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Youtube Deutsch, 3 Gründe, warum Cannabis verboten bleiben sollte

3 Gründe, warum Cannabis verboten bleiben sollte

3 Gründe, warum Cannabis verboten bleiben sollte

In vielen Ländern wird Cannabis gerade entkriminalisiert oder sogar legalisiert.

Aber ist das eine gute Idee? Online werden die negativen Aspekte oft heruntergespielt, deshalb wollen wir hier die drei wichtigsten Argumente

gegen Cannabis vorstellen.

* Intro *

1. Argument:

In den letzten Jahrzehnten ist Cannabis viel stärker geworden.

Heute ist es so stark, dass es Psychosen auslösen kann und zu den harten Drogen gezählt werden muss.

Der Hauptwirkstoff in Cannabis ist THC und es gibt deutliche Hinweise, dass THC mit Psychosen in Zusammenhang steht. Und zwar unabhängig von anderen Risikofaktoren. Cannabis enthält außerdem den Stoff CBD, der diesen Effekt ausgleicht. Er wird sogar als Mittel gegen Psychosen und Ängststörungen getestet. Aber weil CBD nicht high macht, ist seine Konzentration in Cannabis in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, während die THC Konzentration hochgezüchtet wurde. Eine Untersuchung von Stichproben zeigte einen deutlichen Anstieg von 4% in den 90ern auf 12% in 2014. Damit verschiebt sich das Verhältnis von CBD zu THC. Hatten wir 1995 noch ein Verhältnis von 1 zu 14, so waren es 2014 schon 1 zu 80. Man kann allerdings nicht sagen, wie genau diese Tests waren. Insgesamt legen neueste Forschungsergebnisse also nahe, dass das Risiko, eine Psychose zu entwickeln, mit Stärke und Frequenz des Cannabis-Konsums zunimmt. Aber wie hoch ist dieses Risiko für die Gesamtbevölkerung? Laut einer britischen Studie stieg zwar der Cannabis-Gebrauch zwischen 1996 und 2005 deutlich an, die Anzahl der Schizophreniefälle, einer Art der Psychose, blieb aber stabil. Das Risiko eine Psychose durch Cannabiskonsum zu entwickeln, ist bei den Menschen am höchsten, die von Haus aus zur Risikogruppe gehören. Bei ihnen kann Cannabis den Verlauf der Krankheit beschleunigen, verursacht sie nach aktuellem Forschungsstand jedoch nicht. Man dachte sich also: je weniger Menschen Zugang zu Cannabis haben, desto weniger Menschen erleiden durch Cannabis ausgelösten Psychosen. Aber tatsächlich könnte genau das Gegenteil der Fall sein: Prohibition sorgt dafür, dass illegale Drogen stärker werden. Denn dadurch kann man mehr Wirkstoff auf kleinem Raum transportieren und mehr Geld verdienen. Das ist auch während der Alkohol- Prohibition in den USA passiert. Harter Alkohol wurde damals zum Standard. Und genau das gleiche passiert jetzt auch mit Cannabis. Stell dir vor, Schnaps wäre der einzige Alkohol, den man bekommen kann.

Du hättest dann die Wahl: Entweder du trinkst gar nicht oder du wirst sehr schnell sehr betrunken. Vor genau diesem Dilemma stehen heute viele Cannabis-Konsumenten.Die Menschen haben während der Prohibition nicht aufgehört zu trinken und die Illegalisierung hält auch niemanden vom Cannabis-Konsum ab. Man kann Cannabis nicht loswerden, aber man kann es sicherer machen.Wäre Cannabis legal, gäbe es viel mehr Optionen für die Konsumenten und man könnte z.B. auch einen hohen Gehalt von CBD vorschreiben. Genauso wie die meisten Menschen nach der Arbeit keine Flasche Wodka trinken, würden viele auch lieber die Bier-Version von Cannabis genießen.

