Die Supermarktkette

schrieb zuletzt tiefrote Zahlen.

Der Verkauf an einen Finanzinvestor

soll Metro geschätzte

300 Mio. Euro netto einbringen.

Was die Mitarbeiter erwartet,

bleibt unklar.

Die Kette soll zerschlagen werden.

Zehntausende bangen um ihre Jobs.

An der Börse

hat man die Telekom im Blick.

Stefan Wolff in Frankfurt:

Die Aktie ist deutlich im Plus,

nachdem Zahlen

für das vergangene Geschäftsjahr

veröffentlicht wurden.

Wie fallen die aus?

Es ist, wie die Telekom

heute morgen stolz verkündete,

das beste Ergebnis aller Zeiten

für die Deutsche Telekom.

Knapp vier Milliarden Euro Gewinn

sprangen am Ende raus.

Rasantes Wachstum in den USA

ist daran beteiligt.

Die Tochter T-Mobile US

hat sich sehr gut geschlagen.

Ein Wermutstropfen für die Anleger:

Das Ganze geht

mit einer hohen Verschuldung einher,

die sie mitbezahlen.

Die Zahlen sahen trotzdem gut aus.

Die Aktienkurse steigen,

so auch der DAX.

Der türkische Präsident Erdogan

hat mit einem Militärschlag

gegen die syrische Armee

in Idlib gedroht.

Eine Offensive in Syrien

sei nur eine Frage der Zeit.

Gespräche mit Russland

waren gescheitert.

Moskau und Ankara

unterstützen im Bürgerkrieg in Syrien

unterschiedliche Konfliktparteien.

Russland Machthaber Assad,

die Türkei die syrischen Rebellen.

Mehr als eine Million Menschen

sind auf der Flucht.

In Japan dürfen erste Passagiere

das von Corona-Fällen

betroffene Kreuzfahrtschiff

"Diamond Princess" verlassen.

Laut Behörden seien sie negativ

auf den Erreger getestet worden.

Das Schiff stand

zwei Wochen lang unter Quarantäne.

Mehr als 600 Passagiere

hatten sich angesteckt.

Sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

Eine optimale Versorgung für alle

ist das Leitmotiv von Vertretern

aus Wissenschaft, Medizin und

Politik, die sich in Jena treffen.

Auf dem Krebskongress

diskutieren sie neue Erkenntnisse

aus Forschung und Behandlung

und innovative Therapien.

In den kommenden vier Tagen werden

mehr als 10.000 Teilnehmer erwartet.

Das Risiko

an Krebs zu erkranken ist groß.

Statistisch gesehen trifft es

in Deutschland jeden Zweiten.

In Berlin diskutieren

Mediziner und Wissenschaftler

auch über neue Therapieformen,

wie die Immun-Onkologie.

Sie ...

... aktiviert das eigene Immunsystem

über Antikörper,

die dem Patienten

über die Vene verabreicht werden.

Die sorgen dafür,

dass die T-Lymphozyten

aktiv gegen den Tumor vorgehen.

Das ist inzwischen etabliert.

Es ist aber auch sehr teuer.

Helfen würden Innovationszentren:

Spezielle Kliniken,

in denen neue Therapien

schneller zum Einsatz kommen können,

so die Krebsexperten.

Entscheidend sei,

dass Ärzte und Betroffene

neue Behandlungsmöglichkeiten kennen.

Für eigene Forschung fehlt Medizinern

selbst an Uni-Kliniken oft die Zeit.

Leider ist die Realität anders.

Man schafft es ganz schwer, sich

aus dem Klinikalltag herauszuziehen

und am Feierabend

noch ins Labor zu gehen.

Das ist auch mit dem modernen Leben

nicht mehr vereinbar.

Arbeitsabläufe verbessern

und neue Therapien verfügbar machen.

Das sind die zentralen Themen

auf dem 34. Deutschen Krebskongress.

In den 50ern verzauberte

Sonja Ziemann als "Schwarzwaldmädel"

Millionen in den Kinos.

Sie verkörperte in den Heimatfilmen

mädchenhafte Frauen.

Später folgten Rollen

in anspruchsvolleren Filmen.

Auch im Fernsehen und im Theater.

Am Montag ist Sonja Ziemann

mit 94 Jahren gestorben.

Ihre Traumfrau,

wie sieht die eigentlich aus?

