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Youtube Deutsch, Ein Mittel gegen Unzufriedenheit

Ein Mittel gegen Unzufriedenheit

Ein Mittel gegen Unzufriedenheit

Jeder kennt das, wenn sich einfach nichts richtig anfühlt.

Manchmal kommt es einem vor, als wäre man nicht erfolgreich genug, die Beziehung nicht glücklich genug, und als hätte man einfach nicht das, wonach man sich sehnt.

Eine chronische Unzufriedenheit, die uns mit Neid auf andere blicken lässt und mit Enttäuschung auf uns selbst.

Popkultur, Werbung und soziale Medien machen es noch schlimmer:

Laut ihnen muss dich dein Job zu 100 Prozent erfüllen, du musst ständig großartige Erfahrungen sammeln, dem Schönheitsideal entsprechen, einen Haufen Freunde haben und deinen Seelenverwandten finden.

Scheinbar führen alle anderen genau so ein Leben und sind total glücklich.

Und natürlich sorgt der Selbstoptimierungs-Trend dafür, dass du dich so fühlst, als müsstest du nur hart genug an dir arbeiten, um das alles auch zu erreichen.

Vor 20 Jahren haben Wissenschaftler mit der Suche nach einem Gegenmittel für Unzufriedenheit begonnen.

In diesem Zusammenhang ist die Positive Psychologie entstanden.

Sie erforscht, was das Leben lebenswert macht.

Außerdem wurde die kognitive Verhaltenstherapie entwickelt, um negativen Gefühlen entgegenzuwirken.

Wissenschaftler stellten sich die Frage:

Warum sind manche Menschen glück- licher und zufriedener als andere?

Und: Können wir von dem lernen, was sie automatisch richtig machen?

In diesem Video geht es um eines der wichtigsten Anzeichen dafür, wie glücklich wir sind, wie leicht es uns fällt, Freunde zu finden, und wie gut wir mit Krisen umgehen können, sozusagen ein Mittel gegen Unzufriedenheit: Dankbarkeit.

Dankbarkeit mag wie ein weiterer Selbstverbesserungs-Trend klingen, der vom Hashtag-Volk gepredigt wird.

Aber tatsächlich basieren alle Erkenntnisse in diesem Bereich auf zahlreichen Studien.

Links dazu findest du in der Videobeschreibung.

Dankbarkeit kann für jeden Menschen und in jeder Lebenslage etwas anderes bedeuten.

Sie ist ein Charakterzug, ein Gefühl, eine Tugend und eine Verhaltensweise.

Man kann sie jemandem gegenüber empfinden, der etwas Nettes getan hat, aber zum Beispiel auch für das Wetter, die Natur oder eine glückliche Fügung, und sie ist fest in unseren Genen verankert.

Vor der Dankbarkeit gab es zunächst das Prinzip der Gegenseitigkeit, eine bei Tieren angeborene Motivation, Dinge zum gegenseitigen Vorteil zu tauschen.

Dieses Verhalten findet man bei manchen Fischen, Vögeln, Säugetieren und vor allem bei Primaten.

Wenn dein Gehirn feststellt, dass jemand etwas Nettes für dich getan hat, reagiert es mit Dankbarkeit und motiviert dich so dazu, dich zu revanchieren.

Das sorgt dafür, dass wir uns um andere kümmern, und sie sich um uns. Eine sehr wichtige Entwicklung,

denn als das menschliche Gehirn mit der Zeit lernte, die Gefühle anderer besser zu deuten, wurden egoistische Individuen schnell identifiziert und gemieden. Sich mit anderen gut zu stellen, verschaffte uns also einen Evolutionsvorteil. Hatte ein Mensch zum Beispiel Hunger und jemand zeigte ihm einen Platz mit leckeren Beeren, hat er ihm gegenüber Dankbarkeit empfunden. Es entstand eine Verpflichtung, den Gefallen zu erwidern, und damit eine Motivation, sich sozial zu verhalten. Wurde der Gefallen schließlich erwidert, empfand das Gegenüber wieder Dankbarkeit. Dieses Prinzip hat unsere Vorfahren eng zusammengeschweißt. Diese frühen Formen der Dankbarkeit waren biologische Mechanismen, die unser Verhalten kooperativer gemacht haben und dem Menschen dabei geholfen haben, die Erde zu erobern.

Aber im Laufe der Zeit ist aus Dankbarkeit mehr geworden als eine bloße Motivation für faires Handeln.