2. Argument: Cannabis ist eine Einstiegsdroge.

Eine Legalisierung würde auch den Konsum von gefährlicheren Drogen anfachen. 2015 zeigte eine US-Studie, dass ca. 45% aller befragten lebenslangen Cannabis-Konsumenten irgendwann in ihrem Leben auch andere illegale Drogen konsumiert haben. Die Legalisierung von Cannabis könnte diesen Trend fortsetzen und vor allem junge Menschen zu härteren Drogen verleiten. Aber dabei fängt der Einstieg in die den Drogenkonsum schon viel früher an: mit Zigaretten. Einer aktuellen Auswertung zufolge haben Teenager, die schon vor dem 16. Lebensjahr anfangen zu rauchen, ein 80-mal höheres Risiko illegale Drogen zu nehmen. Und 2007 stellte eine Studie fest, dass Teenager, die im Alter zwischen 12 und 17 rauchen, 3-mal häufiger Komasaufen betreiben und 7-mal häufiger Drogen wie Heroin oder Kokain nehmen Und auch 7-mal häufiger zu Cannabis greifen. Aber wenn das so ist, wie kann dann die Legalisierung von weiteren Drogen den Konsum von harten Drogen verhindern? Zuerst ist es wichtig, anzuerkennen, dass das Gesetz niemanden davon abhält, Drogen zu nehmen. Wenn du Drogen kaufen willst, findest du auch einen Dealer. Wir sollten also eher die Frage stellen: Warum entwickeln Menschen ein Drogenproblem? Studien haben gezeigt, dass es bestimmte Voraussetzungen gibt, die Menschen besonders anfällig für Drogen und Sucht machen. Eine schwierige Kindheit, ein frühes Trauma, ein niedriger sozialer Status, Depressionen und sogar genetische Faktoren. Von welcher Droge man abhängig ist, scheint jedoch eher Zufall zu sein. Abhängige nehmen Drogen, um ihren Problemen zu entfliehen, aber Drogen lösen diese Probleme nicht, sondern werden selbst zu einem. Menschen für ihre schlechte Art der Problembewältigung zu bestrafen, ändert nichts an den zu Grunde liegenden Ursachen.

Manche sind also der Meinung, dass wir die Drogenfrage ganz anders angehen müssen. 2001 hatte Portugal mit einem der schlimmsten Drogenprobleme in Europa zu kämpfen und war deswegen verzweifelt genug, um etwas Radikales auszuprobieren: Die Entkriminalisierung von Drogenbesitz und -konsum. An die Stelle der Strafverfolgung setzten sie ein riesiges Anti-Drogen-Programm. Erwischte man jemanden mit einer kleinen Menge Drogen, verwies man ihn an eine spezielle Drogenkomission und empfahl weiterführende Therapien. Drogenmissbrauch wurde von nun an als chronische Krankheit und nicht mehr als Verbrechen betrachtet. Das Ergebnis war beeindruckend: Die Anzahl der Menschen, die Drogen ausprobierten und weiterhin konsumierten, fiel bis 2012 von 44% auf 28%. Der Konsum von harten Drogen nahm ab. Genauso wie die Anzahl der HIV- und Hepatitis-Infektionen, sowie die Anzahl der Tode durch Überdosis. Die Legalisierung von Drogen könnte die Gesellschaft also eher schützen, als ihr zu schaden.

3. Argument:

Cannabis macht süchtig und ist ungesund, nur das Verbot verhindert das Schlimmste.

Auch wenn Cannabis-Sucht vor allem psychisch ist, ist sie trotzdem sehr gefährlich.