Blond?

Ziemlich dunkel.

Ich glaube,

Ihre Haarfarbe müsste sie haben.

Sonja Ziemann und Rudolf Prack:

Das Traumpaar

des deutschen Nachkriegs-Kinos.

Vor allem Rollen in Heimat- und

Heile-Welt-Filmen machen Ziemann

zu einer der populärsten

Schauspielerinnen der 50er.

Mit Temperament und Charme

macht sie schon als 15-Jährige

auf sich aufmerksam.

Es folgen erste Filmrollen

und eine Schauspielausbildung.

Zum Star wird sie nach dem Krieg.

Als "Schwarzwaldmädel"

verkörpert sie das Idealbild der Frau

in der Adenauer Ära,

unschuldig und naiv.

Als junger Mensch

hatte ich immer Glück.

In der Mitte des Lebens ...

... kam etwas hinzu, was ich nie

mir hätte vorstellen können.

Ihr Sohn

stirbt mit 16 an Krebs,

ihr zweiter Ehemann Marek Hlasko

begeht Selbstmord.

Das führt dazu,

dass sich Ziemann Anfang der 70er

aus der Öffentlichkeit und

dem Filmgeschäft zurückzieht.

Ein Freund in dieser Zeit

ist Charles Regnier.

Lange kein Goldklumpen,

aber doch ein Pfund.

Sie entdeckt das Theater

als neue künstlerische Heimat.

Ihr Bühnenpartner Regnier

wird ihr dritter Ehemann.

Zum Film hat sie nie wieder

wirklich zurückgefunden.

Die Traumfrau der 50er lebte zuletzt

zurückgezogen in München.

Nun noch der Blick

auf die Wetterlage.

Hier die Aussichten für morgen:

Die Regen- und Graupelschauer

ziehen nach Nordwesten ab.

Von Westen kommt neuer Regen,

im Bergland teils als Schnee.

Morgen wird der Regen schwächer.

Dahinter wolkenverhangen,

aber meist trocken.

Im Süden setzt sich die Sonne durch.

Am Abend im Nordwesten

Regen und Sturmböen.

Die tagesschau

meldet sich wieder um 20 Uhr.

Auf Wiedersehen.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 19.02.2020 17:00 Uhr - Bundesregierung beschließt Gesetzentw Sendung: tagesschau 19.02.2020 17:00 Uhr - Federal government adopts bill Émission : tagesschau 19.02.2020 17:00 - Le gouvernement allemand adopte un projet de loi sur la protection de l'environnement

Themen der Sendung: Bundesregierung beschließt Gesetzentwurf für Grundrente, Kabinett bringt Maßnahmenpaket gegen Hasskriminalität im Internet auf den Weg, Keine Lösung der Regierungskrise in Thüringen in Sicht, Metro AG verkauft Supermarktkette real, Die Börse, Türkischer Präsident Erdogan droht Syrien mit Militäreinsatz in Idlib, Coronavirus: Erste Passagiere der "Diamond Princess" dürfen Kreuzfahrtschiff verlassen, Deutscher Krebskongress 2020 in Jena, Schauspielerin Sonja Ziemann verstorben, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Nach langen Verhandlungen

hat die Bundesregierung

den Gesetzentwurf

für eine Grundrente beschlossen.

Ab 2021 sollen

etwa 1,3 Mio. Bezieher kleiner Renten

unter bestimmten Bedingungen

einen Aufschlag erhalten.

Arbeitsminister Heil sagte, es sei

ein guter Kompromiss erzielt worden.

Kritik kommt aus der Opposition.

Selbst in der SPD gibt es Skeptiker.

Die neuen Regelungen

sind nicht leicht.

Die Grundrente ist keine feste Summe,

die alle bekommen.

Es geht um individuelle Zuschläge

für Menschen mit niedriger Rente.

Anspruch darauf haben alle,

die 33 Pflichtbeitragsjahre haben:

Der volle Zuschlag von 404,86 Euro

ist nach 35 Beitragsjahren möglich.

Voraussetzung dafür:

Man muss im Schnitt mehr als

30 % des Durchschnittseinkommens

verdient haben,

aber weniger als 80 %.

Den vollen Zuschlag erhalten nur die,

deren Einkommen als Rentner

bei max. 1250 Euro im Monat liegt,

bei Paaren 1950 Euro.

