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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 18.02.2020 12:00 Uhr - Ex-Umweltminister Norbert Röttgen

Sendung: tagesschau 18.02.2020 12:00 Uhr - Ex-Umweltminister Norbert Röttgen

Sendung: tagesschau 18.02.2020 12:00 Uhr

Themen der Sendung: Ex-Umweltminister Norbert Röttgen kandidiert für CDU-Vorsitz, Nach Thüringen-Debakel: Unerwarteter Vorstoß von Ramelow, Thüringens AfD-Chef Höcke als Hauptredner bei Pegida-Demo in Dresden, Wirtschaftsminister Altmaier warnt vor Verzögerungen beim Bau des geplanten Tesla-Werkes in Brandenburg, Situation afghanischer Flüchtlinge Thema auf UN-Konferenz in Islamabad, Coronavirus bremst Wirtschaft, Deutsches Technikmuseum will mit interaktivem Projekt Erinnerung an Holocaust-Überlebende bewahren, Landwirte in Niedersachsen beklagen Feldmausplage, Ex-Basketballstar Dirk Nowitzki erhält bei Laureus-Awards in Berlin Ehrenpreis für sein Lebenswerk, Das Wetter

---------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst.

Willkommen zur tagesschau.

Auf der Suche

nach einer CDU-Parteiführung

wurden drei Namen genannt:

Merz, Laschet und Spahn.

Sie gelten

als aussichtsreiche Kandidaten,

wenn es um die Nachfolge

von Kramp-Karrenbauer geht.

Alle drei halten sich

zu ihren Ambitionen bedeckt.

Da kommt ein weiterer Name hinzu:

Norbert Röttgen.

Der Vorsitzende im Auswärtigen

Ausschuss des Bundestages

verkündet als Erster

offiziell seine Kandidatur.

Es geht um die politische,

also personelle und inhaltliche,

strategische Positionierung der CDU.

Es geht um die Zukunft der CDU.

Und es geht um die

christlich-demokratische Idee

von der Zukunft unseres Landes.

Darum geht es.

Davon habe ich seit der Rückzugs-

Ankündigung von Kramp-Karrenbauer

wenig gehört.

Und darum kandidiere ich.

Kristin Schwietzer in Berlin:

Nobert Röttgen

wirft seinen Hut in den Ring.

Was bedeutet das für die Suche

nach einer neuen Parteispitze?

Dass die Strategie

des Konrad-Adenauer-Hauses

nicht aufgegangen ist.

Annegret Kramp-Karrenbauer

wollte die Kandidaten mitbestimmen.

Sie wollte Gespräche führen.

Jetzt ist

ein Kandidat dazugekommen.

Das hat einige überrascht.

Norbert Röttgen

hat das deutlich formuliert:

Er sei der erste Kandidat,

der sich öffentlich positioniert.

Die anderen

seien Vielleicht-Kandidaten.

Kramp-Karrenbauer trifft sich

heute mit Friedrich Merz,

morgen und übermorgen

mit Laschet und Spahn.

Ist absehbar,

was da besprochen wird?

Da wird es sicher darum gehen,

wie man eine Lösung hinbekommt.

Und um die neue Kandidatur

von Norbert Röttgen.

Man spricht immer

von einer Teamlösung.

Das scheint jetzt

schwierig zu sein.

Es scheint so zu sein,

dass es nicht nur um Personal geht,

sondern um

eine Richtungsentscheidung.

Während die CDU sich nach

dem Wahleklat von Thüringen sortiert,

ringt man in Erfurt um

eine Lösung der Regierungskrise.

Zwei Wochen ist es her,

dass der FDP-Politiker Kemmerich

mit Stimmen der AfD zum

Ministerpräsidenten gewählt wurde.

Kurz darauf trat er zurück.

Seither ist unklar,

wie es weitergeht.

Gestern ein Vorstoß

von Ex-Ministerpräsident Ramelow:

Es war die Überraschung

des gestrigen Abends.

Nach Gesprächen von Rot-Rot-Grün

mit der CDU schlägt Bodo Ramelow

Christine Lieberknecht

als Übergangsministerpräsidentin vor.

Ich habe vorgeschlagen,

Christine Lieberknecht zu bitten,

dass sie sich für die Phase

von 70 Tagen zur Verfügung stellt.