Die Nachfrage nach Suchttherapie hat sich alleine in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Ungefähr 10% aller Menschen, die Cannabis probieren, werden süchtig. Das liegt auch am höheren THC-Gehalt. 2017 wurde eine Studie veröffentliche, die über einen Zeitraum von 16 Jahren, die Stärke von Cannabis in niederländischen Coffee Shops untersuchte. Jeder Anstieg von 1% hatte zur Folge, dass sich landesweit 60 weitere Menschen in Behandlung begaben. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum, erhöhtem Blutdruck und Lungenbeschwerden festgestellt. Eine Studie von 2016 hat das allerdings widerlegt und konnte nur ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündung feststellen. Es gab auch Studien, die zeigten, dass Cannabis das Gehirn von Teenagern verändern und ihre Intelligenz senken kann. Aber neuere Studien, die auch Alkoholkonsum und Rauchen miteinbezogen, konnten das nicht bestätigen. Man kann nur sicher sagen, dass der Konsum von Drogen, egal von welchen, in der Entwicklung schlecht ist. Aber die Wahrheit ist, dass wir noch nicht wissen, wie ungesund Cannabis wirklich ist. Wir bräuchten mehr Geld für weitere Forschung und das ist schwierig zu bekommen, solange Cannabis illegal ist. Über legale Drogen gibt es dagegen unzählige Studien: Ca. 16% aller Menschen, die Alkohol trinken, werden Alkoholiker und 32% aller Menschen, die Zigaretten probieren, werden Raucher. Wir wissen mit Sicherheit, dass Alkohol Gehirnzellen tötet, die Leber zerstört und krebserregend ist, während Tabak die Arterien verstopft, die Lungen zerstört und auch krebserregend ist. 3,3 Mio Menschen sterben jährlich an den Folgen von Alkoholmissbrauch und Rauchen fordert jedes Jahr 6 Mio Todesopfer. Niemand behauptet, dass Tabak und Alkohol harmlos sind, nur weil sie legal sind. Und niemand schlägt ernsthaft vor, sie zu verbieten, obwohl sie extrem gefährlich sind. Legalisierung bietet uns eine Möglichkeit sie zu kontrollieren.

Vor allem, wenn es darum geht, die Jugend zu schützen. Es ist für Teenager oft viel schwieriger, an legale Drogen zu kommen, als an illegale. Händler können sich hohe Strafen einhandeln und ihre Lizenz verlieren, wenn sie Alkohol oder Zigaretten an Minderjährige verkaufen. Durch die Legalisierung schafft man Anreize und Kontrollmöglichkeiten, die man bei illegale Drogen nicht hat. Die Legalisierung von Cannabis bedeutet also nicht, dass man es befürwortet, sondern dass man Verantwortung für die Risiken übernimmt. Außerdem könnte man damit den Weg für weitere Forschung freimachen und herausfinden, wie gefährlich Cannabis wirklich ist und für wen. Zusammenfassung: Cannabis ist eine Droge. Und wie bei jeder Droge gibt es auch hier negative Auswirkungen für einen beachtlichen Teil der Konsumenten. Und genau weil es nicht harmlos ist, sollte Cannabis legalisiert werden. Wenn dir Fakten wichtig sind und du ernsthaft für den Schutz vor den Gefahren von Cannabis bist, dann solltest auch du auf der Seite von Entkriminalisierung und Legalisierung stehen.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2018)


3 Gründe, warum Cannabis verboten bleiben sollte

**3 Gründe, warum Cannabis verboten bleiben sollte**

In vielen Ländern wird Cannabis gerade entkriminalisiert oder sogar legalisiert. Cannabis is being decriminalized or even legalized in many countries.

Aber ist das eine gute Idee? Online werden die negativen Aspekte oft heruntergespielt, deshalb wollen wir hier die drei wichtigsten Argumente The negative aspects are often downplayed online, so we want to make the three most important arguments here

gegen Cannabis vorstellen.

* Intro *

**1. Argument:**

In den letzten Jahrzehnten ist Cannabis viel stärker geworden.

Heute ist es so stark, dass es Psychosen auslösen kann und zu den harten Drogen gezählt werden muss. Today it is so strong that it can trigger psychosis and has to be counted among the hard drugs.