Rentner mit höheren Einkommen

können niedrigere Zuschüsse bekommen.

Kapitalerträge werden angerechnet.

Eine Überprüfung von Ersparnissen

oder Immobilien soll es nicht geben.

Die Grundrente

muss niemand beantragen.

Die Rentenversicherung

soll sich darum kümmern:

Durch einen Datenabgleich

mit dem Finanzamt.

In Kraft treten soll sie am ...

Bis zu 1,3 Mio. Menschen

könnten davon profitieren,

vor allem Frauen und Ostdeutsche.

Eigentlich ist die Grundrente

Sache des Arbeitsministers.

Weil die Entscheidung aber

viel Bedeutung für die Koalition hat,

stellen drei Minister

den Kabinettsbeschluss vor.

Das ist

ein sozialpolitischer Meilenstein.

Die größte Sozialreform

dieser Legislaturperiode.

Es ist ein Erfolg

vor allem für die Menschen,

die jeden Tag hart arbeiten.

Doch es gibt auch Kritik.

Der Arbeitgeberverband moniert,

die Rentenversicherung

sei nicht ausreichend auf die

Umsetzung der Grundrente vorbereitet.

Der Vorschlag würde

die Rentenversicherung überfordern.

Die hat zu recht hingewiesen

auf die administrativen Probleme.

Die Politik ist gut beraten,

darauf zu reagieren.

Der CDU-Gesundheitsminister

widerspricht.

Ohne Aufwand,

etwa bei der Rentenversicherung,

sei keine zielgerichtete

Grundrente möglich.

Wer eine

umfassende Einkommensprüfung möchte,

muss auch akzeptieren,

dass auch Aufwand dafür entsteht.

Auch der Sozialverband VDK

sieht viel Bürokratie.

Dass es jetzt doch

eine Einkommensprüfung gibt,

war nicht unser Wunsch:

Das macht es komplizierter.

Aber erst mal ist wichtig,

dass die Menschen mehr Geld haben,

die lange eingezahlt haben.

Finanziert werden soll die Grundrente

unter anderem

aus einer europäischen Börsensteuer.

Doch die sei nicht sicher.

Die Finanzierung ist nicht geklärt.

Es war abgemacht, dass es

eine Finanztransaktionssteuer gibt.

Die sehe ich nicht.

Aus dem Finanzministerium heißt es,

die Finanztransaktionssteuer

sei auf einem guten Weg.

Neben der Grundrente

hat das Kabinett ein Maßnahmenpaket

gegen Hasskriminalität

auf den Weg gebracht.

Vorgesehen sind etwa höhere Strafen

für Beleidigungen im Netz.

Zudem sollen Netzwerkbetreiber

verpflichtet werden,

bestimmte Posts an das BKA zu melden.

Bei den Grünen

stößt die Meldepflicht auf Kritik.

Freiheitsrechte würden beschnitten

und Befugnisse

der Sicherheitsbehörden ausgebaut.

Ein Bürgermeister,

der seinen Job aufgibt,

weil er von Rechtsradikalen

bedroht wird.

Ein brennendes Haus,

das als Flüchtlingsheim geplant war.

Beides geschehen in Tröglitz

in Sachsen-Anhalt.

Auf solche Fälle

reagiert die Bundesregierung

nun mit einem Maßnahmenpaket:

Das gilt schon

bei Bundes- oder Landespolitikern.

Dass diejenigen, die vor Ort

Verantwortung übernehmen,

die unglaublichen Anfeindungen

ausgesetzt sind:

Dass die in diesen Schutz

mit aufgenommen werden.

Vor allem im Netz

kommt es zu verbaler Gewalt.

Bislang sind Plattformen

nur dazu gezwungen,

strafrechtlich relevante Postings

zu löschen.

Künftig soll es

eine Meldepflicht geben.

Künftig müssen soziale Netzwerke

diese Postings ans BKA melden.

Das prüft dann die Fälle.

Private Unternehmen

werden dann aus Haftungsgründen

viel mehr ans BKA melden,

als das was strafbar ist.

Was mit diesen Datensammlungen

von suspekten Äußerungen passiert,

ist offen.

Auf die Gerichte

wird zusätzlich Arbeit zukommen.

Laut Kritikern fehle dafür Personal.