Um mit einem Justizminister,

einer Finanzministerin

und einem Chef der Staatskanzlei

die Aufgaben zu lösen.

Damit wir Rechtssicherheit haben.

Christine Lieberknecht

solle Neuwahlen organisieren.

Die 61-jährige CDU-Politikerin war

von 2009-2014 Ministerpräsidentin.

Während SPD und Linke

den Vorschlag begrüßten,

waren Grüne und CDU überrascht.

Die Grünen wollen,

dass Ramelow

die Regierungsgeschäfte führt.

Bei CDU-Abgeordneten

kam der Vorschlag nicht gut an.

Er spiegele nicht wieder,

was die CDU wolle:

Stabile Verhältnisse.

Der Vorschlag

mit Ministerpräsidentin Lieberknecht

wäre ausgerichtet

auf das Ziel Neuwahlen.

Das finde ich nicht gut.

Wobei ich es

ein gutes Zeichen finde,

dass Herr Ramelow

nicht am Amt klebt.

Am Morgen trafen sich

die Fraktionen zu Gesprächen.

Am Nachmittag verhandeln

die Parteien weiter.

Markus Reher in Erfurt:

Warum reagiert die CDU denn so

zurückhaltend auf diesen Vorschlag?

Frau Lieberknecht ist eine

renommierte CDU-Politikerin.

Das ist die Lösung,

möchte man meinen.

In der CDU in Thüringen

gibt es viel zu besprechen.

Die Fraktion tagt immer noch.

Ich sprach auf dem Flur

mit Mike Mohring.

Er ist immer noch Fraktionschef.

Grundsätzlich sei man

nicht gegen den Vorschlag.

Aber ob das Christine Lieberknecht

sei oder jemand anderes,

das müsse man beraten.

Die CDU

ist nicht auf Neuwahlen aus.

Heute wollte

der Ältestenrat des Landtags tagen,

um über die Schritte

aus der Regierungskrise beraten.

Die Sitzung wurde abgesagt.

Wie geht es weiter?

Dazu hören wir im Landtag

unterschiedliche Informationen.

Offiziell wurde die Sitzung

um 15.30 Uhr nicht abgesagt.

Man habe wohl schlicht vergessen,

sie abzusagen.

Denn um 13.30 Uhr wollen Linke,

SPD, Grüne und CDU beraten.

Heute Abend trifft sich

der CDU-Landesvorstand.

Vom "Thüringer Beben" spricht die

ausländerfeindliche Pegida-Bewegung.

Sie lud Thüringens AfD-Chef gestern

als Hauptredner zum Jubiläumsmarsch.

Mit Höcke als Wortführer

kamen zur 200. Pegida-Kundgebung

so viele Anhänger wie lange nicht:

Tausende Menschen versammelten sich

vor der Dresdner Frauenkirche.

In Hörweite protestierten

3000 Gegendemonstranten

gegen Menschenfeindlichkeit

und Rechtsextremismus.

Neben Kirchen und Gemeinden hatten

auch die FDP- und CDU-Kreisverbände

zur Gegenkundgebung aufgerufen.

90 Hektar Wald sollten Platz machen

für das geplante Tesla-Werk

in Brandenburg.

Nun wurde die Rodung nach Beschwerden

von Umweltschützern gestoppt.

Wirtschaftsminister Altmaier

warnt vor Verzögerungen.

Die Fabrik sei

von Bedeutung für mehr Klimaschutz

und wichtigste Industrie-Ansiedlung

in den neuen Ländern.

FDP-Chef Lindner

fordert eine Planungsbeschleunigung

für Großprojekte.

Seit Jahrzehnten dauern

die Konflikte in Afghanistan an.

Millionen flohen

vor der Gewalt im Land.

Die meisten leben in Pakistan.

Doch das Land ist arm.

Die Aufnahme von Flüchtlingen

erfordert die Hilfe

der internationalen Gemeinschaft.

Die stelle

immer weniger Geld zur Verfügung,

beklagt das UN-Flüchtlingshilfswerk.

Auf einer UN-Konferenz in Islamabad

wird über die Situation

der Flüchtlinge beraten.

Seine Handwerksfirma in Haripur

ernährt Habib Rehmanns Familie

in Pakistan.

Er ist vor Jahrzehnten

aus Afghanistan geflohen.