Der Hauptwirkstoff in Cannabis ist THC und es gibt deutliche Hinweise, dass THC mit Psychosen in Zusammenhang steht. Und zwar unabhängig von anderen Risikofaktoren. And this is independent of other risk factors. Cannabis enthält außerdem den Stoff CBD, der diesen Effekt ausgleicht. Cannabis also contains the substance CBD, which balances this effect. Er wird sogar als Mittel gegen Psychosen und Ängststörungen getestet. Aber weil CBD nicht high macht, ist seine Konzentration in Cannabis in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, während die THC Konzentration hochgezüchtet wurde. But because CBD doesn't get you high, its concentration in cannabis has declined over the past several decades while THC concentrations have been bred up. Eine Untersuchung von Stichproben zeigte einen deutlichen Anstieg von 4% in den 90ern auf 12% in 2014. Damit verschiebt sich das Verhältnis von CBD zu THC. This shifts the ratio of CBD to THC. Hatten wir 1995 noch ein Verhältnis von 1 zu 14, so waren es 2014 schon 1 zu 80. In 1995 we still had a ratio of 1 to 14, by 2014 it was already 1 to 80. Man kann allerdings nicht sagen, wie genau diese Tests waren. However, it is impossible to say how accurate these tests were. Insgesamt legen neueste Forschungsergebnisse also nahe, dass das Risiko, eine Psychose zu entwickeln, mit Stärke und Frequenz des Cannabis-Konsums zunimmt. Overall, the latest research suggests that the risk of developing psychosis increases with the strength and frequency of cannabis use. Aber wie hoch ist dieses Risiko für die Gesamtbevölkerung? Laut einer britischen Studie stieg zwar der Cannabis-Gebrauch zwischen 1996 und 2005 deutlich an, die Anzahl der Schizophreniefälle, einer Art der Psychose, blieb aber stabil. According to a British study, although cannabis use increased significantly between 1996 and 2005, the number of cases of schizophrenia, a type of psychosis, remained stable. Das Risiko eine Psychose durch Cannabiskonsum zu entwickeln, ist bei den Menschen am höchsten, die von Haus aus zur Risikogruppe gehören. The risk of developing psychosis from cannabis use is highest in people who are naturally at risk. Bei ihnen kann Cannabis den Verlauf der Krankheit beschleunigen, verursacht sie nach aktuellem Forschungsstand jedoch nicht. In them, cannabis can accelerate the course of the disease, but according to the current state of research it does not cause it. Man dachte sich also: je weniger Menschen Zugang zu Cannabis haben, desto weniger Menschen erleiden durch Cannabis ausgelösten Psychosen. So it was thought that the fewer people have access to cannabis, the fewer people will experience cannabis-induced psychosis. Aber tatsächlich könnte genau das Gegenteil der Fall sein: Prohibition sorgt dafür, dass illegale Drogen stärker werden. Denn dadurch kann man mehr Wirkstoff auf kleinem Raum transportieren und mehr Geld verdienen. This allows you to transport more active ingredients in a small space and earn more money. Das ist auch während der Alkohol- Prohibition in den USA passiert. Harter Alkohol wurde damals zum Standard. Hard liquor was becoming the norm back then. Und genau das gleiche passiert jetzt auch mit Cannabis. Stell dir vor, Schnaps wäre der einzige Alkohol, den man bekommen kann.

Du hättest dann die Wahl: Entweder du trinkst gar nicht oder du wirst sehr schnell sehr betrunken. Vor genau diesem Dilemma stehen heute viele Cannabis-Konsumenten.Die Menschen haben während der Prohibition nicht aufgehört zu trinken und die Illegalisierung hält auch niemanden vom Cannabis-Konsum ab. This is the dilemma faced by many cannabis users today. People didn't stop drinking during Prohibition, and legalization hasn't stopped anyone from using cannabis. Man kann Cannabis nicht loswerden, aber man kann es sicherer machen.Wäre Cannabis legal, gäbe es viel mehr Optionen für die Konsumenten und man könnte z.B. auch einen hohen Gehalt von CBD vorschreiben. also prescribe a high content of CBD. Genauso wie die meisten Menschen nach der Arbeit keine Flasche Wodka trinken, würden viele auch lieber die Bier-Version von Cannabis genießen. Just as most people don't drink a bottle of vodka after work, many would rather enjoy the beer version of cannabis.