Dreieinhalb Monate sind seit der

Landtagswahl in Thüringen vergangen,

auf eine neue Regierung aber warten

die Bürger bis heute.

In Erfurt kamen Linkspartei, SPD,

Grüne und CDU erneut zusammen,

um über eine Lösung der

Regierungskrise zu beraten.

Der Vorschlag,

Ex-Ministerpräsidentin Lieberknecht

solle bis zu Neuwahlen die Geschäfte

führen, ist wieder vom Tisch.

Denn Lieberknechts CDU-Kollegen

stellten sich quer.

Die Irrungen

und Wirrungen gehen weiter.

Zunächst schien eine Lösung greifbar.

Ex-Ministerpräsident Ramelow

schlug Christine Lieberknecht als

Übergangs-Ministerpräsidentin vor.

Die CDU-Politikerin sollte den Weg

zu schnellen Neuwahlen organisieren.

Die CDU-Fraktion

plädierte für eine längere Amtszeit

mit Wahlen im kommenden Jahr.

Die Verhandler

stehen wieder am Anfang.

Für die Linke

gibt es zwei Möglichkeiten:

Eine rot-rot-grüne

Minderheitsregierung

mit Bodo Ramelow zu stützen.

Lieber sind uns schnelle Neuwahlen.

Beides ist für die CDU schwierig.

Bei schnellen Neuwahlen

droht laut Umfragen ein Absturz.

Die Stützung

eines linken Ministerpräsidenten

verbietet ein Parteitagsbeschluss.

Der Parteitagsbeschluss war richtig,

als er gefasst wurde.

Er ist im Grund heute noch richtig,

aber passt nicht mehr

auf die Lebensrealitäten:

Wie geht man damit um?

Kann ein Parteitagsbeschluss

mehr wirken als das Wohl des Landes?

Rot-Rot-Grün und die CDU

verhandeln wieder.

CDU-Fraktionschef Mohring

kann nur noch bedingt helfen.

Er will am 2. März

seinen Posten räumen.

Handelskonzern Metro hat seine

angeschlagene Tochter Real verkauft.

Die Supermarktkette

schrieb zuletzt tiefrote Zahlen.

Der Verkauf an einen Finanzinvestor

soll Metro geschätzte

300 Mio. Euro netto einbringen.

Was die Mitarbeiter erwartet,

bleibt unklar.

Die Kette soll zerschlagen werden.

Zehntausende bangen um ihre Jobs.

An der Börse

hat man die Telekom im Blick.

Stefan Wolff in Frankfurt:

Die Aktie ist deutlich im Plus,

nachdem Zahlen

für das vergangene Geschäftsjahr

veröffentlicht wurden.

Wie fallen die aus?

Es ist, wie die Telekom

heute morgen stolz verkündete,

das beste Ergebnis aller Zeiten

für die Deutsche Telekom.

Knapp vier Milliarden Euro Gewinn

sprangen am Ende raus.

Rasantes Wachstum in den USA

ist daran beteiligt.

Die Tochter T-Mobile US

hat sich sehr gut geschlagen.

Ein Wermutstropfen für die Anleger:

Das Ganze geht

mit einer hohen Verschuldung einher,

die sie mitbezahlen.

Die Zahlen sahen trotzdem gut aus.

Die Aktienkurse steigen,

so auch der DAX.

Der türkische Präsident Erdogan

hat mit einem Militärschlag

gegen die syrische Armee

in Idlib gedroht.

Eine Offensive in Syrien

sei nur eine Frage der Zeit.

Gespräche mit Russland

waren gescheitert.

Moskau und Ankara

unterstützen im Bürgerkrieg in Syrien

unterschiedliche Konfliktparteien.

Russland Machthaber Assad,

die Türkei die syrischen Rebellen.

Mehr als eine Million Menschen

sind auf der Flucht.

In Japan dürfen erste Passagiere

das von Corona-Fällen

betroffene Kreuzfahrtschiff

"Diamond Princess" verlassen.

Laut Behörden seien sie negativ

auf den Erreger getestet worden.

Das Schiff stand

zwei Wochen lang unter Quarantäne.

Mehr als 600 Passagiere

hatten sich angesteckt.

Sie wurden in Krankenhäuser gebracht.

Eine optimale Versorgung für alle

ist das Leitmotiv von Vertretern

aus Wissenschaft, Medizin und

Politik, die sich in Jena treffen.