Wissenschaftlern zufolge regt Dankbarkeit im Gehirn Zentren für Belohnung und soziale Bindungen an und verbessert außerdem unsere Fähigkeit, die Absichten anderer zu deuten.

Dankbarkeit wirkt sogar direkt negativen Gefühlen und Tendenzen entgegen, wie zum Beispiel Neid, Vergleichsdrang, Narzissmus, Zynismus und Materialismus.

Menschen, die dankbar sind, egal wofür, neigen deshalb dazu, glücklicher und zufriedener zu sein.

Sie führen glücklichere Beziehungen und finden schneller Freunde, sie schlafen besser, sind weniger anfällig für Depressionen, Sucht und Burnout, und können obendrein noch besser mit traumatischen Ereignissen umgehen.

In gewisser Weise schützt Dankbarkeit dich davor, in eine der psychischen Fallen zu tappen, die das moderne Leben dir stellt.

Zum Beispiel wirkt Dankbarkeit messbar der Tendenz entgegen, Positives zu vergessen oder herunterzuspielen.

Wenn du ein Ziel nach langer, harter Arbeit erreichst, kann sich das leer und bedeutungslos anfühlen.

Du findest dich emotional da wieder, wo du angefangen hast, und versuchst, Befriedigung im nächsten großen Ziel zu finden, anstatt zufrieden mit dir selbst zu sein.

Oder stell dir vor, du bist einsam und wünschst dir mehr Freunde.

Vielleicht gibt es in deinem Leben sogar einen oder mehrere Menschen, die gerne Zeit mit dir verbringen würden, aber dir kommt es vor, als wäre das nicht genug.

Du siehst dich als Versager, bist mit dir selbst nicht im Reinen.

Du schlägst ihre Einladung aus und wirst noch einsamer.

Wenn du allerdings dankbar bist für die Beziehungen, die du hast, sagst du vielleicht öfter zu oder ergreifst sogar selbst die Initiative.

Je mehr du es riskierst, dich zu öffnen, desto größer ist die Chance, Beziehungen zu vertiefen und neue Leute kennenzulernen.

Im besten Fall wird durch Dankbarkeit eine positive Rückkopplung ausgelöst: Positive Gefühle führen zu sozialem Verhalten, was zu noch weiteren positiven sozialen Erfahrungen führt und wieder positive Gefühle auslöst.

Das kommt häufig nach besonders schweren Phasen im Leben, wie zum Beispiel einer Chemotherapie, vor.

Dann kann sich das Leben plötzlich ganz großartig anfühlen, die kleinste Sache kann ein bodenloser Quell der Freude sein: die Fähigkeit, zu schmecken, einfach in der Sonne zu sitzen, oder, mit einem Freund zu plaudern.

Objektiv betrachtet ist dein Leben dasselbe wie zuvor oder sogar ein klein bisschen schlechter, aber dein Gehirn vergleicht deine aktuellen Erfahrungen mit Zeiten, in denen das Leben schwieriger war, und reagiert mit Dankbarkeit.

Kurz gesagt: Dankbarkeit richtet deine Aufmerksamkeit verstärkt auf die guten Dinge in deinem Leben.

Die Folge: Positive Gefühle und Erfahrungen nehmen zu.

Alles schön und gut, aber wie kann man mehr Dankbarkeit empfinden?

Nicht jeder Mensch hat die gleiche Veranlagung zur Dankbarkeit.

Es gibt individuelle Unterschiede, sie kann entweder stärker oder schwächer ausgeprägt sein.

Das hängt von Genen, der Persönlichkeit und dem kulturellen Umfeld ab.

Wissenschaftler wollten herausfinden, ob es möglich ist, an dieser Dankbarkeitsveranlagung und damit auch an der Zufriedenheit zu arbeiten.

Bevor wir hier tiefer einsteigen, sollten wir erwähnen, dass noch nicht ganz geklärt ist, in welchem Maße und wie nachhaltig Dankbarkeit trainiert werden kann.

Es gibt leider keine magischen Glückspillen.

Das Leben ist kompliziert.

An manchen Tagen hat man das Gefühl, alles im Griff zu haben, und an anderen Tagen eben nicht, und das ist okay.

Und manchmal, wenn du dich selbst zu sehr unter Druck setzt, kann das Streben nach Glück dich auch unglücklicher machen.