**2. Argument: Cannabis ist eine Einstiegsdroge. Argument: Cannabis is a gateway drug. **

Eine Legalisierung würde auch den Konsum von gefährlicheren Drogen anfachen. Legalization would also fuel the use of more dangerous drugs. 2015 zeigte eine US-Studie, dass ca. 45% aller befragten lebenslangen Cannabis-Konsumenten irgendwann in ihrem Leben auch andere illegale Drogen konsumiert haben. Die Legalisierung von Cannabis könnte diesen Trend fortsetzen und vor allem junge Menschen zu härteren Drogen verleiten. The legalization of cannabis could continue this trend and lure young people in particular to harder drugs. Aber dabei fängt der Einstieg in die den Drogenkonsum schon viel früher an: mit Zigaretten. But getting started with drug use starts much earlier: with cigarettes. Einer aktuellen Auswertung zufolge haben Teenager, die schon vor dem 16. Lebensjahr anfangen zu rauchen, ein 80-mal höheres Risiko illegale Drogen zu nehmen. Und 2007 stellte eine Studie fest, dass Teenager, die im Alter zwischen 12 und 17 rauchen, 3-mal häufiger Komasaufen betreiben und 7-mal häufiger Drogen wie Heroin oder Kokain nehmen Und auch 7-mal häufiger zu Cannabis greifen. And in 2007, a study found that teenagers who smoke between the ages of 12 and 17 are 3 times more likely to binge drink, 7 times more likely to use drugs like heroin or cocaine, and 7 times more likely to use cannabis. Aber wenn das so ist, wie kann dann die Legalisierung von weiteren Drogen den Konsum von harten Drogen verhindern? But if that is so, how can legalizing more drugs prevent the use of hard drugs? Zuerst ist es wichtig, anzuerkennen, dass das Gesetz niemanden davon abhält, Drogen zu nehmen. First, it's important to recognize that the law doesn't stop anyone from using drugs. Wenn du Drogen kaufen willst, findest du auch einen Dealer. Wir sollten also eher die Frage stellen: Warum entwickeln Menschen ein Drogenproblem? Studien haben gezeigt, dass es bestimmte Voraussetzungen gibt, die Menschen besonders anfällig für Drogen und Sucht machen. Eine schwierige Kindheit, ein frühes Trauma, ein niedriger sozialer Status, Depressionen und sogar genetische Faktoren. Von welcher Droge man abhängig ist, scheint jedoch eher Zufall zu sein. Which drug one is dependent on, however, seems to be more of a coincidence. Abhängige nehmen Drogen, um ihren Problemen zu entfliehen, aber Drogen lösen diese Probleme nicht, sondern werden selbst zu einem. Addicts take drugs to escape their problems, but drugs don't solve those problems, they become one themselves. Menschen für ihre schlechte Art der Problembewältigung zu bestrafen, ändert nichts an den zu Grunde liegenden Ursachen. Punishing people for their bad way of solving problems doesn't change the underlying causes.

Manche sind also der Meinung, dass wir die Drogenfrage ganz anders angehen müssen. So some people think that we need to approach the drug issue in a very different way. 2001 hatte Portugal mit einem der schlimmsten Drogenprobleme in Europa zu kämpfen und war deswegen verzweifelt genug, um etwas Radikales auszuprobieren: Die Entkriminalisierung von Drogenbesitz und -konsum. An die Stelle der Strafverfolgung setzten sie ein riesiges Anti-Drogen-Programm. In place of law enforcement, they substituted a massive anti-drug program. Erwischte man jemanden mit einer kleinen Menge Drogen, verwies man ihn an eine spezielle Drogenkomission und empfahl weiterführende Therapien. If someone was caught with a small amount of drugs, they were referred to a special drug commission and recommended further therapy. Drogenmissbrauch wurde von nun an als chronische Krankheit und nicht mehr als Verbrechen betrachtet. Das Ergebnis war beeindruckend: Die Anzahl der Menschen, die Drogen ausprobierten und weiterhin konsumierten, fiel bis 2012 von 44% auf 28%. Der Konsum von harten Drogen nahm ab. Hard drug use decreased. Genauso wie die Anzahl der HIV- und Hepatitis-Infektionen, sowie die Anzahl der Tode durch Überdosis. As well as the number of HIV and hepatitis infections, as well as the number of overdose deaths. Die Legalisierung von Drogen könnte die Gesellschaft also eher schützen, als ihr zu schaden. So legalizing drugs could protect society rather than harm it.

**3. Argument:**

Cannabis macht süchtig und ist ungesund, nur das Verbot verhindert das Schlimmste. Cannabis is addictive and unhealthy, only the ban prevents the worst.

Auch wenn Cannabis-Sucht vor allem psychisch ist, ist sie trotzdem sehr gefährlich.

