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DW - Top Thema, Herero und Nama verklagen Deutschland

Herero und Nama verklagen Deutschland

Zwischen 1904 und 1908 haben Truppen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia zehntausende Menschen getötet. 2016 erkannte Deutschland das Verbrechen als Völkermord an. Aktivisten haben Deutschland jetzt verklagt.

Bis zu 90.000 Herero und Nama wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Truppen der deutschen Kolonialmacht getötet. Es geschah in einem Gebiet, das heute zu Namibia gehört. Deutsche Regierungen haben die Gewalttat lange nicht als Völkermord anerkannt. Erst 2016 akzeptierte die Bundesregierung die Bezeichnung. Im Gespräch mit Namibia wird über eine offizielle Entschuldigung diskutiert.

Einige Herero- und Nama-Aktivisten haben Deutschland nun vor einem US-Gericht verklagt. Sie wollen an den Gesprächen der beiden Regierungen teilnehmen. Das lehnt die Bundesregierung aber ab. Niema Movassat von der Partei „Die Linke“ kritisiert dieses Verhalten: „Es ist absurd, eine Gruppe vonGesprächen über einen Völkermord auszuschließen, der sie selbst betrifft“, sagt er.

Die Aktivisten fordern vor Gericht auch Entschädigungszahlungen für die Nachkommen der Opfer. Das hatte die Bundesregierung allerdings schon früh öffentlich ausgeschlossen. Sie wäre aber eventuell dazu bereit, Geld an Namibia zu zahlen, das der gesamten Bevölkerung nützt. Doch die Kläger glauben nicht, dass eine solche Zahlung bei den Opfern und ihren Nachkommen ankommen wird.

Laut dem CDU-Politiker Ruprecht Polenz, Deutschlands Sondergesandtem für die Gespräche mit Namibia, wird die Klage das Gespräch der beiden Regierungen nicht beeinflussen. „Aus Sicht der Bundesregierung ist die Frage, wie heute mit den Ereignissen von 1904 bis 1908 umgegangen wird, mit den Verbrechen, die damals begangen wurden, eine politisch-moralische und keine rechtliche“, so Polenz.


Herero und Nama verklagen Deutschland

Zwischen 1904 und 1908 haben Truppen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia zehntausende Menschen getötet. 2016 erkannte Deutschland das Verbrechen als Völkermord an. Aktivisten haben Deutschland jetzt verklagt.

Bis zu 90.000 Herero und Nama wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Truppen der deutschen Kolonialmacht getötet. Es geschah in einem Gebiet, das heute zu Namibia gehört. Deutsche Regierungen haben die Gewalttat lange nicht als Völkermord anerkannt. Erst 2016 akzeptierte die Bundesregierung die Bezeichnung. Im Gespräch mit Namibia wird über eine offizielle Entschuldigung diskutiert.

Einige Herero- und Nama-Aktivisten haben Deutschland nun vor einem US-Gericht verklagt. Sie wollen an den Gesprächen der beiden Regierungen teilnehmen. Das lehnt die Bundesregierung aber ab. Niema Movassat von der Partei „Die Linke“ kritisiert dieses Verhalten: „Es ist absurd, eine Gruppe vonGesprächen über einen Völkermord auszuschließen, der sie selbst betrifft“, sagt er.

Die Aktivisten fordern vor Gericht auch Entschädigungszahlungen für die Nachkommen der Opfer. Das hatte die Bundesregierung allerdings schon früh öffentlich ausgeschlossen. Sie wäre aber eventuell dazu bereit, Geld an Namibia zu zahlen, das der gesamten Bevölkerung nützt. Doch die Kläger glauben nicht, dass eine solche Zahlung bei den Opfern und ihren Nachkommen ankommen wird.

Laut dem CDU-Politiker Ruprecht Polenz, Deutschlands Sondergesandtem für die Gespräche mit Namibia, wird die Klage das Gespräch der beiden Regierungen nicht beeinflussen. „Aus Sicht der Bundesregierung ist die Frage, wie heute mit den Ereignissen von 1904 bis 1908 umgegangen wird, mit den Verbrechen, die damals begangen wurden, eine politisch-moralische und keine rechtliche“, so Polenz.