Aber Dankbarkeit allein ist kein Heilmittel für Depressionen und kann professionelle Hilfe nicht ersetzen.

Sie ist nur ein Puzzleteilchen im Gesamtbild der mentalen Gesundheit.

Die einfachste Dankbarkeitsmethode mit fundierter wissenschaftlicher Basis ist das Dankbarkeits-Tagebuch:

Man muss sich nur ein- bis dreimal pro Woche ein paar Minuten Zeit nehmen und fünf bis zehn Dinge aufschreiben,

für die man dankbar ist.

Vielleicht fühlt sich das komisch an. Fang deshalb mit etwas Leichtem an.

Kannst du für etwas Kleines dankbar sein, vielleicht dafür, wie gut Kaffee schmeckt, oder dafür, dass jemand freundlich zu dir war?

Hat jemand etwas Nettes für dich getan?

Oder fallen dir Menschen oder Dinge ein, die dir fehlen würden, wenn sie plötzlich weg wären, und für die du dankbar sein kannst?

Jeder Mensch ist anders.

Finde heraus, was sich für dich gut anfühlt.

Und das war's schon. Ehrlich.

Es klingt beinahe lächerlich, eigentlich dürfte das nicht so einfach sein.

Aber in zahlreichen Studien haben Probanden berichtet, dass sie sich glücklicher und allgemein zufriedener fühlen, nachdem sie diese Übung ein paar Wochen lang gemacht hatten.

Studien konnten außerdem noch einige Monate später eine Veränderung der Hirnaktivität feststellen.

Dankbarkeitsübungen können dich also tatsächlich umprogrammieren.

Dadurch wird deutlich, dass Gefühle und Stimmungen nicht in Stein gemeißelt sind.

Wie du das Leben wahrnimmst, beruht am Ende nur darauf, wie du es einordnest.

Veränderst du im Kern, wie du über dich selbst und das Leben denkst, veränderst du damit deine Gedanken und Gefühle, und damit auch dein Verhalten.

Es ist unglaublich, dass etwas so Simples wie Selbstreflexion die Verknüpfungen im Gehirn so ändern

und damit Unzufriedenheit bekämpfen kann.

Wenn das mal kein Grund für Optimismus ist, was dann?

Ein Mensch zu sein, ist schwer, aber man muss es sich nicht schwerer machen als nötig.

Geh ein bisschen aufmerksamer durchs Leben, und du wirst viele Dinge bemerken, die es schon jetzt schöner machen.

(Zwitschern)


Ein Mittel gegen Unzufriedenheit

**Ein Mittel gegen Unzufriedenheit**

Jeder kennt das, wenn sich einfach nichts richtig anfühlt.

Manchmal kommt es einem vor, als wäre man nicht erfolgreich genug, die Beziehung nicht glücklich genug, und als hätte man einfach nicht das, wonach man sich sehnt. Sometimes it feels like you're not successful enough, your relationship isn't happy enough, and you just don't have what you want.

Eine chronische Unzufriedenheit, die uns mit Neid auf andere blicken lässt und mit Enttäuschung auf uns selbst. A chronic dissatisfaction that makes us look at others with envy and disappointment at ourselves.

Popkultur, Werbung und soziale Medien machen es noch schlimmer: Pop culture, advertising, and social media make it worse:

Laut ihnen muss dich dein Job zu 100 Prozent erfüllen, du musst ständig großartige Erfahrungen sammeln, dem Schönheitsideal entsprechen, einen Haufen Freunde haben und deinen Seelenverwandten finden.

Scheinbar führen alle anderen genau so ein Leben und sind total glücklich.

Und natürlich sorgt der Selbstoptimierungs-Trend dafür, dass du dich so fühlst, als müsstest du nur hart genug an dir arbeiten, um das alles auch zu erreichen. And of course, the self-improvement trend makes you feel like you just have to work hard enough on yourself to achieve it all.

Vor 20 Jahren haben Wissenschaftler mit der Suche nach einem Gegenmittel für Unzufriedenheit begonnen. Twenty years ago, scientists began searching for an antidote to discontent.

In diesem Zusammenhang ist die Positive Psychologie entstanden. In this context, positive psychology emerged.

Sie erforscht, was das Leben lebenswert macht. She explores what makes life worth living.

Außerdem wurde die kognitive Verhaltenstherapie entwickelt, um negativen Gefühlen entgegenzuwirken. In addition, cognitive behavioral therapy was developed to counteract negative feelings.

