Englischkenntnisse der Deutschen

Hier ein Artikel über die Englischkenntnisse verschiedener Nationen: Englisch: Deutsche verbessern Fremdsprachen-Kenntnisse - DER SPIEGEL

Besonders die geringen Kenntnisse der älteren Generation und der Menschen im Osten (dort war Russisch bis zur Wende die erste Fremdsprache) lassen Deutschland im internationalen Vergleich noch auf den 10. Platz zurückfallen, aber Deutschland hat in den letzten Jahren deutlich aufgeholt.

Besonders interessant: Wäre das Englisch aller Deutschen so gut wie das der 18- bis 24-Jährigen, wäre Deutschland in dem Ranking schon heute unter den Top Five.

Ich würde sagen, es hat auch mit Ausbildung zu tun. Redet ein Engländer oder Amerikaner beispielsweise mit einem deutschen Arzt, dann neigt der Arzt immer dazu, Englisch zu sprechen. Reden wir aber mit einem Straßenbahnfahrer in Deutschland, dann bekommen wir die Antwort normalerweise auf Deutsch!

Anders in Schweden oder in den Niederländen: dort können (bzw. wollen) auch die Straßenbahnfahrer Englisch - und zwar oft auf einem ziemlich guten Niveau! :smiley:

Nicht unbedingt ein Rating, bei dem man sich nach ersten Plätzen überhaupt sehnen muss.
Much love to you France! :slight_smile:

Ich kenne leider keinen Straßenbahnfahrer, denn so was haben wir hier nicht :wink: Aber da hast Du sicher Recht. Auch hier ist es so, dass insbesondere jüngere Leute auf jeden Fall Englisch in der Schule lernen. Und ich merke, dass die Schüler heute viel mehr in Englisch lernen, als wir damals. Ich hatte Englisch ja auch in der Schule, aber ich schätze, meine Tochter kann jetzt in der 9. Klasse bereits so viel, wie ich in der 12. Klasse konnte. Heute gibt es natürlich dank CDs und MP3-Dateien viel bessere Möglichkeiten zum Lernen als früher.

Na ja, in Deutschland hört man sehr oft die Kritik, unser Englisch wäre viel schlechter als dass der Skandinavier, da bei uns zum Beispiel Filme und Serien immer synchronisiert im Fernsehen ausgestrahlt werden, beziehungsweise im Kino gezeigt werden. Dass wir es trotzdem schaffen, uns recht gute Englischkenntnisse anzueignen, finde ich dann schon beachtenswert.

Frankreich und Französisch mag ich auch sehr. Es ist ein wenig schade, dass Französisch in vielen Schulen immer mehr zugunsten von Spanisch verdrängt wird.

Meineserachtens ziemlich Schade, dass Russischunterrichte im Osten durch Englischunterrichte weitgehend ersetzt wurden: wären sie durch Spanisch verdrängt, dann könnte ich es noch ertragen :smiley:
In Frankreich sind zwar nicht nur Englischkenntnisse, sondern auch Fremdsprachkompetenzen überhaupt relativ gering, aber ich fand in Paris überall sehr viel Werbung von Deutschkursen und nicht ein einzelnes mal von “English First”! Wir bestimmen schließlich alle mit, was lingua francas in Eurasien sein sollen.
Ansonsten würde auch Coca-Cola bald Ratings machen und Deutschland sich schämen, dass es hier immer noch weniger Coke getrunken wird, als in Skandinavien :smiley:

Das ist aber schon Jammern auf hohem Niveau oder? “Wir sind besser als fast alle Anderen aber die Skandinavier sind noch besser. Armes Deutschland”. Zum Kotzen…

Also ich habe das hier gepostet, weil ich der Meinung bin, dass die Sprachkenntnisse bei uns oft viel schlechter geredet werden als sie sind. Ich kenne sehr viele Leute, die wirklich gut oder sehr gut Englisch reden. Und ich finde das erstmal grundsätzlich erfreulich.

Klar kenne ich auch viele, die nicht so gut Englisch sprechen, aber die haben oft auch einfach kein Interesse daran und benötigen es auch nicht. Das ist wie mit vielem im Leben: nur wenn man ein Interesse an etwas hat, dann lernt man es auch richtig gut.

Das jetzt mehr Leute Interesse an Fremdsprachen haben, zeigt doch einfach, dass wir Interesse am Dialog mit anderen Ländern haben und uns als Deutsche nicht abschotten.

Ich habe ja auch einige Zeit im Osten gelebt und habe immer noch viele Freunde dort. Russisch ist auch deshalb unbeliebt, weil es den Leuten aufgezwungen wurde. Man hat Ihnen keine Wahl gelassen. Nach der Wende entschieden sich dann viele Schüler für Englisch, zum einen weil sie sich zunächst von der westlichen Welt angesprochen fühlten und zum anderen, weil sie mit Russland erstmal nichts mehr zu tun haben wollten. Jahrzehntelang waren sie in ihrem Land quasi eingeschlossen und daher ist die Reaktion vielleicht einfach nur menschlich.

Im Westen gab es grundsätzlich die Wahl, man musste allerdings eine Schule finden, die eine andere Fremdsprache als erste Fremdsprache angeboten hat. Hier in unserer Region gab es in meiner Jugend zum Beispiel eine Schule die Französisch als erste Fremdsprache angeboten hat und eine andere, die Russisch angeboten hat.

Russisch wird noch dazu als schwer empfunden. Es gibt wenig gemeinsame Wörter mit der deutschen Sprache, die Grammatik ist komplexer und man muss auch noch eine andere Schrift lernen. Das Englische hingegen wirkt schnell vertraut. Viele Wörter sind ähnlich, die Grammatik ist verhältnismäßig einfach und die Schrift ist dieselbe. Es ist nun mal so, dass das für uns Deutsche wohl die Sprache ist, die sich am leichtesten erlernen lässt.

Eurasien sollte natürlich seinen eigenen Weg gehen, aber ganz ehrlich, ich kann mir hier in Westeuropa Russisch nicht als Lingua Franka vorstellen. Und Kunstsprachen wie Esperanto muss man wohl als gescheitert betrachten. Sie haben nie den erforderlichen Rückhalt in der Bevölkerung erhalten.

Mein Kommentar war übrigens nicht an/gegen dich gerichtet. Bin bei dem Thema deiner Meinung. Das wir gut im Fremdsprachenlernen sind ist im Ausland anscheinend sogar ein gültiges “Vorurteil”.^^

Danke für die Aufklärung. Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich Deinen Post deuten sollte.

Noch ein Vorurteil von mir: wenn jemand Latein kann, ist er entweder Deutsche oder Finne :smiley:

Ich denke auch, dass die Englischkenntnisse in Deutschland sehr gut sind. Ich bin zwar grade in dem Alter 18-24, aber ich sehe auch das Englisch von älteren. Oft ist es völlig normal, dass man sich auf englisch unterhalten kann. Meine Eltern besuchen sogar einen - http://www.infrontlanguages.com/ - Englischkurs, um so auf dem Stand zu bleiben. Und dann betreibe ich einen Sport professionell und auch die Kinder in den Unterrichtsstunden müssen englisch können, weil sie später international starten sollen. Da wird auch einfach davon ausgegangen, dass die Kinder englisch immerhin schon ein bisschen können.