Auf dem Krebskongress

diskutieren sie neue Erkenntnisse

aus Forschung und Behandlung

und innovative Therapien.

In den kommenden vier Tagen werden

mehr als 10.000 Teilnehmer erwartet.

Das Risiko

an Krebs zu erkranken ist groß.

Statistisch gesehen trifft es

in Deutschland jeden Zweiten.

In Berlin diskutieren

Mediziner und Wissenschaftler

auch über neue Therapieformen,

wie die Immun-Onkologie.

Sie ...

... aktiviert das eigene Immunsystem

über Antikörper,

die dem Patienten

über die Vene verabreicht werden.

Die sorgen dafür,

dass die T-Lymphozyten

aktiv gegen den Tumor vorgehen.

Das ist inzwischen etabliert.

Es ist aber auch sehr teuer.

Helfen würden Innovationszentren:

Spezielle Kliniken,

in denen neue Therapien

schneller zum Einsatz kommen können,

so die Krebsexperten.

Entscheidend sei,

dass Ärzte und Betroffene

neue Behandlungsmöglichkeiten kennen.

Für eigene Forschung fehlt Medizinern

selbst an Uni-Kliniken oft die Zeit.

Leider ist die Realität anders.

Man schafft es ganz schwer, sich

aus dem Klinikalltag herauszuziehen

und am Feierabend

noch ins Labor zu gehen.

Das ist auch mit dem modernen Leben

nicht mehr vereinbar.

Arbeitsabläufe verbessern

und neue Therapien verfügbar machen.

Das sind die zentralen Themen

auf dem 34. Deutschen Krebskongress.

In den 50ern verzauberte

Sonja Ziemann als "Schwarzwaldmädel"

Millionen in den Kinos.

Sie verkörperte in den Heimatfilmen

mädchenhafte Frauen.

Später folgten Rollen

in anspruchsvolleren Filmen.

Auch im Fernsehen und im Theater.

Am Montag ist Sonja Ziemann

mit 94 Jahren gestorben.

Ihre Traumfrau,

wie sieht die eigentlich aus?

Blond?

Ziemlich dunkel.

Ich glaube,

Ihre Haarfarbe müsste sie haben.

Sonja Ziemann und Rudolf Prack:

Das Traumpaar

des deutschen Nachkriegs-Kinos.

Vor allem Rollen in Heimat- und

Heile-Welt-Filmen machen Ziemann

zu einer der populärsten

Schauspielerinnen der 50er.

Mit Temperament und Charme

macht sie schon als 15-Jährige

auf sich aufmerksam.

Es folgen erste Filmrollen

und eine Schauspielausbildung.

Zum Star wird sie nach dem Krieg.

Als "Schwarzwaldmädel"

verkörpert sie das Idealbild der Frau

in der Adenauer Ära,

unschuldig und naiv.

Als junger Mensch

hatte ich immer Glück.

In der Mitte des Lebens ...

... kam etwas hinzu, was ich nie

mir hätte vorstellen können.

Ihr Sohn

stirbt mit 16 an Krebs,

ihr zweiter Ehemann Marek Hlasko

begeht Selbstmord.

Das führt dazu,

dass sich Ziemann Anfang der 70er

aus der Öffentlichkeit und

dem Filmgeschäft zurückzieht.

Ein Freund in dieser Zeit

ist Charles Regnier.

Lange kein Goldklumpen,

aber doch ein Pfund.

Sie entdeckt das Theater

als neue künstlerische Heimat.

Ihr Bühnenpartner Regnier

wird ihr dritter Ehemann.

Zum Film hat sie nie wieder

wirklich zurückgefunden.

Die Traumfrau der 50er lebte zuletzt

zurückgezogen in München.

Nun noch der Blick

auf die Wetterlage.

Hier die Aussichten für morgen:

Die Regen- und Graupelschauer

ziehen nach Nordwesten ab.

Von Westen kommt neuer Regen,

im Bergland teils als Schnee.

Morgen wird der Regen schwächer.

Dahinter wolkenverhangen,

aber meist trocken.

Im Süden setzt sich die Sonne durch.

Am Abend im Nordwesten

Regen und Sturmböen.

Die tagesschau

meldet sich wieder um 20 Uhr.

Auf Wiedersehen.

Copyright Untertitel: NDR 2020