Wissenschaftler stellten sich die Frage: Scientists asked themselves:

Warum sind manche Menschen glück- licher und zufriedener als andere? Why are some people happier and more content than others?

Und: Können wir von dem lernen, was sie automatisch richtig machen?

In diesem Video geht es um eines der wichtigsten Anzeichen dafür, wie glücklich wir sind, wie leicht es uns fällt, Freunde zu finden, und wie gut wir mit Krisen umgehen können, sozusagen ein Mittel gegen Unzufriedenheit: Dankbarkeit.

Dankbarkeit mag wie ein weiterer Selbstverbesserungs-Trend klingen, der vom Hashtag-Volk gepredigt wird. Gratitude might sound like another self-improvement trend being preached by hashtag folk.

Aber tatsächlich basieren alle Erkenntnisse in diesem Bereich auf zahlreichen Studien.

Links dazu findest du in der Videobeschreibung.

Dankbarkeit kann für jeden Menschen und in jeder Lebenslage etwas anderes bedeuten.

Sie ist ein Charakterzug, ein Gefühl, eine Tugend und eine Verhaltensweise.

Man kann sie jemandem gegenüber empfinden, der etwas Nettes getan hat, aber zum Beispiel auch für das Wetter, die Natur oder eine glückliche Fügung, und sie ist fest in unseren Genen verankert. It can be felt towards someone who has done something nice, but also towards the weather, nature or a stroke of luck, for example, and it is firmly embedded in our genes. Güzel bir şey yapan birine karşı hissedilebileceği gibi, örneğin hava durumu, doğa veya şanslı bir tesadüf için de hissedilebilir ve genlerimize sıkı sıkıya bağlıdır.

Vor der Dankbarkeit gab es zunächst das Prinzip der Gegenseitigkeit, eine bei Tieren angeborene Motivation, Dinge zum gegenseitigen Vorteil zu tauschen. First, before gratitude, there was the principle of reciprocity, an innate motivation in animals to trade things for mutual benefit.

Dieses Verhalten findet man bei manchen Fischen, Vögeln, Säugetieren und vor allem bei Primaten.

Wenn dein Gehirn feststellt, dass jemand etwas Nettes für dich getan hat, reagiert es mit Dankbarkeit und motiviert dich so dazu, dich zu revanchieren. When your brain realizes that someone has done something nice for you, it responds with gratitude, motivating you to return the favor.

Das sorgt dafür, dass wir uns um andere kümmern, und sie sich um uns. This makes us take care of others and they take care of us. Eine sehr wichtige Entwicklung,

denn als das menschliche Gehirn mit der Zeit lernte, die Gefühle anderer besser zu deuten, wurden egoistische Individuen schnell identifiziert und gemieden. because, over time, as the human brain learned to better interpret the feelings of others, selfish individuals were quickly identified and avoided. Sich mit anderen gut zu stellen, verschaffte uns also einen Evolutionsvorteil. So being on good terms with others gave us an evolutionary advantage. Hatte ein Mensch zum Beispiel Hunger und jemand zeigte ihm einen Platz mit leckeren Beeren, hat er ihm gegenüber Dankbarkeit empfunden. Es entstand eine Verpflichtung, den Gefallen zu erwidern, und damit eine Motivation, sich sozial zu verhalten. An obligation to return the favor arose, and with it a motivation to behave socially. Wurde der Gefallen schließlich erwidert, empfand das Gegenüber wieder Dankbarkeit. Dieses Prinzip hat unsere Vorfahren eng zusammengeschweißt. Diese frühen Formen der Dankbarkeit waren biologische Mechanismen, die unser Verhalten kooperativer gemacht haben und dem Menschen dabei geholfen haben, die Erde zu erobern. These early forms of gratitude were biological mechanisms that made our behavior more cooperative and helped humans conquer the earth.

Aber im Laufe der Zeit ist aus Dankbarkeit mehr geworden als eine bloße Motivation für faires Handeln. But over time, gratitude has become more than a mere motivation to act fairly. Ancak zaman içinde minnettarlık, adil eylem için sadece bir motivasyon olmaktan daha fazlası haline gelmiştir.

Wissenschaftlern zufolge regt Dankbarkeit im Gehirn Zentren für Belohnung und soziale Bindungen an und verbessert außerdem unsere Fähigkeit, die Absichten anderer zu deuten. According to scientists, gratitude stimulates reward and social bonding centers in the brain, and also improves our ability to interpret the intentions of others.