Die Töpferei

habe ihn unabhängig gemacht.

Als Flüchtling sei er

in Pakistan nicht gern gesehen.

Ich lebe hier seit 40 Jahren.

Die Polizei kommt oft vorbei.

Aber sie haben

nichts gegen mich in der Hand.

In Pakistan

leben 1,4 Millionen Afghanen.

Ein Großteil aller

afghanischen Flüchtlinge weltweit.

Die Familien sind nur geduldet.

Über ihr Schicksal wird

in Pakistans Hauptstadt beraten.

Die UN haben

zu einer Konferenz eingeladen.

Die USA und die Taliban

wollen ein Friedensabkommen

für Afghanistan unterzeichnen.

Die Flüchtlinge

könnten zurückkehren.

Die Reduzierung der Gewalt

ist wesentlich,

um den Friedensprozess

zu unterstützen.

Er führt zu einer politischen Lösung

und zu einer Waffenruhe.

Das wäre die Voraussetzung

für eine Rückkehr der Flüchtlinge.

Rückkehr nach Afghanistan:

Manche Familien wollen zurück,

auch weil sie

weniger unterstützt werden.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk beklagt,

die Staatengemeinschaft

habe ihre Zuwendungen gekürzt.

Für Habib Rehmann steht fest:

Wenn in Afghanistan

die Scharia eingeführt wird,

will er in Pakistan bleiben.

Das Corona-Virus

bremst die Wirtschaft:

Die Automobilmesse in Peking

ist verschoben.

Apple korrigiert seine Umsatzziele

und warnt vor Lieferengpässen

beim iPhone.

In China haben sich 72.000 Menschen

mit dem Virus infiziert.

Fast 1900 starben

an den Folgen der Infektion.

Unter ihnen ist ein Direktor

eines Krankenhauses in Wuhan.

In der Stadt hatte die Epidemie

ihren Ursprung genommen.

Stefan Wolff

in der Frankfurter Börse:

Wie gehen die Anleger damit um?

Sie schauen vorrangig auf Apple.

Das Unternehmen

ist doppelt getroffen.

Viele Verkaufsstellen in China

sind geschlossen.

Auf der anderen Seite ist die

Produktion heruntergefahren worden.

Sie geht langsam wieder

in Richtung Normalaktivität.

Aber viele Zulieferer

können nicht liefern.

Deshalb hat man

vor sinkenden Umsätzen gewarnt.

Das sieht man als symptomatisch

an für die gesamte Wirtschaft.

Ein Konjunktur-Index

ist eingeknickt.

Der DAX verliert.

Grünland soll -

wie der Name schon sagt - grün sein.

Doch in vielen Teilen Niedersachsens

sieht es wie Braunland aus.

Feldmäuse haben die Wurzeln

der Pflanzen aufgefressen.

Also wächst nichts mehr.

Von den Feldmäusen gibt es

dieses Jahr ungewöhnlich viele.

Für Bauern ein Problem.

Sie wollen mit ihren Wiesen nicht

Feldmäuse ernähren, sondern Rinder.

Die Wiesen sehen aus,

als ob sie vertrocknet wären.

In der Wesermarsch bei Bremen

begutachtet Milchbauer Dirk Hanken

die Schäden.

98 % seiner 180 Hektar Weideland

sind zerstört.

Das Braune kommt, weil die Mäuse

hier überfallmäßig aufgetreten sind,

ab Juli 2019.

Die haben die Gräser und Wurzeln

weggefressen.

Im Sommer hat es zu wenig geregnet.

Und jetzt – im Winter –

ist es zu warm.

Ideale Bedingungen für Feldmäuse,

die sich rasant vermehren.

Unendlich viele.

Wir haben gehört:

Von zwei Mäusen, die im Frühjahr

als Pärchen auftreten,

können wir bis zu zwei Millionen

im Jahr an Nachwuchs erhalten.

150.000 Hektar

landwirtschaftliche Fläche

sind in Niedersachsen betroffen.

Die Bauern müssen das Futter

für die Kühe zukaufen.

Wir haben letzten Herbst 80.000 Euro

ausgegeben für Futterzukauf.

Das sind 400 Euro pro Kuh.

So viel kann ein Milchbetrieb

nicht erwirtschaften.

Gras nachsähen würde nicht helfen.

Die Mäuse fressen alles wieder weg.