Die Nachfrage nach Suchttherapie hat sich alleine in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Ungefähr 10% aller Menschen, die Cannabis probieren, werden süchtig. Das liegt auch am höheren THC-Gehalt. 2017 wurde eine Studie veröffentliche, die über einen Zeitraum von 16 Jahren, die Stärke von Cannabis in niederländischen Coffee Shops untersuchte. A study was published in 2017 that examined the potency of cannabis in Dutch coffee shops over a 16-year period. Jeder Anstieg von 1% hatte zur Folge, dass sich landesweit 60 weitere Menschen in Behandlung begaben. Every 1% increase resulted in 60 more people seeking treatment nationwide. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum, erhöhtem Blutdruck und Lungenbeschwerden festgestellt. Some studies have found a link between cannabis use, increased blood pressure and lung problems. Eine Studie von 2016 hat das allerdings widerlegt und konnte nur ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündung feststellen. However, a study from 2016 disproved this and could only find an increased risk of gingivitis. Es gab auch Studien, die zeigten, dass Cannabis das Gehirn von Teenagern verändern und ihre Intelligenz senken kann. Aber neuere Studien, die auch Alkoholkonsum und Rauchen miteinbezogen, konnten das nicht bestätigen. But more recent studies, which also included alcohol consumption and smoking, could not confirm this. Man kann nur sicher sagen, dass der Konsum von Drogen, egal von welchen, in der Entwicklung schlecht ist. It's safe to say that drug use, whatever it is, is bad in development. Aber die Wahrheit ist, dass wir noch nicht wissen, wie ungesund Cannabis wirklich ist. Wir bräuchten mehr Geld für weitere Forschung und das ist schwierig zu bekommen, solange Cannabis illegal ist. Über legale Drogen gibt es dagegen unzählige Studien: Ca. 16% aller Menschen, die Alkohol trinken, werden Alkoholiker und 32% aller Menschen, die Zigaretten probieren, werden Raucher. Wir wissen mit Sicherheit, dass Alkohol Gehirnzellen tötet, die Leber zerstört und krebserregend ist, während Tabak die Arterien verstopft, die Lungen zerstört und auch krebserregend ist. 3,3 Mio Menschen sterben jährlich an den Folgen von Alkoholmissbrauch und Rauchen fordert jedes Jahr 6 Mio Todesopfer. Niemand behauptet, dass Tabak und Alkohol harmlos sind, nur weil sie legal sind. Und niemand schlägt ernsthaft vor, sie zu verbieten, obwohl sie extrem gefährlich sind. Legalisierung bietet uns eine Möglichkeit sie zu kontrollieren.

Vor allem, wenn es darum geht, die Jugend zu schützen. Es ist für Teenager oft viel schwieriger, an legale Drogen zu kommen, als an illegale. Händler können sich hohe Strafen einhandeln und ihre Lizenz verlieren, wenn sie Alkohol oder Zigaretten an Minderjährige verkaufen. Dealers can face hefty fines and lose their license if they sell alcohol or cigarettes to minors. Durch die Legalisierung schafft man Anreize und Kontrollmöglichkeiten, die man bei illegale Drogen nicht hat. Die Legalisierung von Cannabis bedeutet also nicht, dass man es befürwortet, sondern dass man Verantwortung für die Risiken übernimmt. So legalizing cannabis doesn't mean endorsing it, it means taking responsibility for the risks. Außerdem könnte man damit den Weg für weitere Forschung freimachen und herausfinden, wie gefährlich Cannabis wirklich ist und für wen. It could also pave the way for further research into how dangerous cannabis really is and for whom. Zusammenfassung: Cannabis ist eine Droge. Und wie bei jeder Droge gibt es auch hier negative Auswirkungen für einen beachtlichen Teil der Konsumenten. And as with any drug, there are negative effects for a significant proportion of users. Und genau weil es nicht harmlos ist, sollte Cannabis legalisiert werden. Wenn dir Fakten wichtig sind und du ernsthaft für den Schutz vor den Gefahren von Cannabis bist, dann solltest auch du auf der Seite von Entkriminalisierung und Legalisierung stehen.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2018)