Dankbarkeit wirkt sogar direkt negativen Gefühlen und Tendenzen entgegen, wie zum Beispiel Neid, Vergleichsdrang, Narzissmus, Zynismus und Materialismus. Gratitude even directly counteracts negative feelings and tendencies, such as envy, the urge to compare, narcissism, cynicism, and materialism.

Menschen, die dankbar sind, egal wofür, neigen deshalb dazu, glücklicher und zufriedener zu sein. As a result, people who are grateful for whatever reason tend to be happier and more content.

Sie führen glücklichere Beziehungen und finden schneller Freunde, sie schlafen besser, sind weniger anfällig für Depressionen, Sucht und Burnout, und können obendrein noch besser mit traumatischen Ereignissen umgehen. They have happier relationships and make friends faster, they sleep better, are less prone to depression, addiction and burnout, and are even better at coping with traumatic events.

In gewisser Weise schützt Dankbarkeit dich davor, in eine der psychischen Fallen zu tappen, die das moderne Leben dir stellt. In a way, gratitude protects you from falling into one of the psychological traps that modern life throws at you.

Zum Beispiel wirkt Dankbarkeit messbar der Tendenz entgegen, Positives zu vergessen oder herunterzuspielen. For example, gratitude measurably counteracts the tendency to forget or downplay positive things.

Wenn du ein Ziel nach langer, harter Arbeit erreichst, kann sich das leer und bedeutungslos anfühlen. Achieving a goal after long, hard work can feel empty and meaningless.

Du findest dich emotional da wieder, wo du angefangen hast, und versuchst, Befriedigung im nächsten großen Ziel zu finden, anstatt zufrieden mit dir selbst zu sein. You find yourself emotionally back where you started and instead of being happy with yourself, you try to find satisfaction in the next big goal.

Oder stell dir vor, du bist einsam und wünschst dir mehr Freunde.

Vielleicht gibt es in deinem Leben sogar einen oder mehrere Menschen, die gerne Zeit mit dir verbringen würden, aber dir kommt es vor, als wäre das nicht genug. There may even be one or more people in your life who would like to spend time with you, but you feel like that's not enough.

Du siehst dich als Versager, bist mit dir selbst nicht im Reinen. You see yourself as a failure, you are not at peace with yourself.

Du schlägst ihre Einladung aus und wirst noch einsamer. You turn down her invitation and become even more lonely.

Wenn du allerdings dankbar bist für die Beziehungen, die du hast, sagst du vielleicht öfter zu oder ergreifst sogar selbst die Initiative. However, if you are grateful for the relationships you have, you may accept them more often or even take the initiative yourself.

Je mehr du es riskierst, dich zu öffnen, desto größer ist die Chance, Beziehungen zu vertiefen und neue Leute kennenzulernen. The more you risk opening up, the greater the chance of deepening relationships and meeting new people.

Im besten Fall wird durch Dankbarkeit eine positive Rückkopplung ausgelöst: Positive Gefühle führen zu sozialem Verhalten, was zu noch weiteren positiven sozialen Erfahrungen führt und wieder positive Gefühle auslöst.

Das kommt häufig nach besonders schweren Phasen im Leben, wie zum Beispiel einer Chemotherapie, vor.

Dann kann sich das Leben plötzlich ganz großartig anfühlen, die kleinste Sache kann ein bodenloser Quell der Freude sein: die Fähigkeit, zu schmecken, einfach in der Sonne zu sitzen, oder, mit einem Freund zu plaudern.

Objektiv betrachtet ist dein Leben dasselbe wie zuvor oder sogar ein klein bisschen schlechter, aber dein Gehirn vergleicht deine aktuellen Erfahrungen mit Zeiten, in denen das Leben schwieriger war, und reagiert mit Dankbarkeit. Objectively, your life is the same as it was before or even a tiny bit worse, but your brain compares your current experiences to times when life was harder and responds with gratitude.

Kurz gesagt: Dankbarkeit richtet deine Aufmerksamkeit verstärkt auf die guten Dinge in deinem Leben.

Die Folge: Positive Gefühle und Erfahrungen nehmen zu.

Alles schön und gut, aber wie kann man mehr Dankbarkeit empfinden?

Nicht jeder Mensch hat die gleiche Veranlagung zur Dankbarkeit. Not everyone has the same disposition to be grateful.