Die Landwirte hoffen

auf langen Frost.

Nur der könne die Plage

noch aufhalten.

"Viel Hoffnung auf eine bessere Welt

habe ich nicht."

Das Fazit einer Frau,

die Auschwitz überlebt hat.

Die 94-jährige Anita Lasker-Wallfisch

gehört zu den wenigen Zeitzeugen,

die noch leben.

Nun gibt es ein neues Projekt

am Deutschen Technikmuseum.

Ziel: die Erinnerungen der

Holocaust-Überlebenden zu bewahren.

Anita Lasker-Wallfisch

beantwortet interaktiv Fragen.

So spricht darüber,

wie sie Auschwitz erlebte.

Und über ihr Leben danach.

Über 1000 aufgezeichnete Antworten.

Eine Spracherkennungs-Software

macht sie zugänglich.

Auch dann, wenn die 94-Jährige

keine Antworten mehr geben kann.

Es ist kein Zeitzeugen-Gespräch,

wie wenn man

den Zeitzeugen im Raum hat.

Es ist ein aufgenommenes Video.

Aber um das

für die Zukunft zu erhalten,

darum haben wir

dieses Projekt aufgenommen.

Als Jugendliche

wurde Anita Lasker-Wallfisch

nach Auschwitz deportiert.

Sie überlebte,

weil sie

im Mädchenorchester Cello spielte.

Ihre Lebensgeschichte als

persönliches, digitales Gespräch:

Das erste Projekt

dieser Art auf Deutsch.

Wir hoffen, dass wir

weitere Aufklärung leisten können,

was man mit Technik

heute machen kann.

Damit in der heutigen Zeit

nicht in Vergessenheit gerät,

was damals passiert ist.

Es ist eine

sehr persönliche Interaktion.

Man hat das Gefühl,

man spricht

mit Frau Lasker-Wallfisch.

Das soll jungen Leuten nahebringen,

was passiert ist.

Ab nächster Woche testen Schulklassen

das digitale Zeitzeugen-Gespräch.

Die Spracherkennung

soll optimiert werden.

In der tagesschau um 14 Uhr halten

wir Sie weiter auf dem Laufenden.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 18.02.2020 12:00 Uhr - Ex-Umweltminister Norbert Röttgen Broadcast: tagesschau 18.02.2020 12:00 - Ex-Environment Minister Norbert Röttgen

Sendung: tagesschau 18.02.2020 12:00 Uhr

Themen der Sendung: Ex-Umweltminister Norbert Röttgen kandidiert für CDU-Vorsitz, Nach Thüringen-Debakel: Unerwarteter Vorstoß von Ramelow, Thüringens AfD-Chef Höcke als Hauptredner bei Pegida-Demo in Dresden, Wirtschaftsminister Altmaier warnt vor Verzögerungen beim Bau des geplanten Tesla-Werkes in Brandenburg, Situation afghanischer Flüchtlinge Thema auf UN-Konferenz in Islamabad, Coronavirus bremst Wirtschaft, Deutsches Technikmuseum will mit interaktivem Projekt Erinnerung an Holocaust-Überlebende bewahren, Landwirte in Niedersachsen beklagen Feldmausplage, Ex-Basketballstar Dirk Nowitzki erhält bei Laureus-Awards in Berlin Ehrenpreis für sein Lebenswerk, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst.

Willkommen zur tagesschau.

Auf der Suche

nach einer CDU-Parteiführung

wurden drei Namen genannt:

Merz, Laschet und Spahn.

Sie gelten

als aussichtsreiche Kandidaten,

wenn es um die Nachfolge

von Kramp-Karrenbauer geht.

Alle drei halten sich

zu ihren Ambitionen bedeckt.

Da kommt ein weiterer Name hinzu:

Norbert Röttgen.

Der Vorsitzende im Auswärtigen

Ausschuss des Bundestages

verkündet als Erster

offiziell seine Kandidatur.

Es geht um die politische,

also personelle und inhaltliche,

strategische Positionierung der CDU.

Es geht um die Zukunft der CDU.

Und es geht um die

christlich-demokratische Idee

von der Zukunft unseres Landes.

Darum geht es.

Davon habe ich seit der Rückzugs-

Ankündigung von Kramp-Karrenbauer

wenig gehört.

Und darum kandidiere ich.

Kristin Schwietzer in Berlin:

Nobert Röttgen

wirft seinen Hut in den Ring.

Was bedeutet das für die Suche

nach einer neuen Parteispitze?

Dass die Strategie

des Konrad-Adenauer-Hauses

nicht aufgegangen ist.

Annegret Kramp-Karrenbauer

wollte die Kandidaten mitbestimmen.

Sie wollte Gespräche führen.

Jetzt ist

ein Kandidat dazugekommen.

Das hat einige überrascht.

Norbert Röttgen

hat das deutlich formuliert:

Er sei der erste Kandidat,

der sich öffentlich positioniert.

Die anderen

seien Vielleicht-Kandidaten.

Kramp-Karrenbauer trifft sich

heute mit Friedrich Merz,

morgen und übermorgen

mit Laschet und Spahn.

Ist absehbar,

was da besprochen wird?

Da wird es sicher darum gehen,

wie man eine Lösung hinbekommt.

Und um die neue Kandidatur

von Norbert Röttgen.

Man spricht immer

von einer Teamlösung.

Das scheint jetzt

schwierig zu sein.

Es scheint so zu sein,

dass es nicht nur um Personal geht,

sondern um

eine Richtungsentscheidung.

Während die CDU sich nach

dem Wahleklat von Thüringen sortiert,

ringt man in Erfurt um

eine Lösung der Regierungskrise.

Zwei Wochen ist es her,

dass der FDP-Politiker Kemmerich

mit Stimmen der AfD zum

Ministerpräsidenten gewählt wurde.

Kurz darauf trat er zurück.

Seither ist unklar,

wie es weitergeht.

Gestern ein Vorstoß

von Ex-Ministerpräsident Ramelow:

Es war die Überraschung

des gestrigen Abends.

Nach Gesprächen von Rot-Rot-Grün

mit der CDU schlägt Bodo Ramelow

Christine Lieberknecht

als Übergangsministerpräsidentin vor.

Ich habe vorgeschlagen,

Christine Lieberknecht zu bitten,

dass sie sich für die Phase

von 70 Tagen zur Verfügung stellt.

Um mit einem Justizminister,

einer Finanzministerin

und einem Chef der Staatskanzlei

die Aufgaben zu lösen.

Damit wir Rechtssicherheit haben.

Christine Lieberknecht

solle Neuwahlen organisieren.

Die 61-jährige CDU-Politikerin war

von 2009-2014 Ministerpräsidentin.

Während SPD und Linke

den Vorschlag begrüßten,

waren Grüne und CDU überrascht.

Die Grünen wollen,

dass Ramelow

die Regierungsgeschäfte führt.

Bei CDU-Abgeordneten

kam der Vorschlag nicht gut an.

Er spiegele nicht wieder,

was die CDU wolle:

Stabile Verhältnisse.

Der Vorschlag

mit Ministerpräsidentin Lieberknecht

wäre ausgerichtet

auf das Ziel Neuwahlen.

Das finde ich nicht gut.

Wobei ich es

ein gutes Zeichen finde,

dass Herr Ramelow

nicht am Amt klebt.

Am Morgen trafen sich

die Fraktionen zu Gesprächen.

Am Nachmittag verhandeln

die Parteien weiter.

Markus Reher in Erfurt:

Warum reagiert die CDU denn so

zurückhaltend auf diesen Vorschlag?

Frau Lieberknecht ist eine

renommierte CDU-Politikerin.

Das ist die Lösung,

möchte man meinen.

In der CDU in Thüringen

gibt es viel zu besprechen.

Die Fraktion tagt immer noch.

Ich sprach auf dem Flur

mit Mike Mohring.

Er ist immer noch Fraktionschef.

Grundsätzlich sei man

nicht gegen den Vorschlag.

Aber ob das Christine Lieberknecht

sei oder jemand anderes,

das müsse man beraten.

Die CDU

ist nicht auf Neuwahlen aus.

Heute wollte

der Ältestenrat des Landtags tagen,

um über die Schritte

aus der Regierungskrise beraten.

Die Sitzung wurde abgesagt.

Wie geht es weiter?

Dazu hören wir im Landtag

unterschiedliche Informationen.

Offiziell wurde die Sitzung

um 15.30 Uhr nicht abgesagt.

Man habe wohl schlicht vergessen,

sie abzusagen.