Es gibt individuelle Unterschiede, sie kann entweder stärker oder schwächer ausgeprägt sein. There are individual differences, it can be either stronger or weaker.

Das hängt von Genen, der Persönlichkeit und dem kulturellen Umfeld ab. It depends on genes, personality and cultural environment.

Wissenschaftler wollten herausfinden, ob es möglich ist, an dieser Dankbarkeitsveranlagung und damit auch an der Zufriedenheit zu arbeiten. Scientists wanted to find out whether it is possible to work on this gratitude disposition and thus also on happiness.

Bevor wir hier tiefer einsteigen, sollten wir erwähnen, dass noch nicht ganz geklärt ist, in welchem Maße und wie nachhaltig Dankbarkeit trainiert werden kann.

Es gibt leider keine magischen Glückspillen.

Das Leben ist kompliziert.

An manchen Tagen hat man das Gefühl, alles im Griff zu haben, und an anderen Tagen eben nicht, und das ist okay. Some days you feel in control and other days you don't, and that's okay.

Und manchmal, wenn du dich selbst zu sehr unter Druck setzt, kann das Streben nach Glück dich auch unglücklicher machen. And sometimes, if you push yourself too hard, the pursuit of happiness can also make you unhappier.

Aber Dankbarkeit allein ist kein Heilmittel für Depressionen und kann professionelle Hilfe nicht ersetzen. But gratitude alone is not a cure for depression and cannot replace professional help.

Sie ist nur ein Puzzleteilchen im Gesamtbild der mentalen Gesundheit. It is just one piece of the mental health puzzle.

Die einfachste Dankbarkeitsmethode mit fundierter wissenschaftlicher Basis ist das Dankbarkeits-Tagebuch: The simplest gratitude method with a sound scientific basis is the gratitude journal:

Man muss sich nur ein- bis dreimal pro Woche ein paar Minuten Zeit nehmen und fünf bis zehn Dinge aufschreiben,

für die man dankbar ist.

Vielleicht fühlt sich das komisch an. Fang deshalb mit etwas Leichtem an. So start with something easy.

Kannst du für etwas Kleines dankbar sein, vielleicht dafür, wie gut Kaffee schmeckt, oder dafür, dass jemand freundlich zu dir war?

Hat jemand etwas Nettes für dich getan?

Oder fallen dir Menschen oder Dinge ein, die dir fehlen würden, wenn sie plötzlich weg wären, und für die du dankbar sein kannst? Or can you think of people or things that you would miss if they were suddenly gone and for which you can be grateful?

Jeder Mensch ist anders.

Finde heraus, was sich für dich gut anfühlt. Find out what feels good to you.

Und das war's schon. Ehrlich.

Es klingt beinahe lächerlich, eigentlich dürfte das nicht so einfach sein. It sounds almost ridiculous, actually it shouldn't be that easy.

Aber in zahlreichen Studien haben Probanden berichtet, dass sie sich glücklicher und allgemein zufriedener fühlen, nachdem sie diese Übung ein paar Wochen lang gemacht hatten.

Studien konnten außerdem noch einige Monate später eine Veränderung der Hirnaktivität feststellen.

Dankbarkeitsübungen können dich also tatsächlich umprogrammieren.

Dadurch wird deutlich, dass Gefühle und Stimmungen nicht in Stein gemeißelt sind. This makes it clear that feelings and moods are not set in stone. Bu, duyguların ve ruh hallerinin sabit olmadığını açıkça ortaya koymaktadır.

Wie du das Leben wahrnimmst, beruht am Ende nur darauf, wie du es einordnest. How you perceive life is ultimately based only on how you categorize it.

Veränderst du im Kern, wie du über dich selbst und das Leben denkst, veränderst du damit deine Gedanken und Gefühle, und damit auch dein Verhalten.

Es ist unglaublich, dass etwas so Simples wie Selbstreflexion die Verknüpfungen im Gehirn so ändern It's incredible that something as simple as self-reflection could change the wiring in the brain in such a way

und damit Unzufriedenheit bekämpfen kann.

Wenn das mal kein Grund für Optimismus ist, was dann?

Ein Mensch zu sein, ist schwer, aber man muss es sich nicht schwerer machen als nötig.

Geh ein bisschen aufmerksamer durchs Leben, und du wirst viele Dinge bemerken, die es schon jetzt schöner machen.

(Zwitschern)