Denn um 13.30 Uhr wollen Linke,

SPD, Grüne und CDU beraten.

Heute Abend trifft sich

der CDU-Landesvorstand.

Vom "Thüringer Beben" spricht die

ausländerfeindliche Pegida-Bewegung.

Sie lud Thüringens AfD-Chef gestern

als Hauptredner zum Jubiläumsmarsch.

Mit Höcke als Wortführer

kamen zur 200. Pegida-Kundgebung

so viele Anhänger wie lange nicht:

Tausende Menschen versammelten sich

vor der Dresdner Frauenkirche.

In Hörweite protestierten

3000 Gegendemonstranten

gegen Menschenfeindlichkeit

und Rechtsextremismus.

Neben Kirchen und Gemeinden hatten

auch die FDP- und CDU-Kreisverbände

zur Gegenkundgebung aufgerufen.

90 Hektar Wald sollten Platz machen

für das geplante Tesla-Werk

in Brandenburg.

Nun wurde die Rodung nach Beschwerden

von Umweltschützern gestoppt.

Wirtschaftsminister Altmaier

warnt vor Verzögerungen.

Die Fabrik sei

von Bedeutung für mehr Klimaschutz

und wichtigste Industrie-Ansiedlung

in den neuen Ländern.

FDP-Chef Lindner

fordert eine Planungsbeschleunigung

für Großprojekte.

Seit Jahrzehnten dauern

die Konflikte in Afghanistan an.

Millionen flohen

vor der Gewalt im Land.

Die meisten leben in Pakistan.

Doch das Land ist arm.

Die Aufnahme von Flüchtlingen

erfordert die Hilfe

der internationalen Gemeinschaft.

Die stelle

immer weniger Geld zur Verfügung,

beklagt das UN-Flüchtlingshilfswerk.

Auf einer UN-Konferenz in Islamabad

wird über die Situation

der Flüchtlinge beraten.

Seine Handwerksfirma in Haripur

ernährt Habib Rehmanns Familie

in Pakistan.

Er ist vor Jahrzehnten

aus Afghanistan geflohen.

Die Töpferei

habe ihn unabhängig gemacht.

Als Flüchtling sei er

in Pakistan nicht gern gesehen.

Ich lebe hier seit 40 Jahren.

Die Polizei kommt oft vorbei.

Aber sie haben

nichts gegen mich in der Hand.

In Pakistan

leben 1,4 Millionen Afghanen.

Ein Großteil aller

afghanischen Flüchtlinge weltweit.

Die Familien sind nur geduldet.

Über ihr Schicksal wird

in Pakistans Hauptstadt beraten.

Die UN haben

zu einer Konferenz eingeladen.

Die USA und die Taliban

wollen ein Friedensabkommen

für Afghanistan unterzeichnen.

Die Flüchtlinge

könnten zurückkehren.

Die Reduzierung der Gewalt

ist wesentlich,

um den Friedensprozess

zu unterstützen.

Er führt zu einer politischen Lösung

und zu einer Waffenruhe.

Das wäre die Voraussetzung

für eine Rückkehr der Flüchtlinge.

Rückkehr nach Afghanistan:

Manche Familien wollen zurück,

auch weil sie

weniger unterstützt werden.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk beklagt,

die Staatengemeinschaft

habe ihre Zuwendungen gekürzt.

Für Habib Rehmann steht fest:

Wenn in Afghanistan

die Scharia eingeführt wird,

will er in Pakistan bleiben.

Das Corona-Virus

bremst die Wirtschaft:

Die Automobilmesse in Peking

ist verschoben.

Apple korrigiert seine Umsatzziele

und warnt vor Lieferengpässen

beim iPhone.

In China haben sich 72.000 Menschen

mit dem Virus infiziert.

Fast 1900 starben

an den Folgen der Infektion.

Unter ihnen ist ein Direktor

eines Krankenhauses in Wuhan.

In der Stadt hatte die Epidemie

ihren Ursprung genommen.

Stefan Wolff

in der Frankfurter Börse:

Wie gehen die Anleger damit um?

Sie schauen vorrangig auf Apple.

Das Unternehmen

ist doppelt getroffen.

Viele Verkaufsstellen in China

sind geschlossen.

Auf der anderen Seite ist die

Produktion heruntergefahren worden.

Sie geht langsam wieder

in Richtung Normalaktivität.

Aber viele Zulieferer

können nicht liefern.

Deshalb hat man

vor sinkenden Umsätzen gewarnt.

Das sieht man als symptomatisch

an für die gesamte Wirtschaft.

Ein Konjunktur-Index

ist eingeknickt.

Der DAX verliert.

Grünland soll -

wie der Name schon sagt - grün sein.

Doch in vielen Teilen Niedersachsens

sieht es wie Braunland aus.

Feldmäuse haben die Wurzeln

der Pflanzen aufgefressen.

Also wächst nichts mehr.

Von den Feldmäusen gibt es

dieses Jahr ungewöhnlich viele.

Für Bauern ein Problem.

Sie wollen mit ihren Wiesen nicht

Feldmäuse ernähren, sondern Rinder.

Die Wiesen sehen aus,

als ob sie vertrocknet wären.

In der Wesermarsch bei Bremen

begutachtet Milchbauer Dirk Hanken

die Schäden.

98 % seiner 180 Hektar Weideland

sind zerstört.

Das Braune kommt, weil die Mäuse

hier überfallmäßig aufgetreten sind,

ab Juli 2019.

Die haben die Gräser und Wurzeln

weggefressen.

Im Sommer hat es zu wenig geregnet.

Und jetzt – im Winter –

ist es zu warm.

Ideale Bedingungen für Feldmäuse,

die sich rasant vermehren.

Unendlich viele.

Wir haben gehört:

Von zwei Mäusen, die im Frühjahr

als Pärchen auftreten,

können wir bis zu zwei Millionen

im Jahr an Nachwuchs erhalten.

150.000 Hektar

landwirtschaftliche Fläche

sind in Niedersachsen betroffen.

Die Bauern müssen das Futter

für die Kühe zukaufen.

Wir haben letzten Herbst 80.000 Euro

ausgegeben für Futterzukauf.

Das sind 400 Euro pro Kuh.

So viel kann ein Milchbetrieb

nicht erwirtschaften.

Gras nachsähen würde nicht helfen.

Die Mäuse fressen alles wieder weg.

Die Landwirte hoffen

auf langen Frost.

Nur der könne die Plage

noch aufhalten.

"Viel Hoffnung auf eine bessere Welt

habe ich nicht."

Das Fazit einer Frau,

die Auschwitz überlebt hat.

Die 94-jährige Anita Lasker-Wallfisch

gehört zu den wenigen Zeitzeugen,

die noch leben.

Nun gibt es ein neues Projekt

am Deutschen Technikmuseum.

Ziel: die Erinnerungen der

Holocaust-Überlebenden zu bewahren.

Anita Lasker-Wallfisch

beantwortet interaktiv Fragen.

So spricht darüber,

wie sie Auschwitz erlebte.

Und über ihr Leben danach.

Über 1000 aufgezeichnete Antworten.

Eine Spracherkennungs-Software

macht sie zugänglich.

Auch dann, wenn die 94-Jährige

keine Antworten mehr geben kann.

Es ist kein Zeitzeugen-Gespräch,

wie wenn man

den Zeitzeugen im Raum hat.

Es ist ein aufgenommenes Video.

Aber um das

für die Zukunft zu erhalten,

darum haben wir

dieses Projekt aufgenommen.

Als Jugendliche

wurde Anita Lasker-Wallfisch

nach Auschwitz deportiert.

Sie überlebte,

weil sie

im Mädchenorchester Cello spielte.

Ihre Lebensgeschichte als

persönliches, digitales Gespräch:

Das erste Projekt

dieser Art auf Deutsch.

Wir hoffen, dass wir

weitere Aufklärung leisten können,

was man mit Technik

heute machen kann.

Damit in der heutigen Zeit

nicht in Vergessenheit gerät,

was damals passiert ist.

Es ist eine

sehr persönliche Interaktion.

Man hat das Gefühl,

man spricht

mit Frau Lasker-Wallfisch.

Das soll jungen Leuten nahebringen,

was passiert ist.

Ab nächster Woche testen Schulklassen

das digitale Zeitzeugen-Gespräch.

Die Spracherkennung

soll optimiert werden.

In der tagesschau um 14 Uhr halten

wir Sie weiter auf dem Laufenden.

Copyright Untertitel: NDR 2020